Freitag, 6 Mai 2011 - von Snohomish zurück nach Seattle

 

Ich wache früh auf und leiste schon um 6:15 Uhr Chuck eine halbe Stunde Gesellschaft beim Frühstück. Als er zur Arbeit fährt, bin ich wach und munter und fange schon mal an, meine Sachen zusammenzupacken. Oh, oh, oh …


Ich frühstücke um 10 Uhr mit Marci. Dann kommen die Papiere, auf die sie gewartet hat (der Kaufvertrag für Grundstück und Haus). Gegen 13 Uhr kommt Chuck nach Hause und sie diskutieren noch einmal ausführlich über das “Wir wollen noch ein paar Tage wohnen bleiben – Problem“.


Um 14 Uhr fahren wir gen Seattle – Marci bringt mich zurück zu Wendy und ihrem Mann Stephen. Wir geraten in den Feierabendverkehr und sind erst gegen 16 Uhr dort.


Um 18 Uhr gibt’s Abendessen (leckeren Salat und Hähnchenfleisch aus dem Ofen).


Um 19 Uhr fahren wir in die Kirche, in der Wendy sehr engagiert ist und wo heute Abend ein Konzert gegeben wird mit Glocken. Wunderschön! Ich habe so etwas noch nicht gesehen und es ist schwer zu erklären. Aber für so etwas gibt es schließlich YouTube. Also hier sind einmal zwei Beispiele:


 

 

Es sind circa 15 Musikanten, die vor sich mehrere Glocken liegen haben und diese „antönen“, wenn der spezielle Ton erfordert ist. Und nicht jeder spielt immer die gleichen Töne – nein, sie wechseln zu jedem Lied.


Es gefällt mir absolut gut und als ich nach dem Konzert die eine oder andere Glocke selbst in die Hand nehmen darf, bin ich restlos begeistert. Einige sind so schwer, dass ich sie kaum hochgehoben bekomme!


Wendy macht ebenso in einer Gruppe wie dieser mit (hier spielen die Besten der Besten) und am Sonntag zum Gottesdienst werde ich sie mit ihren Mit-Musikanten bewundern können).


Wir sind gegen 22 Uhr wieder zuhause und bald gehe ich müde schlafen.


Ich habe ein richtig hohes (60 cm) und breites (1,40 Meter) Luft-Bett bekommen und fühle mich sehr wohl. Ich schlafe im Basement – gleich neben dem Ausgang zur Garage. Aber ich habe dort ein bisschen mehr Platz als in Wendy`s Büro und kann meine Sachen ausbreiten.


Handbells in der Kirche
Handbells in der Kirche
...und die Leute, die sie spielen
...und die Leute, die sie spielen
Die Haustiere fühlen sich genauso wohl auf meinem Bett wie ich
Die Haustiere fühlen sich genauso wohl auf meinem Bett wie ich

 

 

Samstag, 7. Mai 2011 - in Seattle

 

Bis 9 Uhr geschlafen – huch! Dann gehe ich mit Sophia raus, dem Italian Greyhound (Hund) von Wendy.


Das Frühstück findet irgendwie nicht statt – wir gehen gegen 11 Uhr zum „Essen-Mobil“ – ein Truck, der nur für wenige Stunden an einer Stelle steht und z.B. Tacos verkauft. Im Internet kann man vorher nachschauen, wann er wo ist und was die Specials sind. Und man kann sogar online bestellen und sagen, wann man es abholen kommt – und dann ist es fertig. Und davon gibt es wohl einige in verschiedenen Richtungen (heute sind wir beim Mexikaner).


Ich lade Wendy und Stephen ein und wir essen Tacos mit Chicken und Beef (Hähnchen- und Rindfleisch) und Stephen belegte Brote. Alles ist wirklich gut. Wir essen es dort „aus der Faust“ und können somit gleich im Anschluss noch ein Eis als Nachtisch essen. Der Eis-Truck steht gleich daneben. Ob das System wohl auch bei uns funktionieren würde?


Zuhause ziehe ich mich warm an, denn Stephen hat von einem Freund zwei Freikarten für ein Baseballspiel bekommen und ich darf mit (Wendy findet das wohl nur langweilig – sie bleibt lieber zuhause). Leider sind wir viel zu früh – es ist überhaupt kein Verkehr um das große Stadium herum – das macht uns dann doch stutzig. Ein Blick aufs Ticket bestätigt, dass wir nicht nur viel zu früh sind, sondern viel viel viel zu früh. Das Spiel ist nicht um 13 Uhr, es fängt erst um 18 Uhr an. Und da müssen wir schon wieder zuhause sein, weil Stephen heute Abend woanders hin muss. Schade – kein Baseball-Spiel für mich.


Als Entschädigung fahren wir an „Stephens favorite Woll-Laden“ vorbei. Dort ist zurzeit „special sale – 20 % off“. Stephen strickt und handarbeitet nämlich auch sehr gerne. Er hat schon mehrere schöne Teile für sich und Wendy gestrickt und ich bin tief beeindruckt.

Ich sehe gleich beim Reinkommen ein paar tolle Handschuhe (ohne Finger, so wie eine Art Pulswärmer, aber inklusive Daumen, mit einem tollen Muster) – leider werden sie nicht verkauft, da sie nur als Ausstellungsstücke dienen. Die Verkäuferin ist zwar nett, lässt sich aber nicht erweichen. Sie wären ganz einfach zu stricken. Kann ich nicht glauben, dieses Lochmuster sieht sehr kompliziert aus und ich traue es mir eigentlich nicht zu. Stephen überredet mich, er würde mir helfen. Dieses Muster sähe viel schwerer aus als es sei.


Okay – Vorteil a.: ich brauche nur das Geld für die Wolle ausgeben und b.: ich kann mir eine Farbe aussuchen. Ich entscheide mich für ein eisblaues Türkis. In einem tollen Bambus-Baumwoll-Garn. Passt toll zu meinem dunkelblauen Rolli.


Zuhause geht`s gleich los – Stephen sucht mir im Internet die Strickanleitung heraus und druckt sie für mich aus (www.ravelry.com – Handschuhe heißen Cafe au lait mitts). Er erklärt mir noch einiges. Strickanleitungen in deutsch sind schon ein Horror für mich, da so schwer verständlich – aber in englisch?

Als er los muss, fange ich an. Und als er drei Stunden später wieder da ist, ist mein erster Handschuh schon halb fertig. Das Muster ist kompliziert – aber zu schaffen.


Wir schauen noch ein bisschen fern – ich stricke nebenher und um 23 Uhr ist er ganz fertig – der erste Handschuh. Und ich platze fast vor Stolz! Und kann kurz darauf nur schwer einschlafen vor lauter Aufregung.

 



Sonntag, 8. Mai 2011 - in Seattle

 

Trotz Sonntagmorgen muss um 8:30 Uhr mein Wecker klingeln – ich gehe mit Sophia raus. Wendy fährt schon vor zur Kirche, sie muss einiges vorbereiten.


Um 9:30 Uhr bringt mich Stephen zur Kirche. Dort erlebe ich dann eine Pastorin, wie ich sie noch nicht gesehen habe. Joanne ist eine sehr interessante Frau! Unter ihrem langen schwarzen Priester-Gewand trägt sie schwarze Crocks! Ich bin etwas geschockt. Heute ist Muttertag – sie ruft alle Kinder zu sich nach vorne, da sie Hilfe benötige. Zuerst spricht sie ein Weile mit ihnen über Gott und in welchen Personen wir ihn wahrnehmen können: heute besonders als Mutter, die immer für uns da ist. Ein kleiner Junge merkt mehrmals an, dass Gott aber auch Daddy sei. Ja – darüber sprächen wir dann im Juni … alles lacht.

Dann helfen die Kinder, etwas zu verteilen. Jede Frau (ob Mutter oder nicht) bekommt einen hübschen Kugelschreiber.


Wendy und ihre Freunde spielen ein Lied mit ihren Glocken, eine junge Frau spielt danach Klarinette, immer wieder wird gesungen. Ein sehr musikalischer Gottesdienst.


Bevor Joanne mit der Predigt anfängt, gibt sie denjenigen, die sich vielleicht langweilen, Tipps für Alternativen. Ein kleines Nickerchen sei okay – aber besser sei es, die Zeit zu nutzen und sich zum Beispiel im Gesangbuch auf den vorderen Seiten einmal anzusehen, wie man in einer Kirche singen solle. Und das dann auch gleich nachher auszuprobieren bzw. zu beherzigen. Das habe ich auch noch nicht gehört! Diese Pastorin gefällt mir. Auch in ihrer Predigt gibt es viele Stellen zum Lachen.


Wendy erzählt mir später, dass sie sogar Tattoos habe – an den Armen zum Beispiel.

Nach dem Gottesdienst gibt es Getränke (Saft, Tee, Kaffee) und Snacks (Crackers, Kekse, Erdbeeren und Weintrauben) und ein gemütliches Beisammensein.


Danach fahren Wendy und ich zum Wochenmarkt und kaufen Obst und Gemüse für die nächsten Tage und Fisch für morgen Abend ein und wir waren noch in einem Supermarkt für einige weitere Lebensmittel.

Wieder zurück zuhause dauert es eine ganze Weile, bis alles verstaut ist. Ein Sandwich zum Mittagessen und schon sind wir wieder auf den Beinen.


Sophia muss wieder mal raus – wir drehen eine Runde um den Block und besuchen Kunden von Wendy (sie ist Maklerin), die gestern in ihr neues Haus hier um die Ecke eingezogen sind. Von draußen ein Traum – von innen gefällt es mir nicht so gut.


Gegen 16 Uhr sind wir zu einem Einrichtungshaus gefahren und Wendy und Stephen haben sich einen Ventilator für ihre Schlafzimmerdecke gekauft. Im Sommer würde es hier doch ganz schön warm werden.


Die Zeit reicht noch für einen kleinen Abstecher zu einem großen Second-Hand-Laden dort um die Ecke – und da kaufe ich mir für 12 Dollar einen zweiten Koffer. Nun sind meine Probleme fast gelöst – zuhause erstehe ich online bei British Airways das zweite Gepäckstück (48 Dollar) und nun werde ich morgen mal feststellen, wie viel Platz für ggf. weitere Einkäufe ich noch habe. Aber das nimmt so viel Stress weg – das gönne ich mir gerne! Endlich kein Bauchgrummeln und keine schlaflose Nacht vor dem nächsten Flug mehr!


Dann mache ich wieder einmal meine Kartoffel-Pizza, dazu gibt`s Rippchen und Salat.


Während die Beiden fernsehen, schreibe ich mal wieder den Blogg der letzten Tage. Die Bilder und einige Mails, die ich dringendst mal wieder schreiben möchte, müssen bis morgen warten – ich bin soooo müde …

 


Eine Schmusekatze namens Spray
Eine Schmusekatze namens Spray

 

 

Montag, 9. Mai 2011 - in Seattle

 

Und das mache ich auch tapfer gleich am nächsten Morgen. Nach dem Aufstehen so gegen 9 Uhr.

Danach skype ich mit meinen Eltern und mit Werner.

Gegen 11 Uhr kommt Wendy und wir fahren zu einem Botanischen Garten und gehen mit Sophia spazieren. Außerdem muss Wendy noch etwas besorgen dort um die Ecke.


Dann fahren wir noch einmal an einem „Essens-Truck“ vorbei – mexikanisch ist ihr Liebstes. Ich spendiere Burritos für uns und einen Reis-Wasser-Drink mit Zimt als Nachtisch. Wir fahren nach Hause und kurz darauf bin ich sooooo satt! Ich hätte besser nach der Hälfte aufgehört! Nächste Mahlzeit: Frühstück morgen! Abendessen ist gestrichen.


Nach dem Essen fährt mich Wendy (wir erinnern uns – sie ist Maklerin) zu einer Musterhaus-Ausstellung hier in Highpoint. Und ich bin vollkommen begeistert. Die Häuser sind nicht nur neu und toll – sie sind auch superschön eingerichtet. Das größte würde mir aufgrund einer tollen riesigen Küche und mehrerer sehr sehr sehr schöner Zimmer am besten gefallen. Und jedes Zimmer hat ein eigenes Bad – auch die absolut toll. Und das Beste – dieses Haus könnten wir uns leisten! Es kostet ca 360.000 Dollar, das sind gerade mal 251.000 Euro. Das wäre machbar! Aber ich denke, wir ziehen nicht nach Seattle – hier regnet es mir viel zu viel.


Dann machen wir noch ein paar Besorgungen und fahren abschließend zu einem Kaufhaus – vergleichbar bei uns Karstadt. Ich schaue mal bei den Herren-Jeans, ob ich Werners Wunsch-Jeans finde. Ich habe versprochen als Dank für seinen Transport meiner Sachen von Neuseeland nach Hause ihm nun von hier einige Jeans mitzubringen. Leider ist es nicht leicht, Levi`s 505 zu finden – aber für 16 Dollar (ca. 10 Euro) finde ich zwei Wrangler ins seiner Größe. Hoffentlich gefallen sie ihm!


Gegen 17 Uhr sind wir wieder zuhause und Wendy muss an ihren Computer. Stephen und ich setzen uns vor seinen großen Fernseher und schauen uns auf Blue Ray den Film Avatar an – und stricken. Gemütlichkeit pur! Appropos Blue Ray – Werner : das ist TOLL!!!!!


Als ich um 21 Uhr doch noch Hunger bekomme, macht Wendy gerade Popcorn – trifft sich. Lecker mit Butter und Salz – ein Genuss!


Um 23 Uhr ist der Abend zu Ende, mein zweiter Handschuh halbfertig und wir gehen alle schlafen.


Spaziergang im Arbotorium mit Wendy und Sophia
Spaziergang im Arbotorium mit Wendy und Sophia
Sophia
Sophia
Der Essens-Truck - Burritos zum Lunch
Der Essens-Truck - Burritos zum Lunch
Musterhaus-Siedlung in Highpoint
Musterhaus-Siedlung in Highpoint
So leben die Amerikaner
So leben die Amerikaner

 

 

Dienstag, 10. Mai 2011 - Seattle

 

Mein Wecker klingelt um halb 9 Uhr. Katzen versorgen (morgens füttere ich sie, weil ihre Näpfe im Raum neben dem, in dem ich schlafe, stehen).

Dann werfe ich Skype an, treffe dort Kristin aus Reinbek und wir quatschen eine Weile.


Gegen 11:30 Uhr fahren wir in den nächsten Ortsteil – Wendy hat da ein Seminar und ich 2 Stunden Zeit zum shoppen …


Nach ihrem Treffen laufen wir noch ein bisschen zusammen rum und als wir Hunger bekommen, setzen wir uns in ein Cafe und essen eine Kleinigkeit.

Gegen 18 Uhr sind wir zuhause – Stephen hat schon das Abendessen vorbereitet – es gibt Reis mit gegrilltem (!!!) Spargel – superlecker!!!! – und gegrilltes Lachs-Filet.


Stephen ist leider (für ihn) auch für die Küche zuständig, denn wir düsen gleich nach dem Essen los zur Kirche, wo Wendy heute Abend mit ihrer Hand-Bells-Gruppe eine (Glockenspiel) -Übungsstunde hat.


Um 20:30 Uhr kommen wir gerade recht zum Fernsehabend – ich stricke nebenher, mein zweiter Handschuh wird fertig – hab ich schon erwähnt, dass ich superstolz auf mich bin?

 

Einen Cup-Cake zum Lunch
Einen Cup-Cake zum Lunch

 

 

Mittwoch, 11. Mai 2011 - in Seattle

 

Es heißt früh aufstehen - heute hat Wendy eine Veranstaltung im Süden Seattles um 10:30 Uhr und nimmt mich mit – dort gibt es ein großes Einkaufszentrum und ich kann 2 Stunden rumstöbern. Zuerst kaufe ich mir mal eine amerikanische Sim-Karte für mein Handy, damit ich mich mit Wendy verständigen kann.


Der Verkäufer fragt nach meiner ID (Ausweis) – super, mein Reisepass ist zuhause im Koffer. Mein deutscher Führerschein tut`s auch – mein Vertrag läuft danach unter Karin Petra. Okay. Das Wichtigste für ihn ist im Moment, woher in Deutschland denn nun die Frau seines Onkels kommt – aus Hamburg? Kurzerhand ruft er sie an – aus Bremen. Aha. Sehr wichtig für mich.


Er richtet mir alles ein – und ruft mein Handy dann auch mal an – und es funktioniert. Juchuuu.

Ich laufe noch ein bisschen planlos umher und versuche, KEIN Geld auszugeben.


Ich treffe Wendy später im Shoppingcenter und wir machen selbiges noch gemeinsam unsicher. Alleine im Teeladen werde ich ein Vermögen los … aber es macht Spaß! Hier gibt es recht exotische Sorten, die ich bei uns noch nie gesehen habe. Mein liebster Tee ist Toasted Nut Brulee – mit Peanut-Nüssen (im Tee schmecken die echt toll!). Ab 'ner bestimmten Menge bekommt man Rabatt – zusammen mit Wendys Einkäufen schaffen wir die Grenze spielend und sparen 10 %.


Zum Lunch kommen wir erst um 15 Uhr – wir gehen in ein Thai-Restaurant. Es regnet gerade wieder mal „cats and dogs“ – aber zum Glück finden wir einen Parkplatz direkt vor dem Restaurant. Wir essen Springrolls als Vorspeise. Aber das sind nicht frittierte Frühlingsröllchen wie bei uns beim Chinesen. Diese hier sind Gemüse und Krabben, eingerollt in ein großes Salat- oder Kohlblatt. Man dippt sie in eine Peanutbutter-Soße – und unerwarteterweise schmecken sie mir echt gut.


Danach gibt`s eine große Schüssel Suppe – ich habe mich für Hähnchen entschieden. Nach einem Drittel gebe ich auf. Viel zu viel. Kein Problem, der Rest kommt kurz darauf in einen Take-away-Topf. Super – habe ich morgen oder übermorgen schon ein Mittagessen. Wendy nimmt ihre Suppe auch zu großen Teilen mit.


Noch ein kurzer Besuch in einem Handarbeitsgeschäft und um 18 Uhr wartet Stephen auf uns. Ich bin immer noch satt von der Suppe und esse nur den Appetizer: Kartoffelchips mit mexikanischem Guacamole-Dip.


Dann ruhen wir uns alle vor den Fernseher aus und ich lege mit meinem 2. Strickprojekt los – dieses Mal wird es eine Mütze.


Gegen später hole ich meinen Computer und checke Mails und Facebook und schreibe den Blogg der letzten 2 Tage. Um kurz vor 23 Uhr bin ich damit fertig und gehe schlafen (die Bilder der letzten 2 Wochen müssen immer noch herausgesucht und bearbeitet werden …. Oh oh oh, mein „neuer“ Koffer sauber gemacht und eingepackt werden uff, uff, uff…)


 

 

Donnerstag, 12. Mai 2011 - in Seattle

 

Die Sonne scheint! Traumwetter! Mich hält nichts mehr – bis zum Skypen mit Werner und eventuell Erika und Dirk habe ich noch eine Stunde Zeit. Also schnell mal die Turnschuhe an und `ne Runde (also es werden letztendlich 6) um den kleinen See gewalkt. Werden so zwischen 200 und 250 Meter sein pro Runde. So ohne Hund schafft man da auch richtig was und dömmelt nicht nur so rum.


Danach schnell duschen und den Compie anwerfen zum Skypen. Nun kommt Wendy die Treppe runter – sie hat gleich ein Meeting für eine Stunde. Und da sie es vergessen hatte, nun nur ganz wenig Zeit. Ob ich mal eben Sophia um den Block führen könnte? Klar, mach` ich. Bei dem Wetter ein echtes Vergnügen. Und bei Skype wartet sowieso noch niemand auf mich … wo sind die alle?


Auch nach meinem Spaziergang mit Sophia ist Werner nicht bei Skype angemeldet. Ich „verabschiede“ mich von Skype und mache mich „ausgehfertig“ – wenn Wendy wiederkommt, muss es eventuell schnell gehen.


Stimmt – sie kommt um 12:15 Uhr und wir fahren direkt los gen Bellevue, auf der anderen Seite von Seattle.


Wir parken in einem Parkhaus und sie verlässt mich kurz vor 13 Uhr an der Brücke zum Shopping Center – Treffpunkt hier in 2 Stunden. Da sollte ich doch so einiges geschafft bekommen.


Ich stehe gerade im ersten Kaufhaus, da klingelt es auch schon in meiner Jeanstasche. Na, ob Wendy mal probieren will, ob ich sie auch höre? Nein – der Termin war schon um 10 Uhr heute morgen, ein Übermittlungsfehler. Ich möge bitte zurückkommen. Schade – hatte mich schon aufs Shoppen gefreut.

Das findet aber auch statt – nun MIT ihr. Nett.

Wir machen erst einmal Macy`s und JC Penney unsicher und finden doch wirklich bei Macy`s noch ein paar der Jeans, die Werner „bestellt“ hatte (Levi`s hat seine Modelle geändert und laut zwei Männern im Internet sollen die neuen Modelle „straight fit“ einfach nicht mehr passen, aber die alten Modelle zu bekommen ist eine echte Herausforderung! Zum Glück weiß dieser Verkäufer sofort, wovon ich spreche!). Jubel! Leider keine Angebote – regulär für knapp 65 Dollar – okay, immer noch viel billiger als zu Hause.


Aber der sehr nette Verkäufer erklärt uns dann, dass genau diese am Wochenende (also morgen bis Sonntag) im Angebot seien. Wir kommen aber morgen nicht mehr nach Bellevue – und in anderen Geschäften dieser Kette in Wohnortnähe gab`s diese Jeans in Werners Größe nicht. Das sei doch kein Problem! Ich solle sie heute – zum regulären Preis – kaufen und morgen (oder bis Sonntag) in eine meiner wohnortnahen Macy-Filialen gehen und dann bekäme ich die Differenz erstattet. WIRKLICH? Wirklich.

Bei JC Penney finde ich dann noch zwei 501-er Jeans zum Super-Schnäppchen-Preis – Werner wird begeistert sein. Nun ist aber meine Jeans-Mission erfolgreich abgeschlossen!


Als wir Hunger bekommen gehen wir zur „Cheesecake-Factory“, wo man nicht nur Cheesecake (Käsekuchen) bekommt. Wir nehmen beide ein „karamellisiertes Hähnchen“ mit Reis. SUUUUPERLECKER!!!! Es ist eine Riesenportion und der Kellner bringt uns zwei Essensschachteln, in die wir gleich jeweils die Hälfte der Portion schaufeln (um nicht versehentlich doch alles aufzuessen weil es ja sooooo lecker ist). Ich bin nach der Hälfte pappsatt und als Wendy zum Nachtisch Cheesecake bestellt – mit Peanutbutter und Nüssen – passe ich. Und probiere bei ihr zwei Happen – das reicht vollkommen. Auch der Kuchen ist eine Wucht.

Gegen 16 Uhr quälen wir uns dann durch den Rush-Hour-Verkehr zurück nach Hause.


Abendessen? Nö – für mich nicht. Wir sind beide noch soooo satt. Stephen schnabuliert Wendy`s „halbe Portion“ (die Arme – an meiner klebt ein Zettel: Karin`s chicken – Finger weg!).


Da draußen immer noch die Sonne scheint, laufe ich noch mal `ne Runde um den Block.


Fernsehabend – stricken in trauter Gemütlichkeit (Stephen hat ein Baby-Jäckchen für seinen nächsten Neffen angefangen). Wendy fühlt sich ganz „nutzlos“ – und macht uns Popcorn. Nein – nutzlos ist sie nicht!

Gegen 23 Uhr gehen wir schlafen, ich kann schon wieder nicht einschlafen …


Die Bellevue Shopping Mall
Die Bellevue Shopping Mall
Karamelisiertes Hähnchen - Yummie!!!
Karamelisiertes Hähnchen - Yummie!!!
Cheesecake mit Peanuts - auch wenn's nicht so aussieht, das ist Wendys (!!!) Nachtisch
Cheesecake mit Peanuts - auch wenn's nicht so aussieht, das ist Wendys (!!!) Nachtisch

 

 

Freitag, 13. Mai - in Seattle

 

Dank meines Weckers bin ich um 8 Uhr wach. Nur wieder rumdrehen war keine gute Idee – um kurz vor 9 Uhr höre ich Stephen in der Küche. Und ziehe schnell meine Sportsachen an – der kleine See wartet auf mich. Heute schaffe ich in 45 Minuten 10 Runden (5 gewalkt, 5 langsam gelaufen) – und bin stolz auf mich! Ich nehme – weil das mit dem Zählen nicht so klappt – nach jeder Runde einen kleinen Stein und stecke ihn in meine Jackentasche.

 

Zuhause nehme ich ein Glas und werfe 16 kleine Steine rein (6 für gestern, 10 für heute) und beginne die „Das-Glas-wird-voll-Mission“.


Danach schnell duschen und den Computer anwerfen – skypen ist angesagt. Ich berichte Werner von den Jeans-Käufen und er freut sich.


Gegen 11:30 Uhr ist es hier immer noch ganz ruhig – und ich bekomme Hunger. Die zweite Hälfte meines karamellisierten Hähnchens lacht mich an – und ich genieße es.


Aber irgendwie war es wohl ziemlich fettig – mein Magen rebelliert ein bisschen und ich fühle mich nicht sehr wohl. Statt in die Stadt zum Dinner zu gehen, bleiben wir lieber zuhause (und ich in der Nähe einer Toilette).


Ich nehme mir mal die Zeit und packe meine Koffer. Den einen kleineren, neuen mit all den Sachen, die ich momentan so gar nicht brauche (Werners Jeans – nun ist er schon halb voll, meine „Sommersachen“ …). Und alles andere in den alten, etwas größeren Koffer. Mmmhhh – viel Spielraum für Neues ist nun nicht mehr!


Und nachmittags beginnen wir dann den Hausputz, morgen kommen Gäste. Wendys Schwester Allison vertreibt für „Home & Garden“ Dekorationsartikel. So eine Art Tupperparty in Haus-Deko. Sollte ungefährlich für mich sein – ist sicher alles zu schwer für mich und meinen Koffer.


Nach einem ruhigen Abend (mein Magen hat Dank der homöopathischen Tropfen irgendwann dann Ruhe gegeben) geht`s gegen 23 Uhr in die Falle.