Freitag, 11. März 2011 - Whale watching vor der Küste Kaikouras

 

6:15 Uhr rrring … es ist noch dunkel draußen. Uff. Duschen verschieben wir auf später, drehen uns noch einmal kurz um. Bevor es zu gefährlich wird, stehen wir dann aber doch bald auf und gehen in den ersten Stock hoch zum Frühstück.


Obstsalat, Müsli, Muffins, Toast mit Marmelade … so viel kann ich um diese Zeit noch gar nicht essen. Die Muffins lassen wir uns für später.


Um 7:45 Uhr sind wir bei Whale-Watch Kaikoura angelangt. Viele wollen zum Wale-Beobachten raus aufs Meer. Es gibt ein kurzes Briefing mit auch schon einigem Wissenswerten über die Wale. Dann geht’s mit dem Bus auf die andere Seite der Halbinsel, zum Schiff. Vor 20 Jahren war das ein kleines Boot, welches extra für die Tour noch ins Wasser gelassen wurde. Heute stehen wir vor einem großen Pier, an dem 4 hochmoderne große Katamarane vertäut sind.

Schnell sind wir draußen auf dem Meer – zuerst über den relativ flachen Landsockel mit geringer Wassertiefe (30 Meter, dann 80 Meter …). Plötzlich geht es aber ganz schnell auf 800 Meter Tiefe und mehr runter. Das ist der tiefe Graben direkt vor der Küste, in dem das ganze Jahr Wale sind. Teenager, die sich rund futtern müssen.


Und schon ploppt der erste an die Wasserobefläche hoch, gar nicht weit weg von uns erkennen wir die Wasserfontäne aus seinem Blaseloch. Wir dürfen von unseren Sitzen innen nach draußen – ganz nah vor uns liegt der Pottwal. Ziemlich groß. Man sieht ihn gut, immer wieder bläst er eine große Fontäne in die Luft. Allerdings liegt er ziemlich ruhig an der Wasseroberfläche, man könnte sagen „bräsig“ rum – keine Action für die nächsten 10 Minuten. Dann die Warnung von unserem Scout – gleich taucht er wieder unter. Fotokameras ready für die Schwanzflosse.


Und recht hat er – ein letztes „Fontäne blasen“ und dann taucht er nach unten und kurz taucht die ganze große Schwanzflosse auf. Toll!


Für die nächste Stunde hat der Wal nun mit seiner Reise in die Tiefe und mit Nahrungsaufnahme zu tun, bevor er wieder hoch kommt. Wir fahren also ein Stück weiter und treffen noch einmal auf eine Fontäne – ein junger, etwas kleinerer Wal. Schnell sind wir bei ihm und beobachten auch ihn eine Weile, bevor wieder der Warnruf kommt: “Cameras ready – he is about to dive“. Wieder bekommen wir einige schöne Fotos – und ich denke sogar mal daran, dass ich ja auch mit meiner Kamera einen Film machen kann! HA!


Das war der erste Part unserer Tour. Wir machen uns auf und fahren näher an die Küste ran. Dort soll es die lustigen Dusky-Delfine geben. Von weitem schon können wir sie sehen – und zwar nicht nur „ein paar Delfine“, sondern ganz ganz viele - um nicht zu sagen „Hunderte“. Einige Junge springen und machen Faxen – ganz toll anzusehen.


Das Wetter – Sonnenschein und kaum Wind und somit eine spiegelglatte Wassseroberfläche – optimale Bedingungen für unsere Tour. Es war super-schön. 2 Wale – ganz dicht – und jede Menge lustiger Delfine – was will man mehr.


Der Bus bringt uns dann wieder zurück zur Whale-Watching Station und wir laufen noch eine Runde durch die Stadt. Das enttäuscht uns aber etwas – die Geschäfte sind nicht soooo schön und alles, was man kaufen kann, ist ca. 30 % teurer als in anderen Städten. Nicht nett.


Nun machen wir uns auf den Weg zum Kea-Point – dort gibt es auch eine Seehund-Kolonie. Einige Faule liegen in der Sonne – ganz nah. Aber man soll mindestens 10 Meter Abstand halten, um sie nicht zu stören.


Wir gehen noch ein bisschen spazieren, bevor wir uns am Seafood BBQ unseren Lunch holen – Werner gebratenen Fisch mit Reis und Salat, ich Crayfish-Fritter (Langustenfleisch mit Ei als so eine Art Pfannkuchen gebacken) mit Reis und Salat - wir teilen natürlich beides fifty-fifty. Lecker!


Noch einmal zurück zum Lookout von gestern Abend zu den Seehunden. Dort ist nun (etwas) mehr Licht – und wieder ordentlich Stimmung, vor allem bei der jungen Meute. Und auf dem Weg dorthin legen wir noch einen kurzen Stopp auf einer Lavendel-Farm ein. Leider blüht der Lavendel nicht jetzt, sondern hier im November, Dezember und Januar. Schade. Der Shop ist sehr schön gemacht. Am besten gefällt mir die große Badewanne, auf der Verkaufsprodukte nett hergerichtet sind.


Nach der Seehund-Kolonie geht es noch mal schnell zum Supermarkt – für morgen Abend bei Gila und Jonathan einkaufen, denn wir wollen sie zum Abendessen einladen.


Wieder zurück im Brook B&B mache ich mich mal daran, die Sachen rauszusuchen, die Werner mit nach Hause nehmen soll. Oh je!


Um 20 Uhr gibt`s Abendessen – Reste von gestern und Würstchen.


Dann geht`s an die Bilder und den Blogg für die letzten 2 Tage – und Vorbereitung aller Dateien für den Transfer auf Werners externe Festplatte.

Wie gut, dass wir morgen nicht wieder so bärenfrüh raus müssen!


Das Morgenrot über den Bergen verspricht einen tollen Tag
Das Morgenrot über den Bergen verspricht einen tollen Tag
Ein über 1.000 Meter tiefer Wassergraben direkt vor der Küste Kaikouras.....
Ein über 1.000 Meter tiefer Wassergraben direkt vor der Küste Kaikouras.....
beherbergt einen dieser Vertreter.....
beherbergt einen dieser Vertreter.....
.....mit gewaltiger Fluke
.....mit gewaltiger Fluke
.....lebt auf großem Zahn
.....lebt auf großem Zahn
Der Pottwal Moby Dick
Der Pottwal Moby Dick
.....von dem wir nur soooo wenig sehen können
.....von dem wir nur soooo wenig sehen können
Robb robb.....
Robb robb.....
Paua - to all our friends.....
Paua - to all our friends.....
Bei den Göttern der Maori
Bei den Göttern der Maori
Hooooooook!
Hooooooook!
F a m o u s .....
F a m o u s .....
.....das Seafood BBQ
.....das Seafood BBQ
Kaikoura aus der Vogelperspektive
Kaikoura aus der Vogelperspektive
Auf der Lavendel-Farm
Auf der Lavendel-Farm
Alles so schön lila
Alles so schön lila
Und noch einmal Seehunde
Und noch einmal Seehunde
Sunset über Kaikoura
Sunset über Kaikoura

 

 

Samstag, 12. März 2011 - von Kaikoura über Christchurch nach Timaru

 

Ausschlafen? Nein – nicht wirklich. Um 9:30 Uhr verabschieden wir uns von unserem B&B. Es geht noch einmal kurz zur Post und dann aber los auf den Weg nach Timaru.

 

Erster Stopp ist nach ca. 20 km aber noch einmal die Goose Bay – Delfine schauen. Denn hier in der Bucht waren wir gestern mit der Whale-Watching-Tour. Und das Gewusel der Dusky Dolphins müsste man doch auch mit Fernglas von der Straße aus sehen können. Kann man. Sogar ohne Fernglas. Die Delfine springen und wuseln so rum wie gestern. Nur ist heute der Himmel bedeckt und ab und zu regnet es sogar. Egal – gestern war es ja so toll.

 

Um 11:30 Uhr kommen wir durch Cheviot und überall am Wegesrand ist groß auf Plakaten angekündigt, dass heute in Cheviot die große A&P-Show steigt. Was mag das sein? Wir erkunden es. Es ist eine Art Landwirtschafts-Show mit Flohmarkt (!!!)  und Reiten, Holzhacken, alten Autos und Treckern und Panzern, Schafen …, kurz mit allem, was die Country-Side so aufzubieten hat.

 

Bei uns ein Spielmannszug der freiwilligen Feuerwehr – hier wird das Fest von einer Dudelsack-Band begleitet. 8 Mann bzw. Frauen stark, bewaffnet mit Dudelsäcken und Trommeln, das gibt ein munteres Spiel.

 

Ein Hot Dog am Stick hilft gegen Werners aufkommenden Lunch-Hunger, zwei Stände weiter hole ich mir (kostenlos!) ein „Hauseigentümer – Würstchen“ ab. Eine Maklerfirma wirbt damit, und man braucht kein Haus in Cheviot zu besitzen – Hamburg reicht auch.

 

Dann ein kurzer (naja) Stopp in Christchurch. Mein Host hatte uns für die Reise auf der Südinsel einen großen Straßenatlas geliehen und den möchten wir ihm nun wiederbringen. Aber das schaffen wir nicht – er wohnt im (auch nach drei Wochen noch) abgesperrten Bereich – von der Armee bewacht und es darf niemand rein, der da nicht auch wohnt. Es sind nur 100 Meter – aber es gibt für uns keinen Weg dorthin. Nichts zu machen. Wir sollen ihn anrufen, dann kann er rauskommen. Machen wir – aber er ist zurzeit gar nicht zu zuhause.

 

Also fragen wir ein nettes Pärchen, das gerade mit seinem Hund an uns vorbeigeht, ob sie hier in der Nähe wohnen. Als sie bejahen, erkläre ich die Situation und sie nehmen den Autoatlas mit und geben mir ihren Namen, Adresse und Telefonnummer. Es ist gleich um die Ecke. Ich schicke Trystan eine SMS mit den Daten der beiden und er kann sich heute Abend seinen Atlas dort abholen. Geschafft.

 

Aber wir sind es auch. Chch ist ein Schock für uns – und wir sehen ja nur den äußeren, NICHT abgesperrten Bereich! Viele Häuser sind verlassen, große Hinweise außen (Markierungen mit Sprühfarbe), dass die Häuser nicht sicher sind. Unser Motel von vor drei Wochen – verlassen und gesperrt. Der Asia-Supermarkt ebenso. Man kann von außen sehen, dass innen einige Regale umgefallen sind und die Decke zum Teil heruntergekommen ist. Aber auch, als wir durch die Straßen laufen sehen wir viele große Trümmerhaufen – wo wohl vorher noch Häuser standen. Wir sind erschüttert. In Natura ist alles um ein Vielfaches schlimmer als im Fernsehen!

 

In trüber Stimmung (passend zum mittlerweile ebensolchen Wetter) fahren wir weiter nach Timaru, wo wir um 17:10 Uhr ankommen. Wir bekommen ein schönes Gästezimmer mit einem gemütlichen großen Bett – himmlisch! Jonathan ist noch auf der Arbeit (ausnahmsweise mal samtags), wir quatschen mit Gila, spielen mit Ella.

 

Um 19 Uhr kocht Werner seine berühmten Spaghetti Bolognese, als Nachtisch gibt es einen kleinen Käsekuchen mit Erdbeeren – mmmmhhhhh.

 

Um 22:30 Uhr fallen wir müde ins Bett – unsere letzte gemeinsame Nacht – ab morgen bin ich wieder alleine. Ein ulkiges Gefühl. So nach fast 4 Wochen hatte ich mich doch wieder an meinen Werner gewöhnt. Auch, dass es „ja nur noch 3 1/2 Monate sind“, tröstet nicht wirklich.


Der Abschied ist nahe - und der Himmel ist auch schon ganz trübe
Der Abschied ist nahe - und der Himmel ist auch schon ganz trübe
In Cheviot ist heute was los
In Cheviot ist heute was los
.....da geht es zu wie beim Pferderennen in Ascot
.....da geht es zu wie beim Pferderennen in Ascot
Pipes and Drums -
Pipes and Drums -
Ich und mein Hauseigentümer-Würstchen
Ich und mein Hauseigentümer-Würstchen
Und die Band marschiert den Platz rauf und runter
Und die Band marschiert den Platz rauf und runter

 

 

 

 

Christchurch versetzt uns einen Schock
Christchurch versetzt uns einen Schock
Die Straße, in der Trystan wohnt, ist auch nach über 3 Wochen noch gesperrt
Die Straße, in der Trystan wohnt, ist auch nach über 3 Wochen noch gesperrt
An die 10.000 Häuser sollen wohl abgerissen werden
An die 10.000 Häuser sollen wohl abgerissen werden

 

 

 

 

Das Zuhause von Gila, Jonathan und Ella
Das Zuhause von Gila, Jonathan und Ella
Gila, Jonathan und Ella heißen uns herzlich willkommen
Gila, Jonathan und Ella heißen uns herzlich willkommen
.....und unser gemütliches Zimmer
.....und unser gemütliches Zimmer

 

 

 

Sonntag, 13. März 2011 - Abschied in Timaru

 

Ausschlafen bis 8:30 Uhr – unser letztes gemeinsames Aufwachen.  Das ulkige Gefühl hält an.

 

Gemütliches Frühstück mit Familie Craig, erzählen, ein bisschen durch den Garten laufen … die Uhr tickt.

 

Um 12 Uhr macht Werner sich auf den Weg zum Flughafen. Jonathan empfiehlt ihm noch eine andere Strecke inlands – durch die schöne Rakaia- Schlucht. Werner schickt später eine Mail, dass ihm die Strecke sehr gut gefallen hat (und dass er das Auto gut losgeworden ist – der kleine Steinschlag vom wieder mal vorletzten Tag ist nicht aufgefallen und alles hat geklappt – auch der Koffer war okay – ich freue mich, ist doch fast das Meiste darin von mir…).

 

Ich fahre mit Gila und Ella in den Botanischen Garten zum Kinderspielplatz, dann zum Lunch in ein Cafe, und danach fährt sie mit mir durch die Stadt und zeigt mir Timaru.

 

Abends macht sie einen super-super-leckeren Lammbraten – hier werde ich es gut eine knappe Woche aushalten können!


Hui, da geht's die Rutsche runter.....
Hui, da geht's die Rutsche runter.....
Vor der Visitor-Information in Timaru
Vor der Visitor-Information in Timaru

 

 

Montag, 14. März bis Freitag, 18. März 2011 - bei Gila, Jonathan und Ella in Timaru

 

Ich brauche mal eine Pause – auch vom Blogg schreiben!

 

In dieser Woche passiert nichts Spektakuläres – ganz normales Leben. Ich laufe durch die Stadt, mache einige OPS-Shops (Second-Hand-Läden) unsicher. Lerne Atmar kennen in einem Esotherik-Laden, Als er mich abends einlädt zu einer Relaxing-Session, merken wir zufälligerweise, dass er auch meine Gastgeber kennt. Am Montagabend klappt es nicht, aber am Dienstag mit Gila und Donnerstagmorgen ohne sie. Wir nehmen an seiner Meditation teil, und es gefällt uns beiden gut.

 

Außerdem sind meine Rückenschmerzen nun doch so schlimm, dass ich es mit einem Doktor versuche. Ich habe Glück, denn Stephen Morse ist auch Chiropraktiker. Er untersucht und behandelt mich (oh – schmerzhaft!) und macht mir wenig Hoffnung, dass das schnell in den Griff zu kriegen ist. Ich habe wohl eine massive Entzündung des rechten Beckens und der unteren Wirbelsäule, und das wird mir noch eine ganze Weile bleiben. Seine Behandlungen (Montag, Mittwoch und Freitag) machen es aber ein bisschen besser.

 

Ansonsten passe ich Donnerstag und Freitag am Morgen auf Ella auf und wir beiden haben viel Spaß. Sie ist absolut niedlich. Freitagmorgen fahre ich endlich mal an den Strand und es wird schwer, Ella da wieder weg zu bekommen. Auch der Spielplatz dort ist toll und wir schaukeln und wippen ordentlich.

 

Einen Abend koche ich die berühmte Kartoffel-Pizza, und auch hier schmeckt sie den Bekochten gut.

 

Zwei Tage lang befasse ich mich auch mal mit meiner Weiterreise und recherchiere in meinen diversen Reiseführern und im Internet – und ich entscheide mich dann für eine Reiseroute für die Nordinsel. Die Touristeninfo in Timaru ist dann so nett und bucht meine Bus-Tour von Wellington über Napier, Taupo und Rotorua nach Auckland und von dort aus noch eine 3-Tagestour zur Bay of Islands, nördlich von Auckland. Ich nehme mir dann am nächsten Tag die Reiseroute und meinen Lonely Planet (das ist mein Lieblings-Reiseführer) und suche mir Unterkünfte, rufe dort an und buche ebenfalls alle Unterkünfte bis 10. April, danach geht es nämlich für mich weiter Richtung Fidji-Inseln.

 

Und dann kommt der Augenblick der Wahrheit – Freitag am frühen Abend beginne ich mit Kofferpacken. Hatte ich schon mal erwähnt, wie sehr ich das hasse? Gila gibt mir ihre Waage und ich versuche, all meine Sachen auf 23kg Koffer und zusätzlich Handgepäck (das sind niemals nur 7 kg!) zu verpacken. Ich schlafe kaum in der Nacht vor lauter Aufregung und bangem Gefühl.


Im Esotheriker-Laden von Artma
Im Esotheriker-Laden von Artma
Dieses Backpacker sieht doch auch nett aus
Dieses Backpacker sieht doch auch nett aus
Timaru Museum
Timaru Museum
Zähne des Pottwals
Zähne des Pottwals
Mit Ella am Strand - wir hatten viel Spaß
Mit Ella am Strand - wir hatten viel Spaß

 

 

Samstag, 19. März 2011 - von Timaru (Südinsel) nach Wellington (auf der Nordinsel)

 

Um kurz nach 6 Uhr fahren mich Gila und Ella zum Flughafen. Der ist winzig – genau wie die Maschine, die da wartet. Eine Propellermaschine.


Mit meinem Koffer gibt`s schon mal keine Probleme – ich habe die 23 kg genau getroffen (und trauere ein bisschen den Sachen nach, die ich dagelassen habe – wie z.B. meine Nackenrolle – aber nicht zu ändern). Mein Handgepäck (ich bekomme den Rucksack nur mit Mühe angehoben und auf den Rücken) wird zum Glück nicht nachgewogen. Und dafür habe ich nun die letzte Nacht nicht geschlafen … Aber ich bin froh, dass alles so gut klappt.

 

Ich brauche mir auch keine Gedanken zu machen, ob Fenster- oder Gang-Sitzplatz. Ich bekomme beides. Es gibt nur 16 Sitze – rechts acht und links acht.

Die Maschine fliegt dicht über die Berge – aber sehen kann ich trotzdem nichts. In Timaru hatte es geregnet und die dichten Wolken über der gesamten Südinsel versperren jegliche Sicht. Da ich aber sowieso wieder mal direkt über den Flügeln sitze, hätte ich eh` kaum etwas sehen können. Schade.

 

In der Maschine ist es ordentlich kalt, und ich bin froh über meine 2 T-Shirts, die ich anhabe und 2 Jacken (Strickjacke und Baumwolljacke drüber). Das war zwar eigentlich aus gepäcktechnischen (Gewichts-) Gründen – aber ansonsten wäre ich wohl halbwegs erfroren.

 

Wir landen pünktlich in Wellington, und ich ziehe in der Toilette erstmal ein paar Sachen aus und stopfe sie in den Koffer, bevor ich mit dem Airport-Flyer in die Stadt fahre. Ich gehe in die JuHe und frühstücke (Haferflocken und Milch aus dem Free Food – passt ja wunderbar). Dann setze ich mich in den TV-Raum und organisiere meinen Koffer um. Alles, was ich für die kommenden 2 Tage bei meinen Hosts Shannon und Rob brauche in die blaue Tasche, der Rest bleibt im Koffer, den ich abschließe und in den 3. Stock in den Aufbewahrungsraum bringe. Ich kann bei Shannon und Rob nur 2 Nächte bleiben, also habe ich für Montag noch eine Nacht in der JuHe gebucht.

 

Dann nehme ich meinen Tagesrucksack und die blaue Tashe und stapfe 300 Meter weiter – dort ist das Te Papa – Museum. Mit einer Gepäckaufbewahrung. Dort bleiben Rucksack (mit Netbook und Tasche mit allen Aufladegeräten – sprich: schwer!) für heute.

 

Ich laufe bei strahlendem Sonnenschein an der Waterfront lang. Heute gibt es hier ein Drachenboot-Rennen, und ich schaue eine ganze Weile zu. Wird aber gefährlich – ich sacke immer wieder mal weg – merke nun langsam meine Müdigkeit, so in der warmen Sonne sitzend.

 

Also besser ein bisschen Bewegung, z. B. den Walk über einen Markt in einem Parkhaus – viele schöne Handicrafts (Handarbeiten) – aber ich bleibe eisern und kaufe nix.

 

Um 14 Uhr gehe ich zurück ins Museum – dort treffe ich mich ein letztes Mal mit Linda und Hartmuth, die hier zurzeit ihre Tochter besuchen. Wir freuen uns über das Wiedersehen und erzählen erstmal eine Weile, was so alles seit dem letzten Treffen passiert ist. Dann gehen wir ins „Beehive“ – das Bienenhaus von Wellington. Treffen hier aber keine der fleißigen Tierchen an – es ist das Parlamentsgebäude! Und um 15 Uhr geht dort – mit uns – die letzte Führung los. Es ist interessant – aber als wir einmal eine Weile im Sitzen den Ausführungen lauschen, habe ich große Schwierigkeiten, nicht einzuschlafen. Meine durchwachte Nacht holt mich ein.

 

Dann haben die Beiden Hunger – und Hartmuth hat Gutscheine für McDonalds. Für sie zwei Big Mac – für mich einen Fish-Burger und eine – mich wieder ein bisschen wacher machende – Cola.

 

Nun müssen wir aber auch schon zurück zum Museum – um 18 Uhr holen mich dort meine Hosts Shannon und Rob mit ihrer 8 Monate alten Tochter Olivia ab. Wir fahren im großen Bogen – immer an der Küste entlang – zu ihnen nach Hause. Eine schöne Gegend – so gefällt mir Wellington wirklich gut!

Ich hatte noch eine Holz-Kinder-Rassel besorgt – die gefällt Olivia absolut gut und sie spielt vor Freude quietschend damit.

 

Shannon und ich kochen dann – es gibt Kartoffelpüree aus Süßkartoffeln, Gemüse und Braten.

 

Als sie Olivia zu Bett bringt, tauschen Rob und ich noch ein paar Filme aus – alle meine Disneys für Olivia – in ein paar Jahren wird sie sie toll finden. Und ich bekomme den Internet-Zugang von Rob und kann noch einmal meine Mails checken. Gegen 22:30 Uhr kann ich mich kaum noch senkrecht halten – wir gehen schlafen. Ich auf eine Isomatte im Wohnzimmer – oh,oh – das wird meinem Rücken nicht gefallen!


Abflug aus Timaru früh morgens - oder wie Ella meinte: "Karin kann nicht wegfliegen - es ist ja noch dunkel."
Abflug aus Timaru früh morgens - oder wie Ella meinte: "Karin kann nicht wegfliegen - es ist ja noch dunkel."
Blick von Reihe 5 ins Cockpit
Blick von Reihe 5 ins Cockpit
nach der Landung in Wellington
nach der Landung in Wellington
Das Circa-Theater
Das Circa-Theater
Drachenboot-Rennen
Drachenboot-Rennen
Das neuseeländische Parlamentsgebäude - bezeichnenderweise Beehive, der Bienenkorb genannt
Das neuseeländische Parlamentsgebäude - bezeichnenderweise Beehive, der Bienenkorb genannt
Waterfront
Waterfront
Die Railway Station, wo auch ganz hinten am Dienstag mein Bus losfährt
Die Railway Station, wo auch ganz hinten am Dienstag mein Bus losfährt
Die Wellingtoner haben Humor
Die Wellingtoner haben Humor