Mittwoch, 17. November 2011 - von Geraldton nach Perth

 

Gegen 5 Uhr wache ich auf – es wird draußen langsam hell. Aber es ist noch viel zu früh zum Aufstehen – ich dreh` mich nochmal um.

Um 7 Uhr geht`s duschen, frühstücken und Sandwiches für unterwegs machen. Koffer packen und um 9:30 Uhr laufen wir rüber zur Railway-Station (Bahnhof), wo um 10:15 Uhr der Greyhound gen Perth mit uns abfährt.

Naja – er fährt ab – auch mit uns – aber erst um 11:45 Uhr. Der Zubringer-Shuttlebus in Exmouth ist nachts aus irgend welchen Gründen ausgefallen (kaputte Batterie vielleicht???) und der Darwin-Perth-Bus musste die 100 km (einfache Strecke) nach Exmouth rüberfahren, um die Fahrgäste abzuholen. Und von den 2 Stunden Verspätung konnte er bisher nur eine halbe Stunde reinholen. Okay – wir warten geduldig.

Die Temperaturen sind heute ordentlich angestiegen – wir erfreuen uns lauschiger 36 Grad, und es geht nur ein bisschen Wind. Im Bus ein ganz anderes Klima – dank Air-con frieren wir bei 22 Grad – meine Fleece-Jacke kommt wieder mal zum Einsatz.

So tuckeln wir nun durch die Lande, halten ab und zu mal an und lassen Passagiere aussteigen oder nehme neue an Bord, und sind dann mit 1 ½ Stunden Verspätung gegen 17:45 Uhr in Perth.

Ich hatte schon im Bus eine deutsch sprechende junge Frau angesprochen – wir teilen uns ein Taxi zur JuHe. Wir warten eine Weile, dann bestellen wir eines. Eine ältere Dame gesellt sich noch zu uns.

Als die Taxifahrerin dann aber fragt, wo denn die Wellington Str. 300 und die JuHe sei – das ist schon lustig. Wer sollte sich denn hier auskennen? Sie ruft dann ihre Zentrale an und lässt es sich erklären. Gute Idee!

10 Minuten später – und für nur je 4 $ pro Person – sind wir in der JuHe angekommen und checken ein. Das Zimmer ist winzig, aber es ist ja auch nur für eine Nacht. Hoffentlich!

Dann kommt eine SMS von Werner – ja, die Bestätigung des Mietwagens ist da. Wir können unseren Voucher in der JuHe ausdrucken. Nun bin ich nur mal gespannt, was für ein Auto wir bekommen. Der Typ an der Rezeption der JuHe meint, in Perth seien nur Avis und Hertz zu gebrauchen – alle anderen seien „just freaks“ – also nix. Na Bravo. Von Redspot Car Rentals hat er noch nie was gehört – bei mir stellt sich wieder ein mulmiges Gefühl ein.

Dann kommt eine SMS von Regina (mit ihr haben wir uns ein Zimmer in Exmouth geteilt, und sie ist schon ein paar Tage in Perth und fliegt morgen wieder in die Schweiz zurück) – ob wir noch einen Kaffee zusammen trinken wollen? Klar – sie kommt zur JuHe. In der Bar läuft nebenher ein Quiz und wir haben viel Spaß.

Regina fährt um 21 Uhr wieder nach Hause, wir essen noch einen Joghurt und gehen dann auch müde ins Bett.


Die Welt steht Kopf in Perth
Die Welt steht Kopf in Perth
berühmte Känguruh-Skulpturen
berühmte Känguruh-Skulpturen
Auch hier blühen viele Jacaranda-Bäume
Auch hier blühen viele Jacaranda-Bäume
Das Parlamentsgebäude
Das Parlamentsgebäude

 

 

Donnerstag, 18. November 2010 - von Perth nach Wave Rock

 

Um 6 Uhr bin ich wach und kann nicht mehr schlafen. Bis 6:30 Uhr versuche ich, liegenzubleiben – dann hat`s keinen Sinn mehr – ich gehe duschen.

Wohl um die Zeit noch keine gute Idee – das Wasser wird nicht warm, und so bekomme ich eine sehr refreshing kühle Dusche. Und bin danach top-fit.

Aufgrund meiner Beschwerden über die Dusche beschließt Marcella, auf selbige zu verzichten – Weichei!

Nach dem Frühstück checken wir aus, stellen unsere Sachen wieder mal in einen Locker Room und laufen ein bisschen durch die Stadt und um 10 Uhr dann zum Car Rental.

Der ältere Herr fragt unwirsch, ob das ein Joke (Spaß, Witz) sei, als ich ihn frage, wie alt das Auto ist, das wir bekommen (bzw wieviele km es auf dem Buckel hat).

Ich erzähle von unseren Erfahrungen in Exmouth und er lacht. Nein, wir bekommen keine „alte Gurke“, sondern einen neuen, 40.000 km alten, knallroten Hyundai Getz. Er murmelt etwas von Ferrari-rot – Werner, nun passt wenigstens die Farbe des Autos zu „Schummel-Schumi“!

Schnell zurück in die JuHe, Koffer und Kühltaschen holen, und ab geht`s. Wir wollen heute die Hälfte der Strecke bis Esperance schaffen – also bis zum Wave Rock fahren.

Die Landschaft ist so anders als die, die wir bisher gesehen haben. Wir fahren durch den wheat-belt (Weizen-Gürtel) Südaustraliens. Überall Getreidefelder, viele Bauern sind mit großen Maschinen bei der Ernte.

Wir fahren lange Zeit, ohne dass wir einem anderen Auto begegnen – nicht die touristische Highlight-Route hier unten.

Dann bekommen wir so gegen 13 Uhr langsam Hunger – das Frühstück ist schon eine ganze Weile her! In Corrigin gehen wir in ein Cafe und genießen einen hausgemachten Pie (gefüllte Teigtasche) – ich mit Steak und Pilzen, Marcella mit Hähnchen und Gemüse – superlecker! Als Nachtisch gönnen wir uns ein Eis.

Gegen 17 Uhr kommen wir am Wave Rock an – laut Reiseführer gibt es ein Backpackers beim Campingplatz. Tja – das gibt es leider nicht mehr. Wir bekommen einen alten ausgedienten, muffelig riechenden Wohnwagen für 75 Dollar oder ein Zelt mit festen Betten angeboten – für 40 Dollar. Beides ohne Air-Con, bei den heutigen ca. 38 Grad momentan nicht so recht vorstellbar. Aber die nette Frau meint, gegen Abend würde es merklich kühler. Okay – wir haben keine große Wahl und entscheiden uns für das Zelt.

Dann geht`s zum Wave Rock. Viele Millionen Jahre alt (genau 2.700 Millionen Jahre) – eine bunte Sandsteinformation, von Wasser und Wind wie eine große Welle geformt. 15 Meter hoch und 110 Meter lang. Im Abendlicht ganz nett.

Wir beschließen, morgen früh wiederzukommen, wenn die aufgehende Sonne direkt auf den bunten Felsen scheint -  und gehen schnell zum Campingplatz zurück, um noch kurz in den Pool zu springen. Der wird nämlich leider schon um 18 Uhr geschlossen. Und ein abkühlendes Bad wäre jetzt nett – bei 38 Grad Außentemperatur erwarte ich eher eine „warme Plürre“.  Aber weit gefehlt – das Wasser ist ordentlich kalt und herrlich erfrischend.

Dann fällt uns ein, dass wir mal in die Camp-kitchen (Küche) schauen sollten, was denn da so alles ist. Oder vielleicht auch nicht ist. 

Es gibt einen Wasserkocher, einen Toaster – und ein BBQ. Super. Keine Teller. Ich laufe noch schnell zum Kiosk, der gerade geschlossen wird – und besorge mir ein paar Pappteller für mein zu grillendes Lamm und die Zucchini. Diese werden sehr lecker, einen Schluck Wein haben wir auch noch – was will man mehr!

Dann kümmere ich mich noch schnell um meinen Blogg und schaue mir die Route für morgen an, bevor mir gegen 21 Uhr wieder mal die Augen zufallen.

Hoffentlich können wir gut schlafen. Es ist wie versprochen kühler geworden, aber auch recht windig, und das Zelt wackelt ordentlich. Aber mich als alte Camper-Tochter schrickt das natürlich nicht … 


Landschaft unterwegs....
Landschaft unterwegs....
Gut, dass ich hier nicht abbiegen muss!
Gut, dass ich hier nicht abbiegen muss!
Unser roter Flitzer
Unser roter Flitzer
Wieder Landschaft unterwegs
Wieder Landschaft unterwegs
Der Wave Rock
Der Wave Rock
Sieht das nicht wie eine Standpauke aus? Was er wohl angestellt hat?
Sieht das nicht wie eine Standpauke aus? Was er wohl angestellt hat?

 

 

Freitag, 19. November 2010 - von Wave Rock nach Esperance

 

Die alte Camper-Tochter ist bald erfroren letzte Nacht! Es wurde richtig kalt, und wir hatten ja nur ein Laken und ich noch eine kleine Decke – bbbrrrr….

Aber um 5:30 Uhr wird`s dann endlich hell und wieder wärmer. Ich habe schlecht und wenig geschlafen – hoffentlich wird die nächste Nacht besser!

Um 6:15 Uhr halte ich es nicht mehr aus – ich mache mich auf den Weg und schaue mir den Loop um den Wave Rock herum an. Aber berauschend ist er nicht, es liegt immer noch alles im Schatten. Also keine tollen Bilder – nur „schöne“.

Ansonsten laufe ich eine gute Stunde auf einem breiten Weg durch Gestrüpp und um einen großen Salzsee herum. Ich bin auf weiter Flur alleine – bis auf ein paar Känguruhs, denen ich beim Spielen zusehe. Sie lassen mich bis auf ca. 8 Meter an sich herankommen – dann ist Schluss mit dem Vertrauen in den Menschen und sie hüpfen in großen Sprüngen davon. Ich schaue mir ihre Spuren an (geht hervorragend im weichen Sand um den Salzsee herum) – zwischen den Abdrücken liegen gut 4 Meter!

Wieder im Camp wird schnell gefrühstückt, um 8:35 Uhr nochmal schnell zum Abkühlen in den Pool, den eisekalten. Denn mittlerweile ist die Kühle der Nacht verschwunden und wir dürften wieder Ende 20 Grad haben. Tendenz: steigend (laut gestrigem Wetterbericht im Fernsehen werden es hier heute 38 Grad ! Wie gut, dass es an der Küste kühler ist).

Aber davor sind erstmal noch ca. 390 km gesetzt – wir fahren durch Getreidefelder, Bäume, die aussehen wie große Broccoli, Schafherden am Wegesrand und immer wieder große dürre Flächen, zum Teil auch weitere Salzseen. Die sind besonders hübsch – leuchtet der weiße Sand (oder das weiße Salz?) doch sehr intensiv in der Sonne.

Um 14 Uhr sind wir am Ziel – Esperance. Die Stadt mit den schönsten Stränden Australiens. 

Die JuHe ist erst ab 16 Uhr besetzt, also ab zur Visitor Information und schon mal die ersten Strände angesehen. Es gibt einen 40 km langen Rundweg – den Great Ocean Drive. Er startet in der Stadt an der Visitor Information und geht dann immer an der Küste lang – West Beach, Blue Heaven Beach, der „beste Strand Australiens 2006“: Twiglight Beach, Salmon Beach, 9-mile-Beach und und und …

Es sind wirklich Traumstrände – weißer, feiner Sand und glasklares, türkisfarbenes Wasser. Nur ist es einfach zu kalt –  ca. 28 Grad (laut Visitor Information) und es geht ein ordentlicher, kalter Wind. Bis auf ein paar verrückte Surfer ist auch niemand im Wasser.

Um kurz vor 16 Uhr sind wir an der JuHe und checken ein. Wir gönnen uns für 30 Dollar pro Person ein Doppelzimmer, nach der letzten Nacht müssen wir heute unbedingt gut schlafen können!

Und der gute Herbergsvater überredet uns, 2 Nächte zu bleiben, müssen wir doch unbedingt den Cape La Grand National Park sehen. Dort sollen die Strände noch einmal eine Nummer besser sein (kaum vorstellbar, denn uns stören nur die kalten Temperaturen, und die werden 50 km weiter nicht anders sein).

Danach fahren wir noch einmal an den ersten (schönsten) Strand – den West Beach und gehen eine Stunde spazieren. Das Wasser ist bitterkalt – da sehen wir für morgen und schwimmen aber rabenschwarz!

Dann schnell einkaufen (für heute Abend und morgen zum Mitnehmen, denn im Park gib es keinen Kiosk oder so) und in die Küche – mittlerweile knurren unsere Mägen ganz schön.

Gegen 21 Uhr kann ich mich nicht mehr auf den Beinen und die Augen nicht mehr offen halten – GUTE NACHT!


West Beach in Esperance...
West Beach in Esperance...
...und noch viele weitere schöne Strände
...und noch viele weitere schöne Strände
Werbund in der Visitor Info für Lucky Bay
Werbund in der Visitor Info für Lucky Bay
Foto von eben - nachgestellt ;-))
Foto von eben - nachgestellt ;-))
Hier fühlen wir uns suuuuperwohl!
Hier fühlen wir uns suuuuperwohl!
Lucky Bay vom Lookout aus
Lucky Bay vom Lookout aus
Na, ob die mich wohl sehen?
Na, ob die mich wohl sehen?
Noch mal näher rangeholt - steht er da nicht richtig "menschlich nachdenklich"?
Noch mal näher rangeholt - steht er da nicht richtig "menschlich nachdenklich"?
Ich genieße die Nachmittagssonne
Ich genieße die Nachmittagssonne

 

 

Samstag, 20. November 2011 - Esperance

 

Tja – wer früh schlafen geht, ist auch früh wach. Um 5 Uhr bin ich eigentlich fit – dreh` mich aber lieber nochmal um – heute ist ein „stressfreier Tag“ angesagt!

Um kurz nach 7 Uhr bin ich dann erneut wach – und bleibe es auch.

Nach einem gemütlichen Frühstück fahren wir kurz nach 9 Uhr in den Cape Le Grand National Park – heute sind ca. 140 km Autofahren angesagt – eine Pause vor der morgigen Tour, die dann die weiteste unserer Runde werden wird (ca. 480 km).

Und dann beginnt einer der schönsten Tage unserer Reise – Strand, Strand, Strand.

Da dachten wir gestern Abend, die schönsten Strände Australiens zu sehen – und dachten, schöner kann`s nicht werden. Weit gefehlt – es geht noch schöner!

Aber erstmal wandern wir ein Stück – der Frenchman Peak sieht von unten schon beeindruckend aus- und steil. Das ist er dann auch – ziemlich weit oben schaue ich mich mal intensiv nach unten um – und mag nicht mehr weitergehen. Ich entwickle ganz schnell ein bisschen Höhenangst – und setze mich auf den Hosenboden, um die steile Steinwand wieder runterzukommen.

Nach 1 ½ Stunden stehen wir wieder am Auto. Zum Glück (jetzt) war es ordentlich windig – so dass das Wandern nicht so anstrengend war wegen der Hitze.

Aber an den Stränden ist uns der Wind dann das große Hindernis – wie gestern schon befürchtet. Zu kalt, um ins Wasser zu gehen. Aber traumhaft um Spazierengehen.

Der Sand erinnert mich an den auf Fraser Island am Lake Birrabeen – ganz ganz fein und schneeweiß.

Die Lucky Bay ist der weißeste Strand Australiens – und er strahlt auch heute was das Zeug hält.

Und es folgen noch einige tolle Strände: Rossiter Bay (dort machen wir eine Mittagspause und essen unsere Sandwichte), Thistle Cove, Hellfire Bay und zum Schluss Le Grand Beach.

Es sind kaum Menschen unterwegs – wir sehen mehr Känguruhs!

Wie würde unser Mitreisender in Broome - Reiner aus Darmstadt - sagen „Bad Beach Conditions!“ (ganz schlechte Strand-Bedingungen!)

Es ist hier gaaaaanz toll und es fällt uns schwer, abends wieder zurück nach Esperance zu fahren.  Und das ganz vorsichtig, denn nun sehen wir noch mehr Känguruhs – zum Glück immer neben dem Auto und nicht davor. Auch auf Emus müssen wir aufpassen, aber auch sie bleiben schön am Wegesrand.

Dann geht`s duschen – schöööön! Durch die ganze salzhaltige Luft heute klebt man gewaltig. Und einen Sonnenbrand haben wir uns auch geholt, haben wir doch wieder einmal das Eincremen mit Sonnenmilch vergessen. Mein Gesicht spannt ordentlich.

Abendessen – heut mal wieder „auswärts“ – keine Lust mehr, etwas zu kochen. Wir gehen in die „Galore“ und essen Fish & Chips – aber ohne Chips. Statt der fettigen Fritten entscheiden wir uns für einen “Side-Salad“.

In der JuHe bastel ich dann noch schnell die Sachen für morgen (wir möchten Wraps machen, also Tomate, Gurke und Käse kleinschnippeln, Guacomole machen…)

Dann den Blogg schreiben und die traumhaften Bilder dafür auswählen und bearbeiten. Schwupps ist es doch schon wieder 22 Uhr und Zeit für die Falle.


Wieder einer dieser superschönen Strände
Wieder einer dieser superschönen Strände
Die JuHe in Esperance
Die JuHe in Esperance
Der Aufenthaltsraum...
Der Aufenthaltsraum...
...und die tolle große Küche
...und die tolle große Küche
Am Pier mit der Statue von Seehund Sammy
Am Pier mit der Statue von Seehund Sammy

 

 

Sonntag, 21. November 2010 - von Esperance nach Albany

 

Der heutige Tag ist schnell erzählt – frühes Frühstück um 7 Uhr, Auschecken um 8 Uhr, danach eine knappe Stunde über den Sunday Market gelaufen. Naja – so groß war der auch nicht. Ich habe einer „Schwester in Perlen“ ein Paar selbstgemachte Ohrringe abgekauft – so als Souvenir aus Esperance…

Und einer Oma 4 Banana-chocolat-chip-Muffins – selbstgebacken. Sind ein bisschen trocken, aber ok.

Dann haben wir uns auf den Weg gemacht – 480 km bis Albany. Kurz hinter Esperance erleben wir dann etwas für uns Ungewöhnliches: WOLKEN! Der Himmel ist nicht mehr blau, sondern mit dichten Regenwolken verhangen. Sollte der Herr von gestern Abend im Fish&Chips-Laden Recht behalten? Und wir bekommen heute Thunderstorms (Gewitter) und Shower (Regen)? Sieht mal so aus! Aber es tröpfelt nur ab und zu mal kurz unterwegs.

Kurze Rast nach 150 km in Raventhorp – tanken.

Und dann so gegen 14 Uhr eine Lunch-Pause: wir freuen uns schon seit Stunden auf unsere Wraps. Und die sind dann auch sehr gut und wir lassen es uns schmecken. Und wir haben Glück, es sind nur ein paar Fliegen da, die uns ärgern. Da haben wir gestern während der Wanderungen Schlimmeres erlebt! Die Biester können einem aber auch auf die Nerven gehen! Sie fliegen immer wieder direkt in Nase oder Mund – eklig! Meistens hüllen wir direkt unsere Köpfe in die Netze ein.

Um Punkt 16 Uhr stehen wir vor der JuHe in Albany – gutes Timing! – und beziehen Zimmer 12.  Zwar 4 Betten - aber bisher nur unsere zwei belegt – wir drücken mal die Daumen, dass es so bleibt.

Nach ein bisschen Ausruhen raffen wir uns auf und laufen eine Runde durch die Stadt. Nach einer halben Stunde haben wir die älteste Kirche Westaustraliens, einige schöne Häuser in der York-Street und das Court-House (Gerichtsgebäude) gesehen. Fehlt noch etwas Sehenswertes? Ich glaube nicht. 

Leider ist es immer noch grau in grau, und ab und zu kommen auch mal ein paar Tropfen runter. Ich schaue mir noch einmal die Bilder von gestern an – und träume nachher bestimmt von türkisen Stränden …

Im Common-Room der JuHe haben sich 2 Mädels die Videos genommen – und nun läuft TOP GUN – es könnte schlimmer sein. Zumindest sollte ich alles verstehen können – ich weiß nicht, wie oft ich den Film schon in deutsch gesehen habe!

Und dann geht’s wohl heute auch früh ins Bett - Morgen ist wieder ein ordentliches Stück fahren angesagt, aber nicht so weit wie heute.


Leider auch mal wieder schlechtes Wetter
Leider auch mal wieder schlechtes Wetter
Ein leckerer Wrap zum Mittagessen
Ein leckerer Wrap zum Mittagessen

 

 

Montag, 22. November 2010 - von Albany nach Augusta

 

Wir schlafen bis 7 Uhr – LUXUS! - und...

...lassen uns dann auch mit dem Frühstück Zeit. Gegen 8:30 Uhr geht`s los – zuerst nach Denmark. Ein kleiner Ort wie aus einem Western aus dem letzten Jahrhundert.

Alte Häuser, kleine enge Strassen. Und mittendrin eine „Award winning Pie-Bakery“ (eine Bäckerei mit Pies, für die sie schon Preise gewonnen hat). Es ist zwar erst 11:30 Uhr – aber Appetit auf eine Pie haben wir schon …

Und mir schmeckte meine so gut, dass ich mir noch eine (kalte) für heute Abend gekauft habe.

Leider haben wir heute Pech mit dem Wetter – immer wieder regnet es und der Himmel ist grau. Die Wolken hängen tief und es will gar nicht richtig hell werden.

Deshalb machen wir auch keinen Stopp mehr an den schönen Stränden, die nun noch kommen. Denn heute sind sie nicht schön. Nur den Elephant Rock schauen wir uns noch an – große (sehr große!) fast runde Gesteinsbrocken, die von oben aussehen wie eine Herde Elefanten. Aber bei grauem Himmel und leichtem Nieselregen nicht der Kracher. Die Postkarten (natürlich mit strahlend blauem Himmel und Sonnenschein) sahen schon toll aus. Naja – ein Grund, mal wiederzukommen.

Und KALT ist es geworden! Wir haben letzte Nacht schon so gefroren (das dünne Bett hat nicht gereicht, aber als ich das merkte, war die Rezeption schon zu und ich konnte mir keine weitere Decke mehr holen), heute tagsüber ist es keine 20 Grad mehr – bbbrrrr….

Nun erkunden wir den Tree Top Walk im Valley of the Giants (den Baumwipfel-Weg im Tal der Giganten). Die Tingle-Trees (keine Ahnung, wie diese Bäume in deutsch genannt werden – muss ich später mal googeln - Anm. der Redaktion: die Tingle Trees lassen sich nicht ins Deutsche übersetzen - es handelt sich aber um eine Eucalyptus-Art) werden an die 75 Meter hoch, der Umfang des Stammes (unten über der Wurzel) beträgt bei einem der größten 24 Meter.

Oftmals sind sie innen ab Beginn des Stammes hohl – aufgrund eines Brandes oder Pilzbefalls. Na – Näheres sagen die Bilder.

Wir fahren überhaupt den ganzen Tag nur durch Wälder. Verschiedene Baumarten – aber immer sehr hoch. Ansonsten grüne Wiesen, viele Känguruhs, viele Rinder und Schafe, ein paar Emus, 2 Lamas. Und wenn man die großen Strohballen bzw. -rollen auf den Äckern sieht, kommt man sich vor wie zuhause.

Als letzten Punkt machen wir noch ganz kurz halt am Bicentennial Tree – dort wurden in luftiger Höhe von zuerst 25 Metern und dann 70 und 75 Metern Plattformen an den Baum gebastelt, zu denen man aufsteigen kann. Kann – aber nicht muss.

Es ist schon spät, es regnet, die Eisenstangen, die als Stufen dienen, sind rutschig – wir bleiben brav unten.

Ausserdem haben wir gerade am Abzweig gemerkt, dass es noch fast 100 km bis Augusta sind, und wir haben schon kurz nach 18 Uhr und ich möchte gerne noch im Hellen ankommen. Und wegen der „Känguruh hüpft auf die Strasse Gefahr“ sollte ich nicht so schnell fahren.

Wir wissen aber nicht, wie lange die JuHe offen hat – wir haben zwar eine Buchung – aber damit noch lange keinen Schlüssel und kein Bett.

Na – um 19:13 Uhr reiten wir auf den Hof – und alles ist bestens.

Wir stürmen gleich in die Küche, um unser Abendbrot zu essen, denn uns knurrt ganz gewaltig der Magen.

Dann Marcellas Bilder vom Chip auf einen Stick gezogen, damit sie für die nächsten 4 Wochen ihrer weiteren Reise wieder ordentlich fotografieren kann.

Ich kümmere mich noch schnell um den Blogg – gehe dann aber auch bald schlafen, die heutigen doch wieder 430 km haben mich geschafft.


Lunch mit Pie
Lunch mit Pie
Ein toller Strand - aber nicht heute...
Ein toller Strand - aber nicht heute...
Elephant Rocks
Elephant Rocks
Großer Tingle Tree
Großer Tingle Tree
Auf dem Tree Top Walk
Auf dem Tree Top Walk
Hoch oben in den Baumwipfeln führt der Weg entlang...
Hoch oben in den Baumwipfeln führt der Weg entlang...
...und unten sind sie oft hohl.
...und unten sind sie oft hohl.
Hier geht's mit dem Auto lang - über tolle Alleen
Hier geht's mit dem Auto lang - über tolle Alleen
Erst schauen sie nur neugierig...
Erst schauen sie nur neugierig...
...hüpfen aber von dannen, wenn man zu nahe kommt.
...hüpfen aber von dannen, wenn man zu nahe kommt.

 

 

Dienstag, 23. November 2010 - von Augusta nach Margret River

 

Wir schlafen gut und erholsam und sind um 7 Uhr wach und fit. Ein Blick aus dem Fenster gibt uns Hoffnung – zwar wolkenverhangener Himmel, aber er reißt schon an manchen Stellen auf und es ist ein bisschen Blau zu sehen. Insgesamt schon viel freundlicher als gestern – und das soll noch richtig gut werden im Laufe des Tages!

Zuerst fahren wir zum Leuchtturm vom Cap Leeuwin – schneeweiß leuchtet er im Sonnenlicht schon aus weiter Ferne. Hochsteigen mögen wir aber nicht – der Eintritt dafür ist horrende (15 Dollar! – wir zahlen 5 Dollar und dürfen dafür unten überall rumlaufen – das reicht uns aus).

Am südlichsten Punkt des westlichen Australiens treffen auch der Indische Ozean und der Pazifik aufeinander – aber die genaue Stelle ist nicht auszumachen.

Dafür sehen wir eine große Familie Delphine – und beobachten sie eine ganze Weile. Sie scheinen etwas Interessantes direkt unterhalb des Lookouts gefunden zu haben, denn sie schwimmen immer hin und her.

Dann fahren wir wieder durch Augusta – und leisten uns in der Bäckerei (von der JuHe-Wirtin empfohlen!) ein Croissant (mmmhhh) und ein Sandwich für die Mittagspause. Und weil die Pies so lecker aussehen und ich ein vorausschauender Mensch bin, denke ich an heute Abend – und nehme mir noch eine Pie fürs Abendessen mit.

Das Croissant essen wir gleich – die Sandwiches beim nächten Stopp in Hamlin Bay, einem wieder mal wunderschönen Strand.

Das heißt, wir wollen die Sandwiches essen – aber die lästigen Fliegen lassen uns nicht. So paradiesisch es hier auch ist – die Fliegen sind absolut nervig.

Also alles wieder eingepackt und zum nächten Stopp gefahren – den Lake Caves.

Wir melden uns an für die Tour um 14:30 Uhr und haben noch eine halbe Stunde Zeit – Sandwiches, 2. Versuch. Auch hier kommen ziemlich bald die lästigen kleinen Biester, aber ich war schneller. Marcella ist der Appetit vergangen – sie packt alles ein und isst es heute Abend.

Die Cave ist eine recht große Höhle, die in einem riesigen Krater liegt. Die Decke der Höhle ist wohl irgendwann vor vielen Tausenden von Jahren eingestürzt und hat einen großen Krater gebildet. 1896 wurde alles zufälligerweise von einem Mädchen entdeckt, das dort entlang geritten ist. Ihr Pferd  hat wohl den Krater besser gesehen als sie und wollte nicht weitergehen. Und als sie dann abstieg, um das zu ergründen, fand sie den Krater mit den Stalaktiten und Stalakmiten (man sieht sie schon außen vor der Höhle - weil früher, als diese noch intakt war, waren sie ja drinnen).

Trotzdem hat es wohl 30 Jahre gedauert, bis sie die Stelle wiederfand und die gesamte Höhle entdeckt wurde.

Besonders beeindruckend fand ich eine Stelle, wo Stalaktiten und Stalakmiten zusammengetroffen sind, aber der Sand, der darunter ist, weggespült wurde und nun das gesamte Gebilde von 5,3 Tonnen dort „schwebt“ bzw. nur oben an der Decke festhält. Näheres siehe Bilder! (obwohl es wohl auch dort schwer zu erkennen ist – sorry, da unten war es ziemlich dunkel …)

Nun fahren wir nach Margret River, wo wir schnell die JuHe finden und unser Zimmer beziehen. Auch hier haben wir wieder einmal Glück und bleiben im 4-Bett-Zimmer für uns.

Das trifft sich gut, denn ich brauche heute ein bisschen Platz. Dazu später …

Noch knapp 2 ½ Stunden bis es dunkel wird – wir fahren ins Örtchen und schauen uns ein bisschen um. Gegen 17 Uhr machen die Läden zu – und so können wir entspannt Schaufenster anschauen.

Wieder in der JuHe beginne ich mein heutiges großes Vorhaben: Re-Organisation meines Koffers. Am Mittwoch Abend – also morgen – fahren wir von Fremantle nach Perth – City Beach und besuchen Prudie. Die Dame, bei deren Familie ich ab Samstag Nachmittag ein paar Tage „die Couch surfen werde“ und bringen schon mal meinen schweren Koffer hin.

Am Donnerstag Morgen bringen wir dann den Wagen weg, bleiben aber noch eine Nacht in Fremantle, wollen dann einen Tagesausflug machen nach Rottnest Island und sind abends dann noch einmal in der JuHe in Perth Central. Am nächsten Morgen – Samstag - fliegt Marcella dann nach Sydney und ich schaue mir noch ein bisschen Perth an und fahre dann nachmittags zu meiner Gastfamilie.

Die Re-Organisation geht gut voran und ich bin bald fertig. Mein Koffer ist bereit für Prudie und die Sachen für die 3 Tage ohne Koffer sind in meiner Tasche verstaut.

Jetzt noch Blogg vorbereiten – Text und Bilder – und dann ab ins Bett.


DEr Leuchtturm vom Cape Leeuwin
DEr Leuchtturm vom Cape Leeuwin
Wir zwei Weltenbummlerinnen zwischen den Meeren (Pazifik und Indischer Ozean)
Wir zwei Weltenbummlerinnen zwischen den Meeren (Pazifik und Indischer Ozean)
Bei schönem Wetter ist doch alles gleich viel netter.
Bei schönem Wetter ist doch alles gleich viel netter.
Eine ganze Delfin-Familie
Eine ganze Delfin-Familie
Hier würde ich gerne wohnen
Hier würde ich gerne wohnen
Zum Lunch ein Super-Sandwich
Zum Lunch ein Super-Sandwich
Da sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr
Da sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr
In der Lake Cave
In der Lake Cave
Da schweben mal eben 5,3 Tonnen Gewicht
Da schweben mal eben 5,3 Tonnen Gewicht

 

 

Mittwoch, 24. November 2010 - von Margret River nach Fremantle

 

Es ist wieder ein Wetterchen wie im Bilderbuch – blauer Himmel und Sonnenschein – Juchu! Wir schlafen aus, frühstücken erst so gegen 8 Uhr und fahren um 9 Uhr los.

Um 10 Uhr macht der Papageienpark auf, den Marcella gerne anschauen möchte. Für 10 Dollar pro Person bekommen wir einen kleinen Blecheimer mit kleinen Apfel- und Möhrenstückchen – nein, nicht unser 2. Frühstück! Damit können (oder sollen?) wir die Vögel füttern! Und noch innerhalb des Gebäudes im Kassenbereich gibt`s dazu auch die erste Gelegenheit – ein großer Busch mit Lorrikeets, Nymphensittichen und einem großen schwarzen Papagei laden dazu ein. Schwupps hat Marcella einen Nymph auf der Schulter sitzen – und ist begeistert.  Ich bin für die Fotos zuständig – die Tiere sollen mir lieber von der Schulter bleiben, ich habe Angst, gebissen zu werden.

Draußen dann weitere Vögel – zum Teil in ihren Käfigen, zum Teil in einem großen Freigehege, wo Marcella dann gleich 4 Lorrikeets auf der Schulter hat.

Dann kommt die Besitzerin plötzlich mit 5 jungen, freilaufenden Emus um die Ecke – das ist niedlich.

Wir sehen Strauße, Eulen, Kakadus, Papageien, Reiher, Enten und und und.

Es macht Spaß – vor allem, weil wir die Tiere ja füttern können, und wir schauen uns 1 ½ Stunden um.

Danach fahren wir weiter – durch unglaublich viele Weinberge. Hier in der Margret River Region gibt es unendlich viele Weingüter – Hunderte! Wir haben uns das ausgesucht, dessen Wein wir in Exmouth mit Steffie getrunken haben: Amberly Estates. Aber welche Enttäuschung, als wir ankommen, ist es geschlossen.

Ein Abstecher zu einer Farm, auf der als Show „Schafe scheren“ angeboten wird, begeistert Marcella – das würde sie dann doch auch gerne einmal sehen. Nur leider auch hier Enttäuschung – die Schafschur ist nur 1x täglich um 11 Uhr – und das ist mehr als eine Stunde her. Schade. 

Scheint nicht unser Tag zu sein! Also nun los Richtung Strand – langsam ist es auch Mittagszeit. Wir haben Glück – die Fliegen lassen uns größtenteils in Ruhe – wir können unser Sandwich essen.

Der Strand ist wunderschön – aber da es sehr windig ist, ist es auch recht kühl. Ohne Wind mögen die 26 Grad nett sein – aber so ist es zu kalt zum Schwimmen.

Wir fahren weiter ans Cape Naturaliste zum Leuchtturm. Um den laufen wir im großen Bogen eine gute Stunde herum, immer an der Küste lang. Ein schöner Weg! Einmal sehen wir sogar Wale – leider recht weit draußen. Aber da sie gerade mit ihrer Schwanzflosse aufs Wasser schlagen, sind sie doch ganz gut zu sehen.

Dann ist es langsam mal Zeit, an die Weiterfahrt zu denken. Voller Schrecken merken wir, als wir dann auf den Highway kommen, dass es wieder mal viel weiter ist als gedacht – noch 204 km bis Perth, Fremantle ist 20 km vorher. Wir hatten so mit 80 km bis Perth gerechnet. Uff! Also doch noch gute 2 Stunden Fahrt – ich gebe Gas.

Wir haben etwas Schwierigkeiten, Fremantle zu finden. Wir sind den Highway hochgefahren, der ein bisschen im Landesinnern liegt, Fremantle liegt an der Küste, und da es einen „eigenen Highway“ hat, an dem es liegt, scheint es auf „unserem“ nicht ausgeschildert zu sein. Wir haben aber Glück und merken es noch, bevor wir in Perth sind (und alles wieder zurückfahren müssten).

Die JuHe liegt in der Nähe vom Bahnhof und wir finden sie direkt. Wir bekommen unser 3er-Zimmer – eine Dame aus Schottland (72 Jahre alt) ist noch dabei.

Dann werfen wir uns mit meinem Koffer wieder auf den Küstenhighway und fahren ihn hoch nach Perth – City Beach zu Prudie. Pünktlich wie angekündigt um 19 Uhr sind wir da – und werden erstmal gleich zum Abendessen eingeladen. Glück gehabt – denn wir haben mittlerweile Hunger.

Ihr Mann geht nach dem Essen in den Fernsehraum – und wir Mädels quatschen und quatschen. Es ist außer uns beiden und Prudie noch eine weitere Couchsurferin aus Deutschland da – Christine. Aber sie werde ich wohl nicht mehr treffen, denn sie reist Freitag weiter und ich komme ja erst Samstag Nachmittag.

Gegen 21:30 Uhr brechen wir dann wieder auf und sind knappe 20 Minuten später wieder in unserer JuHe in Fremantle – und dann auch ganz schnell hundemüde im Bett.


Marcella füttertt Baby-Emus
Marcella füttertt Baby-Emus
Auch Strauße wollen aus unserem Eimer was abbekommen
Auch Strauße wollen aus unserem Eimer was abbekommen
Ein Strauß von Lorikeets bei Marcella
Ein Strauß von Lorikeets bei Marcella
Der Strand am Cape Naturaliste in Yallingup (= Place of Love)
Der Strand am Cape Naturaliste in Yallingup (= Place of Love)
Leuchtturm am Cape Naturaliste
Leuchtturm am Cape Naturaliste

 

 

Donnerstag, 25. November 2010 - Fremantle

 

Heute morgen ist noch einmal frühes Aufstehen angesagt – wir müssen das Auto in Perth bis 11 Uhr wieder abgeben und vorher noch kurz in der JuHe vorbei, Marcellas Rucksack dort in den Luggageroom stellen. Alles klappt gut – noch schnell tanken und dann müssen wir unserem ferrari-roten Auto good-bye sagen. Es hat uns gut über die letzte Woche gebracht. Insgesamt sind wir knapp 2.4oo km gefahren!

Dann laufen wir zur Station „ Wellington Street“ und fahren mit der Straßenbahn 15 Minuten zurück nach Fremantle.

Dort setzen wir uns in den kostenlosen Bus, der in einem großen Bogen um die Innenstadt fährt. Marcella möchte noch weiterfahren, ich steige in der Mitte aus und laufe ein bisschen herum. Besorge noch ein Mitbringsel für Prudie und fahre dann an den Strand. Ein bisschen in die Sonne setzen. Das klappt auch – aber in null komma nix habe ich eine 2 cm hohe Gänsehaut. Hier bläst der Wind ordentlich – man sieht einige Kite-Surfer am Strand. Tja – für die ist das optimal – ich friere!

Gut, dass der Bus alle 10 Minuten fährt – im über-über-nächsten sitze ich schon wieder drin Richtung Innenstadt.

Als ich so gegen 17:30 Uhr in die JuHe komme, ist Marcella auch schon wieder da.

Ich will noch ein bisschen meinen Blogg schrieben – merke aber durch Zufall, dass ich Zugang zu einem ungesicherten Internet des Oasis-Backpackers bekomme (wo immer das auch ist, kenne ich nicht). Also schnell mal mein Mails gecheckt, eines an Werner geschrieben.

Noch ein bisschen ausruhen – dann gehen wir an die Esplanade zum Abendessen. Der nette Deutsche in der Rezeption hat uns für „gute fish and chips“ das Ciperello`s empfohlen – dorthin gehen wir.

Für 12.95 Dollar bekommt Marcella genau die – ich spare mir die chips (Fritten) und bin glücklich mit 2 großen Stücken Snapper. Es schmeckt uns sehr gut.

Dann noch einmal kurz zum Supermarkt Coles – für morgen früh noch Joghurt und Banane kaufen.

Zurück in der JuHe kann ich mich nicht mehr aufraffen, etwas an meinem Blogg zu tun. Im Aufenthaltsraum läuft ein Film mit Anthony Hopkins und Kuba Gooding jr.: Instinct.  Den schauen wir uns noch mit an und um 22:15 Uhr ist wieder mal „Licht aus – Gute Nacht“ angesagt.


Jetzt sind wir in...
Jetzt sind wir in...
Hier wird Fisch verkauft - in jeder Größe
Hier wird Fisch verkauft - in jeder Größe

 

 

Freitag, 26. November 2010 - immer noch Fremantle, nachmittags dann rüber nach Pertrh

 

Um kurz nach 6 Uhr bin ich wach – und stehe schnell auf - mit meinem Netbook in der Hand. Der Blogg ruft! Zum Glück habe ich auch eine Jacke mitgenommen, denn hier draußen ist es noch gewaltig kühl und windig.

Die Schottin aus meinem Zimmer sitzt auch hier und trinkt schon mal ihren ersten Kaffee. Und dazu gesellt sich ein älterer Engländer (?) und spielt uns ein paar Songs auf seiner Gitarre vor, seine Stimme ähnelt der von Eric Clapton.

 

Und ich merke gerade, dass es wohl letzte Nacht eine Party gegeben hat – nicht MIT mir – aber AUF mir: eine Moskito-Party. Mein linker Oberarm ist ganz geschwollen, und ich zähle 32 dicke Mückenstiche, die ordentlich jucken. Am Handgelenk und an den Beinen sind auch ein paar. Super. Moira bedauert mich, und ich bekomme eine Salbe von ihr – soll gegen das Jucken helfen.


Der Blogg ist fertig, die Bilder auch – also alles schnell rüber zu Werner, dann kann er am Wochenende mal wieder etwas in meinen Blogg einstellen – vielen DANK!!!


Wir lassen uns Zeit mit dem Frühstück, packen unsere Sachen und checken dann um 9:30 Uhr aus und fahren rüber nach Perth. Es ist heute wieder sehr warm, und der Wind hat sich wohl  verkrümelt – wir schwitzen!


In Perth schließen wir unsere Sachen wieder in den Gepäckraum ein – wir können unser Zimmer erst ab 13 Uhr beziehen und wollen hier nun keine 2 Stunden warten.


Und obwohl es draußen super schön ist – es hilft ja nichts, wir haben keine Zeit mehr – gehen wir ins Western Australian Museum. Nach knapp 3 Stunden wissen wir ganz viel über Australiens Flora und Fauna, den Weltraum und Meteoriten, ausgestorbene und noch lebende Tiere. Es ist sehr sehr interessant, und man könnte mehrere Tage hierher kommen, um alles genauestens anschauen zu können.


Aber vor allem der Hunger triebt uns nach draußen. Eine Pie auf die Faust – wir suchen uns eine nette Bank im Schatten und genießen sie.


Dann laufen wir ein bisschen durch die Stadt und setzen uns in einen „Cat-Bus“ – diese fahren um die Innenstadt herum und kosten nix. Leider ist in der Münze die letzte Führung für heute schon vor einer halben Stunde losgegangen, wir sind zu spät.


Also setzen wir uns noch einmal in den roten Cat-Bus und landen schließlich gegen 18 Uhr wieder in der JuHe und bekommen unser Zimmer. Leider ist die JuHe vollkommen ausgebucht, und ich kann nicht tauschen – und muss ein Bett oben nehmen (Stockbetten). Es ist schwierig, dort hinaufzuklettern – und vor allem nachts wieder runter. So im Dunkeln. Aber es ist ja nur für eine Nacht


Wir wollten eigentlich noch irgendwohin gehen zum Abendessen – haben auch Hunger, aber keine Lust mehr, die JuHe zu verlassen. Wir haben Glück – die Free Food Section gibt so einiges her, und es gibt noch ein leckeres Abendessen.


Paul macht schon zum Frühstück Musik
Paul macht schon zum Frühstück Musik
Unsere Zimmernachbarin Moira - immer gut drauf! Und 72 Jahre alt!
Unsere Zimmernachbarin Moira - immer gut drauf! Und 72 Jahre alt!
Unser Hostel in Fremantle
Unser Hostel in Fremantle
Im Western Australian Museum könnte man Tage verbringen - und hätte doch noch nicht alles gesehen
Im Western Australian Museum könnte man Tage verbringen - und hätte doch noch nicht alles gesehen
Für Urte!
Für Urte!
Ja, in der Größe sind sie uns auch schon begegnet - war für mich schlimmer als die Kakerlaken...
Ja, in der Größe sind sie uns auch schon begegnet - war für mich schlimmer als die Kakerlaken...
Die sind zum Glück NICHT begegnet...
Die sind zum Glück NICHT begegnet...
Skyline von Perth
Skyline von Perth
Die Münze von Perth
Die Münze von Perth
Weihnachtsdeko bei 36° Celsius und Sonnenschein
Weihnachtsdeko bei 36° Celsius und Sonnenschein
Die JuHe in Perth
Die JuHe in Perth
So hat halt jeder sein Maskottchen
So hat halt jeder sein Maskottchen

 

 

 

 

Samstag, 27. November 2010 - Perth

 

Tja – um 7:30 Uhr ist es soweit – die letzten gemeinsamen Bilder, und dann fährt Marcella mit dem Shuttle-Bus zum Flughafen und fliegt weiter nach Sydney, wo sie noch einige Tage bleibt, bevor es dann zu den Cook-Islands weitergeht.


Ich bin jetzt nun wieder alleine – und beschließe erst einmal, noch ein bisschen auf die Terrasse zu gehen und mein Buch zu Ende zu lesen (noch 60 Seiten, noch eine Stunde Zeit – das muss passen! Es ist nämlich gerade superspannend, und gestern Abend sind mir die Augen zugefallen beim Lesen).


Um 10 Uhr checke ich aus, stelle meine Tasche in den Gepäckraum und laufe in Richtung Stadt. Und bekomme eine SMS von meiner Zimmernachbarin Pauline. Sie kennt einen Piano-Spieler, der samstags Straßenmusik macht in der Innenstadt und hat gerade mit ihm telefoniert und gibt mir nun durch, wo er um 12 Uhr ist.


In der Zwischenzeit suche ich mir das Büro von American Express. Ich muss mal wieder etwas Bargeld haben und tausche meine alten (von meiner letzten Auszeit in Australien übriggebliebenen) Travellerschecks ein. Für 500 Euro bekomme ich 655 Australische Dollar. Oh, oh – der Kurs wird immer schlimmer, und mein Urlaub somit immer teurer, aber es ist ja nun mal nicht zu ändern.


Dann geht`s zu John Gill, der wirklich virtuos auf seinem Piano spielt. Viele Menschen stehen um ihn rum und applaudieren.


Nach 30 Minuten muss er Platz machen für den nächsten Straßenkünstler – einen Jongleur, Peitschenknaller, Witzbold. Wir haben viel Spaß mit ihm!


Danach kommt John Gill mit seinem Piano noch einmal für eine weitere halbe Stunde. Pauline erklärt mir, dass die Straßenmusiker eine Genehmigung der Stadt brauchen, um hier aufzutreten. Und nach einer halbe Stunde den Ort wechseln müssen.


Nun will ich eigentlich mal langsam los – aber da kommt ein junger Bursche, der Street-Dance macht. Unter anderem Michael Jacksons Moonwalk – er parodiert ihn auch super.  Und bezieht in seine Pantomime auch das Publikum mit ein. Es ist einfach toll. Plötzlich kommt ein Mann aus der Menge und tanzt mit – auch toll. Ein zweiter folgt. Das Ganze droht den jungen Mann mit seinem Programm ordentlich durcheinander zu bringen, aber er schafft es unter dem Beifall des Publikums, die beiden „Mittänzer“ wieder auf ihre Plätze „außerhalb der Bühne“ zu verweisen.


Um 14:30 Uhr kann ich nicht mehr stehen. Außerdem habe ich herausgefunden, dass es in einem sehr nahen Vorort – Subiaco – einen Markt gibt.


Ich rufe Prudie an, um Bescheid zu sagen, dass ich erst gegen Abend bei ihnen sein kann. Sie möchte aber auch zu diesem Markt zum Einkaufen, und so verabreden wir uns dort um 16 Uhr.


Die erste Strecke fahre ich mit dem gelben Cat-Bus, den Rest laufe ich. In der Mittagshitze in der Sonne bei ca. 38 Grad ein blödsinniges Unterfangen. Aber zum Glück bin ich nach einer halben Stunde da – ziemlich fertig.


Die Subiaco Station Street Markets sind enttäuschend – vor allem Obst und Gemüse und einige chinesisch anmutende Stände mit Reis, Gewürzen usw. Naja – so komme ich wenigstens nicht in Versuchung, etwas zu kaufen, also „schwere Dinge“, die nicht mehr in meinen Koffer und die 23 kg Gewichtsgrenze von Qantas passen.


Wir kaufen aber Obst und Gemüse für die nächsten Tage ein – am Montag werde ich mal wieder Monikas Kartoffel-Pizza für meine Gastgeber machen.


Als Mitbringsel erstehe ich im Liquorland noch einen 2-Liter-Karton meines geliebten Banrock-Rotweines und hoffe, dass er auch meinen Gastgebern schmecken wird.


Auf dem Rückweg sammeln wir noch mein Gepäck in der JuHe ein und sind dann am frühen Abend in City Beach – der Ortsteil etwas nördlich von Perth Innenstadt, in dem Prudie und Graeme wohnen.

Schnell bereiten wir das Abendessen vor, denn Prudie geht gleich noch zu einem Konzert und muss sich langsam eilen.


Ich kümmere mich danach um die Küche, und Graeme ist ganz begeistert – couchsurfing sei doch toll, man habe automatisch immer einen „kitchen-slave“ (Küchen-Sklaven). Das bleibt dann auch mein Spitzname bei ihm.


Graeme und ich verbringen einen ruhigen Abend. Graeme will mir unbedingt einen Film mit seinem deutschen Lieblingsschauspieler Klaus-Maria Brandauer zeigen: Mephisto. In deutsch mit englischen Untertiteln – für mich einfach. Aber ich bin viel zu müde – und schlafe neben ihm auf der Couch ein. Er schläft aber wohl auch. Ich fühle mich sehr „zuhause“! Um 21:15 Uhr gehe ich dann aber doch lieber in mein Bett.


Und morgen geht`s früh raus!


Ein letztes gemeinsames Bild von den drei Reisenden
Ein letztes gemeinsames Bild von den drei Reisenden
...und da war'n es nur noch zwei
...und da war'n es nur noch zwei
Straßenmusik - John Gill war toll!
Straßenmusik - John Gill war toll!
...und er jonglierte...
...und er jonglierte...
.,..und ließ die Peitschen knallen...
.,..und ließ die Peitschen knallen...
....und bei ihm war nicht nur die Michael-Jackson-Nummer gut!
....und bei ihm war nicht nur die Michael-Jackson-Nummer gut!
Mein schönes Zimmer bei Prudie und Graeme
Mein schönes Zimmer bei Prudie und Graeme