Sonntag, 10. April 2011 - von Auckland (Neuseeland) nach Nadi (auf den Fidjis)

 

Natürlich war das wieder eine schreckliche Nacht, in der ich vor lauter Aufregung kaum geschlafen habe. Dieser Koffer liegt mir wie ein Stein im Magen…

Um 7 Uhr mache ich noch eine halbe Stunde Yoga – das habe ich auch schon wieder viel zu lange geschlabbert.


Ein letztes Müsli mit dem letzten Joghurt mit der vorletzten Banane – es kommt Endzeitstimmung auf.

 

Gegen 9 Uhr checke ich aus – bedanke mich besonders, dass ich wieder ein „Einzelzimmer“ hatte, und laufe zum Bus. In dem sitzt zufälligerweise auch David, der 10 Minuten nach mir nach Los Angeles fliegt. Ein allerletzter Abschied am Flughafen. Denn er muss nicht zur Selbstkontroll-Waage. Lacht aber, als er sieht, dass ich noch ein bisschen „umladen“ muss – 24, 8 kg ist mir zu gefährlich, damit lassen sie mich wohl nicht durchkommen.

 

Also die Jacke raus und angezogen, und 2 T-Shirts ins Handgepäck umgeladen - das war`s dann schon ziemlich. 23,6 kg sollten okay sein. Am Schalter von Air Pacific (mit denen fliege ich nämlich und nicht mit Qantas) sitzt ein netter junger Mann und lacht, als ich ganz entrüstet bin, dass diese Waage jetzt nur 22,6 kg anzeigt. Also darf ich schnell noch die Jacke wieder ausziehen und in den Koffer stopfen, und die beiden T-Shirts und ein Buch werfe ich auch noch schnell rein. Er schaut nicht mehr hin – nun sind`s etwas über 24 kg. Na – wer sagt`s denn.

 

Dann noch allerletzte Einkäufe in den Neuseeland-Geschäften im Duty Free Bereich. Gegen 12 Uhr bekomme ich Hunger und esse noch meinen Spinat und Feta-Dip mit ein paar Crackern auf. Wieder etwas „Letztes“, denn diesen speziellen Dip werde ich wohl so schnell nicht wieder bekommen. Schade eigentlich.


Und ich schicke noch ein paar SMS ab – habe noch einen Dollar auf meiner Telefonkarte. Und die wird wohl auf den Fidjis nicht mehr funktionieren.

Pünktlich um 13 Uhr heben wir ab – Auckland zeigt sich bewölkt (ich bin schon froh, dass es nicht regnet). Bye-bye – ich komme mal wieder!

 

Der Flug selbst verläuft unspektakulär – die Einreise nach Fidji auch, pünktlich um 16 Uhr landen wir. Gleich am Anfang des Flughafengebäudes stehen drei Fidjianer, spielen ein Willkommenslied und zeigen schon das berühmte Fidji-Lächeln. Das ist ja nett. Dann wird`s allerdings problematisch. Denn es ist niemand da, um mich abzuholen. Ich sitze eine ganze Weile da und überlege, was ich denn nun tun soll. Gleich nachdem wir den Flugbereich verlassen haben, ist ein Wartebereich. Auch hier stehen nette Fidji-Damen, die einen begrüßen und leiten, wohin man denn so muss. Auf ihre Frage, in welches Hotel ich denn möchte, erzähle ich ihnen von Couchsurfing und dass ich darauf warte, dass mich Paul abholt. Eine der Damen kennt die beiden – und ruft mal an. Es antwortet nur ein Anrufbeantworter, bei dem man aber nicht erkennen kann, zu wem er gehört. Mmmhhh. Und nun?

 

Sie meint dann, ich solle mir keine Sorgen machen. Wenn sie nicht kommen, würde sie mich nachher mitnehmen, sie sei auch ein Couchsurfing-Host und ihr letzter Gast sei gerade heute morgen abgereist. Na – das beruhigt mich dann doch ein bisschen. Zumindest muss ich nicht unter einer Brücke schlafen. Denn mit Plan B sieht`s heute bei mir schlecht aus. Ich habe mich so auf die Beiden verlassen, dass ich nicht an eine Alternative gedacht habe. Das muss ich zukünftig ändern!

 

Um kurz vor 18 Uhr komme ich mal auf die Idee, zu kontrollieren, ob denn die Telefonnummer überhaupt stimmt. Und mache mein Handy an. Und dann ein Wunder! Ich bekomme eine SMS (wer hätte das gedacht, nachdem die von Werner nicht ankommen?). Sie ist von Paul – er sei „late“ und ich „möge zum House kommen“. Bravo. Und wie? Stand in irgendeiner Mail. Also mal das Netbook anwerfen und suchen (sonst hatte ich so etwas immer irgendwie ausgedruckt – und nie gebraucht. Für heute habe ich darauf verzichtet – und man sieht ja, wohin das führt - gggrrrr).

 

Aber ich finde die Wegbeschreibung – mit dem Taxi für 5 Dollar …Ich lasse mir vorsichtshalber von der netten Dame noch den Namen und die Telefonnummer geben. Falls das irgendwie da alles in die Grütze geht, hätte ich immer noch eine Notfall-Alternative in petto.

 

Ich finde auch einen Taxifahrer, der mich für diesen Preis zum Pramhans-Place an der Carreras Road in Nadi, Ortsteil Malawai, bringt. Uff – geschafft.

Das Haus – weiß und zweistöckig mit einem roten Dach – ist schnell gesichtet. Ich bin da. Aber erst mal etwas erschrocken, denn drei große Dobermänner kommen wild bellend angesprungen. Ein netter Mann macht mir die Tür auf – später stelle ich dann fest, dass es ein anderer Couchsurfer aus Amerika ist. Anne und John haben von gestern bis heute Abend das Haus und die Hunde gehütet, denn Paul und Diane sind über Nacht auf eine Insel gefahren und haben nicht das Boot am Morgen bekommen (wie geplant), sondern erst das Boot am Abend.

 

John schaut Fernsehen, seine Freundin schläft – er bringt mich zu meinem Zimmer und dann sitze ich da und fühle mich ganz verlassen. Es ist bärenwarm (so um 30° C) und ich bin doch ganz schön geschafft. Ein bisschen ausruhen auf dem Bett – es ist kurz vor 19 Uhr. Noch etwas früh zum Schlafengehen.


Aber kurz bevor ich doch einschlafe, höre ich laute Stimmen – Diane und Paul kommen zurück. Sie begrüßen mich und erklären mir die Misslichkeiten, die ihnen heute so alle zugestoßen sind. Naja – nun sind sie ja da – und ich auch. Alles ist gut.

 

Die junge Fidji-Frau, die unter ihnen wohnt und sie begleitet hatte (sie heißt Maina), kocht erst mal das Abendessen. Reis mit Hähnchen-Curry – sehr lecker und ich habe mittlerweile auch Hunger, gab`s im Flugzeug nur ein Sandwich. Dann unterhalte ich mich schon mal eine Runde mit ihr, denn sie ist eine „Reiseagentin“ und kann mir meine Tour auf verschiedene Inseln zusammenstellen und buchen.

 

Dann plötzlich „Lärm“ draußen – Trommeln und Gesang. Die indischen Nachbarn feiern ein Fest – 9 Tage lang (vier davon sind rum). Puh – das kann ja heiter werden!

 

Um 22:30 Uhr sende ich schnell noch eine „Gut-angekommen-Mail“ an Werner, bevor ich im Bett verschwinde, mit meinen Ohrstöpseln, denn die Inder sind noch am Gange(s).


Bula - willkommen auf den Fidjis
Bula - willkommen auf den Fidjis

 

 

Montag, 11. April 2011 - in Nadi auf den Fidjis

 

Nach dem Frühstück (ein Sandwich mit Thunfischsalat) setze ich mich noch einmal mit Maina zusammen, die mittlerweile – mit Vorschlägen von Diane – eine Tour für mich ausgearbeitet hat. 10 Tage, 5 Inseln. Und keine „Party-Inseln für Teenies und Twens“ – sondern nette kleine ruhige Inseln. Ich bin gespannt!


Nachmittags fahren Maina und ich ins nächste Dorf zum Einkaufen – nach Namaka. Heute Abend soll ich kochen – aber das konnte ich abwimmeln. Ich kaufe nur das Benötigte ein, das Kochen übernimmt erneut Maina. Super!

 

Mir ist einfach viel zu warm – es ist noch ein bisschen heißer als gestern und ich bin geschafft. Ich räume wieder einmal in meinem Koffer hin und her und entscheide, was ich so mitnehmen möchte auf meine 10-Tage-Tour. Die meiste Zeit wird man wohl in Schwimmsachen verbringen. Und abends „aufbröseln“ ist laut Diane auch nicht notwendig.

 

Später kommt ein neuer Couchsurfer an – Marius aus Solingen, 25 Jahre jung. Und frisch „geschoren“, maximal 2 mm lang. Am vorherigen Tag in Auckland hat er es machen lassen – und ist noch ganz unsicher, ob ihm das wohl steht. Ich kenne ihn ja nicht anders – und mir gefällt`s.

 

Gegen 20 Uhr essen wir – danach machen Paul und Maina für uns beide (Marius und mich) und noch zwei Couchsurfer aus Brasilien, die am Nachmittag angekommen sind, eine Kava-Zeremonie.

 

Aus Wikipedia: Die Kava-Zeremonie ist eine besondere Eigenheit mehrerer südpazifischer Kulturen. Vor allem in Fiji und Samoa ist sie noch heute Bestandteil des traditionell geprägten Dorflebens. Kava, auch Ava genannt, ist die Wurzel eines Pfefferstrauches. Sie enthält einen Inhaltsstoff mit leicht narkotisierender, beruhigender Wirkung, der heute, als Extrakt, auch in Medikamenten Verwendung findet. Kava ist nicht Sucht erzeugend. macht nicht abhängig. Durch Zerkleinern, Wässern und Filtern wird der Inhaltsstoff aus der Wurzel gelöst und mit dem Wasser in kleinen Mengen, nicht mehr als ein kleines Glas voll, getrunken. Kava wird zu Hause genossen, typischerweise nach getaner Arbeit. Normalerweise trinken nur Männer Kava. Einzige Ausnahme: nimmt eine Frau an der traditionellen Kava-Zeremonie teil, trinkt auch sie den Kava. Wann wird eine Kava-Zeremonie abgehalten? Nun, z. B. zur Begrüßung wichtiger Besucher. Das sind wir offenbar. Die Zeremonie gibt dem Anlass eine spezielle Würde, ehrt die Teilnehmenden und verbindet den Anlass mit den Traditionen des Landes.

 

Wir sitzen unten bei Maina auf dem Boden, und sie hat in einem Säckchen das Kava-Pulver. Es sind spezielle Baumwurzeln, die zerstoßen und gemahlen werden. Dann wird das Säckchen (wie ein Teebeutel) in kaltes Wasser getaucht und „gewalkt“ und gibt diesem den Geschmack. Man trinkt es aus kleinen Schälchen. Es schmeckt bitter – wie Medizin. Und hinterlässt auf den Lippen ein Kribbeln und dann fühlen diese sich an wie betäubt.

 

Nach mehreren Schälchen reicht es mir – ich bedanke mich und gehe nach oben. Es ist immer noch sehr warm und ich gehe duschen – und dann ins Bett. Es ist zwar erst kurz nach 21 Uhr, aber ich bin müde. Das könnte am Kava liegen – das macht wohl auch schläfrig. Ich stopfe wieder die Ohrenstöpsel rein – die Inder feiern ihren 6. Tag.


Bei der Kava-Zeremonie
Bei der Kava-Zeremonie
Auch ich muss da durch - schmeckt bitter
Auch ich muss da durch - schmeckt bitter
Marius aus Deutschland und Saulo aus Brasilien
Marius aus Deutschland und Saulo aus Brasilien

 

 

Dienstag, 12. April 2011 - weiter in Nadi

 

Gegen 7 Uhr bin ich wach – alle anderen schlafen noch. Das ist gut – so habe ich noch einmal Zeit für meine Yoga-Übungen.

 

Um 8 Uhr gibt`s Frühstück. Ich hatte mir einen Joghurt gekauft und Banane.

 

Um kurz nach 9 Uhr fahren wir (Marius, Maina und ich) mit dem Bus, der direkt vor unserer Haustür hält, nach Lautoka, das ist die nächstgrößere Stadt nördlich von hier, noch hinter dem Flughafen. Wir sind eine Stunde unterwegs.

 

Wir gehen noch einmal in eine Apotheke, um Anti-Histamin-Tabletten zu kaufen. Die braucht man wohl dringend, wenn man von Moskitos gebissen wird. Ich erinnere mich an meine Erfahrungen in Freemantle! Und auf den Inseln gibt es weder Geschäfte, noch eine Apotheke noch sonst etwas. Gestern sollten 10 Tabletten 39 Dollar kosten – und das war mir viel zu viel. Ich habe noch 7 aus Freemantle. Aber nun bekommen wir 100 Tabletten für 6 Dollar – und Markus und ich teilen sie uns.

 

Nach einer guten Stunde haben wir alles gesehen, was Lautoka zu bieten hat und fahren mit dem Bus weiter nach Nadi. Dort ist es touristischer – die Geschäfte haben schon andere Sachen als in Lautoka. Aber auch hier ist nicht viel los. Wir laufen über den Handicraft-Market (ca. 15 kleine Stände mit viel Krimskrams) zum größten Hindu-Tempel der südlichen Hemisphäre. Naja – soooo groß ist er nicht. Aber bunt. Mit vielen Verzierungen. Schon sehenswert.

 

Danach laufen wir noch ein bisschen durch die Stadt, bevor wir im Supermarkt die Zutaten fürs heutige Abendessen kaufen. Es soll Frikadellen geben – hat Paul sich gewünscht.

 

Gegen 15:30 Uhr sind wir wieder zuhause – und ich sehne mich nach einer Dusche. In den Städten war es sehr staubig und man fühlt sich von Kopf bis Fuß dreckig, da tut duschen super gut! Dann wasche ich noch ein paar Sachen aus, bevor ich mich tapfer an den Computer setze und den Blogg der letzten Tage schreibe.

 

Und auch heute Abend wird`s nicht spät werden für mich – ich muss um 6:30 Uhr los.

 

Die Frikadellen, die Marius und ich zubereiten, gelingen super. Es schmeckt allen – und uns auch.

 

Und wie vorhin schon gesagt – ich verschwinde bald im Bett.


Maina bucht für mich die Inseltour
Maina bucht für mich die Inseltour
Kava-Wurzeln auf dem Markt in Lautoka
Kava-Wurzeln auf dem Markt in Lautoka
Der größte Hindu-Tempel in der südlichen Hemisphäre
Der größte Hindu-Tempel in der südlichen Hemisphäre
So richtig toll ist das Wetter nicht - ganz schön viele Wolken
So richtig toll ist das Wetter nicht - ganz schön viele Wolken

 

 

Mittwoch, 13. April 2011 - von Nadi zur Nabua Lodge auf Nacula Island (gehört zu den Yasawa Islands)

 

Mein Wecker klingelt um 5:45 Uhr – da bin ich schon eine gute Stunde wach – und aufgeregt. Ob auch alles klappt?

 

Am Anfang sieht`s mal nicht so aus – das bestellte Taxi für 6:30 Uhr kommt nicht. Diane weckt Maina – sie soll noch einmal beim Taxiunternehmen anrufen. Tut sie ganz verschlafen – der Fahrer sei auf dem Weg. Und das um 6:40 Uhr. 5 Minuten später biegt er um die Ecke und es sind dann zum Glück wirklich nur gute 5 Minuten zum Flughafen. Wie er den allerdings findet, ist mir ein Rätsel. Die total gerissene Frontscheibe ist auch noch beschlagen – also ich sehe nix. Er anscheinend schon – wir rumpeln über die total chaotischen Straßen (haben die hier im Winter auch Frost? Schlaglöcher ohne Ende in allen Größen!). Ich bekomme „dicke“ meinen großen gelben Awesome-Adventures-Bus um 7 Uhr am Flughafen.

 

Wir fahren noch etwas nördlicher nach Denarau zur Marina, von wo aus das große gelbe Awesome-Boot losfährt. Unterwegs sammeln wir noch einige weitere Gäste ein – ich sehe einige schöne Hotels.

 

Dann ist erst mal Schlange stehen angesagt – kurz vor uns kam noch ein weiterer Bus an. Wir geben unser Gepäck ab und es wird auf den jeweiligen Haufen des Bestimmungsortes gelegt. Leider muss ich meine Wasserflaschen selbst transportieren. Na bravo! Dann erneut Schlange stehen am Check-in-Schalter, wo ich für die verschiedenen Bootsstrecken die jeweiligen Voucher bekomme.

 

Pünktlich um 8:30 Uhr fahren wir los – immer gen Norden.  Ich setzte mich zu einem älteren Ehepaar aus Canada – Ruth und (Nor-)Bert aus Calgary. Sie sind sehr nett und wir unterhalten uns angeregt. Und sie passen auf meinen Rucksack auf, wenn ich mich mal umschauen möchte. Und sie fahren auch bis zum letzten, nördlichsten Stopp – nur leider zu einer anderen Lodge als ich. Schade.

 

Von einem Beiboot werden gegen 13 Uhr mit mir circa 20 junge Leute abgeholt und zur Nabua-Lodge gebracht. Wir bekommen erst mal etwas zu essen, denn es ist Lunch-Zeit. Es gibt eine (ziemlich kleine) Portion Spaghetti mit gebackenen Bohnen. Ulkige Zusammenstellung. Ich habe ja zum Glück ein paar Kekse dabei.

 

Dann beziehe ich mit 6 anderen jungen Damen unseren Gemeinschafts-Schlafsaal. Ich bekomme das mittlere Bett – eine kleine Ablage dahinter. Über allen Betten hängen Moskitonetzte. Die Kissen sind mit Hibiscusblüten geschmückt. Es ist nett hier – hoffentlich wird das Essen noch besser!

 

Allerdings ein Missgeschick passiert: ich komme zwar an, und auch mein Karton mit den Wasserflaschen - nicht aber  meine Tasche. Ich warte erst mal ab, weil ich denke, da kommt noch eine zweite Fuhre mit Gepäck. Aber als ich dann die junge Dame an der Rezeption frage, ist diese ganz entsetzt. Keine zweite Fuhre! WO IST MEINE TASCHE???

 

Sie lässt sie sich genau beschreiben – weiß mit blauen und roten Streifen – und telefoniert dann rum. Sie wurde leider nicht mit ausgeladen und ist auf dem Rückweg nach Nadi immer noch auf dem großen Boot. Ich kippe fast um. Zum Glück ist das große Boot noch nicht sehr viel weiter. Sie laden beim nächsten Stopp meine Tasche aus und später fährt jemand mit einem Boot rüber und holt sie. Okay.

 

Alle gehen schwimmen (meine Schwimmsachen sind in meiner Tasche …) – so lege ich mich in einen der Hammocks, lasse es mir gut gehen und genieße den leichten Wind. Eine Stunde später ist meine Tasche da, ich räume einige Sachen raus auf die Ablage und nun kann auch ich in die Fluten springen.

 

Nachher mache ich noch einen Spaziergang den Strand entlang mit Alex aus England und sitze noch ein bisschen im Hammock und lese, bis gegen 18 Uhr die Sonne untergeht. Dann geht`s duschen. Es gibt nur einen Hahn – die Wassertemperatur ist nicht beeinflussbar – und kalt. Also gerade noch so auszuhalten beim Duschen, schon richtig kalt beim Haarewaschen. Bbbbrrrr – gut dass es ansonsten richtig heiss ist – wir haben bestimmt noch Ende 20°. Man sitzt beim Abendessen in Shorts und T-Shirt – und noch nicht mal mir ist kalt!

 

Und eine Grundvoraussetzung ist Moskito-Spray. Ganz viel Moskito-Spray. Ich sprühe auch mein Netz über dem Bett ein.

 

Das Abendessen um 18:30 Uhr wird durch lautes Trommeln angekündigt. Und fällt besser aus als das Mittagessen. Es gibt ein Buffet mit Nudelsalat, einem Gemüseauflauf mit Auberginen und Tomaten, ein Kouskous und gegrillte Würstchen und kleine Hähnchenteile. Alles schmeckt sehr gut.

 

Alex ist zum nächsten Resort rüber gelaufen, da soll es einen Internetzugang geben. Sie war noch (wie an der Tafel angeschlagen) von Abendessen um 19 Uhr ausgegangen. Und als sie 10 Minuten nach 19 Uhr kommt, ist kaum noch etwas da. Aber als sie - hungrig! – nochmal nachfragt, bekommt sie 2 Würstchen und ein Stück Hähnchen. Merke: pünktlich sein zum Essen!

 

Dann tanzen und singen die Angestellten für uns. Ein paar englische Jungs haben sich als Damen verkleidet – mit vollem Make-up, Lidschatten, Wimperntusche und Blüten im Haar. In ihren engen Stretchkleidern sehen sie echt knackig aus. Sie bekommen ein Frei-Bier für Ihre Mühe. Zum Abschluss gibt`s den „Bula-Dance“, bei dem alle mitmachen (müssen). Und dann noch eine „Freeze-Competition“: alle tanzen, die Musik stoppt und man muss in der letzten Bewegung innehalten. Wer sich bewegt, fliegt raus. Es ist lustig – dauert aber lange (zu lange), bis endlich eine Siegerin feststeht – auch sie bekommt ein Frei-Bier.

 

Dann denke ich, nun geht`s mit Disco und tanzen los – aber weit gefehlt. Es werden die Lichter zum großen Teil ausgemacht, die Tische in den Raum zurückgeschoben auf ihre Plätze und die Musik verstummt fast ganz. Ein paar Leute setzen sich draußen auf die Terrasse. Aber die (gute) Stimmung ist dahin. Nun gut – so wird schon kein großes Trinkgelage veranstaltet. Um 21:30 Uhr liege ich unter meinem Moskitonetz – gut eingesprüht. Die anderen Mädels haben die ersten Stiche abbekommen und vor allem Alex sieht schon schlimm aus.

 

Der Satz des Urlaubs (so etwas gibt es in jedem Urlaub – wie z.B. in Südafrika „Wo sind denn nun die Löwen?“ – oder vor vielen Jahren in einem total verregneten Canada-Urlaub „Ich glaube, da hinten wird`s heller“), der zu den Fidjis gehört, lautet: „DON‘T SCRATCH!!!“ (Kratz nicht!).

 

Ich schlafe schon fast, als plötzlich ein komisches scharrendes Geräusch auftaucht – eine Engländerin wird ganz nervös und leuchtet mit ihrer Taschenlampe rum: eine MAUS! Sie sieht sie gerade unter meinem Bett weglaufen. Das ginge ja gar nicht – sie holt einen der Bediensteten – nur kann der auch nichts machen, denn sie ist verschwunden. In der Nacht höre ich sie dann noch einige Male unter meinem Bett – bis mir meine Tüte mit den Keksen einfällt, die auf dem Karton mit den Wasserflaschen steht. Ja – da ist nun auch ein Loch drin, wie ich im Schein meiner Taschenlampe erkenne. Ich hänge sie an einen Bügel oben an die Wand. Hoffentlich hilft das. Werde sie morgen genauer inspizieren.

 

Als ich wieder liege, fällt mir ein, dass die Maus ja noch in der Tüte drin sein könnte. Also wieder hervorgekrochen unter dem Moskitonetz, die Tasche auf dem Bett vorsichtig ausgeleert – alles ganz leise und im fahlen Schein der Taschenlampe – keine Maus. Uff. Gut.

 

Nur mit Mühe kann ich einschlafen, außerdem ist es sehr sehr warm – und mangels Strom seit 22 Uhr gibt es auch keinen Ventilator mehr.


Eine mittelgroße Insel auf dem Weg nach Nacula Island
Eine mittelgroße Insel auf dem Weg nach Nacula Island
...und eine kleine Nummer größer
...und eine kleine Nummer größer
...und eine der kleineren Inseln - die gibt's hier wie Sand am Meer...
...und eine der kleineren Inseln - die gibt's hier wie Sand am Meer...
Das Zubringerboot transportiert Touristen und Gepäck
Das Zubringerboot transportiert Touristen und Gepäck
Die westlichen Fidjis - hier kann man überall landen
Die westlichen Fidjis - hier kann man überall landen
...und noch mehr Inseln am "Wegesrand"
...und noch mehr Inseln am "Wegesrand"
Heftiger Regen im Paradies
Heftiger Regen im Paradies
Mit Awesome Adventures zwischen den Inseln der westlichen Fidjis
Mit Awesome Adventures zwischen den Inseln der westlichen Fidjis
Mein Dorm(itory) = Schlafsaal in der Nabua Lodge auf Nacula Island
Mein Dorm(itory) = Schlafsaal in der Nabua Lodge auf Nacula Island
.....und von innen
.....und von innen
Warten auf meine Tasche mit den Schwimmsachen
Warten auf meine Tasche mit den Schwimmsachen
Sobald sie da sind, hält mich auch nichts mehr - rein in die warmen Fluten
Sobald sie da sind, hält mich auch nichts mehr - rein in die warmen Fluten
Unser Abendessen-Buffet
Unser Abendessen-Buffet
Und danach Entertainment - die lustigen Engländer bekommen für ihre Kostüme gleich mal ein Freibier
Und danach Entertainment - die lustigen Engländer bekommen für ihre Kostüme gleich mal ein Freibier
Erst singt die Belegschaft für uns...
Erst singt die Belegschaft für uns...
...dann müssen wir selber ran
...dann müssen wir selber ran
Der Bula-Tanz erinnert mich an meine jungen, wilden Jahre
Der Bula-Tanz erinnert mich an meine jungen, wilden Jahre

 

 

Donnerstag, 14. April 2011 - auf Nacula Island

 

Als ich gegen 2 Uhr „mal raus muss“, sehe ich den Sternenhimmel. Traumhaft schön. Sie scheinen alle ganz dicht zu sein – und es sind soooo unendlich viele! Da – wie gesagt mangels Strom – kaum Licht an ist und der Mond hinter Wolken verborgen, kann man die Sterne besonders gut sehen. Vor allem die Milchstraße ist beeindruckend! Immer wieder toll!

 

Um 5 Uhr werde ich wieder wach – draußen schüttet es wie aus Eimern. Zwei Stunden später trübt kein Wölkchen den Himmel und es ist schon früh morgens bärenwarm. Ich gehe eine Runde schwimmen – was mangels Wasser nicht so einfach ist. Es ist Ebbe und ich laufe ein ganzes Stück durch sehr seichtes Wasser, bis es tief genug ist zum Schwimmen. Hier draußen wächst Seegras am Boden – und das kitzelt am Bauch – das gefällt mir nicht sonderlich - nach kurzer Zeit gebe ich auf.

 

Nach dem Frühstück (Cornflakes mit Milch, Papaya und Kuchen) mache ich mich mit Alex auf den Weg. Es ist Ebbe, so können wir um die Ecke den Strand entlang zum nächsten Resort zur linken Seite laufen – dem Blue Lagoon Resort. Es sei aber eine Stunde zu laufen. Mmmhhh – es ist schon 9:30 Uhr, um 11:30 Uhr gibt`s Lunch. Na – wir können ja jederzeit umdrehen.

 

Wir laufen los und bewundern unterwegs glasklares Wasser, viele Muscheln und Schnecken, seltsame kleine weiße Hügelchen dort, wo vorher Wasser war. Nur langsam kommt die Flut.

 

Plötzlich schreit Alex auf – fast wäre sie auf eine kleine Schlange getreten. Schwarz – weiß geringelt und circa 60 cm lang, etwas dicker als mein Daumen. Giftig? Keine Ahnung – wir machen ein paar Bilder und einen großen Bogen um sie.

 

...links unten, die schwarz-weiß-Gestreifte, das ist sie. Und lt. Wikipedia ist sie ziemlich giftig - glücklicherweise aber nicht sehr angriffslustig
...links unten, die schwarz-weiß-Gestreifte, das ist sie. Und lt. Wikipedia ist sie ziemlich giftig - glücklicherweise aber nicht sehr angriffslustig
...und das ist sie in Natura - fast wären wir draufgetreten.
...und das ist sie in Natura - fast wären wir draufgetreten.

 

Anmerkung der Redaktion: Wer gerne genau wissen möchte, was es mit dieser Schlange auf sich hat, schaue einfach mal bei Wikipedia nach – dort ist sie unter dem Namen Nattern-Plattschwanz (lat. Laticauda Colubrina) beschrieben.

 

http://de.wikipedia.org/wiki/Nattern-Plattschwanz

 

Wir kommen an mehreren sehr schönen einsamen Stränden vorbei – und nach einer knappen Stunde kommt uns ein Paar entgegen. Es seien noch circa 15 Minuten – und das Blue Lagoon Resort sei einsame Spitze. Gut – deshalb wohl auch lange im voraus ausgebucht. Aber das ist doch zu weit für uns - wir drehen besser um. Wir wollen auf gar keinen Fall zu spät zum Lunch kommen.

 

Pünktlich um 11:30 Uhr (leider echt früh) wird getrommelt. Mittagessen. Und auch das ist besser als das gestrige.  Aber es fällt mir partout nicht mehr ein, was es gab – sorry. (Habe später Alex gefragt – kleingeschnetzeltes Hähnchen mit Gemüse und Reis).

 

Nachmittags ist dann Flut. Um 14 Uhr bringt uns das Nabua-Boot zum schönsten Strand der Fidjis: dem Blue Lagoon Beach. Hier wurde vor vielen Jahren der gleichnamige Film mit Brooke Shields gedreht, bei dem nach einem verheerenden Sturm nur 2 Kinder – ein Mädel und ein Junge - eine Kreuzfahrt überlebten und dann „ganz auf sich gestellt“ dort heranwuchsen.

 

Der Strand ist wirklich schön und das Schnorcheln macht dort auch viel Spaß. Wir sehen viele kleine bunte Fische und Korallen. Die sind aber zum großen Teil abgestorben und farblos. Einige wenige haben blaue Spitzen – das sieht aus, als ob sie blühten. Hübsch anzusehen.

 

Hier gibt`s auch ein Resort – ein paar Sterne mehr als unseres – sieht man direkt. Wir  setzen uns und essen ein Stück Kuchen mit Eis,  Alex hat Hunger und bestellt sich Fritten. Außerdem ist sie glücklich, hier eine Lotion zu bekommen gegen juckende Mückenstiche. Ihr „After bite“ war nach einem Tag leer und sie benötigte dringend neues.

 

Um 16 Uhr geht`s zurück, Alex und ich schnorcheln noch bei uns. Das ist aber nicht so ergiebig. Bald schwimmen wir an den Strand zurück und legen uns noch ein bisschen in die Sonne. Dann duschen – Moskitospray – und noch für ein Stündchen ab in den Hammock.

 

Um 18:30 Uhr wird getrommelt: zum Abendessen gibt es eine Kürbis- und Karotten-Suppe mit Knoblauch-Toastbrot, eine große Scheibe gegrillten Thunfisch mit Fidjian Kartoffeln (leider kalt und trocken) und ein bisschen Gemüse. Als zum Nachtisch noch Kuchen (Lemonshire Cake – was auch immer das sein soll) mit Peanutbutter-Soße kommt (und die schmeckt viel besser, als ich befürchtet hatte), platze ich bald. Und stelle den zweiten Kuchen auf meinem Teller zur freien Verfügung. Zwei Engländerinnen teilen ihn sich begeistert.

 

Der heutige Abend verläuft wie der erste und ich bin früh im Bett. Wer nicht schläft, ist die kleine Maus. Sie knabbert nun an irgendetwas anderem herum, man hört sie einige Male deutlich.

Strandspaziergang auf Nacula Island
Strandspaziergang auf Nacula Island
Neues Leben...
Neues Leben...
Neues Leben 2 ...
Neues Leben 2 ...
Die Wolken geben ein tolles Bild
Die Wolken geben ein tolles Bild
Alex aus England begleitet mich
Alex aus England begleitet mich
Blue Lagoon Beach - der schönste Strand der Fidjis
Blue Lagoon Beach - der schönste Strand der Fidjis
Alex und ich am Blue Lagoon Beach
Alex und ich am Blue Lagoon Beach