Samstag, 2. April 2011 - in Auckland

 

Schon ganz früh macht sich die kleine Japanerin auf der anderen Zimmerseite fertig und verlässt Auckland – nach Rotorua. Ich beneide sie! Denn ich habe mit dem Lärm draußen kaum geschlafen – da war’s in Rotorua doch etwas leiser!


Ich werde nachher mal versuchen, ob ich ein Zimmer zum Innenhof raus bekommen kann. Die andere Zimmergenossin – eine Amerikanerin – reist auch gleich ab und erzählt mir noch kurz von ihrem besten Urlaubserlebnis in Paihia – der Overnight-Cruise. Ein deutsches Mädel in Rotorua hatte davon auch schon voller Begeisterung gesprochen – ich werde nachher mal schauen, ob und wie das noch in meine Reisepläne passen könnte, denn es scheint ja toll zu sein.


Um kurz vor 8 Uhr treffe ich mich mit Stephanie zum Frühstück. Diesmal bin ich dran – es gibt Müsli mit Banane und Maple-Sirup oben drüber.


Danach geht sie nochmal zu McDonalds, um mit ihren Kindern auf Facebook zu sprechen – ich melde mich an der Rezeption und sie helfen mir mit der Buchung dieser Schiffstour (Overnight-Cruise: The Rock) in Paihia. Zum Glück gibt es eine Tour am Montag, und die mache ich gleich mit. Danach buchen wir meinen Bus von Paihia zurück nach Auckland um – von Donnerstag auf Samstag. Ich möchte doch lieber in Strandnähe in einem kleinen Ort noch ein wenig länger bleiben als in der Großstadt Auckland. Super – klappt auch „mehrkostenlos“.


Dann ändern wir die Reservierung hier fürs Hostel in nur noch eine Nacht (Samstag auf Sonntag) statt drei Nächten. Nun muss ich nur noch selbst die Unterkunft in Paihia anrufen und von Montag auf Dienstag ändern und ggf. zwei Tage länger. Es läuft ein Band, ich spreche meine Nachricht auf – aber da werde ich morgen früh noch mal nachhaken.


Dann ist Steph wieder da und wir laufen über den Berg am Museum vorbei zum Parnell Market. Der ist aber recht enttäuschend, ist doch überwiegend ein „Wochenmarkt“. Aber auf dem weiteren Weg Richtung Stadt kommen wir an vielen nett gemachten Geschäften vorbei – wohl eine ganz noble Gegend. Ich bemühe erfolgreich mein Mantra!


In der Innenstadt ist`s recht wuselig. Die Sonne scheint vom blauen Himmel und uns ist (mal was anderes!) zu warm. Wir laufen zurück zur JuHe. Steph ist unruhig, fliegt sie doch heute Abend zurück nach Amerika. Einerseits würde sie gerne mit mir weiterreisen – auch ihr haben die gemeinsamen Tage viel Spaß gemacht. Andererseits freut sie sich schon sehr auf ihre drei Töchter.


Auf dem Weg machen wir noch einen Stopp bei unserem Sushi-Take-Away und setzen uns danach für ein letztes gemeinsames Mittagessen in den nahen Park.


In der JuHe ziehe ich in mein neues Zimmer und dann sitzen wir noch ein bisschen im Aufenthaltsraum, bis sie um 15 Uhr nichts mehr hält. Wir nehmen Abschied.


Das Zimmer geht „nach hinten raus“ und scheint bedeutend ruhiger zu sein. Meine Zimmernachbarin Maria, eine Mexikanerin, schläft ihren Kater aus – und will heute Abend wieder „auf Piste“. Morgen geht`s zurück nach Hause.


Ich lasse sie in Ruhe schlafen, schnappe mir mein Buch und gehe in den Park und setze mich 2 Stunden in die Sonne – auch mal sehr schön. URLAUB!!!


Auf dem Rückweg mache ich Halt beim Liquor-Shop auf der Ecke und gönne mir noch eine Flasche Rosewein.


Als ich gegen 18:30 Uhr zurückkomme, packt Maria gerade ihre Sachen – sie bliebe dann gegen früh morgens lieber bei einer Freundin und kommt gar nicht mehr ins Hostel zurück. Sie drückt mir die Daumen, dass ich alleine bleibe und das Zimmer genießen kann und mal wieder in Ruhe schlafen. Meine Daumen sind auch gedrückt!!!


Aber nun geht`s erstmal ein bisschen ans Arbeiten – Werner hat mir die letzten beiden Monate Kreditkartenabrechnungen zugemailt. Die müssen nun kontrolliert werden und danach kann ich wieder gaaaaanz viele kleine Zettelchen wegwerfen.

Eigentlich sollte ich einfach vertrauen – diese Arbeit (ca. 1 gute Stunde) ist im Endeffekt überflüssig – habe ich doch noch nie einen Fehler entdeckt. Aber da ist die deutsche Gründlichkeit einfach zu sehr in mir drin.


Auch heute stimmt wieder alles – gut 200 Gramm Papier verschwinden im Mülleimer – kleingerissen bis zur Unkenntlichkeit. Ein Schredder passt nicht ins Backpacker-Gepäck.


Hoffentlich bleibt die Hälfte meiner Weinflasche für morgen über! Sie ist lecker und ich schlabbere sie neben meiner Kreditzettelchen-Kontrolle so langsam wech …. sieht nicht gut aus für morgen!


Aber nun gehe ich erst mal runter in die Küche und mache mir mein Abendessen. Großen Hunger habe ich nicht, mal schauen, was so da ist und weg muss… Es gibt Brot und Tomate mit Dipp, und eine halbe Avocado vom Markt in Parnell heute morgen.


Zurück im Zimmer räume ich wieder mal ein bisschen in meinem Koffer rum – morgen muss ich mir mal ernsthafte Gedanken machen, was mit nach Paihia kommt und was so lange hier im Locker-Room bleibt.

Und heute Nacht wird die Uhr ein Stunde zurückgestellt. Das ist gut, denn ich will früh raus.  

Deshalb nutze ich auch jetzt die Zeit (noch dazu wo ich immer noch alleine bin – hurra!!!) und gehe duschen und widme mich mal ausgiebig der Körperpflege.


Mein Tattoo schaut auch langsam besser aus. Nur noch oben eine kleine Stelle ist gerötet, aber es ist nichts mehr geschwollen. Ab und zu juckt es mal (ein Zeichen, dass es heilt) und es ist schwer, sich zu beherrschen und nicht zu kratzen und auf gar keinen Fall dran rumzupulen!


Ich geh` jetzt in die Falle – gute Nacht!


Kia ora - Willkommen!
Kia ora - Willkommen!
Der Sky-Tower tagsüber
Der Sky-Tower tagsüber
Backwaren so weit der Blick reicht - Versuchung pur!
Backwaren so weit der Blick reicht - Versuchung pur!

 

 

Sonntag, 3. April 2011 - in Auckland, der größten Stadt Neuseelands

 

Wie gut, dass heute Nacht die Zeit auf Winterzeit zurückgestellt wurde – so konnte ich eine Stunde länger schlafen. Um 6:15 Uhr geht`s aus dem Bett -> duschen, frühstücken (so früh kann ich noch gar nicht viel essen, aber ein kleines Müsli geht immer …).


Um 7 Uhr laufe ich die Queen Street runter zum Hafen. Und hier ist der Teufel los – Autokorsos mit Flaggen und viel Gehupe. Was ist denn los?

Ich frage einen der sich so ganz offensichtlich freuenden Menschen: INDIEN ist Cricket-Weltmeister geworden. Aha, na, das ist dann wohl ein Grund für den Lärm.


Um 7:30 Uhr fahre ich mit der (ersten) Fähre rüber nach Rangitoto-Island. Um 8 Uhr sind wir da – es waren lediglich 12 Leute an Bord. Bemerkenswert finde ich: eine junge Frau geht wohl noch einmal schnell zur Toilette und als sie wieder herauskommt, hat die Fähre gerade abgelegt und ist ca. 15 Meter weg und der Käpt`n will wohl gerade Gas geben. Sie winkt und ruft und die Fahrkartenverkäuferin bekommt das Ganze mit und funkt wohl den Kapitän an – er kommt nochmal zurück und die junge Frau hopst überglücklich an Bord. Die nächste Fähre wäre erst knapp 2 Stunden später gefahren (und wäre doppelt so teuer gewesen, weil unsere so frühe ein „Special“ ist zum halben Preis). Aber ich bin mir nicht sicher, ob ein deutscher Kapitän umgedreht bzw. noch einmal zurückgefahren wäre?


Auf der Insel ist nix – kein Cafe, kein Souvenirladen – gar nix. Ein Klohäuschen – aber das war`s dann auch schon.


Die junge Frau (heißt übrigens Melissa, kommt aus den USA, genauer aus Colorado, und ist seit 2 Wochen – für 18 Monate – für ihre Firma in Neuseeland) und ich laufen gemeinsam los – dem Gipfel des Berges entgegen. Na ja - Berg ist nicht ganz richtig. Das Ganze ist ein einziger großer Vulkan und der Weg nach oben geht auf befestigten Wegen über die erkaltete (vor 600 Jahren – da war der letzte Ausbruch dieses Vulkans) Lava.


Noch ist es recht kühl, aber das soll sich noch ändern! Kurz vorm Abzweig zu den Lava-Caves (Lava-Höhlen) treffen wir noch einen netten Mann, der auch mit uns auf der Fähre war. Wir kommen ins Gespräch – David kommt auch aus den USA, aus San Diego und ist für 2 Wochen für seine Firma hier in Auckland.


Wir wandern gemeinsam weiter – und das ist gut so. Denn die Caves sind recht dunkel – und wir müssen da durch. David macht sein Handy an und „leuchtet uns heim“ – nur so finden wir auf dem Lavagestein unseren Weg. Macht aber Spaß. Alleine wäre ich hier nie und nimmer reingegangen!


Dann kommen wir langsam aber stetig den Berg hinauf zum Gipfel – und haben eine tollen 360°-Rundumblick. Und sind zu Anfang noch die einzigen Besucher hier oben (wo sind eigentlich die anderen Leute, die auf der Fähre waren???). Aber unten kommt nun die nächste Fähre an (2 Stunden sind vergangen, seit wir an Land gekommen sind) und bald darauf wimmelt es hier oben nur so von Touristen.


David und Melissa sind schon auf dem Rückweg – aber auf einer sehr langen seitlichen Strecke. Ich genieße noch eine gute halbe Stunde den herrlichen Ausblick. Nun weiß ich auch, warum Neuseeland Aotearoa – das Land der langen weißen Wolke heißt!

 

 

Der Rückweg ist recht beschwerlich, ich komme auf dem Lavagestein einige Male ins Rutschen und hätte mich fast auf den Allerwertesten gesetzt. Ich bin froh, als ich wieder unten an der Fähre stehe. Die fährt in einer knappen Stunde – okay, Zeit zum Ausruhen. Ich suche mir eine Bank, lege mich drauf und genieße den schönen Tag.


Um 12:45 Uhr geht`s zurück, mit einem Abstecher über Devonport. Ein netter kleiner Ort, der heutige Handwerkermarkt besteht nur aus 15 Ständen und ist nicht soooo berauschend.


Als ich Hunger bekomme, gibt es wieder mal Fish & Chips. Immer wieder lecker!


Auch hier gibt’s einen Berg - den Mount Victoria. David ist durchgefahren nach Auckland, aber Melissa und ich machen uns an die zweite Gipfeltour für heute.


Auch von hier ist der Ausblick genial – man ist noch ein Stück näher an Auckland dran.

Dann zieht der Himmel plötzlich zu, es wird windig und der schöne Tag ist vorbei (also noch nicht der Tag, aber das schöne Wetter).


Melissa möchte noch in ein Cafe, mir wird`s zu izzelig und ich muss noch schnell im Supermarkt einkaufen – wir trennen uns. Verabreden uns aber für nächsten Samstag – meinen letzten Abend – zum gemeinsamen Abendessen beim Mexikaner, wo ich auch mit Stephanie war.


Als ich die Queen Street hochlaufe, fängt es doch echt an zu regnen. Auf den letzten 300 Metern werde ich ziemlich nass – aber was soll`s, bin ja gleich daheim.


Dort gehe ich erst mal duschen und mache dann ein kleines Nickerchen – ich bin echt geschafft.


Um 18 Uhr mache ich mir mein Abendessen – ich habe noch einen Beutel mit Hähnchen-Risotto. Dazu einen Salat mit leckerem Balsamico-Dressing (Free-food!), als Nachtisch Orange. Und meinen restlichen Wein von gestern.


Um 19 Uhr gehe ich wieder aufs Zimmer – das immer noch mir allein gehört. Ich wage gar nicht zu hoffen, dass das die zweite Nacht so bleibt!

Ich packe meinen Koffer vollkommen aus – und wieder ein mit allem, was ich morgen für die nächsten 5 Tage NICHT brauche. Denn der Koffer bleibt hier in der JuHe, bis ich am kommenden Samstag wiederkomme.


Leider sieht der Wetterbericht nicht gut aus – na, vielleicht irren sich die Meteorologen ja wieder mal!

Nun geht`s noch an den Blogg und die Bilder. Es ist auch wieder mal an der Zeit, Sicherungen auf die externe Festplatte zu schieben.


Dann noch den Blogg der letzten Tage und die Bilder an Werner mailen – und dann ist`s bestimmt Zeit fürs Bett.


Hiking Doggy und ich auf der Fähre nach Rangitoto Island
Hiking Doggy und ich auf der Fähre nach Rangitoto Island
Die Wharf - vom Wasser aus
Die Wharf - vom Wasser aus
Downtown Auckland
Downtown Auckland
Vulkan-Asche-Weg auf Rangitoto-Island
Vulkan-Asche-Weg auf Rangitoto-Island
Einstieg in die Lava-Caves
Einstieg in die Lava-Caves
In der Mitte mal ein Loch in der dunkelen Höhle - und somit etwas Licht von oben
In der Mitte mal ein Loch in der dunkelen Höhle - und somit etwas Licht von oben
Juchhuuu - es geht wieder zurück ans Licht
Juchhuuu - es geht wieder zurück ans Licht
Geschafft - wir sind oben. David, Melissa und ich
Geschafft - wir sind oben. David, Melissa und ich
...und werden mit einem tollen Ausblick belohnt
...und werden mit einem tollen Ausblick belohnt
Neuseeland - die Maori sagen AOTEAROA - Land der langen weißen Wolke
Neuseeland - die Maori sagen AOTEAROA - Land der langen weißen Wolke
Gemütlich bei Fish & Chips
Gemütlich bei Fish & Chips
Blick vom Mount Victoria auf Auckland
Blick vom Mount Victoria auf Auckland

 

 

Montag, 4. April 2011 - von Auckland nach Paihia

 

Ja – es war wieder mal nach Mitternacht. Aber mein Glück: ich bin die zweite Nacht alleine im Zimmer! Super! Kann aber trotzdem schlecht schlafen. Bin andauernd wach und morgens mache ich mir Gedanken, weil es draußen so rauscht, dass ich denke, da geht regentechnisch die Welt unter. Ich sehe mich schon klitschnass am Busbahnhof stehen.


Um kurz vor 6 Uhr raffe ich mich auf und gehe mal nach unten und draußen (in meinem Zimmer gibt es nur so kleine Oberlichter und ich kann nicht wirklich sehen, wie es draußen so ist). Aber vor der Haustür merke ich dann, dass wir einen fast wolkenfreien Himmel haben – und KEINEN REGEN! Juchhuuuu!


Ich hole mir einen Tee, schmeiße mein Netbook an und skype noch einmal mit Werner. Danach ein leckeres Müsli, Koffer in den Locker-Raum bringen, auschecken – und los geht`s zum Busbahnhof. Im Free-Food steht eine ungeöffnete Flasche Weißwein – mein bevorzugter Chardonnay. Na - das lasse ich mir doch nicht entgehen!

 

Unterwegs fluche ich leise vor mich hin – waren die beiden Taschen am Anfang noch „gar nicht mal so schwer“, ändert sich das im Laufe des Weges doch gewaltig. Ich habe wieder mal viel zu viel dabei! Aber das lässt sich jetzt nicht mehr ändern. Als ich um kurz nach 10 Uhr den Bahnhof erreiche, bin ich fix und fertig. Aber ich kann mich ja nun fast 4 Stunden im Bus ausruhen.

 

Bei herrlichem Sonnenschein geht`s gen Norden.

Eine lange Zeit fahren wir direkt an der Küste hoch – eine wunderschöne Gegend.


Pünktlich um 14:20 Uhr sind wir in Paihia – gefällt mir sofort. Ich darf in der Touristeninformation an der Wharf meine Tasche mit den Anziehsachen und meinen Rucksack stehenlassen und bringe nur die Tasche mit den Lebensmitteln schon mal zu meinem Hostel, das in ca. 500 Metern Entfernung liegt.


Dann sammeln sich mehrere Leute auf dem Pier – um 15:50 Uhr ist „einborden“. Mit einem Beiboot werden wir zum eigentlichen Boot – einem großen Hausboot – gebracht. Wir sind 18 Gäste aus ganz unterschiedlichen Ländern und 4 „Mann“ Crew: Adam, der Skipper, der das Boot fährt, Ben, Krissie und Donna. Alle sind unheimlich nett, und man fühlt sich sofort wohl.


Dann bekommen wir unsere Zimmer bzw. Betten zugewiesen. Bei mir sind ein Pärchen aus Canada, Michelle aus Wellington und Kathlyn aus den USA mit im Zimmer. Das Bett ist hoch, man kann bequem seine Sachen drunter schieben.


Nach kurzer Einweisung in Sicherheitsbelange usw. gibt Adam Gas. Der Fahrtwind verwuschelt mein Haar – es ist toll hier!


Und gleich geht auch schon die Action los – mit einem Gewehr, welches mit kleinen Farbbällchen gefüllt ist, schießen wir auf eine kleine Holzente, die so ca. 20 Meter hinter dem Boot hergezogen wird. Und ob des Wellengangs natürlich ganz schön auf und ab hüpft. Es gibt am Gewehr aber keine Zielvorrichtung – man „hält halt so auf die Ente drauf …“ – aha.


Drei Personen treffen das Teil sogar – ein Stechen entscheidet, wer das erste Freigetränk des Abends bekommt. Es wird schon viel gelacht und die Stimmung ist gut.


Sogar Pool-Billiard kann man spielen – allerdings mit großzügigen Regeln da erschwerten Außenbedingungen - je nachdem, wie das Boot im Wasser schaukelt, entwickeln die Kugeln ein Eigenleben und rollen schon mal weg.


Später liegen wir vor Anker und bekommen erklärt, wie man angelt. Und mit einem Stück Köderfisch versuchen wir alle, das Abendessen “aufzupeppen“.

Schon während der Fahrt hatten wir eine Angel im Wasser und bald ertönt der Ruf „fish on!“ und ein großer Brocken würde fast für uns alle reichen!

Leider fangen wir zwar ab und zu noch einen weiteren Fisch – aber alle sind zu klein (unter 27 cm) und müssen wieder reingeworfen werden. Ganz am Schluss gelingt noch ein zweiter großer Fang – jetzt können wir nach fast einer Stunde (endlich) aufhören. Adam und ein Gast töten die Fische fachmännisch (ich weiß nicht genau wie, ich hab` weggeschaut!!!), dann nimmt Adam sie aus und reibt sie mit Gewürzen ein, bevor sie in Alufolie eingeschlagen auch auf`s BBQ kommen.


Ben brät uns Würstchen und Steaks, dazu gibt`s Salate und Brot. Alles schmeckt gut – aber der Fisch (ganz am Ende, denn die beiden Brocken brauchen eine ganze Weile) ist einfach super-genial.


Kaum sind wir fertig, geht`s auch schon mit Action weiter: eine nächtliche Kayak-Tour. Jeder bekommt ein kleines gelbes Plastikteil (es ist etwas schwierig hineinzukommen vom Boot aus – und in null Komma nix hat man auch schon einen nassen Po) und paddelt los. Das macht Spaß! Am Anfang, als wir noch zusammenbleiben sollen, kommt man sich vor wie beim Auto-Scooter auf dem Rummel – man rammt andauernd andere Boote.


Am wolkenlosen Himmel stehen mittlerweile Millionen von Sternen. Die Milchstraße ist umwerfend! Und da kein Mond scheint, ist es etwas weg vom Boot (auf dem auch mittlerweile die Lichter ausgemacht wurden) stockdunkel. Krissie zeigt uns das Kreuz des Südens – und was passiert, wenn man jetzt so im Dunkeln mit der Hand das Wasser aufwirbelt! Wie ein kleines Feuerwerk leuchten Algen plötzlich auf – sie fluoreszieren. Absolut gigantisch! So etwas habe ich noch nicht gesehen.


 

Dann legen wir uns alle auf den Rücken in unsere kleinen Boote und sehen in den Himmel. Leider keine Sternschnuppen – aber es ist trotzdem ein ganz magischer Moment.


Ich bin ganz traurig, als es nach kurzer Zeit heißt „zurück zum Boot, die zweite Gruppe will auch rausfahren“.


Schnell umziehen – aber irgendwie bleibt mein Po den ganzen Abend kalt. Wenn man so eine Weile in der Pfütze sitzt im Boot, wird`s doch ganz schön kalt.

Mittlerweile wurde ein Lagerfeuer an Bord entzündet – es gibt einen Kaminofen. Die Tür bleibt offen, damit wir Marshmellows am Spieß ins Feuer halten und schmelzen können.


Erst spielt Adam ein bisschen Klavier (ja, auch so etwas gibt`s an Bord!), dann schnappt sich Krissie eine Gitarre und wir singen zusammen.


Gegen 23 Uhr wird`s ruhig, nach und nach sind alle in ihren Kojen verschwunden. Aber ich kann nur schwer einschlafen, es knarrt und ächzt im „Gebälk“, und das Wasser drückt immer wieder die Fender ans Boot.


Unterwegs nach Paihia
Unterwegs nach Paihia
Die Saltwater-Lodge - meine Unterkunft ab morgen
Die Saltwater-Lodge - meine Unterkunft ab morgen
Heute bin ich für eine Overnight-Cruise an Bord der "The Rock"
Heute bin ich für eine Overnight-Cruise an Bord der "The Rock"
Paint-Ball - mit Farbbällchen auf eine Holzente schießen - gar nicht mal so einfach bei dem Geschaukele
Paint-Ball - mit Farbbällchen auf eine Holzente schießen - gar nicht mal so einfach bei dem Geschaukele
Der erste große Fang des Abends
Der erste große Fang des Abends
Ein schöner Regenbogen - glücklicherweise weit weg
Ein schöner Regenbogen - glücklicherweise weit weg
...und ein schöner Sonnenuntergang
...und ein schöner Sonnenuntergang
Ben erklärt uns das Angeln...
Ben erklärt uns das Angeln...
...und dann wird geangelt!
...und dann wird geangelt!
Adam bereitet den frischen Fisch zu
Adam bereitet den frischen Fisch zu
Dinner haben alle zusammen an einem langen Tisch
Dinner haben alle zusammen an einem langen Tisch
Marshmallows am Stock
Marshmallows am Stock
Krissie macht für uns Musik
Krissie macht für uns Musik

 

 

Dienstag, 5. April 2011 - in Paihia

 

Zum Glück muss ich nachts nicht so oft raus, denn dazu muss ich ein Stockwerk nach unten über eine enge und steile Wendeltreppe. Und es ist gegen morgen sehr nass geworden – wir haben die Tür unserer Kajüte auf und man hört, wie sehr es draußen regnet.


Um 6 Uhr kann ich nicht mehr liegen und setze mich nach unten. Kurz darauf kommt auch Ben und kocht Wasser und ich trinke schon mal einen Tee. Der Himmel ist vollkommen zugezogen – der Wetterbericht scheint Recht zu behalten, heute wird`s wohl den ganzen Tag nur regnen. Schade. Aber immerhin hatten wir gestern ja Glück, da war auch ab mittags Regen angesagt.


Ich krabbel nochmal eine Runde ins Bett – und um 7 Uhr scheint es draußen heller zu werden. Die Wolken sind in der Zwischenzeit etwas aufgerissen und wir haben einen grandiosen Sonnenaufgang. Darauf hätte ich vor einer Stunde nichts gegeben! Aber nun ist der Himmel frei, die Sonne scheint – was will man mehr?


Zum Frühstück hat uns Donna eine große Schüssel Porridge gekocht, die gibt`s mit Birnen und Pfirsichen aus der Dose.


Danach fahren wir ein Stück weiter und ankern dann vor einem sehr schönen Strand an einer kleinen Insel. Hier sind wir heute morgen.

Ein Teil fährt mit den Kayaks rüber, die anderen werden mit dem Beiboot gebracht. Mir macht Kayak fahren mittlerweile einen Bärenspaß.

Am Strand führen uns Donna und Krissie dann den Wanderweg ein Stück hoch, bis wir eine schöne Aussicht über diese und die umliegenden Buchten haben.


Ich merke, dass ich einen gewaltigen Muskelkater von meiner Tour auf den Vulkan am Sonntag habe. Und jetzt schon wieder wandern! Aber nicht lange …

Zurück am Strand heißt es „Schnorcheln! – wer kommt mit?“ Ich bin dabei – weiß ich doch von heute morgen, dass das Wasser nur im ersten Moment kalt ist, kurz darauf ist es toll. Krissie hat einen Eimer mit und es werden eifrig Kina (Seeigel) eingesammelt. Die dürfen wir nachher essen. Ich bin gespannt – hab` ich auch noch nicht probiert. Um es vorweg zu nehmen – es sah aus wie ein kleiner Wurm (lebte aber nicht mehr) und schmeckte ein bisschen wie Sardine. Aus dem ganzen Seeigel kommen nur 6 kleine Stücke (Würmchen) raus. In Japan kostet ein Kilo davon 500 Dollar! Na, wie gut, dass das nicht zu meiner Lieblingsspeise wird! Könnte ich mir ja gar nicht leisten.


Nach dem Schnorcheln setzen wir uns in den Sand – die Männer bekommen von Krissie einen Ball – und sind kurz darauf glücklich ins Spiel vertieft.


Es ist recht windig und deshalb auch recht kühl. Nach einiger Zeit paddeln wir zurück zum Boot. Wer es gebucht hat, bekommt jetzt eine Tüte mit Mittagessen (ein Sandwich, ein Apfel, ein Müsliriegel und ein Getränk). Ich fand dafür 20 Dollar etwas viel – und habe mir ein Stück Käse, Kräcker und Gurke mitgebracht, die ich nun hungrig mümmele. Die ebenso mitgebrachte Banane rundet meinen Lunch ab.


Nun machen wir uns langsam auf den Rückweg. Unterwegs sehen wir noch 3 Delfine, die eine kurze Zeit lang unser Boot begleiten.


Und ich freue mich, als mich einige der andere Teilnehmer auf mein Tattoo ansprechen, das allen gut gefällt. Nun ist es auch fast verheilt, nur eine kleine Stelle ist noch ein bisschen rot und geschwollen. Das Salzwasser gestern und heute scheint gut getan zu haben – zum ersten Mal fühlt sich die Stelle an wie meine andere Haut auch – und nicht mehr wie 100-jährige Elefantenhaut!


Um 14 Uhr zieht der Himmel zu – und als wir eine halbe Stunde später wieder „ausgebootet“ werden, werden wir dabei ordentlich nass. Es geht gerade ein Wolkenbruch nieder. Hätte der nicht eine Viertelstunde später kommen können?


Ein Pärchen aus England ist mit dem Auto da und nett und fährt mich mit meinem Gepäck bei meinem Hostel vorbei.


Ich beziehe mein „Deluxe-Zimmer“ (immerhin statt 28 Dollar ganze 35 Dollar pro Nacht! – das leiste ich mir nun einfach mal). Und meine Rechnung geht auch auf – ich bleibe heute wieder mal alleine hier. Dann kann ich ja vielleicht morgen mal AUSSCHLAFEN!!!


Da mittlerweile wieder die Sonne scheint und ein bisschen Wind geht, wasche ich schnell meine salzwassergetränkten Sachen aus und hänge sie draußen auf einen Wäscheständer. Ich sehne mich nach einer Dusche!


Dummerweise habe ich eben mein Handtuch mit einem T-Shirt verwechselt und es mit in „die Wäsche“ geworfen. Habe nun also nichts mehr zum Abtrocknen. Gut gemacht Karin!


Ich gehe an die Rezeption, erzähle der Frau am Tresen, was ich gemacht habe. Sie lacht und ich bekomme für die nächsten Tage für 2 Dollar ein großes weißes sauberes Handtuch. Und gehe ausgiebig duschen!


Die Sonne scheint wieder – ich tapere um 16 Uhr eine Runde ins Städtchen. Aber vor allem möchte ich in den Supermarkt. Heute Abend gibt`s Nudeln und nochmal eine „Indisches Hähnchen“-Soße. Nur leider bekomme ich kein Hähnchenfleisch. Okay – kaufe ich Steak, das geht zur Not auch.


Wenn man so im „Free-Food“ einkauft, hat man ja keine große Auswahl. Sollte aber trotzdem mal genau schauen, was man da so nimmt. Mein „Indisches Hähnchen“ hatte wohl offenbar den Zusatz „hot“ (was nicht heiß bedeutet, sondern scharf). Mir brennt der Mund! Aber da mein Steak drin ist, muss ich da jetzt durch. Hui!


Nach dem Abwaschen schnappe ich mir ein Glas (um noch ein solches mit Wein zu trinken – der Wein aus den Free-Food in Auckland ist lecker – das Schleppen hat sich gelohnt!) und gehe auf mein Deluxe-Zimmer. Ich werfe den Fernseher an (in dem eh` wieder nichts kommt, aber man hat so ein bisschen Leben um sich herum, welches man jederzeit abstellen kann) und widme mich dem Blogg und den Bildern der letzten 2 Tage. Uff.


Um 21 Uhr bin ich total durchgefroren, gehe noch mal kurz duschen (damit mir warm wird) und verschwinde dann ganz schnell im Bett.


Sonnenaufgang
Sonnenaufgang
Krissie geht mit gutem Beispiel voran - Schwimmen noch vor dem Frühstück
Krissie geht mit gutem Beispiel voran - Schwimmen noch vor dem Frühstück
...und ich lasse mich nicht lumpen - aber es ist KALT!
...und ich lasse mich nicht lumpen - aber es ist KALT!
Kayak fahren macht echt Spaß
Kayak fahren macht echt Spaß
....und später geht's zum Schnorcheln
....und später geht's zum Schnorcheln
So sieht's "drumrum" aus
So sieht's "drumrum" aus
Und noch mal geht ein großer Fisch ins Netz - für die Crew für heute Abend
Und noch mal geht ein großer Fisch ins Netz - für die Crew für heute Abend
...und das Innere haben wir gerade roh probiert - gar nicht mal so schlecht
...und das Innere haben wir gerade roh probiert - gar nicht mal so schlecht
Und hier ziehe ich dann am Nachmittag ein - ganz hinten das untere Bunk-Bed ist meins
Und hier ziehe ich dann am Nachmittag ein - ganz hinten das untere Bunk-Bed ist meins