Sonntag, 28. November 2010 - Perth - City Beach

 

Um 6 Uhr klingelt der Wecker – schnell duschen und schön anziehen – um 6:45 Uhr laufen wir los. Erst runter zum Strand und dann in großem Bogen zur Kirche zum Frühgottesdienst, der um 7:30 Uhr losgeht. Es sind ca. 30 Leute da. Prudie stellt mich einigen vor, und sie fragen ganz interessiert nach meiner Reise.


Dann geht der Gottesdienst los – und zum ersten Mal merke ich, dass das Computerzeitalter in der Kirche angekommen ist. Die Pastorin wirft per Beamer alle Texte an eine Leinwand, die vor dem Altar hängt – sehr ungewöhnlich.


Nach dem Gottesdienst werden noch Neuigkeiten ausgetauscht: am Mittwoch Abend gibt es ein Adventssingen, ich werde besonders eingeladen – und würde gerne hingehen. Wenn Prudie keine Zeit hat, wird mich eine Nachbarin mitnehmen.


Eine andere ältere Dame fragt mich, ob ich am Donnerstagmorgen um 7:30 Uhr mit ihr um einen nahe gelegenen See laufen möchte (ca. 5 km) – gerne! Danach gibt es in der Kirche einen Vortrag eines Mitgliedes, der vor kurzem in Nepal war – und danach ein BBQ. Auch hierzu seien wir alle herzlich eingeladen – man muss nur sein Fleisch zum Grillen mitbringen, Salate seien schon organisiert.


Die Menschen sind alle so nett! Und damit ist dann auch ein Großteil meiner Woche verplant – und auf dem Heimweg kläre ich mit Prudie, dass ich bis Freitagmorgen gerne bei ihnen bleiben kann. Ich muss dann nur noch herausfinden, wie ich von hier zum Flughafen komme, denn sie können mich leider nicht hinbringen.


Zuhause gibt`s erst mal Frühstück, und dann muss Prudie arbeiten. Sie ist Französisch-Lehrerin und hat die Abiturarbeiten zu korrigieren – und muss spätestens Montagmittag fertig sein.


Ich versuche mal wieder, etwas „Herrin meines Koffers“ zu werden – gebe aber bald genervt auf und schaue mir mal eine gute Stunde den Strand an.


Um kurz vor 12 Uhr bin ich zurück. Prudie und Graeme sind bei Prudies Schwester zum Lunch eingeladen – ich bleibe hier, setze mich an den Computer und gehe ins Internet und kümmere mich mal um einige dringende Dinge.


Voller Schrecken habe ich in der Kirche gemerkt, dass wir ja schon den 28.11. haben – in vier Wochen ist Weihnachten vorbei – und ich weiß noch nicht einmal, wo ich dann sein werde. Außerdem ist meine Tour von Alice Springs zum Ayers Rock auch noch nicht gebucht, Unterkunft in Alice Springs? Weiterreise von Adelaide nach Melbourne wieder mit einem Zug …. Ich habe viel zu tun.


Und habe einen erfolgreichen Vormittag – als gegen 16:30 Uhr Prudie und Grahaem wiederkommen, habe ich alles organisiert. Mit „Toddy`s Backpackers“ in Alice Springs telefoniert, sie holen mich vom Flughafen ab. Am Sonntag mache ich dann die 3-Tages-Camping-Tour zum Uluru, dem Ayers Rock. Dann geht`s weiter nach Adelaide. Ich habe beschlossen, dort 4 Tage zu bleiben (das muss reichen) und buche im Anschluss den Zug „Overlander“ nach Melbourne – für grandiose 49 Dollar (Online-Möglichkeit für Backpacker, die einen anderen als den australischen Pass haben).

Ich stelle noch 3 Couch-surfing-Anfragen für Adelaide ein – vielleicht habe ich ja Glück und bekomme wieder so eine tolle Unterkunft wie hier!


Um 15 Uhr unterbreche ich meine Aktivitäten – mein Magen knurrt nun unüberhörbar. Von gestern Abend ist noch leckerer Salat da – und dazu darf ich mir ein Steak braten. Beides ist göttlich, und ich schlemme so vor mich hin.


Bis es dann wieder „an die Arbeit geht“.

Ich habe eine Einladung über Weihnachten nach Brisbane (zu einer Frau, die ich in Broome getroffen habe) – oder sie wollte ihre Freunde mal fragen, ob sie auch dieses Jahr wieder Weihnachten und Neujahr auf Tasmanien in ihrem Ferienhaus verbringen – und mich ggf dazu einladen würden. Ich frage per Mail mal an, was aus ihren Ideen geworden ist – und drücke die Daumen für eine positive Antwort.


Dann ist es in Deutschland so 10 Uhr am Sonntag Morgen – und ich skype noch eine Stunde mit Werner. So lernt er auch wieder mal kurz meine Gastgeber kennen.


Zum Abendessen gibt es Käse-Sandwiches (mmmhhh) und Salat. Ich werde hier unendlich verwöhnt! Und Rotwein - Grahaem zeigt mir stolz seinen Weinkeller mit ca 800 Flaschen.


Um noch an den Strand zu gehen, ist es dann doch zu spät. Prudie spielt Klavier, und ich setze mich mit meinen letzten Schluck Rotwein dazu und lasse mich mit klassischer Musik berieseln. Das Leben ist schön hier!


Als ich um 22:15 Uhr müde ins Bett gehe, kann ich kaum schlafen. Zum einen ist es immer noch sehr warm – und ein Moskito fliegt mehrmals an meinem Ohr vorbei. Ich haue auch genervt zu – treffe aber nur mein Ohr. Er hat wohl vor, die Party auf meinem Oberarm wieder steigen zu lassen! Ich hülle mich in mein Laken und hoffe, morgen früh nicht noch mehr Mückenstiche zu haben! Die alten aus Fremantle quälen mich noch genug!


Montag, 29. November 2010 - Perth - City Beach

 

Wieder geht`s um 6 Uhr raus und los – später wird es auch heute einfach viel zu heiß sein (es werden 38 Grad erwartet). Wir verteilen von der Kirche Zettel mit Einladungen zu einem Adventssingen in 3 Wochen. Prudie hat sich gestern 3 Bezirke ausgesucht – jeden Morgen einen. Danach laufen wir runter zum Strand, wo Graeme schon auf uns wartet – eine Runde im ziemlich kalten Ozean schwimmen – wie erfrischend!

Mich haut schon die erste Welle aus den „Pantoffeln“ und ich gehe unter, schlucke Wasser und kann gerade noch meine Brille festhalten.


 Wieder zuhause wird gemeinsam gefrühstückt, wir bereiten Wäsche zum Waschen vor – vor allem meine (hab ich schon gesagt, wie toll es hier ist?), und dann muss Prudie dringend arbeiten und ich kümmere mich mal wieder um den Blogg. 

 

Bei der Hitze besteht Prudie darauf, dass ich zum Wäscheaufhängen einen Strohhut aufsetze. Komme mir vor wie eine englische Lady in ihrem Sommerhaus!


Nach dem Mittagessen schwinge ich mich aufs Fahrrad und fahre zu einem nahegelegenen Einkaufscenter, wo es einen Second-Hand-Buchladen gibt. Ich verkaufe 4 meiner Bücher, die ich nun mehr oder weniger seit Darwin mit mir herumtrage. Auch Qantas erlaubt nur insgesamt 30 kg (zwar 23 Gepäck, aber nur 7 kg Handgepäck) – ich muss mir etwas einfallen lassen. Prudie freut sich über einen sehr guten Pfeffer (inklusive Glas mit gutem Mahlwerk), eine Tüte Reis, eine Packung Spaghetti und vieles mehr. Denn von all dem muss ich mich aus gepäcktechnischen Gründen einfach trennen.


Es gibt zwar nur 10 Dollar für die Bücher, aber ich habe nur eines davon gekauft (für 10 Dollar) und die anderen aus den „Free-Book-Regalen“ in den JuHe`s mitgenommen. Somit habe ich nun also zumindest keinen Verlust. Alternativ bietet mir die gute Verkäuferin einen Gutschein an in Höhe von 23 Dollar – da könnte ich ja auch bei ihr wieder andere Bücher kaufen …  NEIN! Genau das geht ja nicht.


Ich laufe noch ein bisschen durchs Center – immer mit meinem Mantra im Kopf: Ich brauche nichts, ich habe alles …. Ooommmm. Es funktioniert. Ich kaufe nur einen Stapel Weihnachtskarten, denn auch dafür wird`s ja langsam mal Zeit.


Der Rückweg ist anstrengend – konnte ich vorhin oft Berge hinuntersausen, ahnte ich schon, dass das einen bösen Haken hat. Klar – auf dem Rückweg muss man bergauf „sausen“. Ab und zu mache ich Pause und schaue mir die wunderschönen Häuser an. Dies scheint eine sehr gute Gegend zu sein – die Häuser zumindest sind traumhaft! Naja – und Fahrrad schieben ist auch keine Schande!


Als ich zuhause ankomme, bin ich fix und fertig. Prudie lacht. „Niemand fährt bei solch einem Wetter mittags um 14 Uhr Fahrrad – nun weißt Du auch, warum.“ Nach einer erfrischenden Dusche ruhe ich ein bisschen aus, bevor wir uns dann ans Abendessen machen. Heute bin ich dran – es gibt Kartoffel-Pizza und Steaks. Die anderen 3 Steaks aus der Packung, aus der ich mein ach so leckeres Essen gestern gemacht habe. Prudie macht noch ein bisschen Broccoli dazu und Zuckerschoten – und wir trinken den von mir mitgebrachten Rotwein. Ein netter Abend!


Der Kitchen-Sklave (das bin ich) macht sich dann an die Arbeit des Spülens – nebenan fängt der Montag-Abend-Film an. Wir schauen ihn dann nachher gemeinsam: Miss Congeniality – mit Sandra Bullock. Es gibt viel zu lachen. Die beiden kennen ihn noch nicht. Ich zum Glück schon, denn so verstehe ich auch die Stellen, wo ich in englisch nix verstehe.


Um 23 Uhr gehen wir schlafen. Es war ein schöner Tag.

 


Fertigmachen zum...
Fertigmachen zum...
...Wäsche im Garten aufhängen
...Wäsche im Garten aufhängen
Prudie und ich
Prudie und ich
Hier wohne ich in City Beach bei Perth
Hier wohne ich in City Beach bei Perth

 

 

Dienstag, 30. November 2010 - Perth / City Beach

Um 6:10 Uhr klingelt der Wecker – auf an den Strand.

 

Es ist jetzt schon sehr warm und ich freue mich auf den kühlen Ozean. Vor allem ist es dort ein bisschen wie beim Frühschwimmen im Trittauer Freibad im Sommer. Viele Rentner, die dort ihren Tag beginnen, sich alle kennen und es wird eifrig geschnattert.

Ich werde ausgefragt, woher ich komme, wo ich in Australien schon überall gewesen bin … das Übliche. Ich fühle mich gleich willkommen.


Nach dem Frühstück räume ich mal wieder mein Zimmer auf, und so gegen 11 Uhr fahre ich mit Graeme einkaufen. Er muss Teile kaufen im Baumarkt (die sehen ganz genauso aus wie bei uns!), um in seinem Garten-Bewässerungs-Projekt mal  voranzukommen.


Nebenher werfen wir auch noch einmal diverse Maschinen Wäsche an – auf der Leine sind die Sachen nachher in Null komma Nix trocken. Welch ein Luxus – wenn ich Freitag abreise, habe ich nur frisch gewaschene Sachen dabei. Ich freue mich.


Im Shoppingcenter nebendran kaufe ich mir noch etwas Obst und noch einmal so ein leckeres Steak für Mittwoch Abend (da gehen Prudie und Graeme essen – es ist ihr 4. Hochzeitstag), und ich mache mir etwas „zuhause“.


Dann setze ich mich auf die Terrasse und erledige meine Weihnachtspost. Bei 36 Grad im Schatten kommt trotz Weihnachtsmusik keine festliche Stimmung auf. Ich denke an Weihnachtsmärkte und Glühwein (puh … ist mir warm).


Prudie muss ganz viel am Computer arbeiten, so dass ich erst spät abends mal die Gelegenheit habe, meine Mails zu checken. Eine positive Antwort aus Adelaide – na, das ist doch nett. Auch muss ich noch eine ganze Menge Mails schreiben – um 1 Uhr fallen mir dann aber doch die Augen zu.


Ein größeres Problem habe ich noch – meine Mückenstiche quälen mich nun schon seit fast einer Woche – und gehen nicht weg, sondern vergrößern sich enorm. Jeder Stich – und ich erinnere, es waren ca. 30 nur auf dem linken Oberarm! – ist mittlerweile so groß wie ein 1-Euro-Stück. Und sie jucken! Prudie ist erschrocken und holt nun auch einmal eine Cortison-Salbe. Und morgen früh werden wir mal schauen, ob ihr Doktor Zeit hat, sich das mal anzusehen. Gefällt mir langsam auch nicht mehr. Und in Alice Springs wird`s ja eher noch schlimmer als besser werden. Es sieht nach einer ordentlichen Allergie aus.

 

Ich bin so unglücklich, wie ich gucke.....und das sind nur die an einem Arm!
Ich bin so unglücklich, wie ich gucke.....und das sind nur die an einem Arm!

 

 

Mittwoch, 1. Dezember 2011 - Perth / City-Beach

Als heute morgen der Wecker wieder um 6:10 Uhr klingelt, bin ich noch hundemüde. Aber egal – da muss ich nun durch. Ich bin ja nicht zum Vergnügen hier!


Aber ich habe Glück – die Temperaturen sind über Nacht um 10 Grad gefallen, es ist heute morgen bewölkt und zum Schwimmen im Ozean viel zu kalt. Finde ich auch. Also verteilen wir wieder unsere Kirchen-Flyer für das Adventssingen und walken dann noch ein bisschen.


Graeme buddelt schon im Garten rum und ich helfe ihm saubermachen. Ja, das seien auch die weiteren Arbeiten des „Kitchen-Slaves“ (des Küchen-Sklaven) – im Kleingedruckten des Vertrages stünde, dass bei freier Zeit auch andere Arbeiten zu erledigen seien. Ich hätte den Vertrag doch sorgfältiger lesen sollen!

Und die zugeteilte Wassermenge des Sklaven zum Duschen scheint auch sehr gering zu sein – als ich vorhin mit eingeschäumten Kopf unter der Dusche steht, kommt aus der plötzlich kein Wasser mehr raus. Na super. Prudie hört meinen verwunderten Schrei – und der Grund ist wohl Graeme, der im Garten an seiner Bewässerung arbeitet und kurzfristig die des Hauses gekappt hat. Kurz darauf darf ich aber schnell zuende duschen.


Nach dem Frühstück schreibe ich endlich mal wieder meinen Blogg. Prudie macht für mich einen Arzttermin aus und sagt mir dann auch gleich, dass wir eine Stunde vorher loslaufen, da wir noch einen Kaffee trinken mit ihren Tennis-Club-Damen. Oh – es ist schon kurz nach 9 Uhr – ich muss los …

 

...Die Tennisdamen waren auch alle sehr nett, und Prudie hat mir einen Mango-Eiscreme-Smoothie dazu spendiert. Ich bin begeistert!


Um 11 Uhr verlasse ich dann die Runde und gehe rüber zu Dr. Latto. Er soll sich mal meine Mückenstiche und den mittlerweile ordentlich geschwollenen Arm ansehen. Das tut er auch – ich bekomme Antihistamine (Tabletten) und eine Tube Cortisonsalbe. Eigentlich könnte ich nach 5 Minuten draußen sein (wäre ich bei uns wohl auch) – aber nicht hier. Der Doc möchte genau wissen, woher ich Prudie kenne, und wir unterhalten uns noch gute 20 Minuten übers Couchsurfen. Das möchte er sich dann auch einmal näher ansehen.


Danach gebe ich noch im Postamt des Einkaufscenters meine Weihnachtspost ab – so wird sie bestimmt bis in 3 Wochen ankommen.


Wieder zuhause erzählt mir Prudie, dass gleich Leon kommt. Er ist Arzt im Krankenhaus und nimmt bei ihr Deutschstunden. Er lernt seit ca. 4 Jahren deutsch. Sie wollen sich über das Thema „Glück“ unterhalten, und Prudie lädt mich ein, an der Stunde teilzunehmen. Das tue ich gerne.


Leon spricht schon ganz hervorragend deutsch und wir diskutieren eifrig, ob man denn Glück nun subjektiv messen kann – oder nicht. Wie Glück definiert wird usw. Es macht mir viel Spaß und ich bedauere, dass ich in der nächsten Stunde nicht dabei sein kann.


Gegen 17:15 Uhr fahren Prudie und Graeme in die Stadt, um mit Freunden ihren 4. Hochzeitstag bei einem leckeren Dinner zu feiern.


Für mich steht eine gute halbe Stunde später Gwen vor der Tür. Sie nimmt mich mit zu einer Veranstaltung der Kirche. An einem nahegelegenen See finden heute „Christmas Carols“ statt. Es ist ein großes Ereignis, und 7 verschiedene Kirchen schicken Sänger, die in einem Chor gemeinsam Weihnachtslieder vortragen. Da Prudie leider nicht mitkommen kann, hat sie ganz lange herumtelefoniert, bis sie jemanden gefunden hat, der auch hingeht und mich mitnehmen kann. VIELEN DANK DAFÜR!


Leider ist es heute 10 Grad kühler als gestern und sehr windig. Ich muss lange Hosen anziehen (fühlt sich so nach 8 Wochen nur mit Shorts oder ¾-Beinlänge ganz komisch an), und auch meine Fleecejacke kommt zum Einsatz. Und ich friere trotzdem.


Nach der Veranstaltung trinken wir noch bei einer weiteren netten älteren Dame eine Tasse Tee. Als ich dann aber so gegen 21 Uhr sichtbar kämpfe, um wach zu bleiben, bringt mich Gwen nach Hause. Fast gleichzeitig trudeln auch Prudie und Graeme ein.

Wir alle sind aber müde (ich hatte in der vorherigen Nacht entschieden viel zu wenig Schlaf bekommen) und gehen zeitig zu Bett.

 

 

Der Chor bei den Christmas Carols
Der Chor bei den Christmas Carols
Da fehlen einem die Worte...;-))
Da fehlen einem die Worte...;-))
Sieht der australische Weihnachtsmann "Father Christmas" nicht nett aus?
Sieht der australische Weihnachtsmann "Father Christmas" nicht nett aus?

 

 

Donnerstag, 2. Dezember 2011 - weiterhin Perth / City Beach

Wieder klingelt um 6:10 Uhr der Wecker – diese Woche ist echt anstrengend! Heute fahren wir ein kleines Stück zum See, an dem ich gestern Abend zu den Christmas-Carols auch war, und laufen mit Don, Valerie und Rosa einmal um den See herum. Ein tolles Naherholungsgebiet – viele Wasservögel, sogar ein Pelikan! Ich sehe bestimmt 30 schwarze Schwäne (und muss direkt an die TK denken, wir haben im Innenhof einen japanischen Garten, und darin leben auch einige westaustralische schwarze Schwäne).


In der Ferne kann man die Skyline von Perth erkennen – die Hochhäuser der Innenstadt. Leider hab' ich Blödbommel meine Kamera vergessen – und ärgere mich scheckig darüber.


Appropos scheckig – meinem Arm geht`s heute morgen schon viel besser, die Entzündung und somit auch die Schwellung ist zurückgegangen.


Nach kurzem Einkaufen fürs BBQ heute Mittag gibt’s zuhause Frühstück. Dann fange ich mal langsam an, meine Sachen zu organisieren. Wir gehen nachher noch zu einer Veranstaltung der Kirche mit BBQ, und heute Abend muss mein Koffer fertig sein.


Um 12 Uhr fahren wir rüber zur Kirche. Wir sind ca. 25 Personen, es ist ein großes Salatbufett aufgebaut, und Graeme grillt uns dazu unsere Porterhouse-Steaks.


Alle lassen es sich gut schmecken – ich schwärme vor allem für das Kartoffelgratin von Joy – oberlecker!


Danach berichtet Peter, der Pfarrer aus einer Nachbargemeinde, von seinem Aufenthalt in Nepal im Mai 2010 in einem Kloster, in dem 160 Kinder leben. Er zeigt auch Bilder und der Vortrag berührt mich sehr. Obwohl diese Menschen sehr arm sind, machen doch alle glückliche lachende Gesichter. Leider kann ich mich mit Peter nicht mehr unterhalten, denn er muss noch zu einem Termin. Schade.


Dafür sprechen mich einige Gemeindemitglieder an und wollen erfahren, was ich so alles erlebe. Ich lerne erneut sehr nette Menschen kennen und bin jetzt schon traurig, nicht länger bleiben zu können.


Zum Kaffee bzw. Tee werden kleine selbstgebackene Kuchen gereicht, Rumkugeln (die waren lecker!) und Plätzchen. Auch dürfen natürlich die australischen Schokoladen-Waffeln – die TimTams - nicht fehlen.


Da Prudie schon während des Vortrags wegfuhr, weil sie leider noch einen beruflichen Termin wahrnehmen musste, laufen Graeme und ich so gegen 15 Uhr gemütlich nach Hause. Die Sonne scheint, aber auch heute mit nur 24 Grad bei lausig kaltem Wind friere ich. Wie auch heute Nacht, wo ich es  wieder mal nicht geschafft habe, mir eine Decke zu holen oder das Fenster zuzumachen. Denn da war es – nur mit einem Leinentuch – schnatterkalt.


Ein kurzer Check meiner Mails – eine Absage fürs Couchsurfen in Melbourne und eine Absage für Tasmanien. Mmmhhh – keine guten Nachrichten.

Dafür aber eine Mail von Edith aus Brisbane, die ihre Freunde ansprechen wollte (die, die immer Weihnachten auf Tasmanien sind). Das hat sie jetzt getan – per Mail – sie sagt mir Bescheid, sobald sie etwas hört


Und eine Mail von einem netten Herrn aus der Veranstaltung eben ist auch schon da. Er wollte mir Bilder zusenden, die am Ayers Rock aufgenommen wurden – so als Einstimmung für meine Tour Anfang nächster Woche. Jeah – er ist aber schnell!


Nun beginne ich das Kofferpacken und meine Stimmung geht ordentlich in den Keller. Letztendlich wiegt mein Koffer bei 24 kg (anstelle 23 – das sollte okay sei). Mein Handgepäck kann ich nicht messen, da die Batterien der Waage den Geist aufgegeben haben. Na – ich fange schon mal an, das Universum zu bemühen – dann wird’s schon werden.


Um 22 Uhr will ich eigentlich schlafen gehen, aber mein Blick fällt noch auf meine Kreditkartenabrechnung. Wenn ich die noch heute überprüfe, kann ich die Schnippel der einzelnen Zahlvorgänge wegwerfen – wieder 300 Gramm Gepäck weniger! Gesagt getan – um 23 Uhr mag ich nicht mehr.


Aber schlafen geht auch noch nicht – der Blogg will ja noch geschrieben werden. Vielleicht kann ich ihn morgen früh noch an Werner senden. Bis zur nächsten Gelegenheit werden wahrscheinlich doch wieder einige (viele) Tage vergehen.


Also: Nachtschicht einlegen. Schlafen kann ich auch morgen im Flieger!


 

Meine Gastgeber Prudie und Graeme beim Kirchen BBQ
Meine Gastgeber Prudie und Graeme beim Kirchen BBQ