Mittwoch, 15. Juni 2011 - von Montara nach Pigeon Point Lighthouse

 

Ich bin früh wach, meine Nase läuft immer noch und meine Halsschmerzen sind trotz Belladonna nicht sehr viel besser. Murks … da ich die halbe Nacht gefroren habe, gehe ich nun erst mal heiß duschen. Das tut gut.


Dann setze ich mich in den sehr gemütlichen Aufenthaltsraum und schreibe den Blogg der letzten 2 Tage.


Gegen 10 Uhr fahre ich los, wollte noch einmal kurz nach Montara. Aber irgendwie bin ich dann viel zu weit gefahren (wo war Montara?) und in Pacifica gelandet.


Dort bin ich noch ein bisschen gebummelt und habe ein Superschnäppchen ergattert: eine Timex-Ironman-Uhr, die alles Mögliche kann. Aber vor allem: ich kann nachts ein Licht aktivieren in der Uhr, so dass ich halt auch ohne das große Licht anmachen zu müssen und alle stören würde, sehen kann, wie spät es ist. Da konnte ich nicht widerstehen! Und von 120 Dollar auf 40 Dollar heruntergesetzt.


Danach bin ich ganz gemütlich den Highway 1 runtergefahren, habe immer wieder mal an einem Strand angehalten und die Aussicht und die Wellen genossen. Es ist allerdings sehr windig, also Shorts gehen, aber obenrum braucht man eine langärmelige Jacke oder einen Pulli (oder besser sogar beides).

Am Nachmittag bin ich noch ein Stündchen durch Half Moon Bay gelaufen, ein niedliches kleines Städtchen.

Für heute Abend lacht mich in einem kleinen Supermarkt ein Ribeye-Steak an und dazu Broccoli. Darauf freue ich mich jetzt schon!


Ich bin noch einmal eine gute Stunde am Strand spazieren gegangen – trotz Wind und Wellen.

Um 15 Uhr will ich in der JuHe Pigeon Point Lighthouse einchecken. Geht aber noch nicht – erst um 15:30 Uhr. Also laufe ich herum und orientiere mich.


Im Zimmer ist nur noch ein junges Mädchen, die anderen vier Betten bleiben frei. Gut!


Um 19 Uhr gehe ich ins Nebengebäude in die Küche und brate mir mein Steak und mache den Broccoli dazu – alle beneiden mich glühend! Ich habe noch ein Töpfchen Mango-Chutney (Free Food Marin Heads sei Dank!) – das passt hervorragend dazu.

Von zwei Damen um die 70 Jahre alt (die zwar in Kalifornien wohnen, aber für eine gute Woche durch ihren Bundesstaat reisen) bekomme ich einige Erdbeeren als Nachtisch und wir quatschen noch eine ganze Weile. Sie puzzeln nebenher. Beide sind Lehrerrinnen gewesen, seit langem befreundet und können viel Lustiges erzählen.


Als meine Erkältung dann immer schlimmer wird, verabschiede ich mich gegen 21 Uhr und gehe rüber in mein Zimmer und trinke noch so ein Erkältungs-Sprudel-Zeugs.


Schnell noch einmal meine Mails gecheckt und die Bilder der letzten Tage für den Blogg rausgesucht, nachbearbeitet und an Werner geschickt. Um 22:15 Uhr liege ich im Bett.


Die JuHe Montara Lighthouse
Die JuHe Montara Lighthouse
...und das Lighthouse dazu
...und das Lighthouse dazu
Auch Unkraut kann sehr schön sein
Auch Unkraut kann sehr schön sein
Wegweiser an der JuHe
Wegweiser an der JuHe
Eine Schwadron Pelikane fliegt vorbei
Eine Schwadron Pelikane fliegt vorbei
Beim Strandspaziergang
Beim Strandspaziergang
Hier würde ich schon gerne wohnen
Hier würde ich schon gerne wohnen
Pigeon Point Lighthouse
Pigeon Point Lighthouse
...und noch mal aus der Ferne
...und noch mal aus der Ferne

 

 

 

Donnerstag, 16. Juni 2011 - weiter in Pigeon Point Lighthouse

 

Letzte Nacht war schlimm – ich konnte kaum schlafen, weil meine Nase immer gelaufen ist und ich alle 2 Minuten nach `nem Tempo greifen musste.


Und das zog sich dann auch so durch den Tag. Trotz Erkältungsdrinks und Homöopathie war ich einfach nur fertig. Die geplante Wanderung im Big Basin National Park (um noch ein paar Sequoia-Bäume zu sehen) habe ich ersetzt durch einen halbstündigen Strandspaziergang und im Auto sitzen mit Blick auf die Wellen – und lesen. War recht gemütlich.


Zurück in der JuHe so gegen 17 Uhr hab ich`s dann nochmal mit draußen sitzen und lesen probiert – aber nach `ner halben Stunde aufgegeben, weil der Wind einfach zu kalt ist. Wir haben so 18 – 20 Grad, das ist nicht gerade Hochsommer.


Heute morgen gab`s ein dickes Müsli mit Banane und Erdbeeren, deshalb kam erst gegen 14 Uhr leichter Hunger auf. Lunch bestand aus einem Käsebrot, `nem gekochten Ei, einer Avocado und als Nachtisch ein kleines Töpfchen Apfelmus (Dank ans Free Food!) und 2 Keksen.


Um 19 Uhr hatte ich dann auch gar keine Lust, mir mein Abendessen zu machen. Habe mit den 2 Damen Karten gespielt: Mau-Mau.


Und dann meinte eine dritte, ob jemand sich für ihr zu viel gekochtes Abendessen interessieren würde? Klar – das kam wie gerufen. Und Tamara – das hätte Dir geschmeckt (mir aber auch): Quinoa mit roten Linsen und Knoblauch. Da es recht trocken war, habe ich ein bisschen Philadelphia dazu gegessen.


Gibt`s meine Spinat-Crepes halt morgen in Monterey.

Um 21 Uhr habe ich mir noch einen Tee gekocht und bin rübergegangen, um noch den Blogg der letzten 2 Tage und heute zu schreiben.


Hier ist es ziemlich voll geworden, zwei weitere Damen sind eingetroffen. Eine Dame erzählte vorhin sehr interessant von ihren Reisen und 2 Jahren in einem Kloster in Tibet. Wow.


Nun ist`s dann aber Zeit für mich (22 Uhr) – meine Augen befinden sich schon wieder auf Halbmast … Gute Nacht!

 


Freitag, 17. Juni 2011 - von Pigeon Point Light House nach Monterey

 

Ich war recht früh wach (so gegen 6 Uhr) – und muss so husten, dass ich denke, ich ersticke gleich. Und bevor ich alle wecke, bin ich ins Badezimmer gegangen. Und weil ich dann schon mal da war, habe ich auch gleich geduscht. Bin hinterher aber nochmal zurück ins Bett und hab` noch gelesen.


Gegen 8 Uhr gab‘s Frühstück – Haferflocken mit Banane. Anne und Maureen (die beiden Damen aus Kalifornien) haben mir Gesellschaft geleistet. Sie fahren heute nach Hause und sind deshalb mal früher dran als gestern.


Die JuHe ist leer – heute sind alle abgereist. Ein Blick ins Free Food bestätigt das – wohl gefüllt! Ich ergattere 12 Eier (wieso kauft die jemand, wenn er sie dann nicht mitnimmt?), ein 2-Liter-Tetrapack Milch (noch geschlossen) und eine Packung Crackers (dito), eine halbe Packung Fertigteig für Pfannkuchen (man muss nur noch Eier und Milch hinzufügen – na, die hab‘ ich ja jetzt auch), eine Packung mit 6 kleinen Philadelphia Käsen und eine Tüte geriebenen Käse (beides noch zu), 3 Tomaten. Na – da kann ich ja in den nächsten Tagen schwelgen.


Dann fragt mich noch Anne, ob ich einen Kaffee-Creamer mit Bayleys-Geschmack haben möchte. Die Packung sei noch ¼ voll. Klar! Und einen leckeren Aufstrich – Artischocken-Dipp – haben sie auch noch übrig. Gekauft (und er sei teuer gewesen) und vergessen. Und sie wollten ihn nicht mit nach Hause nehmen. Ich frage nicht lange, warum nicht – und freue mich über die reiche Auswahl für die nächsten Tage!


Gegen 10 Uhr habe ich alles im Auto – nichts vergessen? Nein, los geht`s. Aber nicht weit – nur 10 Meilen weiter kann man Erdbeeren pflücken. Fürs Pfund 2,50 Dollar. Na – da mache ich doch mit.

Man schnappt sich kleine Plastikkörbchen und läuft durch die Reihen. Eigentlich wie bei uns, nur etwas bequemer. Die Erdbeeren liegen nicht auf dem Boden im Stroh oder so – hier gibt es kleine Hügel (ca. 30 cm hoch), die mit Folie abgedeckt sind – und darauf liegen die Erdbeeren. Also eine bequemere Höhe zum Pflücken und sauber. Und sie schmecken richtig gut! Ich pflücke immer eine und probier, ob die auch wirklich gut sind. Dann pflücke ich wieder eine …


Letztendlich habe ich 1 ½ Pfund gepflückt und außerdem nun für heute erst mal genug Erdbeeren gegessen (das soll sich aber später ändern – während ich am Abend diesen Blogg schreibe, esse ich die Hälfte auf. Und man glaubt es kaum: hier gab`s Schokoladensoße im Free Food – ich werde echt verwöhnt!).


Leider lässt heute das Wetter sehr zu wünschen übrig. Die Wolken hängen tief, es regnet zwar nicht, aber die Sonne sehe ich heute auch nicht. Es ist nicht mehr so windig, aber bei 15 Grad alles andere als warm.


Eine halbe Stunde am Strand langlaufen bläst mir die Nase frei. Leider bleibt der Husten hartnäckig. Aber es ist toll! Ich bin immer wieder begeistert, wenn eine Schar Pelikane angeflogen kommt. Oftmals wie bei uns die Gänse in einem großen „V“.


Gegen Mittag fahre ich in Moss Landing am Hafen an einem vielversprechenden Fischrestaurant vorbei. Und mache Mittagspause. Ein Grenadier (was das auch immer für ein Fisch ist – er schmeckt gut), in leichter Kruste gebraten mit Knoblauchbutter und Petersilie, dazu rote Kartoffeln, Gemüse und organischer (Bio) Salat mit Ranch-Dressing. SUUUUPER! Für 16 Dollar (ca. 11 Euro) bin ich rundum zufrieden und satt.


Vom Nachbartisch kommt eine Frau herüber – sie hat gesehen, dass ich ein „Lee-Child-Buch“ lese. Wie es mir gefällt? Sie habe auch gerade eines von diesem Schriftsteller gelesen und das habe ihr sehr gut gefallen. Wir fachsimpeln einen Augenblick. So etwas passiert auch nur in Amerika!


Dann fahre ich weiter und komme durch Santa Cruz. Eine kleine Pause ist fällig – ich halte an den Natural Bridges an. Aber viel zu sehen ist da nicht – und alles ist grau in grau. Na – ich komme ja Montag wieder, da soll das Wetter auch besser sein.


Die Weiterfahrt durch Santa Cruz - immer an der Küste entlang - ist schön. In der Innenstadt ist der Teufel los. Na – das kann ja heiter werden!


Nach 40 weiteren Meilen auf dem Highway 1 komme ich gegen 15 Uhr in der JuHe in Monterey an. Einchecken ist für Gäste mit Reservierung ab 16 Uhr. Aber ich darf drinnen warten. Der Aufenthaltsraum ist groß und gemütlich. Ich stöbere in den Ordnern „Was gibt`s zu sehen in Monterey und Umgebung?“.

Dann bekomme ich ein (unteres!) Bett in einem 8er Zimmer, mache selbiges (Betten beziehen muss man immer selbst) und verstaue meine Sachen darunter. Die große braune Jutetasche in den Kühlschrank – das muss auch langsam mal weniger werden!


Gegen 17 Uhr laufe ich los, die Stadt zu erkunden.

Zuerst einmal fällt mir auf, dass hier schrecklich viele Menschen rumlaufen, das ist ja nicht so mein Ding. Heimweh …


Am Plaza-Hotel ist auf der Strandebene der Terrasse Live-Musik angesagt. Von oben (Ebene, wo der Eingang ist, halt ein Stockwerk höher) kann man das Ganze gut beobachten. Es wird getanzt und lauthals mitgesungen – die Stimmung ist ausgelassen.


Ich bummel noch so ein bisschen rum. Zwei Mal bekomme ich in einem kleinen Becherchen ein „Sample Clam-Showder“ angeboten. Wenn das so weiter geht, wird`s wieder nix mit dem Abendessen.

Gegen 20 Uhr bin ich dann wieder in der JuHe, werfe meinen Computer an, checke meine Mails und schreibe einige. Dann noch den Blogg von heute.

Großen Hunger habe ich immer noch nicht – ich esse noch ein paar Erdbeeren (Näheres siehe oben). Meine Spinat-Crepes müssen wieder warten – aber morgen dann bestimmt! Mit Tomate und Käse und Philadelphia!


Ist 21:30 Uhr zu früh zum schlafen gehen? Egal – ich bin müde.


Erdbeeren - pick your own
Erdbeeren - pick your own
...und der Laden dazu
...und der Laden dazu
Mein leckerer Grenadier-Fisch in Moss Landing
Mein leckerer Grenadier-Fisch in Moss Landing
Monterey im Abendlicht
Monterey im Abendlicht
Ein amerikanischer Spatz
Ein amerikanischer Spatz

 

 

 

Samstag, 18. Juni 2011 - in Monterey

 

Um 6:30 Uhr bin ich wach – habe aber wieder mal eine Nacht gut geschlafen. Schnell geduscht, bevor der große Andrang losgeht. Und auch im wahrsten Sinne des Wortes „schnell“. Denn hier bekommt man für jeden Tag 2 Duschmarken à 4 Minuten (für eine Dusche reicht mir eine dicke), denn das Wasser ist in Kalifornien knapp.


Dann habe ich mir in der Küche Pfannkuchen gebacken (2 für jetzt, 2 für heute Mittag). Jetzt mit Erdbeeren und Schokoladensoße. Dabei habe ich mich mit einer deutschen Frau unterhalten, die seit 15 Jahren in New York lebt und dort Lehrerin ist - Camilla.


Nun ist ein bisschen Bewegung angesagt – ich laufe zum Küstenweg und gehe bis zu den ersten Seehunden. Dann setze ich mich auf eine Bank, genieße Wind und Wellen und schaue dem Spiel der kleinen Seehunde zu. Es sieht schon putzig aus, wenn sie aus dem Wasser kommen und den Strand hochrobben. Dann lese ich noch ein bisschen, bevor es Zeit wird, zurückzulaufen.


Um 13 Uhr bin ich zurück in der JuHe zum Mittagessen: Pfannkuchen mit dem leckeren Artischocken-Dipp und meinem (gekauften) Käse und `ner Tomate. Eine Avocado gibt`s auch noch. Nur mit Mühe schaffe ich hinterher ein paar Schokoladen-Erdbeeren zum Nachtisch!


Um 14 Uhr ist Camilla aus der Stadt zurück und wir fahren zusammen los – den 17 miles drive entlang. Sie übernimmt netterweise die 9,50 Dollar Gebühren.

Schöne Landschaft, alle 5 Meilen anders. An der rauhen Küste bizarre Gesteinsformen, dann sanfte grüne Hügel – hier gibt es gleich mehrere Golfplätze, immer wieder dichter Wald. Am Meer stehen windschiefe kalifornische Zypressen. Sehen ulkig aus.


Seehunde und viele Vögel am Bird Rock – und auf dem Parkplatz Erdhörnchen in allen Größen. Ganz süße klitzekleine… die sind soooo niedlich!


Gegen 15:30 Uhr parken wir in Carmel (2 Stunden erlaubt – na, die brauchen wir doch nie …) und erkunden das Städtchen. Hier leben viele Künstler – es gibt diverse Gallerien, Schmuckgeschäfte und und und. Gleich zu Anfang ein Laden, in dem man Dipps, Aufstriche, Küchenartikel, Honig und Marmeladen und vieles mehr kaufen kann. Und alles kann man probieren. Wir futtern uns einmal von vorne nach hinten durch – und dann bin ich pappsatt. Am Eingang steht ein Mann, der bruzzelt auf einer heißen Platte Hähnchenfleisch und stellt zwei verschiedene BBQ-Soßen dazu vor. Zum Glück haben wir das schon beim Reingehen probiert – jetzt winke ich nur ab, als er uns erneut kleine Schälchen anbietet.

Ich sehe schwarz für meine Spinat-Crepes. Jedenfalls heute. Ich bin soooo satt. Naja, ist ja noch ein paar Stunden hin.


Camilla ersteht in einem Laden einen wunderschönen Ring – hätte mir auch gefallen. Gab`s aber leider nicht in meiner Größe… wie gut!


Leider wird das Wetter, das gegen Mittag mal etwas aufgeklart hat, wieder schlechter. Es ist grau in grau und trübe. Schade.

Ich überstehe sogar einen ganz edlen Second-Hand-Laden schadlos. Wirklich tolle Sachen – aber auch edel teuer.


Wir sind um 17 Uhr wieder in der JuHe. Ich ruhe mich etwas aus. Camilla möchte noch einmal kurz einkaufen gehen – ob ich mitkommen möchte? Klar – ich brauche noch 2 Bananen fürs Frühstück morgen und übermorgen.


Daraus wird dann aber doch noch ein bisschen mehr. Habe vorhin noch einmal einen Blick in den Kühlschrank geworfen. Dabei fragte mich eine Norwegerin, ob ich ihren Salat aufessen möchte? Gestern gekauft und nur zur Hälfte gegessen. Verschiedene grüne Blätter – alles Bio. Okay – gerne. Im Kühlschrank Free-Food-Fach gibt`s dazu das passende Balsamico-Vinaigrette-Dressing. Und Croutons. Und geriebenen Käse habe ich selbst. (Vielleicht sollten wir zuhause auch so ein Free-Food-Fach anschaffen? Das werde ich bestimmt vermissen!)


Nun lachen mich dazu noch im Supermarkt 2 kleine Steaks Filet Mignon an – gebongt. Und ich kaufe mir noch ein letztes Mal den leckeren löslichen, koffein- und zuckerfreien Kaffee mit Vanillegeschmack. Habe ja noch einige Fahrten vor mir – und in meinem Starbucks-Becher bleibt der Kaffee lange warm.


Und dann in der JuHe die Steaks kurz gebraten – mit meinem Salat – toll! Mehrere neidische Blicke landen auf meinem Teller. Mir gegenüber teilt sich ein Pärchen eine große Pizza. Auch nicht übel. Aber mein Steak ist bestimmt besser!


Meine Spinat-Crepes müssen wieder mal warten – aber morgen dann ganz bestimmt – ach nee, auch nicht. Habe mich für morgen Abend mit Camilla verabredet – wir wollen in ein Fischrestaurant gehen. Und dann bin ich am Montag in Santa Cruz mit Stephanie und ihren Kids – da werden wir wohl auch essen gehen. Oh je – ich sollte sie wohl besser morgen Mittag essen! Aber warum auch nicht? Auf der Fahrt die Küste runter kann ich bestimmt an einer schönen Stelle anhalten und Mittag essen.

Nach dem Abendessen schnappe ich mir den Computer, checke meine Mails, schreibe noch ein paar und dann den Blogg.


Eine nette junge Frau kommt vorbei und kündigt an: sie habe für alle Kekse gebacken – wer welche möchte – „help yourself“ ! Klingt gut, Nachtisch hat mir heute noch gefehlt. Die Kekse sind superlecker und ich bedanke mich mehrmals für die tolle Idee. Leider reist sie morgen ab – schade!


Um kurz vor 23 Uhr bin ich soweit fertig und gehe schlafen.


Das kann doch nicht bequem sein
Das kann doch nicht bequem sein
Das sieht schon besser aus
Das sieht schon besser aus
Die Bucht von Monterey - und dahinter lauert schon wieder der Nebel
Die Bucht von Monterey - und dahinter lauert schon wieder der Nebel
Der Aufenthaltsraum in der JuHe in Monterey
Der Aufenthaltsraum in der JuHe in Monterey
Hier heißt das Free Food "Karma Cupboard"
Hier heißt das Free Food "Karma Cupboard"
.....könnte aber mehr "Karma" haben
.....könnte aber mehr "Karma" haben
Ob für diese Beiden Karma wohl auch eine Rolle spielt bei der Futtersuche?
Ob für diese Beiden Karma wohl auch eine Rolle spielt bei der Futtersuche?
Squirrels in Monterey
Squirrels in Monterey
.....und wieder mal ein Seehund - bräsig
.....und wieder mal ein Seehund - bräsig
Der Lone Tree am 17 Miles Drive
Der Lone Tree am 17 Miles Drive
Hiking Doggy and me
Hiking Doggy and me
Shopping in Carmel
Shopping in Carmel
Durch diesen schönen Laden haben wir uns gefuttert
Durch diesen schönen Laden haben wir uns gefuttert
.....und einen Lush (Seifen)-Laden gibt's hier auch
.....und einen Lush (Seifen)-Laden gibt's hier auch
Edler Second Hand Shop
Edler Second Hand Shop

 

 

 

Sonntag, 19. Juni 2011 - weiter in Monterey

 

6:30 Uhr wach – Sonntag! Nochmal rumgedreht! Heute ist hier Vatertag – also Feiertag, da kann ich mir ausschlafen gönnen, finde ich.


Kurz vor 8 Uhr bin ich erneut wach und habe irgendwie das Verlangen nach Bewegung. Also: Turnschuhe an und ab zum Küstenwanderweg. Straßen und Auto sind nass – es hat heute Nacht wohl geregnet. Wieder vorbei an den Seehunden…

Aber diesmal nicht gleich am Anfang auf `ne Bank setzen und faulenzen! Es wird gelaufen! Bis zum Lovers Point, wo ich eine ganze Weile putzige Erdhörnchen beobachte und fotografiere.


Gute 2 Stunden später bin ich zurück in der Juhe und skype mit Werner. Nebenher mache ich mir mein Frühstück. Oder besser Brunch – es gibt die erste der beiden Spinat-Crepes. Verfeinert mit Philadelphia-Käse, Mais und geriebenem Käse. 2 Minuten Mikrowelle – mmmhhh.


Gegen 11:30 Uhr fahre ich los gen Big Sur. Jetzt ist hier Sonnenschein – südlich von Carmel erwartet mich aber dicker Nebel – und das über viele Meilen. Ich halte an und gehe noch einmal ein Stück spazieren, aber auch hier wabert der Nebel. Und dann wird`s mir echt zu doof. Ich dreh‘ um.


Zurück an die Küste und kurz vor Monterey finde ich wieder Sonne vor, aber leider auch sehr kühlen Wind. Ich versuche es und setze mich mit meinem Buch auf eine Parkbank. Nee, das wird mir ganz bald zu kühl. Ab ins warme und bequeme Auto. Nach 2 Stunden habe ich mein Buch endlich fertig!


Bin noch ein bisschen spazieren gegangen und um kurz vor 18 Uhr zurück in der JuHe. Ich bin verabredet mit Camilla zum gemeinsamen Dinner im Restaurant Sea Harvest – ein Fischrestaurant gleich um die Ecke der JuHe. Es kommen noch Candance (sie hatte gestern die leckeren Kekse für uns gebacken) und ihre Tochter Jolon dazu.


Ich entscheide mich für Fish & Chips – und ersetze letztere durch Reis. Ganz okay.


Gegen 20 Uhr sind wir satt. Aber noch zu munter, um schon in die JuHe zu gehen. Wir bummeln noch ein bisschen an der Cannery Road - aber bald wird es einfach zu kalt, da immer noch sehr windig und ungemütlich.


Ab nach „Hause“! Habe mir dort noch einen Tee gekocht und mit den Bildern der letzten Tage angefangen.


Einer der Herren hier im Hostel (Nick) spielt auf besonderen Wunsch von Camilla eine halbe Stunde Gitarre. Sehr beruhigend und sehr schön.


Gegen 23 Uhr gehe ich ins Bett. Morgen muss ich früh raus, da die Fahrt nach Santa Cruz bevorsteht.


Auch heute beim Morgen-Spaziergang komme ich an der Seehund-Kolonie vorbei
Auch heute beim Morgen-Spaziergang komme ich an der Seehund-Kolonie vorbei
"Nun lasst mich endlich in Ruhe weiterpennen!"
"Nun lasst mich endlich in Ruhe weiterpennen!"
"Mach's doch wie ich - dreh' ihnen einfach den Rücken zu"
"Mach's doch wie ich - dreh' ihnen einfach den Rücken zu"
Ein Squirrel ganz ohne Scheu - es kam richtig dicht vor meine Kamera
Ein Squirrel ganz ohne Scheu - es kam richtig dicht vor meine Kamera
.....und der kleine Bursche war ziemlich neugierig
.....und der kleine Bursche war ziemlich neugierig
Monterey liegt leider wieder unter einer großen Nebelwolke
Monterey liegt leider wieder unter einer großen Nebelwolke
Seehund im Grünen
Seehund im Grünen
.....sind das in der Zwischenzeit nicht noch viel mehr geworden?
.....sind das in der Zwischenzeit nicht noch viel mehr geworden?
Schönes Haus an der Küste
Schönes Haus an der Küste
Wildblumen.....
Wildblumen.....
.....am Wegesrand
.....am Wegesrand
Das Wetter lässt ziemlich zu wünschen übrig
Das Wetter lässt ziemlich zu wünschen übrig
Also zurück nach Monterey - da scheint jetzt die Sonne
Also zurück nach Monterey - da scheint jetzt die Sonne
Küste im Abendlicht - mit Wellen
Küste im Abendlicht - mit Wellen
Sea Harvest - Fisch essen mit Camilla aus Kiel und Candace und Iolon aus Los Angeles
Sea Harvest - Fisch essen mit Camilla aus Kiel und Candace und Iolon aus Los Angeles
Ich kann nicht alle tollen T-Shirts kaufen - aber fotografieren
Ich kann nicht alle tollen T-Shirts kaufen - aber fotografieren

 

 

 

Montag, 20. Juni 2011 - von Monterey nördlich nach Santa Cruz

 

Ich stehe früh auf, dusche und bekomme Frühstück gemacht. Eine nette Frau hat vier Eier, benötigt aber nur 2. Also spiegelt sie alle in die Pfanne und ich bekomme zwei ab. Okay – es gibt Brot und Spiegelei und ein kleines bisschen Müsli. Dazu koche ich mir einen Vanille-Kaffee und dann gleich noch einen für die Fahrt.


Um 8:30 Uhr bin ich soweit fertig und düse los gen Norden nach Santa Cruz. Stephanie kommt aus Sacramento für einen “Tag am Strand“ dorthin, damit wir uns noch ein letztes Mal treffen können. Sie bringt ihre Freundinnen Adrian und Nathalie mit und ihre Töchter Sara (und deren Freundin) und Amya und noch ihre Nichten Keyra und Maya. Die Gesellschaft rollt in zwei Autos an.


Aber erst einmal rolle ich bei der JuHe vor und kann auch schon einchecken. Parkschein bekomme ich auch – mein Tagesplatz für „Silver“ ist gesichert. Ich bin früh dran (kurz vor 10 Uhr), also laufe ich schon mal an den Strand und auf die Pier und schaue mich etwas um. Die JuHe liegt nur 2 Blocks oberhalb vom Strand.


Gegen 11 Uhr bin ich zurück in der JuHe und setze ich mich mit einem Buch in den Garten und warte. Steph wollte so zwischen 11 und 11:30 Uhr da sein.

Tja – wollen und sein sind zwei verschiedene Dinge.

Gegen 12:40 Uhr überlege ich gerade, wie lange ich wohl warte und was ich ansonsten mache – da biegen sie um die Ecke.


Wir parken ihre Autos zwei Straßen weiter und laufen alle an den Strand. Hier ist es verhältnismäßig warm (heute soll der wärmste Tag der Woche sein), aber sehr windig. Im Liegen geht`s, aber sobald man sitzt, wird‘s kalt.


Amya und Maya holen ihre Schäufelchen und Plastikformen raus und buddeln im Sand. Sara und ihre Freundin gehen ins Wasser (bbbrrrr….), wir anderen sitzen in der Sonne und quatschen bzw. liegen faul auf `ner Decke rum und dösen vor uns hin. Es ist wie Urlaub.


Aber tückisch! Plötzlich kommt (woher, ist völlig unklar) eine weit ins Land reichende Welle. Wir haben Glück – ca. 1 Meter vor unseren Decken und Handtüchern ist sie ausgelaufen.


Unsere Nachbarn – eine junge Familie – lag etwas weiter unten Richtung Wasser. Die Frau auf dem Bauch. Neben ihr ein Baby, daneben ihre spielende Tochter, ca. 3 Jahre alt. Und Papa saß auf `nem Stuhl und las Zeitung.


Tja – und dann kam die Welle. Muttern springt voller Panik auf (und reißt sich das Bikinioberteil vor die Brust), alle greifen nach Klamotten, die das Wasser mit sich zurück zu ziehen droht. Und keiner bemerkt, dass das Baby langsam vor sich hin treibt. Bis Stephanie brüllt: „Take care of the baby – it`s floating!“. Zum Glück entscheidet Papa dann, dass die Zeitung ruhig nass werden darf und greift sich seine Jüngste, bevor sie mit dem Wasser zurück in den Ozean treibt. Und sie brüllt wie am Spieß. Wenn`s nicht so schlimm wäre, könnten wir Tränen lachen!


Als gegen 14:30 Uhr die Kinder endlich Hunger kriegen (ich habe schon länger welchen), geht`s um die Ecke zum Mexikaner. Zwei Tacos mit Reis und Bohnen schmecken mir richtig gut. Auf dem Weg zurück an den Strand gibt‘s als Nachtisch noch ein Eis.


Gegen 16:30 Uhr wird`s dann entschieden zu kalt. Wir brechen auf und fahren zum Leuchtturm und gehen auch dort noch ein bisschen am Strand spazieren.


Dann fahren wir alle nach Downtown und bummeln über die Main Street. Bis die Kinder (wieder einmal sind sie wirklich hilfreich!) erneut Hunger bekommen. Wir finden eine Pizzeria und für jeden gibt`s eine große Ecke Pizza. Alles futtert still vor sich hin.

Gegen 20 Uhr fahren dann die Mädels zurück nach Sacramento und es heißt nun wirklich, Abschied nehmen.


Ich setze mich in die JuHe und lese mein Buch zu Ende und quatsche dann noch ein bisschen mit meinen Zimmernachbarinnen, zwei Mädels aus England.


Vom Pier von Santa Cruz aus - die rechte Seite, das Casino und der Vergnügungspark
Vom Pier von Santa Cruz aus - die rechte Seite, das Casino und der Vergnügungspark
.....und die linke Seite - schöne Häuser an der Küste
.....und die linke Seite - schöne Häuser an der Küste
Stephanie will nur mal 'ne Runde ihre Ruhe haben
Stephanie will nur mal 'ne Runde ihre Ruhe haben
.....und Amya will im Sand buddeln.....
.....und Amya will im Sand buddeln.....
.....und hat dabei viel Spaß
.....und hat dabei viel Spaß
Mädels im Abendlcht
Mädels im Abendlcht
Stephanie hat auch Spaß
Stephanie hat auch Spaß
Beim Pizza-Essen
Beim Pizza-Essen
Er spielte so toll wie dieses Bild aussieht
Er spielte so toll wie dieses Bild aussieht
Die JuHe in Santa Cruz
Die JuHe in Santa Cruz

 

 

 

Dienstag, 21. Juni 2011 - zurück von Santa Cruz nach Monterey

 

Nach einer ruhigen Nacht, in der ich wirklich gut geschlafen habe, bin ich wieder mal die Erste in der Dusche. Und kurz darauf ist es in der doch recht kleinen Küche auch noch annehmbar. Ich mache mir Tee und mein Müsli mit Banane. Meine Vorräte gehen langsam zur Neige. Gut!


Kurz Emails checken – nichts Wichtiges dabei – okay.


Gegen 8:30 Uhr mache ich mich wieder auf den Weg. Noch einmal ein kurzer Stopp in Santa Cruz downtown, und dann geht‘s die Straße 9 hoch zum Henry Cowell Redwood National Park. Schon die Straße selbst ist ein Hit. Sie schlängelt sich leicht bergan zwischen vielen und riesig hohen Bäumen durch. Im Park selbst zahlt man 10 Dollar Eintritt – für die eine Stunde, die ich nur Zeit habe, ist mir das zu viel. Ich parke kurz davor am Straßenrand und laufe eine Stunde durch den Wald und ein Stück über (hoffentlich ausgediente) Bahngleise und eine Brücke zu einem kleinen Fluss. Es riecht toll nach Holz.


Ich bummel noch ein bisschen durch Felton, was ein ganz kleines Örtchen ist (aber einen Thrift-Store-Second-Hand-Laden - hat, in dem heute „alles 50 % off ist“ ….). Es läuft einigermaßen glimpflich ab.

Dann fahre ich zurück nach Monterey. Kurz vorher taucht am Horizont eine dichte dicke Nebelwand auf, die auch nicht verschwinden will. Ich sehe schwarz für Big Sur.


Aber immerhin schaffe ich es bis zum Point Lobos National Park. Zwar wabert auch dort der Nebel, aber ab und zu lugt auch mal blauer Himmel und Sonne vor. Ich parke auch hier am Straßenrand und laufe dann in den Park. Die nette Rangerin leiht mir eine Karte, damit ich nicht verschütt gehe.


Gut 2 Stunden laufe ich dann zwischen gut riechenden und blühenden Wildblumen den Küstenwanderweg entlang. Auch hier gibt`s Seehunde zu bewundern. Aber stolz bin ich auf mein Bild von einem kleinen winzigen Kolibri, der nur ca. 3 cm groß ist und den ich zufälligerweise entdeckt habe. Auch ein schöner Salamander läuft mir über den Weg.


Leider bei der Rückfahrt nach Monterey auch ein Reh – fast vor‘s Auto. Ich kann gerade eben noch rechtzeitig bremsen und ausweichen – und der hinter mir fahrende Mann zum Glück auch. Puh, das war knapp!


Ich habe Mörder Hunger - es ist 15 Uhr, viele Stunden nach dem Frühstück um 7:30 Uhr. In die JuHe kann ich erst ab 16 Uhr. Also an der Küste einen schönen Parkplatz gesucht mit Blick auf‘s tosende Meer – und ein Brot mit Philadelphia und eines mit Nutella gegessen.


Dann checke ich in der JuHe ein und bekomme zwar nicht mein „altes Bett“ – aber das von Camilla, direkt daneben und am Fenster!


Da ich vom Wandern in meinen Crocks bärenschwarze Füße habe, gehe ich erst mal unter die Dusche. Und danach mit Rita aus Florida (sie zieht allerdings gerade nach Monterey und hat seit heute hier auch einen Job ab 1.7.) noch einmal zur Küste für einen Walk. Leider ist es da gar nicht mehr sonnig – der Nebel ist angekommen. Trotzdem laufen wir eine ¾ Stunde tapfer gegen das schlechte Wetter an.


Können am Horizont aber sehen, dass es auf der anderen Seite von Monterey schön ist. Also fahren wir dort noch einmal hin. An die Fisherman‘s Wharf.

Dort ist es nett, viele Menschen, viele Geschäfte (aber eher nur so ein Touristen-Nepp) und Restaurants. Und vor fast jedem kann man die jeweilige Clam-Showder probieren. Nach dem 6. Restaurant weiß ich, dass es kein Abendessen mehr gibt. Also meine zweite Spinat-Crepe morgen zum Frühstück. Es hilft ja alles nichts.


Gegen 20 Uhr sind wir zurück und ich setze mich an den Computer. Der Blogg der letzten 3 Tag und die Bilder dazu warten. Und bei meinen Freunden in Lancaster komme ich bestimmt nicht dazu.

Wollte mir auch mal Gedanken um ein paar Abschieds-Blogg-Ende-Worte machen. Na – vielleicht fällt mir dazu morgen auf der Fahrt ja etwas ein. Nun ist`s Mitternacht und ich gehe ganz schnell schlafen!


Henry Cowell Redwoods National Park
Henry Cowell Redwoods National Park
Je näher ich Monterey komme, desto größer und beängstigender wird die Nebelwand
Je näher ich Monterey komme, desto größer und beängstigender wird die Nebelwand
.....und an der Küste wieder mal ein Seehund
.....und an der Küste wieder mal ein Seehund
Point Lobos N. P.
Point Lobos N. P.
Ein kleiner Kolibri auf meinem Weg
Ein kleiner Kolibri auf meinem Weg
Wilde Blumen bilden ein Blumenmeer
Wilde Blumen bilden ein Blumenmeer
Und noch ein Weggenosse
Und noch ein Weggenosse
In Monterey scheint die Sonne - hier ist es leider nebelig
In Monterey scheint die Sonne - hier ist es leider nebelig
Am Strand neben der Fishermans Wharf
Am Strand neben der Fishermans Wharf
Der Hafen - aber im Hintergrund wieder eine lauernde Nebelwand
Der Hafen - aber im Hintergrund wieder eine lauernde Nebelwand
Die Fishermans Wharf
Die Fishermans Wharf
Überall kann man Muschelsuppe (Clam Showder) probieren - Abendessen fällt also wieder mal aus
Überall kann man Muschelsuppe (Clam Showder) probieren - Abendessen fällt also wieder mal aus
Super-Menüs locken die Gäste in die Fischrestaurants
Super-Menüs locken die Gäste in die Fischrestaurants

 

 

 

Mittwoch, 22. Juni 2011 - von Monterey nach Lancaster

 

6:15 Uhr von alleine wach – wow! Und das, obwohl ich vor lauter Nachdenken mal wieder nicht einschlafen konnte.


Also schnell geduscht, gefrühstückt – die zweite der beiden Spinat-Crepes – und ein letztes Mal meine Mails gecheckt. Sachen zusammengesucht und ab geht`s.


Nochmal tanken und dann bin ich um 8:15 Uhr auf der Straße. Leider herrscht auch heute morgen dicker Nebel – und das soll auch die nächsten 4 Stunden so bleiben. Die Fahrt die Küste hinunter ist nicht toll für mich, da ich absolut nix sehe. Sobald die Straße mal ein kleines Stück landeinwärts führt, wird`s schön und sonnig. Aber sobald man wieder an die Küste kommt, ist der Nebel wieder da. Frustrierend – aber nicht zu ändern.


Ein Stopp in Point Piedras Blancas ist besonders interessant – da kann man wieder einmal See-Elefanten sehen. Und zwar ohne dafür eine Stunde laufen zu müssen. Direkt vom Parkplatz aus und ganz viele und ganz dicht. Sie liegen da bräsig rum und bewerfen sich ab und zu mal mit Sand. Und atmen laut schnaufend ein und aus. Dabei wackeln ihre Nasen ganz doll und das sieht lustig aus. Auch der Sound – ein heftiges Schniefen und Blubbern – ist lustig. Ich beobachte sie eine ganze Weile.


Dann fahre ich weiter und mache gegen 13 Uhr eine Pause am Pismo Beach. Esse mein Käsebrot und gönne mir ein Eis als Nachtisch (2 Riesenkugeln, hätte ich das vorher gewusst, wäre eine dicke genug gewesen …).


Dann geht`s weiter ins Inland, immer die Route 166 entlang, dann kurz auf den Freeway 5 und die Route 138 gen Lancaster. Insgesamt sind es von Monterey bis zu meinen Freunden 336 Meilen – eine Tankfüllung.


Und natürlich soll auch in einem Urlaub in den USA, in dem ich Auto fahre, der Kontakt mit der Polizei nicht fehlen. Ich halte am Straßenrand von Mariposa an und studiere die Karte. Dann fahre ich wieder los und habe plötzlich im Rückspiegel den Sheriff. 45 Meilen sind erlaubt, ich fahre 40 – keine Gefahr. Ich werde aber nervös, als er die Randale-Leuchte anwirft – ich muss rechts ran fahren.


Meine Papiere möchte die nette junge Frau sehen. Mmmhhh – warum? Ich frage sie - ich hätte ein Stopp-Schild überfahren. Ich stutze – stimmt, als ich wieder losgefahren bin nach meiner kurzen Pause. Aber da hätte ich doch mindestens 3 Minuten gestanden? Tja – aber das sei am Straßenrand gewesen – ich hätte beim Losfahren an der Stopp-Linie stoppen müssen. Da hat sie Recht. Aber ich habe Glück – sie ermahnen mich und lassen mich ohne Ticket weiterfahren. Uff.


Um 18 Uhr komme ich bei meinen Freunden an – 9 Jahre sind seit dem letzten Besuch vergangen. Wir setzen uns ein bisschen in den Garten und ich erzähle von meiner Reise, von den gemeinsamen Freunden in Seattle …


Als wir später Hunger bekommen, gehen wir in der Nähe in das Restaurant „Panera“ und ich esse eine Broccoli-Suppe und dazu ein halbes Sandwich. Wir nehmen mein Netbook mit und ich zeige ihnen meine ersten Bilder von Australien.


Gegen 21 Uhr sind wir zurück, ich lade das Auto aus und verzweifele bald ob der Berge meines Gepäcks! Das wird noch eine Herausforderung par excellence!

Ich entscheide mich einfach für ein 3. Gepäckstück – habe so ca. 70 Dollar in Erinnerung. Muss ich halt in den sauren Apfel beißen. Aber alles morgen – Vinton ist schon schlafen gegangen und ich habe vergessen, ihn nach dem Internet-Passwort zu fragen. Aber die Entscheidung gefällt mir und ich höre auf, darüber nachzudenken.


Bald darauf gehe auch ich ziemlich müde schlafen …


Leider zeigt sich die Küste auch heute nicht von ihrer schönsten Seite...
Leider zeigt sich die Küste auch heute nicht von ihrer schönsten Seite...
...es ist neblig, und ich sehe kaum etwas
...es ist neblig, und ich sehe kaum etwas
See-Elefanten am Point Piedras Blancas
See-Elefanten am Point Piedras Blancas
Da hat sich doch glatt ein Seehund eingeschlichen
Da hat sich doch glatt ein Seehund eingeschlichen
Wovon er wohl träumt?
Wovon er wohl träumt?
...und er?
...und er?
Ein blauer Streif am Horizont, da keimt doch Hoffnung auf
Ein blauer Streif am Horizont, da keimt doch Hoffnung auf
Auch hier lauert der Nebel am Horizont
Auch hier lauert der Nebel am Horizont
Ice and me - ohhhhhh!
Ice and me - ohhhhhh!
Die Landschaft wird wüstiger
Die Landschaft wird wüstiger
Auf dem Higway Richtung Lancaster
Auf dem Higway Richtung Lancaster

 

 

Donnerstag, 23. Juni 2011 - in Lancaster bei Heucks

 

Dieser Tag ist schnell erzählt. Ich wache früh auf. Das Wetter ist bombig – blauer Himmel. Circa 30 Grad. Ich setze mich eine Runde in die Sonne in den Garten, bis Vinton so gegen 11 Uhr vorbeikommt und fragt, ob ich mit ihm frühstücken gehen möchte. Möchte ich – aber erst so in einer halben Stunde – würde vorerst gerne die Sache mit meinem 3. Koffer bei British Airways klären.


Er hilft mir, mein Netbook ins Internet zu bringen, und ich logge mich bei BA ein. Und dann kommt der große Schock. Um ein weiteres, drittes Gepäckstück zu kaufen, muss ich den Kauf des 2. stornieren, und dann bekomme ich meine 48 Dollar erstattet und fange von vorne an und kaufe zwei Koffer dazu. Aha.

Aber als ich das Stornieren soweit habe und meine Kreditkartennummer eingebe, mit der ich den Koffer damals gekauft habe, kommt der Satz: „Diese Aktion kann online nicht vorgenommen werden, wenden Sie sich bitte an ihr lokales Reisebüro“. NEEEIIIINNNN ….


Ich erschrecke – ob das wohl mit der mittlerweile geblockten Kreditkarte zusammenhängt? Können die 48 Dollar nicht erstattet werden, weil die Kreditkarte gesperrt ist. Ich vermute es mal.

Es gibt da eine Telefonnummer, die ich anrufe. Aber irgendwie lande ich immer wieder nur bei einer Computerstimme, die mir Auskünfte geben will, die ich nicht haben möchte. GGGGGGGGGRRRRRRRRRRRR…


Als ich es irgendwie schaffe, in die Warteschlange für persönlichen Service zu gelangen, sagt mir eine Stimme, dass ich ca. 22 Minuten warten müsse.

Nach 15 Minuten gebe ich entnervt auf. Gehe in mein Zimmer, betrachte meine Berge und sage mir: okay, irgendwie muss es mit zwei Koffern gehen.


Aber erst mal gehen wir frühstücken. Und erzählen nebenher ganz viel. Dann noch kurz einkaufen, gegen 15 Uhr sind wir zurück. Ich verschwinde in meinem Zimmer und beginne das Aussortieren. Viele viele Dinge gehören in die Küche: eine ¾ volle Flasche Olivenöl (witzigerweise das gleiche Öl, das Familie Heuck da auch schon stehen hat – ich habe also ihren Geschmack getroffen), eine halbe Flasche Maple-Sirup, eine Tüte Crackers, ein Glas Marmelade, mehrere Müsli-Riegel, und und und …

Mein Kulturbeutel muss auch viel weniger werden – so einiges findet den Weg in Karyls Badezimmer: eine volle Flasche After Sun Lotion mit Aloe Vera – auf Fidji gekauft, nie benutzt -, 3 kleine Fläschchen Dusch-Lotion, zwei kleine Fläschchen Shampoo, ein Körperspray, welches herrlich duftet, Zahnpasta, und und und …


Mein Stapel Bücher kommt auf den Wohnzimmertisch, und Karyl und Ian Thor (der Sohn der Familie) stöbern begeistert. Dann noch eine Tüte mit „Gastgeschenken“ – eine angenehm duftende Kerze für Karyl (sie ist begeistert), Wassertrinkflaschen für Vinton und Ian. Können Sie auch gut gebrauchen.


Die beiden CDs, die ich nicht mitnehmen möchte (Sinead O`Connor und die hawaiianische Musik) kommen auch auf den Wohnzimmertisch. Später bei der Fahrt zum Flughafen merke ich allerdings, dass die hawaiianische im Auto war und nun doch mit nach Deutschland reist).


Ach – und einige Kleidungsstücke werde ich auch hierlassen, einige T-Shirts, meine Gymnastikhose, eine Sommerhose, die mir nicht mehr passt. Vinton freut sich sehr über meine Starbucks-Jacke (fällt mir auch schwer, die hierzulassen).


Dann sieht es langsam gar nicht mehr soooo schlimm aus. Ich hole den kleinen Koffer aus dem Auto, lege noch ein paar Kleinigkeiten rein und als er 23.7 kg wiegt, „schließe“ ich ihn und bringe ihn wieder ins Auto.


Dann nehme ich meine blaue „IKEA-Handgepäck-Tasche und schichte Kleidungsstücke rein, die auf jeden Fall mit sollen. Meine Schuhe (zu sperrig fürs Handgepäck) wandern in den blauen Koffer zusammen mit einigen Kleidungsstücken.


Eine weitere Tüte wird bereitgestellt und gefüllt mit den Sachen, die ich während des Fluges anziehen möchte: meine helle Jacke, meine grüne Fleecejacke (na, ob`s sooo kalt wird im Flieger?) eine lange Hose, zwei T-Shirts (eines zum Wechseln in London), meine größten, schwersten Schuhe, Socken, Unterwäsche, Halstuch. Meine schwerste Kette – die mit den Rauchquarzen.


Und eine kleine Tüte mit allen Dingen, die ich essen möchte. Ich bin ja eine ganze Weile am Flughafen und werde wohl nur morgens hier noch frühstücken und so gegen 16 Uhr bestimmt Hunger bekommen. Hatte mir gestern beim Einkaufen eine Schachtel Sushi gekauft, Bananen und Joghurt. Und so einiges ist ja auch noch in meinen „Küchentüten“.


Jetzt stehen nur noch wenige Sachen im Raum rum, und die sollte ich irgendwie in meinen Rucksack kriegen (mein Schmuck in zwei Tupperdosen, der Beutel mit allen Ladegeräten, ein Buch). Der große Koffer wiegt nun 24.9 Kilo. Mmmmhhh – das ist zuviel. Und ein paar Sachen fehlen noch.


Okay, mal schauen, wie kulant British Airways ist.

Zuerst einmal sehe ich Licht am Ende des Tunnels. Ich kann den Abend und den morgigen Tag genießen, mein Gepäck ist soweit okay.


Gegen 19 Uhr bin ich fertig und wir gehen essen. Nach Downtown Lancaster ins Beks. Dort teilen wir uns eine große Portion Fritten mit Parmesan-Käse und Knoblauch. Eine ulkige Kombination – aber super gut.


Und die Beiden essen einen Burger, ich einen Beef-Roast. Zart gegrillter Rinderbraten mit BBQ-Soße. Leider. Denn die ist einfach ein bisschen viel und vor allem ein bisschen viel BBQ. Aber es schmeckt ansonsten sehr gut.


Im Restaurant sorgte die Airconditioning für kühle Temperaturen. Draußen ist mittlerweile die Hitze des Tages auch vorbei und einem angenehmen lauen Sommerabend gewichen. Es weht eine leichte Brise.

Wieder zuhause quatschen wir noch eine Weile draußen auf der Terrasse unter einem schönen Sternenhimmel (ich sehe seit langem wieder mal den „Big Dipper“ – den großen Wagen!), bevor wir alle gegen Mitternacht schlafen gehen.


Dinner im Beks
Dinner im Beks
Vinton und sein Burger
Vinton und sein Burger

 

 

Freitag, 24. Juni 2011 - in Lancaster bei Heucks

 

Wieder bin ich früh wach – draußen herrscht Stille. Ich setze mich auf die Terrasse und genieße die Sonne, die zunehmend brennender wird und döse so vor mich hin. Denke über die letzten 10 Monate nach. Was habe ich nicht alles gesehen und erlebt! Aber ich bin auch froh, nun nach Hause zu kommen. Meine Chefin zuhause wird‘s freuen: 10 Monate sind zu lang. Nach 6 Monaten kann man einfach keine neuen Eindrücke mehr verarbeiten und wird zunehmend „reisemüde“. Wenn`s also doch noch einmal eine neue Auszeit geben würde (ich plane aber noch nichts Neues!), wird sie auf alle Fälle nicht mehr so lang sein!


Dann bekomme ich Hunger und mache mir mein Frühstück: Müsli mit Joghurt und Banane und Maple-Sirup.


Ian Thor kommt mal die Treppe runter, verschwindet aber bald für eine Stunde. Ist mit seiner Freundin zum Frühstück in einem Cafe verabredet.


Später kommen dann auch Karyl und Vinton runter. Jeder macht sich sein Frühstück. Das war schon vor vielen Jahren bei meinem letzten Besuch so.

Wir schauen alle eine Weile Bilder von Neuseeland an und ich erzähle von meinen Abenteuern, Problemen und Glücksmomenten.


Gegen 14 Uhr unserer Zeit (23 Uhr in Trittau) ist auch Werner zuhause und wir skypen mit ihm. Gegen 15 Uhr wollen wir aber doch noch etwas unternehmen. Wir fahren los Richtung Norden, in die Mojave-Wüste. Zum Städtchen Tahachapi. Dort findet an diesem Wochenende ein Motorrad-Festival statt, und die ersten Buden sind schon aufgebaut. Und die ersten 10 Motorräder parken schon vor dem Eingang. Soll morgen VIEL VIEL mehr werden. Aber ob es an die 40.000 Harley-Davidson-Motorräder herankommt, die an diesem Wochenende Hamburg unsicher machen? Ist zu bezweifeln!


Ich leiste mir mein allerallerletztes Souvenir – einen schönen Silberring mit einem viereckigen Citrin-Stein.


Gegen 18:30 Uhr sind wir zurück. Und es gibt heute meine „Notfall-Spaghetti“ mit der Basilikumsoße. Dazu einen großen Salat und Karyl brät für jeden ein Hähnchenbrustfilet. LECKER! … ist aber auch der Nachtisch. Wir haben gestern ein Eis besorgt: Vanille mit Caramelsoße und Pecannüssen. GENIAL!!! Wir schlemmen.


Und dann „träumen“ wir, ob denn Vinton und Karyl mal nach Deutschland kommen und was sie gerne ansehen möchten. Ich erzähle, was es so alles in Hamburg und um Hamburg herum zu sehen gibt. Berlin, Dresden… Vinton ist vor allem an Kultur und Geschichte interessiert.


Als es fast 1 Uhr ist, erschrecke ich – schon sooooo spät? Wir gehen umgehend schlafen. Und da meine Kofferprobleme so gut wie gelöst sind, kann ich auch ohne viel Nachdenken und Grübeln schlafen.


Denke ich. Aber irgendetwas hält mich wach. Ich habe etwas vergessen. Aber was? Dann fällt`s mir ein – der Online-Check-in. 24 Stunden vor Abflug verfügbar. Also das Netbook rausgeholt und angeworfen. Eingeloggt bei BA und Sitzplatz gesichert. Bordkarten werden mir zugemailt. Ich warte noch darauf und leite sie dann an Vinton weiter, damit er sie mir nachher ausdruckt.


Als ich dann wieder im Bett liege, schlafe ich flugs ein.


Mein aller aller allerletztes Souvenir!
Mein aller aller allerletztes Souvenir!
Bikerin in Tehachapi
Bikerin in Tehachapi
Rückfahrt durch die Wüste
Rückfahrt durch die Wüste

 

 

Samstag, 25. Juni / Sonntag 26. Juni 2011 - von Lancaster nach Los Angeles und von dort aus nach HAUSE

 

Natürlich bin ich doch innerlich wieder schrecklich aufgeregt und um 6 Uhr wach. In rechne: in 30 Stunden bin ich wieder bei meinem Werner! Ich drehe mich noch von links nach rechts und wieder zurück bis gegen 7 Uhr. Dann setze ich mich nach draußen auf die Liege auf die Terrasse und genieße die letzte kalifornische Sonne.


Immer wieder sprinte ich rein, weil mir noch irgendetwas Wichtiges einfällt.


Um 10 Uhr habe ich Hunger – der letzte kalifornische Joghurt mit Cornflakes und Banane und Mango ist bald gegessen.


Um 11 Uhr erscheinen meine Gastgeber so nach und nach. Ich dusche und mache mich reisefertig. Dann skypen wir noch einmal mit Werner. Ich rufe ein letztes Mal meine Mails ab. Einige Freunde wünschen mir eine gute Reise – und drücken mir die „Gepäck-Daumen“.


Vinton hat meine beiden Bordkarten und die zu fahrende Strecke (letztere gegoogelt und ebenso …) ausgedruckt.


Letzte Bilder vor dem Haus – ich verabschiede mich, und verspreche das nächste Mal nicht 9 Jahre mit meinem nächsten Besuch zu warten.


Und dann geht`s los. Silver habe ich vorgestern noch einmal aufgetankt. Und natürlich zu voll. Dafür, dass es ca. 100 Meilen sind, ist ein halbvoller Tank viel zu viel. Aber lieber 5 Dollar zu viel ausgegeben als die halbe Strecke auf die Tankuhr zu starren und zu hoffen, dass man nicht die letzten 2 km schieben muss.


Vintons Wegbeschreibung ist gut, ich bin in 2 Stunden bei Dollar-Rent-a-Car und in 2 Minuten meinen Wagen ohne Beanstandungen los.


Der Shuttle-Bus bringt mich und meine 2 Koffer, den Rucksack, die große IKEA-Tasche und die Kleidertüte und die „Fresstüte“ zum Flughafen. Fragt nicht, wie ich das alles auf einmal zum Eincheck-Schalter bewegt habe. Ich weiß es nicht mehr. Aber da steh‘ ich nun. 6 Stunden vor Abflug. Vor einer supernetten (DANKE UNIVERSUM!!!!) Frau, die mir doch echt erlaubt, in meinen eh‘ schon zu schweren großen blauen Koffer noch meine Jacke mit einzuarbeiten! Bis 25 kg würden sie akzeptieren. Juchhuuuu! Schnell die Jacke verstaut – und noch 2 Blusen und einen Rock aus dem Handgepäck rausgenommen. Dann kommt zwar ein mahnender Blick – aber mit 24.8 kg ist der Koffer okay... FREUDE!!!!!


Dann setze ich mich erst mal mit meinen verbliebenen Gepäckstücken hin und verschnaufe. Mir ist warm (mal was Neues!) und ich habe mittlerweile Bärenhunger (15:30 Uhr). Mein letztes Tablett mit 8 kleinen Sushi-Teilen, ein allerletzter Joghurt und eine Banane – und dann geht`s mir besser. Meine Fresstüte wird auch immer weniger – gut!


Dann lese ich eine Weile, bevor mir mein Blogg der letzten Tage einfällt. Ich kann die Zeit des Wartens ja gut nutzen – wer weiß, wann ich zuhause dazu komme.


Gegen 18:30 Uhr mache ich mich mal auf den Weg zum Gate und der Duty-free-Area. Letztere lässt mich kalt – habe schon genug zu schleppen.

 

Am Gate sitzen auch schon eine Menge Leute, ich finde einen freien Platz neben einer jungen Frau mit einem kleinen Kind. Sie passt auf meine Sachen auf, als ich zur Toilette gehe. Ich revanchiere mich, als sie sich ein Sandwich kaufen gehen will. Klar, den Lütten kann sie ruhig da lassen. Er krabbelt auf dem Boden rum, ich passe auf ihn auf.


Kurz nachdem sie weg ist, ist krabbeln langweilig und überhaupt alles doof – wir brüllen mal `ne Runde. Ich kann ihn nicht beruhigen. Nehme ihn auf den Schoß und tröste ihn. Er brüllt und brüllt und brüllt. Na toll, alles starrt mich genervt an.


Als Mama dann irgendwann endlich wieder auftaucht, gibt‘s was zu essen für ihn und es herrscht wieder Ruhe. Ich kann noch einmal Richtung Toilette düsen und ein anderes T-Shirt anziehen – ich bin ziemlich vollgesabbert. Es wird sowieso Zeit für die Anti-Thrombose-Spritze, das ist dann alles eins.


Um 21 Uhr geht dann endlich das Boarden los. Ich sitze neben einem Pärchen aus Bayern, die 3 Wochen rumgefahren sind und begeistert vom Yosemite-Park erzählen.


Nach dem Abendessen kurz nach 23 Uhr werfe ich zwei Schlaftabletten ein und die Nacht verläuft super. Ich schlafe tief und fest bis kurz vor 6 Uhr.


Ein kleines Frühstück (ein Muffin und ein Danone-Erdbeer-Drink) hebe ich mir für später auf – habe noch keinen Hunger.


Dann sind die gut 9 Stunden Flug rum und wir landen unspektakulär in London-Heathrow. Hier herrscht Sommer – 28 Grad und Sonnenschein. Wie ungewöhnlich für London. Wir sind schon am Terminal 5, von dem aus ich auch weiterfliege. Mein Gate wird aber noch nicht angezeigt. Ich muss aber trotzdem eine ganze Strecke laufen zum Hauptwartebereich. Und meine Tasche ist soooo schwer.


Dann meint jemand, ich solle sie doch einfach einchecken – das ginge kostenlos. Klingt ja traumhaft – ab zum British Airways Schalter. Ja – können sie machen. Obwohl die Tasche oben offen ist? Ich lege noch meine Fleecejacke ganz oben drauf und stopfe sie ordentlich in die Tasche – so als Abdeckung. Und drumrum kommt mein Fahrradgummi – kein Problem, alles gut. Na, ich bin gespannt!


10 Minuten später fällt mir ein, dass in der Mitte der Tasche noch etwas Zerbrechliches gewesen ist – Murks. Hatte ich vergessen. Zu spät. Daumen drücken, dass es gut ankommt.


Nun läuft es sich doch gleich viel beschwingter über den Flughafen. Dann wird mein Gate angezeigt und ich begebe mich dorthin und stelle mich an zum Boarden.


Leider stürzt eine ältere Dame 3 Meter vor dem Flugzeug. Hier im „Schnorchel“ ist es sehr heiß. Wir werden alle ein Stück zurückgeschickt bis zu einem Check-Point und müssen warten. Die Arme liegt am Boden, und als kurz darauf ein Sanitäter angeradelt kommt, erhält sie professionelle Hilfe. Der Arm wird bandagiert, die Gute in einen Rollstuhl verfrachtet und an uns vorbeigefahren. Wahrscheinlich ins nächste Krankenhaus. Oh je, so sollte eine Reise nicht unterbrochen werden!


Mit einer halben Stunde Verspätung fliegen wir los, sind aber einigermaßen pünktlich in Hamburg. Auch hier scheint die Sonne. Ich sitze neben einer netten Frau, Barbara aus Rosengarten. Wir unterhalten uns und ich erzähle von meiner Reise. Sie ist begeistert und ich gebe ihr meine Blogg-Adresse, damit sie meine Abenteuer ausführlich nachlesen kann.


Als ich ans Gepäckband gehe, denke ich, ich sollte mir dann hier doch besser einen Trolley leisten. Ach herrjeh – natürlich habe ich jetzt keinen Pfand-Euro. Murks … Dann fällt mein Blick auf die Tabelle daneben – was da noch so alles in den Schlitz reinpasst: ein amerikanischer Quarter! Na – den werde ich doch wohl haben? Ja – einen einzigen!

Und dann stehe ich mit bangem Herzen am Gepäckband – und meine Tasche kommt heran. Am Stück! Sogar noch mit einem knallorangen Riemen von British Airways versehen. Super! Auch meine beiden Koffer kommen kurz darauf angefahren. Ich lade alles auf den Trolley und überlege, wie viel Gewicht das eigentlich ist. 2 Koffer à 25 kg, eine Tasche mit 9 kg, ein Handgepäck-Rucksack, den ich kaum hochbekomme (also sagen wir mal 7 kg) und noch 2 kleine Tüten mit meiner Jacke und den anderen Schuhen – die lassen wir mal außer acht. Macht zusammen 66 kg Gepäck UFF!!!!


Der Zoll würdigt mich mit meinem vollgeladenen Trolley keines Blickes – ich gehe durch die Schiebetüren und schaue mich um.

 

Wo ist Werner? Plötzlich rufen mir wildfremde Leute zu: „Hallo Karin! Gut zurück?“ Ich denke: „Hä? Auf meinem T-Shirt steht San Francisco – woher wissen die meinen Namen???“


Dann schaue ich ganz nach rechts. Und da stehen sie! Nicht nur Werner, sondern auch Andrea, Carmen und Jörn. Und jeder hält eine langstielige Willkommens-Rose für mich in der Hand! Das ist ja ein toller Empfang!


Und sie halten ein großes Plakat hoch:


„Liebe Karin, herzlich Willkommen – wir freuen uns, dass Du wieder da bist!“


Und da dort auch ein Bild von mir mit drauf ist, weiß ich nun auch, warum mich hier unbekannte Menschen begrüßen. Das ist ja schön!


Ich falle allen um den Hals (also meinen Freunden, nicht allen im Ankunftsbereich).


ICH BIN WIEDER ZUHAUSE!


Wir trinken noch ein Glas Sekt und neben uns werden auch Barbara und ihr Mann Thorsten von Freunden abgeholt, die mit ihnen mit Sekt anstoßen.


Carmen und Jörn fahren heim, wir beladen Andreas Auto und fahren zu ihr nach Hause, wo wir auch Andreas (ihren Mann) treffen. Klein Lena liegt schon im Bett, aber ich erhasche einen Blick auf ein viel viel größeres Kind als ich die Kleine in Erinnerung habe. Ja – die Zeit ist vergangen. Ich war 10 Monate weg und da ist Lena ordentlich gewachsen. Hoffentlich passt ihr mein Mitbringsel – werden wir in nächster Zeit mal herausfinden.


Gegen 23 Uhr sind wir dann in Trittau. Ein kurzer Anruf bei unseren Freunden Erika und Kalle – sie kommen mit einem Willkommensgruß vorbei und wir erzählen noch (also nicht nur ich, sondern auch die Beiden, was denn so alles in der Zwischenzeit hier passiert ist!) bis 1:30 Uhr. Ich bin aufgrund des Jetlags hellwach und topfit, aber der arme Werner hängt in den Seilen.


Wir gehen schlafen und ich genieße das Gefühl, nicht mehr alleine im Bett zu liegen!


 


Abschied von Familie Heuck - versprochen, wir besuchen Euch bald mal wieder!
Abschied von Familie Heuck - versprochen, wir besuchen Euch bald mal wieder!
Mein Flug ist schon aufgerufen - ab geht es nach Hause
Mein Flug ist schon aufgerufen - ab geht es nach Hause

 

 

 

Sonntag, 26. Juni 2011 - Warten auf Karin in Hamburg

 

 

Warten auf Karin: Andrea, Carmen, Jörn und ich haben es uns in der Abendsonne auf der Besucherterrasse des Flughafens gemütlich gemacht. Sekt und Süßkram vertreiben uns die Wartezeit.
Warten auf Karin: Andrea, Carmen, Jörn und ich haben es uns in der Abendsonne auf der Besucherterrasse des Flughafens gemütlich gemacht. Sekt und Süßkram vertreiben uns die Wartezeit.
Das ist ihr Flieger - jetzt heißt es aber sputen und runter in die Ankunftshalle
Das ist ihr Flieger - jetzt heißt es aber sputen und runter in die Ankunftshalle
DA  IST  SIE - mitsamt ihrem Gepäck
DA IST SIE - mitsamt ihrem Gepäck
HERZLICH w i l l k o m m e n !!!
HERZLICH w i l l k o m m e n !!!
Auch Hiking Doggy freut sich, wieder daheim zu sein
Auch Hiking Doggy freut sich, wieder daheim zu sein
Darauf trinken wir gerne noch einmal
Darauf trinken wir gerne noch einmal
Wir haben uns wieder!!!!
Wir haben uns wieder!!!!
Ein Willkommensgruß von Erika und Kalle - und unser Wohnzimmer füllt sich
Ein Willkommensgruß von Erika und Kalle - und unser Wohnzimmer füllt sich

 

 

 

Nachlese

 

Es ist schön zu verreisen, aber auch sehr schön, wieder nach Hause zu kommen! Endlich wieder im eigenen Bett zu schlafen.


Ich denke noch einmal darüber nach, was ich so gesehen und erlebt habe. Gehe meine Reiseroute in Gedanken noch einmal durch. Dänemark und Norwegen, Singapur, Australien, Neuseeland, die Fidji-Inseln und Amerika. Ich habe viele nette Menschen getroffen, ja, den einen oder anderen neuen Freund gefunden. Wer weiß, wen ich so alles einmal wiedersehen werde.

 

Ein wenig Statistik:


Insgesamt hatte ich 149 Stationen rund um den Erdball – mit so exotischen Namen wie Yamba, Kununurra, Byrkjedal, Uluru, Surat Bay, Twizel, Kuata, Mamanuca und in so berühmten Städten wie Singapore, Sydney, Darwin, Perth, Christchurch, Auckland, San Francisco, Seattle und Los Angeles.


80.725 km habe ich per Flugzeug, Auto, Bus, Bahn und Schiff zurückgelegt. Dazu kommen noch etliche km, die ich zu Fuß unterwegs war (z. B. mein Piece-Marathon in Seattle).


Ich habe unendlich viele Bilder gemacht und einige kurze Filme gedreht und werde wohl den ganzen Winter damit beschäftigt sein, alles durchzusehen und für einen Vortrag zusammenzustellen.


Ich bin froh, dass die Prophezeiungen meiner Nachbarin Sabine eingetroffen sind. Sie hat für mich vor meiner Reise Tarot-Karten gelegt und alles ist so gekommen, wie sie es gesagt hat. Ich hatte eine schöne Reise, habe ab und zu Probleme gehabt, diese aber immer lösen können (wenn ich so an die Situation auf der Fähre von Dänemark nach Norwegen denke, wo ich entdeckt habe, dass mein Navigationsgerät nicht auf Norwegen geeicht ist …).


Ich habe nie etwas wirklich Schlimmes erlebt. Naja - die Geschichte in Norwegen, wo mir Smartie bald hinten übergekippt ist, hat mich schon sehr erschrocken und war bestimmt auch ganz schlimm - ist aber ja letztendlich gut ausgegangen. Bin von allen Überflutungen in Australien verschont geblieben. Auch dem schlimmen Erdbeben in Christchurch sind wir zum Glück knapp entgangen. Drei Tage früher, und wir wären mittendrin gewesen.  Habe keinen Hurricane in USA hautnah miterleben müssen. Die giftigen Tiere in Australien sind mir vom Leib geblieben. Ich musste zwar zweimal einen Arzt aufsuchen, aber auch das ist einigermaßen glimpflich abgegangen.


Ich habe ein recht stressfreies Jahr gehabt. Ich habe mich gut erholt und mir in den letzten Wochen oft überlegt, wie wohl in meine zurzeit sehr schönen Tage noch 10 Stunden Arbeit und Anfahrtszeit reinpassen?


Ich weiß noch nicht, wie es mir ab 19. Juli ergehen wird – aber ich freue mich auf meine Kolleginnen und Kollegen. Und ein bisschen auch auf die Arbeit und einen geordneten Tagesablauf. DAS LOTTERLEBEN HAT DANN ENDLICH WIEDER EIN ENDE!


Aber erst mal habe ich noch 3 Wochen Zeit, mich hier in Deutschland wieder einzuleben.


Im Augenblick bin ich mit Wäsche waschen und dem Versuch, alles dann gebügelt in meinen Schrank eingearbeitet zu bekommen, beschäftigt. Ein schier unlösbares Problem! Ob Sabines Worte auch nun noch gelten?


Am Wochenende werden wir zu Freunden nach Berlin fahren, wo wir auch Prudie und Graeme aus Perth treffen werden. Sie haben Urlaub und reisen durch Europa und sind eine Woche in Berlin. Ich freue mich sehr, sie wiederzusehen und mit ihnen „Schweinshuxen“ essen zu gehen.


Im Anschluss werden wir meine Eltern in Neu-Ulm besuchen und auf der Heimreise in Bonn bei Werners Familie und unseren Freunden „guten Tag“ sagen.


Aber hier sage ich nun „Tschüss und Tschöö, good-bye … auf Wiedersehen.“ Ich beende nun den Blogg meiner Weltreise 2010 – 2011.


Ich hoffe, er hat Euch gefallen! Ich bedanke mich vor allem bei den Freunden, die mich unterwegs immer wieder einmal mit Geschichten aus der Heimat up-to-date gehalten und mir damit gegen das schon ab und zu mal aufkeimende Heimweh geholfen haben! Oder mir mit ihren Kommentaren gezeigt haben, dass sie meine Reise und meine Abenteuer mit verfolgen, was mich sehr gefreut hat.


Aber vor allem bei meinem Werner, der unendlich viel Zeit investiert hat, meine ihm zugemailten Texte und Bilder ins Internet einzusetzen und noch dazu per Google Maps die Reiseroute darzustellen. Wenn ich diese Zeit wieder gutmachen und dafür für ihn bügeln wöllte, würde er wohl in den nächsten Jahren kein Bügeleisen mehr in die Hand nehmen müssen…

Macht`s alle gut – bis zur nächsten Auszeit und meinem nächsten Blogg ….


That's all folks!