Freitag, 12. November 2010 - von Coral Bay nach Kalbarri

 

Die Zeit geht schnell rum – ich schreibe noch meinen Blogg und mache die Bilder der letzten Tage soweit fertig – das dauert alles bis kurz vor Mitternacht.

 

Der Greyhound kommt mit 20 Minuten Verspätung um kurz vor 1 Uhr an – und der Fahrer schimpft erst mal vor sich hin. Er hat gerade ein Känguruh erwischt und an der Eingangstür ist unten ein Fenster (ca. 30 x 50 cm) – das heißt es ist nicht mehr. Die Scheibe hat`s zerbröselt und nun kommt ordentlich frische Luft rein. Und da es nachts schon recht kalt wird, wird es ziemlich kalt im Bus. Wir frieren!

 

Der Bus selbst ist bis auf den letzten Platz ausgebucht, und wir haben nicht eine Bank für uns alleine. Auch ungewohnt – und schlafen kann man da dann wirklich nicht.

 

Wir treffen Regina wieder, die nun auch weiterfährt – aber sie fährt bis Perth. Also nur ein Stündchen Zeit im Bus um zu erzählen, was so die letzten Tage passiert ist.

 

Um 9 Uhr verlassen wir dann in Binnu den Bus – an einer Tankstelle mitten im Busch, sonst ist da weit und breit nichts.

 

Kurz darauf kommt Derek angefahren, der Vater der Besitzerin der Pferdefarm, und holt uns ab. Eine weitere Stunde später sind wir dort – und es gefällt uns gleich sehr gut. Für nur 20 $ pro Frau und Nacht bekommen wir ein Doppelzimmer mit Blick auf die Pferdeweiden und einen großen Baum, in dem ganz viele Galas gerade tierischen Krach machen.

 

Wir ruhen uns ein bisschen aus, frühstücken, und dann fährt uns Derek gegen 12 Uhr in „die Stadt“ – also rein nach Kalbarri. Der Ort ist nicht groß und in einer Stunde haben wir alles gesehen, was es zu sehen gibt.

Dann laufen wir zum Mietwagenunternehmen, handeln noch ein bisschen und bekommen einen Ford Falcon (180.000 km alt – naja) für 5o $ am Tag.

 

Wir fahren an die Küste und schauen uns dort im Nationalpark auf den nächsten 12 km gen Süden alle Sehenswürdigkeiten an: Mushroom Rock, Red Bluff Lookout, usw.

 

Leider ist es sehr sehr windig, und wir frieren ordentlich.

Aber wir werden entschädigt – vom Ufer aus können wir eine ganze Weile einen Wal beobachten, der südlich schwimmt.

Ein Abend im Pub mit Fisch and Chips? Eigentlich haben wir uns den ganzen Tag drauf gefreut – aber jetzt sind wir viel zu müde. Wir fahren „heim“, kochen uns noch jeder eine Kleinigkeit – und wollen nur noch ins Bett.

 

Leider (naja – oder auch nicht) entdecke ich dann durch Zufall, dass wir hier Internet haben – im Zimmer! Ich skype mit meinen Eltern und schreibe einige Mails, und dann ist es doch fast 23 Uhr, bis wir endlich zum Schlafen kommen.

 

Und morgen wollen wir früh los – der Wecker klingelt um 5 Uhr – na Bravo!

Der Pool in Kalbarri
Der Pool in Kalbarri
Beaches in Kalbarri
Beaches in Kalbarri
...auf der Pferdefarm Big River Ranch in Kalbarri - Blick aus unserem Zimmer
...auf der Pferdefarm Big River Ranch in Kalbarri - Blick aus unserem Zimmer

 

 

 

Samstag, 13. November 2010 - Big River Ranch in Kalbarri

 

Der Wecker klingelt zwar, aber mit dem Aufstehen lassen wir uns dann doch noch etwas Zeit. Außerdem skype ich noch eine halbe Stunde mit Werner, und wir tauschen die eine oder andere Info aus.

 

Aber um 6 Uhr geht`s dann los – ab in den Kalbarri National Park. Erster Stopp: Z-Bend (komischer Name, aber so heißt die Schlucht).

 

Aber um dorthin zu gelangen, müssen wir 26 km Schotterpiste fahren, und es rumpelt gewaltig. Und langsam fahren ist auch angesagt, da um die Uhrzeit noch sehr viele Känguruhs unterwegs sind, und die möchte man ja nicht auf dem Kühler haben. Wir sehen auch einige, aber zum Glück hoppeln sie alle in die richtige Richtung davon und keines landet vor meinem Auto.

 

Fast eine Stunde später sind wir am Parkplatz des Z-Bend und frühstücken erst mal. Die Schotterpiste war anstrengend – ich musste sehr auf tiefen Sand achten und auf große Schlaglöcher. Beides wollten wir nicht ausprobieren.

 

Leider kommt plötzlich ein Tourbus mit ca. 30 Leuten an, und mit unserer Ruhe ist`s vorbei. Wir wandern tapfer hinter ihnen her – und vor den Leuten eines zweiten Busses vorweg. Schade … Der Weg ist abenteuerlich – viel kraxeln ist angesagt. Es geht runter ins Tal zu einem kleinen Fluss, der ruhig dahinplätschert.

 

Beeindruckend sind die Sandsteinformationen in vielen verschiedenen roten Schichten. Entstanden vor  Millionen von Jahren.

 

Auch am Lookout ist reges Treiben – aber es soll noch schlimmer kommen. Einige km weiter möchten wir uns das „Nature`s window“ ansehen – aber die Tourbusse sind hier auch schon da und es wird sehr wuselig und gar nicht schön.

 

Und mittlerweile ist das bisschen Wind von heute morgen eingeschlafen und die Sonne heizt das Tal ordentlich auf. Wir verbrauchen fast unsere gesamten Wasservorräte.

 

Gegen Mittag sind wir wieder zurück in Kalbarri und setzen uns an den Strand des Murchison Rivers und essen unseren Lunch – ich habe gestern Frikadellen gebraten, Toast, Käse und Gurke, zum Nachtisch Orange und ein paar Kekse. Wir lassen es uns gutgehen!

 

Danach sind wir irgendwie völlig fertig und fahren zurück zur Farm und ruhen uns noch etwas aus. Das Auto brauchen wir nicht zurückbringen – nur wieder voll tanken, den Schlüssel unter den Sitz legen – sie holen es dann nachmittags ab.

 

Die Miete war zwar billig, aber der Gute muss ein Loch im Tank haben. Für ca. 150 km müssen wir 18 Liter tanken – WOW!

 

Um 15:30 Uhr gehen wir rüber in die Stallungen – unser Ausritt beginnt in 30 Minuten. Ich krabbel auf „Teddy“ – ein Riesen-Pferd. Aber er ist ganz gemütlich und gutmütig, und ich fühle mich sicher auf seinem Rücken. Auch beim Galoppieren, was wir so einige Mal machen. Das macht viel Spaß! Auch lenken wir die Pferde durch den Fluss – und wir werden bis zu den Knien nass (also wir Menschen, die Pferde gewaltig mehr).

 

Unterwegs werden wir neugierig von einigen Känguruhs beäugt – aber sie scheinen das Ganze zu kennen und laufen nicht weg.

 

Wieder zurück werden dann erst mal die Sachen gewaschen und wir duschen ausgiebig (sofern man das in 5 Minuten Duschzeit hinbekommen kann). Hoffentlich wird alles bis morgen früh fertig, denn da geht`s weiter und wer möchte schon nasse Sachen mit nehmen?

 

Dann gibt`s Abendbrot – aus den Resten von gestern bastel ich mir einen Salat, dazu gibt es Lammkoteletts und einen Weißwein, als Nachtisch einen Joghurt – alles sehr lecker.

 

Ob`s an der vielen frischen Luft liegt oder an der vielen Bewegung (oder am Weißwein zum Abendessen? – oder an allem zusammen????) - ich bin MÜDE!

 

Um 21 Uhr skype ich noch einmal mit Werner, schreibe den Blogg – und gehe dann doch erst um 23 Uhr schlafen – uff. Und morgen geht`s wieder früh raus – um 7:30 Uhr bringt uns Derek wieder zum Greyhound.


 

Schotterpiste in den Nationalpark
Schotterpiste in den Nationalpark
Känguruh am Wegesrand - na, wer versteckt sich denn da?
Känguruh am Wegesrand - na, wer versteckt sich denn da?
Einsatz meines Fliegennetzes
Einsatz meines Fliegennetzes
Gesteinsbrocken auf dem Walk zur ersten Schlucht
Gesteinsbrocken auf dem Walk zur ersten Schlucht
hier sind wir entlang geklettert, um runter zum Fluss zu kommen...
hier sind wir entlang geklettert, um runter zum Fluss zu kommen...
...ganz unten angekommen - der Fluss...
...ganz unten angekommen - der Fluss...
...beim Wandern...
...beim Wandern...
...angekommen an der nächsten Schlucht - Nature's Window
...angekommen an der nächsten Schlucht - Nature's Window
Fertigmachen zum Reitausflug
Fertigmachen zum Reitausflug
Eddie und ich...
Eddie und ich...
Marcella auf Tigga
Marcella auf Tigga
Känguruh zu Besuch
Känguruh zu Besuch

 

 

 

 

Sonntag, 14. November 2010 - von Kalbarri nach Geraldton

 

Um 6 Uhr bin ich irgendwie immer noch müde – und kann mich vor lauter Muskelkater kaum bewegen. An unseren Reitausflug werde ich noch ein paar Tage denken!

Wir packen unsere Sachen zusammen, ich mache noch zum Frühstück meinen großen Joghurtbecher leer, und das Müsli ist auch fertig – wieder weniger Gepäck.

Als wir unsere Sachen um 7:25 Uhr ins Auto laden, sehen wir plötzlich einige Meter weiter ein großes Känguruh – wenn es steht, ist es größer als ich! Es hüpft auch nicht weg. Es steckt seinen Kopf durch den Zaun in die Pferdekoppel – und trinkt Wasser aus der direkt am Zaun stehenden Pferdetränke.

Für die Fotos kommen wir dichter – aber das ist ihm dann irgendwann doch nicht geheuer und er sucht in großen Sprüngen das Weite.

Derek bringt uns wieder nach Binnu, auch unterwegs sehen wir noch viele Känguruhs. Einmal kann  er nur mit Mühe einer Kollision entgehen.  Das Känguruh steht direkt am Straßenrand und hüpft weg, als wir näher kommen – und zwar direkt auf die Straße vor unser Auto. Uff – das war knapp!

Der Bus kommt pünktlich um kurz vor 9 Uhr – den Fahrer kenne wir schon von zwei anderen Fahrten. Auch er erkennt uns wieder und fängt mit mir ein Gespräch an (ich hatte mich vorne auf die erste Bank neben ihn gesetzt). Das ist nicht so toll – denn ich verstehe so gut wie gar nichts. Aber er fragt wohl auch nichts – ab und zu ein bestätigendes „Yeah“ oder „really“ scheint ihm auszureichen.

Schon um 10 Uhr (unsere kürzeste Greyhound-Tour) sind wir in Geraldton an der Railway Station (Bahnhof). Bis zum Hostel ist es nicht weit – aber das schwere Gepäck macht auch auf 500 Meter lange Arme.

Dann ein Schreck – die Rezeption ist sonntags nur von 6-9Uhr und dann erst wieder ab 16 Uhr geöffnet. Na super – sollen wir nun bis nachmittags mit unserem Gepäck vor der Tür stehen und warten? Murks!

Gleich neben dem Office ist die Küche und der Aufenthaltsraum – die Tür ist mit einem key-pad (Tür-Code) gesichert. Aber jemand Nettes lässt uns herein (und verrät mir später sogar den Code). Dort sind sogar kleine Schließfächer, in die wir unsere Wertsachen (z.B. ich mein Netbook) einschließen können.

Gleich vor dem Hostel (das ist direkt hinter der Visitor Information) ist heute „Sunday Market“ – Flohmarkt. Mein Herz geht auf! Ich finde auch einige Kleinigkeiten – es macht riesig Spaß. Ganz aus dem Häuschen bin ich, als ich für nur 3 Dollar (!!!)  einen echt silbernen (mit 925-er Stempel!) Toe-ring (Ring für einen Zeh am Fuß) erstehe. Ich wollte irgendwie immer schon mal einen haben …

Gegen 12 Uhr sind wir durch – und haben Hunger. Zwei Iranerinnen verkaufen selbstgebackenen Kuchen – wir kaufen ihnen Dattelbrot und Kokosbällchen ab. Als sie fragen, woher wir kommen und dann hören, dass ich aus Hamburg bin, wird die eine ganz aufgeregt. Ja – in Deutschland sei sie auch gewesen, und es war so toll und die Leute so nett… Und schwups schenkt sie mir noch eine Packung.

Kurzer Blick in die Küche - unsere Koffer sind noch da!

Dann erkunden wir die Stadt. Und schauen uns noch das andere Backpacker-Hostel an. Beim Anrufen hieß es, sie seien ausgebucht. Es gefällt uns besser als unseres – aber auch hier macht die Rezeption erst um 16 Uhr auf – gggrrrr.

Dann gehen wir in die Bücherei – wenigstens die ist heute offen bis 16:30 Uhr. Und nachdem die Stadt ausgestorben und tot wirkt am schönen warmen windigen Sonntag Nachmittag, wissen wir nun, wo das Leben tobt! Hier ist der Bär los.

Wir haben Glück und bekommen hintereinander ab 14 Uhr jeder eine halbe Stunde Internet – wir haben somit eine Stunde Zeit, unseren Mietwagen zu buchen (ab Donnerstag für eine Woche) und die Jugendherberge für Mittwoch in Perth (morgens geht`s wieder mit dem Greyhound weiter). Mails checken – die Zeit ist rum.

Dann tigern wir noch ein bisschen am Strand lang und sind um 16 Uhr im Hostel in der Stadt. Der Gute ist zwar sehr nett und bemüht – kann uns aber nur eine Übernachtung für eine Nacht anbieten. Wir brauchen aber ein Zimmer bis Mittwoch – für 3 Nächte. Es ist Hochsaison – die Crayfish-Season (was auch immer das sein soll) Anmerkung von zuhause: crayfish steht ganz einfach für Krebse - hat angefangen, viele arbeiten dann hier, und sein Hostel und eigentlich ganz Geraldton ist ausgebucht. Wir überlegen, was wir tun sollen. Im anderen Hostel haben wir nur eine telefonische Zusage, keine feste Reservierung. Hier nur eine Nacht – und dann? Zu Steffie? Bringt ja auch nichts. Er kann uns das Zimmer auch nicht für eine Stunde reservieren – wenn jemand Anderes käme, wäre es weg.

Der „mighty Greyhound“ (der „mächtige“ Greyhound) - wie jemand ihn nannte - fährt halt auch erst wieder am Mittwoch. Früher weiterfahren können wir somit auch nicht.

Mir wird ganz mulmig!  (Sabine ich denke an Deine Worte und erbitte Hilfe, denn jetzt brauche ich sie wirklich! …)

Ein deutsches Pärchen hilft uns weiter. Er fährt uns in seinem Auto zum anderen Hostel und unserem Gepäck zurück. Wenn dort nichts mehr frei ist, bringt er uns mit unserem Gepäck schnell zurück in die Stadt – für eine Nacht. Und dann müssten wir doch Steffies Angebot annehmen und auf ihrer Couch schlafen. Aber bisher konnten wir sie noch nicht erreichen. 

Unser Gepäck ist noch da – und der Manager hat auch eine Reservierung für uns für 3 Nächte – mir fällt ein Stein vom Herzen. Beide Hostels sind nicht der Kracher – das andere war halt mitten drin und recht gemütlich und unseres wirkt recht heruntergekommen.

Aber was soll`s – wir wissen nun, dass wir bis Mittwoch hierbleiben können und nicht auf `ne Parkbank müssen. Wir danken Florian ganz doll  – und beziehen unser „Zimmer“.

Wir bekommen ein „Cubicle“ (Würfel) – und sind gespannt. Können wir uns darunter doch gar nichts vorstellen.

In einem sehr großen Raum mit einer hohen Decke schlafen 14 Mädels und hinten am Ende gibt es rechts und links durch eingezogene Wände in 2/3-Zimmerhöhe zwei abgetrennte Bereiche (ca 3x3 Meter groß) mit einer eigenen Tür – die Cubicels. Drinnen stehen 2 Betten. Man hat dort drinnen ein kleines bisschen mehr Privatsphäre.

Die Wände könnten einen neuen Anstrich vertragen - aber nach den Erfahrungen des heutigen Nachmittags sind wir nur froh, überhaupt etwas gefunden zu haben.

Abends merken wir, dass wir gar kein Licht haben – die Birne in der Lampe oberhalb unserer Trennwand fehlt. Das geht ja gar nicht. Aber der Manager (ein junger  Mann ca. Mitte Zwanzig) schafft Abhilfe – und bringt uns eine kleine Lampe. Na – wir sind dankbar.

Nach dem Abendessen sind wir nur noch fertig – und verschwinden auch schon bald im Bett. Und morgen ist AUSSCHLAFEN ANGESAGT!!!


Geraldton Visitor Center
Geraldton Visitor Center

Montag, 15. November 2010 - Geraldton

 

Jubel – das funktioniert. Alle Mädels schlafen lang – ich werde um 8 Uhr wach und kann es kaum fassen.

Gemütlich stehen wir auf und gehen erstmal duschen. Ich nehme die linke – und das ist ein großer Fehler! Es kommt kaum Wasser aus dem Duschkopf, und als dann auch noch Marcella ihre anmacht (und man hört es rauschen), springe ich zwischen den Tropfen hin und her. Na – das passiert mir ja auch nur einmal! Nur mit Not bekomme ich den Schaum vom Shampoo aus den Haaren – und friere trotz des warmen, aber halt viel zu wenigen Wassers.

Nach einem super Frühstück (wir haben noch gekochte Eier, ich habe noch Frikadelle und Käse, Toast, Marmelade …) gehen wir rüber ins Shopping Center und starten einen sehr erfolgreichen Shopping-Tag … Denn in der Stadt geht`s danach weiter.  Aber ich gehe lieber nicht in die Details!

Nur eines noch: ich finde eine neue Maus für meinen Computer (bei meiner kleinen ist ja in Exmouth – wie passend: ex mouse – das Kabel wohl ganz gebrochen). In einem Second-Hand-Laden. Der Besitzer meint, er habe sie gerade von seinem Computer abgezogen, und sie funktioniere einwandfrei  (warum gibt er sie dann her? Ich bin skeptisch). Marcella wirft dann ein, dass DELL auch eine gute Marke sei – nicht sehr hilfreich für meine anschließenden Preisverhandlungen … Aber ich bekomme ihn von seinen 10 Dollar auf 8 Dollar heruntergehandelt – und als ich die Maus abends ausprobiere, ist meine Computerwelt wieder in Ordnung – sie läuft super.

Wir laufen uns den ganzen Tag die Füße platt – es ist immer noch sehr stürmisch, so dass nicht daran zu denken ist, sich an den Strand zu setzen.

Als wir dann vollkommen fertig um 17 Uhr wieder im Hostel sind, fragt eines unserer Japanischen Mädels Marcella, ob sie Karin sei. Nee – wieso? Steffie war da und hat uns wohl be- und gesucht – und wir bekommen ausgerichtet, dass wir uns doch bitte noch einmal bei ihr melden sollen.

Das machen wir natürlich sofort – und sie möchte uns am nächsten Tag nachmittags das Museum und einen schönen Aussichtspunkt zeigen – und dann wieder zum Abendessen bei sich zuhause einladen. Na – das nehmen wir doch gerne an!

Heute hat sie keine Zeit bzw. keine „Lust“, uns zu treffen. Ihr ist am Samstag ein Zahn abgebrochen und sie kommt gerade vom Zahnarzt – und hat ordentliche Zahnschmerzen.

Wir duschen und machen uns schnieke – und gehen ins „DOME“ – ein tolles Restaurant am Strand. Wir nehmen noch Elisabeth mit, eine junge Frau aus Gütersloh, die alleine herumreist, und wir haben einen netten und lustigen Abend. Das Essen ist super-super-lecker und wir überlegen, ob wir morgen zum Mittagessen noch einmal wiederkommen sollen. Wir geben Elisabeth ganz viele Tipps für ihre Weiterreise gen Norden – wo wir ja gerade herkommen, und sie freut sich darüber sehr.

Um 20:30 Uhr will das Restaurant langsam schließen – es ist nichts los. Wieder im Hostel tauschen Elisabeth und ich noch Musik und Hörbücher aus. Als ich dann endlich um 23:15 Uhr im Bett liege, bin ich gar nicht mehr müde und kann nicht schlafen.


Lunch im Dome
Lunch im Dome
Der Tresen im Dome
Der Tresen im Dome
Geraldton Town Beach
Geraldton Town Beach

 

 

Dienstag, 16. November - weiterhin Geraldton

 

Auch heute können wir wieder ausschlafen (Geraldton gefällt mir immer besser) – aber ich bin trotzdem um kurz vor 6 Uhr wach und kann nicht mehr liegen. Ich widme mich meinen Sandalen – die müssen dringend mal gewaschen werden. Dann schreibe ich schon mal meinen Blogg.

Nach dem Frühstück machen Marcella und ich uns noch einmal auf den Weg in die Stadt. Aber diesmal nur gucken – nix mehr shoppen!

Als wir an einem Friseur vorbeikommen und ich mich an mein Spiegelbild heute morgen erinnere (mein letzter Friseurbesuch war Ende August…), leiste ich mir einen neuen Haarschnitt. Und die Gute macht das auch ganz toll, und ich fühle mich gleich bedeutend besser.

Als allerdings Marcella nach wenigen Bissen auf einem Salatblatt einen kleinen Marienkäfer entdeckt, ordert sie ein neues Sandwich. Die Kellnerin entschuldigt sich vielmals und wenige Zeit später fängt Marcella noch einmal an. 

Wir kaufen noch ein paar Lebensmittel ein, um uns für die morgige Greyhoundfahrt Sandwichte machen zu können und sind um Viertel nach 14 Uhr wieder im Hostel. Schnell nochmal duschen, und da steht auch schon Steffie auf der Matte.  

Sie fährt uns zum Northern Museum und macht dann eine ganz besondere Führung mit uns. Wir lernen viel über Schiffswracks und wer wann wohin fahren wollte und nicht konnte usw. Es ist sehr interessant.

Nun ein Abstecher zum HMAS Sydney II – Memorial oben auf dem Hügel. Es gedenkt der 645 gefallenen Marinesoldaten im 2. Weltkrieg, von denen man bis vor kurzem nicht wußte, wo sie denn nun abgeblieben sind. Sie hatten ein deutsches Schiff versenkt – dort gab es Überlebende. Und dabei wurden sie wohl auch getroffen – und sind untergegangen. Aber es hat sehr lange gedauert, bis man vor wenigen Jahren mittels eines Spezialschiffes mit Sonar das Wrack vor der Küste gefunden hat – auf der Höhe von Shark Bay – 247 km wasserwärts und dann noch 2470 Meter nach unten.

Das Denkmal ist eine große halbe Kugel, die aus 645 Möwen besteht, die sich jeweils an mindestens 3 Stellen berühren. Daneben ein großer Klotz, der den Bug des Schiffes darstellen soll und eine Bronzestatue – eine Frau, die sehnsüchtig aufs Meer schaut und auf Mann oder Sohn wartet.

Nun ist das Sightseeing in Geraldton geschafft – wir haben alles Wichtige gesehen.

Bei Steffie zuhause begrüßt uns erstmal stürmisch ihr 11 Monate alter Staffordshire-Mischling Ella, die sich sehr freut, uns zu sehen.

Während Steffie uns Abendessen kocht (wir haben uns nochmal Yorkshirepudding gewünscht – also gibt es auch nochmal Hähnchen), checke ich meine Mails und möchte unseren Mietwagen-Voucher ausdrucken.

Leider wird das nichts – der Autoverleih in Perth hat die ganze Aktion abgelehnt, weil man uns nicht vom Hotel abholen könne. Also wurde alles „kostenfrei storniert“ – man bittet um unser Verständnis. Das kann ich irgendwie nicht nachvollziehen – ich bin nur absolut sauer. Also jetzt die ganze Buchung noch einmal – ohne Abholen im Hotel.

Aber ob es nun klappt? Wir werden es wohl hoffentlich morgen Abend wissen. Übermorgen soll es schon losgehen – das wird knapp!

Wir haben noch einmal den Banrock-Wein mitgebracht – und den spüren wir dann auch gewaltig. Trotzdem machen Marcella und ich uns gegen 22 Uhr zu Fuß auf den Heimweg. Wir kennen uns schon so gut in Geraldton aus – und nach 30 Minuten laufen unter einem beeindruckenden Sternenhimmel und sehr warmen Wind liegen wir müde im Bett.


...mit Steffie im Museum
...mit Steffie im Museum
Steffie vor dem HMAS Sydney II Denkmal
Steffie vor dem HMAS Sydney II Denkmal
Wir Mädels
Wir Mädels
Steffie und ihr Hund Ella
Steffie und ihr Hund Ella