Freitag, 15. April 2011 - von Nacula Island nach White Sandy Beach auf Naviti Island

 

Und nachts wache ich auf – die kleine Maus läuft wohl direkt über meinem Kopf auf der kleinen Abstellfläche rum. In Sekundenbruchteilen bin ich hellwach und leuchte mit meiner Taschenlampe rum – sehe sie aber nicht. Später finde ich in zwei weiteren Tüten, die dort liegen, kleine „Guck-Löcher“. Und einige „mouse-droppings“ – aber an meine Kekse kommt sie nicht mehr.

 

Nach dem Frühstück (diesmal gibt‘s Rühreier, Würstchen, Toast und Papaya und Cornflakes) packen wir unsere Sachen zusammen – auschecken ist um 10 Uhr. Dicke Wolken haben sich über uns zusammengezogen und da wieder Ebbe ist, mag ich auch nicht noch einmal ins Wasser gehen. So setze ich mich mit zwei Mädels aus Norwegen und später noch einem Österreicher zusammen und wir tauschen Filme und Musik aus.

 

Zum Lunch gibt`s zwei Sandwichte – eines mit Hähnchen und eines mit Thunfisch.

 

Und kurz bevor wir dann mit dem Beiboot wieder zum großen Boot gebracht werden (bis auf zwei Pärchen reisen wir alle ab), fängt es an zu schütten, was das Zeug hält. Bange warten wir. Unser Gepäck wird von den Angestellten zum anderen, überdachten Boot getragen – mit großen Schirmen, um das Schlimmste zu verhüten.

 

Das „Passagierboot“ ist offen und wir werden bestimmt klitschnass werden. Das wäre nicht weiter schlimm – ich mache mir Sorgen um meinen Rucksack mit Fotokamera und Netbook! Aber wir haben Glück – als wir losfahren müssen (denn das große Boot wartet nicht!), hat es gerade aufgehört zu regnen und wir kommen einigermaßen trocken an.

 

Es herrscht Chaos an Bord – und ich schaue mehrmals nach meiner Tasche – diesmal werde ich darauf achten, dass sie mit mir mitkommt!

 

Alex hat den Bula-Flexi-Pass gebucht und möchte nun die nächste Unterkunft festmachen. Leider ist die ausgebucht und die Alternative (immer noch im Katalog) gehört nicht mehr dazu und sie müsste sie extra bezahlen. Sie kocht vor Wut. Es wird wohl nichts werden mit ihrem Shark-Diving. Sie entscheidet sich dann für‘s Korovou-Eco-Resort. Da fahren fast alle hin, die vorher in der Nabua-Lodge waren. Ich bin schon ganz traurig – und bin auch wirklich der  einzige Gast, der für White Sandy Beach abgeholt wird.

 

Aber schon im Beiboot wird mir der Strand erklärt – ich bin ganz links, in der Mitte (keine 300 Meter entfernt) liegt Korovou Resort.

Und ich wäre heute ihr Special Guest. Ich habe das gesamte Resort – mit circa 20 Angestellten, die sich alle nach und nach bei mir vorstellen – für mich alleine!  Um 15 Uhr gäbe es Tee, um 19 Uhr Abendessen. Ganz allein? Komisches Gefühl.

 

Ich bekomme ein Haus direkt am Strand – 10 Betten, es ist ganz schön eng. Also – es wäre ganz schön eng, wenn alle belegt wären. So habe ich die Qual der Wahl. Es ist sehr heiß, ich entscheide mich für`s Bett gleich an der Terrassentür in der Hoffnung, dass hier später etwas Wind durchgeht. Auf der großen Terrasse steht eine Liege – leider nicht zu benutzen, da die Sitzfläche nur sehr unvollständig vorhanden ist. Tja – einiges in diesem Paradies ist gewaltig verbesserungsbedürftig.

 

Zum Tee gönne ich mir einige meiner Kekse.

 

Ich laufe mal los, mir das andere Resort anzuschauen. Und treffe gleich am Strand eine Frau, die vor 2 Tagen auch auf dem Boot war. Hazel aus Toronto (aber ursprünglich aus Barbados) – unterwegs mit ihrer Tochter Lea und ihrer Freundin Vicky. Sie kommt gerade von Kuata, und da das mein nächster Stopp ist, frage ich sie ein bisschen aus. Es sei „rustic“ – klingt nicht gut. Essen sei okay. Und schnorcheln könne man auch ganz toll. Aber hier sei es um einiges schöner. Sie zeigt mir das Korovou-Resort: Schlafsaal mit 32 (!!!) Betten – und genauso eng wie bei mir. Nur mit dem Unterschied, dass die auch ALLE BELEGT SIND! UFF!!!

 

Da sie zu dritt sind, sollte doch eine kleine eigene Hütte nicht sehr viel teurer sein als 3x Dorm. Ich bringe sie auf die Idee und sie fragt im Office nach – und für nur insgesamt 40 Dollar mehr bekommen sie eine Deluxe-Hütte mit eigenem Bad, die sogar mir sehr sehr gut gefällt. Ich freue mich für sie! Dann gehe ich zurück und zum 3. Mal für heute duschen. Es ist sooooo warm hier – wir haben bestimmt Mitte 30° und kaum Wind.

 

Abendessen gibt`s nur für mich: erst eine Kürbissuppe mit Brot, dann „Umbrella-Fisch“ (festes Fleisch, sehr lecker!) mit Fidjian Kartoffeln (wieder kalt und trocken – wie gut, dass ich noch Brot habe!)  und Gurke. Als Nachtisch Banane in Sirup.

 

Dann wird`s wirklich peinlich – nur für mich tanzen und singen ein paar der Belegschaft dann das „Entertainment“. 4 Leute auf der „Bühne“, einer davor, der klatscht. Das ist so ulkig.  Und dann wird auch hier der „Freeze-Dance“ von mir gefordert. Ich bin kein Spielverderber und mache mit. Danach tanzen wir noch zu zwei Liedern – dann bedanke und verabschiede ich mich. Da es erst kurz nach 20 Uhr ist, laufe ich nochmal rüber zum anderen Resort. Da ist auch gerade Tanzabend und als Hazel mich sieht, winkt sie mich aufgeregt an ihren Tisch.

 

In schönen Kostümen tanzen knackige junge Männer und wirbeln über den Boden. Dann kommt der Höhepunkt des Abends – der „Fire-Dance“. Sie tanzen mit brennenden Fackeln, die sie immer wieder zwischen den Beinen durch nach hinten und zurück führen. Da sie „Baströckchen“ tragen, ein heikles und gefährliches Spiel!

 

Als das Entertainment endet, wird aber nicht die Tanzfläche wieder mit den Tischen vollgestellt, sondern es dröhnt laute Musik (z.B. Move it, move it und Africa von Shakira) … aus den Lautsprechern. Leider vor allem so laut wie möglich, was nicht unbedingt so schön wie möglich ist. Wir tanzen noch drei Lieder – dann leert sich die Terrasse und auch ich gehe zurück in mein Resort – und in mein einsames Bett.

 

Ich traue mich nicht, die Türen offenzulassen. So ganz alleine ist doch ein wirklich komisches Gefühl! Na – wird sich morgen ändern, da sollen einige weitere Gäste ankommen. Aber zumindest schnarcht heute niemand und ich kann gut schlafen.


Sonnenaufgang
Sonnenaufgang
Das kommt zu uns rüber
Das kommt zu uns rüber
Mit Clarissa und Christina am Computer
Mit Clarissa und Christina am Computer
Es regnet - cats and dogs
Es regnet - cats and dogs
Mein Begrüßungsgetränk am White Sandy Beach - Cocos Milk in seiner natürlichen Schale
Mein Begrüßungsgetränk am White Sandy Beach - Cocos Milk in seiner natürlichen Schale
Blick von meiner Terrasse
Blick von meiner Terrasse
Sonnenuntergang auf Naviti Island
Sonnenuntergang auf Naviti Island
Abendstimmung
Abendstimmung
Sie tanzen und singen nur für mich
Sie tanzen und singen nur für mich
Mua mimt einen bösen Krieger
Mua mimt einen bösen Krieger
Die Zwei aus der Küche
Die Zwei aus der Küche
Fire Dancer im Korovou-Resort
Fire Dancer im Korovou-Resort

 

 

Samstag, 16. April 2011 - White Sandy Beach

 

Ich habe gut geschlafen – mein Rücken gewöhnt sich so langsam an die absolut dünnen, schlechten Matratzen. Ich konnte jede Holzstrebe meines Bettes spüren. Aber durch die doch einigermaßen regelmäßigen Rückenübungen geht es meinem Rücken zwar noch nicht wieder ganz gut, aber bedeutend besser als damals in Timaru.

 

Und heute Nacht hat es auch gegen Morgen wieder mal ordentlich geregnet. Draußen ist alles nass.

 

Nach ein bisschen Yoga auf meiner Terrasse nutze ich die Zeit, in der die Sonne noch nicht über den Hügel gekommen ist und es noch nicht sooooo heiß ist (aber auch schon warm genug…) und laufe eine halbe Stunde den Strand entlang. Schwimmen ist mangels Wasser wieder nicht – es ist auch hier (natürlich) um die Zeit Ebbe.

 

Duschen (klar: kalt – ich gewöhne mich langsam dran, heute macht mir eher die nur sehr geringe Wassermenge Sorgen) und dann zum einsamen Frühstück.

Ich bekomme vier kleine Pfannkuchen (und nur einer ist so verbrannt, dass ich ihn wirklich nicht essen kann) mit Marmelade und ein Schälchen mit Papaya-Stücken.

 

Okay – bis zum Lunch um 12 Uhr werde ich es aushalten. Ich setze mich auf „meine Terrasse“ und schreibe den Blogg der letzten Tage. Fast fertig klingen um 12 Uhr die Trommeln durchs Resort – Mittagessen. Ich bekomme panierte Lammkoteletts mit Gurkenscheiben und Mohrrüben und als Nachtisch eine Banane. Okay – bis zum „Tee“ (mit ein paar meiner Kekse, für solche „Notfälle“ habe ich sie ja mitgenommen) werde ich es aushalten.

 

Ich setze mich auf meine Terrasse und lese. Das Wasser wird langsam mehr (die Flut kommt), sieht aber nicht sehr einladend aus. Viel Unrat und Seegras und ein bisschen Schaum … igitt. Da muss zur Abkühlung ab und zu mal duschen reichen.

 

Um 15 Uhr dröhnen die Trommeln und ich hole mir eine Tasse Tee auf meine Terrasse und gönne mir einige Kekse. Die habe ich doch vorsichtshalber etwas besser verpackt (in mehrere Tüten), denn ich habe auf dem Boden in der Ecke meines Zimmers kleine Mäuseköttel gesehen. Und was soll mir das sagen?

 

Als gegen 17:45 Uhr die Sonne untergeht, wird es nur unwesentlich kühler. Dafür schläft auch das letzte winzige bisschen an Wind, das wir hatten, ganz ein. Es ist temperaturmäßig kaum auszuhalten. Nachdem ich heute einiges geschrieben habe, ist meine Netbook-Batterie dringend aufzuladen. Ab 18 Uhr gibt`s Strom. Horrido.

 

Der hält aber nicht lange, um kurz nach halb 7 Uhr geht plötzlich das Licht aus und ich stehe im Dunkeln. Wie gut, dass ich vorhin schon meine Taschenlampe bereit gelegt hatte und sie somit nun nicht erst lange suchen muss im Dunkeln. Um 19 Uhr ist draußen auch alles dunkel und ich mache mir leichte Sorgen ob meines Dinners. Es dröhnt auch keine Trommel – aber mein Magen. Ich gehe mal tapfer die paar Meter zu den überdachten Tischen und setze mich erwartungsvoll hin. Die junge Dame, die mich immer bedient, lächelt – und verschwindet in der ebenfalls unbeleuchteten und dunklen Küche.

 

Nach einigen Minuten (die sie mich im Dunkeln sitzen lässt) kommt sie zum Tisch und erklärt mir, dass es zurzeit keinen Strom gäbe (ach nein). Der Generator sei defekt. Man habe heute neues Benzin hineingegossen und das sei wohl mit Wasser vermischt gewesen. Aber gleich morgen käme mit dem Boot (mit dem ich weiterfahre) ein neuer Generator. Das ist ja toll – für ab morgen. Aber was denn so mit meinem Abendessen sei? Das sei fertig, kurz darauf bringt sie mir Brot und Suppe. Sagt sie – denn sehen kann ich es kaum, ist es mittlerweile stockdunkel. Ob sie denn nicht zumindest eine Kerze hätte, damit ich erahnen könnte, was ich denn da so esse. Kurz drauf kommt ein junger Mann mit einer Laterne – batteriebetrieben! Er bastelt im Mondschein eine Weile rum – und setzt sich dann hin und fängt ein Gespräch mit mir an. Ich kann es kaum glauben, neben mir wird die Suppe kalt. Als ich ihn nach der Laterne frage, gibt er zu, dass er sie wohl nicht ans Laufen bekommt. Ein Kabel sei lose.

 

Nun kommt mein Küchenmäuschen mit ihrem Handy – ich muss langsam lachen - und fange an, meine Suppe im Schein des Displays zu essen.

Dann kommt jemand mit einer Taschenlampe – und da fällt mir auch meine wieder ein. Ich gebe sie der jungen Frau mit einem Gruß an den Koch – damit er wenigstens sieht, was er mir gleich so auf den Teller tut.

 

Dann vibriert plötzlich die Taschenlampe. Aha, auch das ist ein Handy, nur eines mit Lampe. Der Besitzer kommt angeturnt und nimmt das Gespräch entgegen. Und geht weg. Das  war`s dann mit meinem Licht zum Essen. Zum Glück hatte ich meine Suppe gerade ausgelöffelt (ha, ha, ha). Da kommt mein 2. Gang – und meine eigene Taschenlampe. Es gibt einen leckeren marinierten und gebratenen Hähnchenschenkel, Reis und gebackene Mohrrüben. Schmeckt gut. Zum Nachtisch kleingeschnittenes Obst. Ich bin froh, dass es heute bei diesen Bedingungen nicht den Fisch gab – das hätte ich so im Dreivierteldunkeln nie hingekriegt.

 

Ob ich denn auch heute Entertainment haben möchte? Bloß nicht!

 

Gleich nach dem Essen gehe ich wieder rüber ins Korovou-Resort. Und setze mich mit Hazel, Vicky und Lea zusammen. Drüben gibt`s auch wieder Entertainment, leider heute keine Fire-Dancer. Aber ein paar nette Gruppenspiele. Danach Disco – aber ich habe keine rechte Lust zum Tanzen und gehe müde bald wieder in meine Einsamkeit.

 

Und dann beginnt eine grauenvolle Nacht. Zuerst einmal läuft plötzlich wieder eine kleine Maus auf dem Fensterbrett lang – nur diesmal wirklich direkt neben meinem Kopf. Erst glaube ich, ich hätte mich getäuscht. Brille auf, Taschenlampe an – nix. Kurz nachdem ich wieder liege: Fußgetrappel und ein Schatten huscht an mir vorbei. Verflixt. Mit Brille und Taschenlampe nichts zu sehen. Diesmal behalte ich die Brille auf, als ich die Lampe ausmache. Und dann sehe ich sie ganz eindeutig. Circa 10 cm neben meinem Kopf. DAS GEHT GAR NICHT! Da hört der Spaß nun doch auf.

 

Ich will das Bett nur ein bisschen von der Wand abrücken – aber das geht daneben. Ich bekomme nur den unteren Bettholm bewegt – so weit, dass der Rahmen auseinandergeht. Mist. Man sieht die Zapfen aber ich bekomme sie nicht wieder zurück in ihre vorgesehenen Löcher. Mmmhhh – ob der Rahmen meines Bettes wohl auch so hält?

Nein, tut er nicht. Als ich zur Probe ein bisschen draufdrücke, rutscht die Auflage mit Matratze durch und knallt auf den Boden. Super.

Ich bin obergenervt – habe aber ja noch 9 andere leere Betten zur Auswahl.

 

Dann liege ich wieder und will endlich schlafen – da nimmt die Maus Aktivitäten auf. Sie knabbert an was-weiß-ich-was. Aber es ist bärenlaut.

Licht an – nochmal geschaut und meine Sachen gecheckt. Und nun vorsichtshalber mal oben auf eines der freien Betten gestellt. Nö – an meinen Sachen knabbert sie nicht (morgens als es hell ist, sehe ich, dass sie an der Fußleiste gearbeitet hat).

 

Fakt ist, dass ich trotz Ohrstöpseln nicht wirklich gut schlafe und ein ab und zu eingeworfenes „Maus – geh` endlich schlafen!“ bringt auch nix. Sie knabbert munter weiter. Hatte ich schon erwähnt, dass ich GENERVT BIN?


Mein Pfannkuchen-Frühstück
Mein Pfannkuchen-Frühstück
Strand im Morgenlicht
Strand im Morgenlicht
Ein Reiher sucht sich vor meiner Terrasse sein Frühstück
Ein Reiher sucht sich vor meiner Terrasse sein Frühstück
Bea kommt auf ein schwätzchen vorbei
Bea kommt auf ein schwätzchen vorbei
Der Kleine hätte gerne etwas von meinem Mittagessen ab
Der Kleine hätte gerne etwas von meinem Mittagessen ab

 

 

Sonntag, 17. April 2011 - von Naviti Island nach Kuata Island

 

Gegen Morgen kommt dann mein nächstes Problem – kein laufendes Wasser mehr. Weder im Waschbecken, noch in der Toilette. Super – ICH WILL HIER WEG!!!

 

Als ich draußen die ersten Arbeiter fegen sehe, erkläre ich ihnen das Wasserproblem – man würde gleich danach schauen. Eine halbe Stunde später erfrage ich mal so den Sachstand. „Wovon“? stimmt – es sind diesmal andere junge Männer da. Ich erkläre mein Problem erneut. Man wolle dieses sofort beheben. Alle verschwinden wieselflink.

 

Aber es tut sich nichts. Als ich zum Frühstück gehe und wieder nachfrage, holt man mir eine der weiblichen Angestellten. Bea entschuldigt sich dann – man habe kein Wasser, da der Generator normalerweise dieses aus einem Tank pumpen würde. Kein Generator – kein Strom – kein Wasser… ICH WILL HIER WEG!!! Sie bringt mir einen Eimer gefüllt mit Wasser für die Toilette.

 

Ich bin auf mein Frühstück gespannt. Als es heißes Wasser für Tee gibt, bin ich erstaunt. Man lacht – Gasherd! Super, dann kann das Frühstück ja kommen.

Es gibt 10 Scheiben fidjianisches Brot (ich erkläre das besser nicht näher… aber mein Bäckermagen dreht sich um) mit Marmelade drauf (wer soll das denn alles essen?) und drei Bananen (dito) und mehrere Stücke Papaya.

 

Um 9:45 Uhr ist Kirche – Hazel, Vicky und Lea und ich hatten uns gestern dazu verabredet. Es ist bärenlangweilig. Es werden fast nur Lieder gesungen, die den Herren preisen (das ist ja vollkommen okay) – aber es sind immer nur 4 Zeilen, die unendlich oft wiederholt werden. Und wenn man dann denkt, es ist geschafft, wird der englische Text durch den fidjianischen ersetzt. Ich bin froh, als eine gute Stunde rum ist und ich zurück auf meine Terrasse kann. Außerdem ist es sooooo heiß…

 

Ich lese noch eine ganze Weile – um 11:30 Uhr dröhnen meine Lunch-Trommeln. Jetzt schon? Nun gut. Ich bekomme ein großes geröstetes Brötchen mit Möhrchensalat belegt und einem gebratenen Ei – sehr lecker. Es ist schon ganz tröstlich, dass wenigstens das Essen wirklich gut ist - naja, nicht immer, aber meistens.

 

Noch gut 2 Stunden lesen und dann ist es soweit – das Awesome Adventures Boot holt mich ab (juchhuuuu!) und bringt mich in 1 ½ Stunden nach Kuata. Eine  kleine Insel – eine kleine Anlage – aber ich bin nicht alleine! Ein Pärchen, welches ich von der Nabua Lodge kenne (Goergie und Mike aus England), ist schon seit gestern da und, mit mir kommen 4 Engländerinnen an. In unserem Dorm ist auch noch ein junger Canadier – es ist voll.

 

Ich gehe noch einmal ins Office und frage, ob sie denn eventuell noch einen Dorm haben, der nur für Frauen sei. Ich muss nicht unbedingt „Jungs auf dem Zimmer haben“. Okay – ja, könnten sie nachvollziehen. Es gäbe noch einen Dorm mit 4 Betten – und in dem sei ich alleine. Ganz schnell ziehe ich um. Einziges „Problem“ – hier hat es zu viel Wasser! Es rinnt in einem kleinen Bach aus der Dusche, die Toilettenspülung ist nicht dicht und im Handwaschbecken läuft es auch leise vor sich hin. Letzterer Hahn dreht nur durch – dann rauscht es ordentlich, lässt sich aber nicht abdrehen. Mit gaaaaanz viel Fingerspitzengefühl muss man die Stelle finden, bei der nur so ganz wenig Wasser durch den Hahn läuft, ganz aus bekommt man ihn nicht.

 

Also es ist viel besser als „kein Wasser“ – aber mein Öko-Herz schlägt Purzelbäume bei dem Gedanken, dass hier nebenan jede Menge Wasser verschwendet wird. Nun aber endlich mal Berührung mit Wasser – ich gehe ins Meer, das hier appetitlich hellgrün und sauber aussieht. Toll! Und bärenwarm! Die Dusche in meinem Zimmer ist kälter! Dafür auch erfrischender.

 

Um kurz vor 19 Uhr trötet es aus einer großen Muschel (und ich hatte mich gerade ans Trommeln gewöhnt…) und es gibt Abendessen. Wir werden verwöhnt mit Hähnchenfleisch mit Gemüse und Reis und Papaya als Nachtisch.

 

Nach dem Essen unterhalte ich mich noch ein bisschen mit Georgie und Mike und Eric, gehe dann aber auch bald schlafen. Nach der letzten, nicht so guten Nacht, bin ich nun hundemüde. Und außer den Geckos, die an der Zimmerdecke hängen und auch ab und zu ganz putzige Geräusche von sich geben, bin ich alleine und kann diese Nacht gut schlafen. Gegen die Hitze kann man nicht viel machen – alle Fenster sind auf und lassen eine leichte Brise durch den Raum durchgehen. Doch durch das Moskitonetz (auf das ich lieber nicht verzichten möchte) bekommt man von der Brise nicht wirklich etwas mit.


Den Morgen verbringe ich noch auf meiner Terrasse...
Den Morgen verbringe ich noch auf meiner Terrasse...
...und zum Abschied singen sie noch einmal für mich
...und zum Abschied singen sie noch einmal für mich

 

 

Montag, 18.04.2011 - Kuata Island - im Kuata Natural Resort

 

Ich bin um kurz nach 6 Uhr wach und laufe schnell mit meiner Kamera an den Strand. Von hier aus kann man den Sonnenaufgang sehen. Zurück im Zimmer muss ich mich auch schon beeilen – um 7 Uhr ist Frühstück. Eigentlich bis 8 Uhr – aber ob man dann wirklich noch etwas bekommt? Georgie, Mike und Eric sind auch schon auf und wir frühstücken zusammen.

 

Um 8:30 Uhr haben wir uns alle zum „Reef-Schnorcheln und mit Haien schwimmen“ angemeldet. Für 30 Dollar (ca. 12 Euro) geht`s mit dem kleinen Boot eine halbe Stunde übers Wasser bis zu einem bestimmten Riff. Von dort schnorcheln wir los mit der Strömung – und später sammelt uns das Boot „hinten“ wieder ein.

 

Es ist überwältigend schön! Zum einen farbenprächtige Fische und ebensolche Korallen. In allen Formen und Farben. Ich passe im flachen Wasser besonders auf, dass ich mit den Flossen nichts kaputt mache. Dadurch, dass alles nur knapp einen guten Meter unter der Wasseroberfläche liegt, ist es toll nah und man kann alles gut sehen. Kleine Fische und große, dicke und dünne, grüne, neon-blaue, Fische mit Streifen und ohne, Fische mit schwarz-weißen Streifen. Sehen aus wie Gefangene auf der Flucht.

 

Ach – einfach unbeschreiblich schön!

 

Und dann ist er plötzlich neben mir – ein Hai. Hui, da erschreckt man sich aber! Er schwimmt aber ganz gelassen ein Stück neben mir her und dann ab in die Tiefe. Dort sehe ich ihn am Meeresboden in circa 5-6 Meter Tiefe. Kurz drauf kommen noch zwei weitere Boote mit beflossten Maskenträger an – es wird voll am Riff, man sieht an der Wasseroberfläche nur noch Schnorchel aus dem Wasser ragen.

 

IM Wasser geht`s hoch her – da werden die Haie gefüttert (mit totem Fisch) und einer unserer Begleiter (Fidjianer) fängt einen Hai und man kann ihn streicheln. Leider bekomme ich das Ganze nicht mit, bin etwas zu weit nach links abgedriftet mit der Strömung und erfreue mich gerade an den tollsten Korallenformationen und den umher schwimmenden Fischen. Absolut toll!

 

Leider viel zu schnell heißt es „zurück ins Boot“ (was nicht einfach ist). Ich frage und darf meine Schnorchel-Ausrüstung noch behalten. Heute Nachmittag werde ich bei uns schnorcheln, jemand meinte, das ginge hier direkt von Strand aus auch ganz toll. Aber erst einmal geht`s duschen und dann `ne Runde in den Hammock zum Lesen.

 

Irgendwann knurrt mein Magen – wie spät ist es eigentlich? Habe ich etwas die Tröte überhört? Nein – hab` ich nicht, in dem Moment trötet es zum Lunch. Der besteht aus Spinat mit paniertem „weiß-nicht-was-das-ist“ obendrauf (lässt sich auch nicht herausfinden, geschweige denn erfragen), Gemüse und Reis.

Nach dem Essen lese ich wieder in meinem Hammock. Um 15 Uhr gibt`s Tee – und danach reisen Georgie, Mike und Eric weiter. Ich fahre mit raus zum großen gelben Adventure-Boot und will mir ein Eis gönnen. Leider haben sie keines mehr. Schade.

 

Und dann setze ich meine Schnorchelbrille auf, ziehe aus Angst vor Sonnenbrand meine Bluse an und meine Flossen. Und tauche auch hier ein in eine wunderschöne und bizarre Unterwasserwelt. Das Wasser ist herrlich warm. Da man keinen Unterschied zur Körpertemperatur fühlt, werden es wohl so um die 32 ° Wassertemperatur sein. Wie Badewanne. Nur mit mehr Korallenbänken und Fischen.

 

Nach einer guten Stunde nähern wir uns in großen Schritten dem Sonnenuntergang und ich gehe zurück aufs Zimmer zum Duschen. Und da heute 16 neue Gäste angekommen sind, ist passiert, was ich schon befürchtet hatte. Nur schlimmer. Nicht nur weitere Personen in meinem Zimmer (war ja zu erwarten) – nein zwei JUNGS auf meinem Zimmer. Merke ich schon als ich reinkomme und die Klobrille ist hochgeklappt. Murks. Ein Blick auf die Adressanhänger der Rucksäcke – meine Vermutung war richtig: Nick und Jakob. Na super.

 

Nick kommt dann auch, als ich gerade mit Duschen und Anziehen fertig bin. Er ist sehr nett und ich könnte es wohl aushalten. Aber vielleicht gibt`s ja noch eine andere Möglichkeit? Ich gehe im Office vorbei und frage, was denn so aus meinem „Frauenzimmer“ geworden sei? Ach ja – das hatte sie ganz vergessen.

Sie überlegt kurz und fragt, ob ich noch einmal umziehen wolle. In der Hütte hinter meiner wäre alles frei – dahin dürfte ich gerne wechseln, wenn ich wollte. Es sei nur noch nicht saubergemacht worden, da würde sie gleich jemanden schicken.

 

Und dann bekomme ich das Upgrade des Urlaubs! Ein großes Zimmer mit nur einem Doppelbett, ein eigenes Bad ohne „tropfende“ Hähne und laut dauerrauschender Klospülung. Aber das Beste: es hat einen Ventilator. Solange ich also abends Strom habe, habe ich nun auch ein bisschen Wind. SUPER!!!!

Ich bin begeistert und ziehe sofort um. Gebe Nick und Jonathan noch den Tipp mit dem Waschbecken – besser nicht den Hahn aufdrehen! So eingestellt tröpfelt er nur mehr oder weniger. Man kann es fast nur schlimmer machen. Später erzählt mir Jonathan, dass er das natürlich vergessen hat und dann seine liebe Mühe mit dem Hahn und den Wassermassen hatte – bis er einfach mal auf den Hahn draufgehauen hat. Stille. Wasser stopp. Das hätte ich gestern wissen sollen!

 

Beim Abendessen sitze ich am Tisch mit einer deutschen Familie. Wir essen Hähnchenfleisch mit Gemüse (auch wenn es jedes Mal anders gewürzt ist – so langsam reicht`s mir), Kartoffeln mit Gemüse als Auflauf zusammengeschmort, Melone und Ananas als Nachtisch.

 

Nach dem Essen kommt das Entertainment-Programm. Erst spielen die Bediensteten Gitarre und singen dazu. Dann gibt`s für ALLE (Teilnahme ist Pflicht, sonst gebe es kein Frühstück) den Bula-Dance. Danach Makarena. Und dann „freestyle“ zu Shakiras Afrika. Ein toller Song – wird mich auf ewig an die Fidjis erinnern, denn er läuft hier in jedem Resort an jedem Abend mehrere Male. Dann auch hier der Freeze-Dance, den ich mit einem jungen Iren bis zum Halbfinale schaffe. Dann beschließt der Chef, dass die anderen beiden sich nicht bewegt hätten, wir aber schon (stimmt aber nicht!) – und wir sind lachende Zweite. Was soll`s.

 

Nun kann man 2 Dollar auf Krabben setzen. Die haben auf ihrem Panzer die Nummern, werden in einem Becher in die Mitte eines Kreidekreises auf dem Boden gekippt – und dann wird nur durch Pfeifen beeinflusst, welche Krabbe wie schnell aus dem Kreidekreis rausgelaufen ist. Macht Spaß und es wird viel gelacht. Eine junge Engländerin gewinnt – und bekommt einen Freidrink an der Bar.

 

Als auch der Entertainment-Punkt abgehakt ist, wird draußen eine Kava-Zeremonie vorbereitet und wir alle eingeladen, Kava zu trinken. Aber ich verkrümel mich bald. Zum einen ist es drückend heiß (und in meinem Zimmer läuft der Ventilator!!!) und zum anderen bin ich auch heute nach dem ereignisreichen Tag recht müde. Und mein Blogg wartet. Dessen nehme ich mich noch an, bis mir um kurz vor 23 Uhr wieder mal die Augen zufallen.

 

Und um kurz nach 23 Uhr fällt hier der Hammer – und der Strom (der bis Mitternacht da sein soll) fällt aus. Nix mehr mit Netbook-Batterien aufladen.

Mit Mühe finde ich meine Taschenlampe, räume noch alles weg und verschwinde im Bett. Und dann raschelt es schon wieder. Ich denke, in meiner Tüte. Also wieder raus, Tüte inspiziert – nix zu sehen (erst morgen früh bei Tageslicht). Zurück ins Bett und nun wird geschlafen – raschelt, wer da rascheln will.


Sonnenaufgang auf Kuata
Sonnenaufgang auf Kuata
Hier tragen auch die Männer Röcke - den Sunu
Hier tragen auch die Männer Röcke - den Sunu
Früh morgens am Strand bin ich ganz alleine
Früh morgens am Strand bin ich ganz alleine
Meine Hütte in der ersten Nacht
Meine Hütte in der ersten Nacht
Frühstück mit Mike und Georgie aus England und Eric aus Canada
Frühstück mit Mike und Georgie aus England und Eric aus Canada
Um die kommt man hier nicht drumrum - sie sind überall
Um die kommt man hier nicht drumrum - sie sind überall
Und wieder eine Kava-Zeremonie
Und wieder eine Kava-Zeremonie
Da darf man nicht "nein" sagen, wenn man nicht unhöflich sein will
Da darf man nicht "nein" sagen, wenn man nicht unhöflich sein will

 

 

Und weil's so schön war - hier noch ein paar Eindrücke von der Welt unter Wasser