Mittwoch, 6. April 2011 - weiter in Paihia

 

Ich scheine es wirklich nötig gehabt zu haben – ich schlafe gut und erschrecke, als ich aufwache und es schon kurz vor 8 Uhr ist. Egal – habe heute nichts vor außer ausruhen und entspannen.


Deshalb mache ich – bei herrlichem Wetter (das zur Wettervorhersage, die seit Montagnachmittag nur Regen vorhergesagt hatte) - erst einmal einen Spaziergang am Strand. Aber heute fehlt der Druck der Anderen zum kühlen Bad im Meer – vielleicht später?


Ich treffe Ben (von der Overnight-Cruise), der heute morgen noch eine Runde joggt bevor er später wieder aufs Boot geht zum Arbeiten.


Nach einem Müsli im Sonnenschein auf der Terrasse vor meinem Zimmer mache ich mich dann mal auf den Weg in die „Stadt“. Ein bisschen rumlaufen, shoppen … und dann buche ich bei der Visitor-Information endlich (nach vielem Nachdenken und Vergleichen mehrerer Anbieter) für morgen die Bustour zum Cape Reinga und – als Paket – noch eine Segeltour auf einem großen Dreimaster für Freitag.


Jetzt bin ich 220 Dollar ärmer – aber es sollen zwei tolle Tage werden. Beide Touren empfiehlt die gute Frau wärmstens. Ich bin gespannt!


Um 11:40 Uhr nehme ich die Fähre rüber in den Nachbarort auf der andern Seite der Bucht – nach Russel. Und treffe vorher noch am Pier die gesamte Mannschaft der Cruise vom Montag – großes Hallo. Ach – gerne würde ich noch mal mit ihnen rausfahren!


In Russel ist das Leben noch eine Nummer ruhiger als im eh‘ schon sehr entspannten Paihia. Ich beobachte zwei ältere Herren, die gemütlich auf einer Bank ihr Morgenschwätzchen miteinander halten – und dabei die Möwen füttern.


Hier gibt es viele Galerien mit schönen Bildern (oder sagt man da Gemälde?) und Maori-Kunst. Auch an Souvenirgeschäften besteht kein Mangel. Mein Mantra hat`s schwer!


Ich schaue mir die kleine, älteste Kirche Neuseelands an, die noch in Betrieb ist – und den dazugehörenden Friedhof. Besonders gefallen mir die Sitzkissen, die in den Kirchenbänken liegen.

Kurz darauf betrete ich die sehr exklusive Galerie „Just imagine“ (Stell dir vor …). Und das ist ein sehr passender Name. Man sieht sich die ausgestellte Kunst an und denkt: Stell Dir mal vor Du hättest so viel Geld, dass Du Dir diese Kunst leisten KÖNNTEST – würdest du sie haben wollen?


Das teuerste Stück ist so ein wildgewordener Hampelmann (siehe Bild weiter unten) – der kostet doch wirklich über 20.000 Neuseeland-Dollar! Unglaublich! Auch die anderen ausgestellten Stücke sind nicht viel billiger! Ich überlege, ob ich meinen Rucksack am Eingang stehen lassen soll – wenn man hier irgend etwas runter schmeißt – das nimmt einem doch keine Privathaftpflichtversicherung der Welt ab!


Als ich in einem Supermarkt noch ein bisschen Obst für die nächsten Tage kaufe, will die Gute meinen 20-Dollar-Schein nicht nehmen. Das sei ein alter, die seien nicht mehr im Umlauf – weil nicht mehr gültig. Na bravo – ich überlege fieberhaft, wer mir den gestern mit dem Wechselgeld meines 100-Dollar-Scheines angedreht hat. Aber es fällt mir nicht ein. Ich könnte ihn aber bei einer Bank eintauschen.


Mit der Fähre um 15:40 Uhr fahre ich wieder nach Paihia rüber. Und entere erst mal die nächste Bank. Die Frau würde auch gerne wissen, woher ich den Schein habe. Es fällt mir leider immer noch nicht ein. Aber sie tauscht ihn mir dann anstandslos um – uff!


Mittlerweile ist es recht windig geworden und kühl – ich freue mich auf eine schöne Tasse Tee auf meiner Terrasse. Ein bisschen Rum aus dem Free-Food – da wärmt der Tee nochmal so gut.


Ich schreibe ein paar Postkarten (muss ja auch mal sein) und gegen 18 Uhr gehe ich runter in die Küche und koche mein Abendessen. Die andere Hälfte der Steakpackung von gestern mit gebratenen Nudeln und Mohrrüben.


Während ich die Rüben putze, fällt plötzlich der Strom aus. Na super. Alles steht im Dunkeln. Aber nun weiß ich, wofür es gut ist, immer sein Handy dabei zu haben. Die Youngsters neben mir machen es an und kochen weiter.


Zum Glück dauert die Pause nicht lange – nach wenigen Minuten kann ich weiter Rüben putzen und alles zubereiten. Ich habe mich gerade zum Essen hingesetzt (und es war zum Glück alles fertig und vor mir auf dem Teller – ready to eat), da fiel der Strom wieder aus. Und diesmal für mehr als eine Stunde. Aber das Handy-Licht vom Nachbartisch reichte aus, um mein Steak und die Möhrchen erahnen und zerschneiden zu können. Ein bisschen wie bei „Dinner in the dark“ (oder wie die Show in Hamburg heißt).


Tja – nur leider wird`s nix mit spülen – das macht im Dunkeln nun wirklich keinen Sinn. Muss ich wohl irgendwann nachher nochmal wiederkommen.

Da mein Netbook ohne Strom läuft – naja, zumindest bis der Akku leer ist -, kümmere ich mich um meinen Blogg und die heutigen Bilder.


Außerdem habe ich Krissie von der Crew der Cruise versprochen, ihr die Bilder zu schicke, die ich (unter anderem auch viele von ihr) gemacht habe. Das will auch vorbereitet sein.


Aber da ich morgen schon um kurz nach 7 Uhr abgeholt werde, wird es heute Abend nicht so spät werden! Müde bin ich jetzt schon …


Geht's in Paihia schon ruhig zu - in Russel ist's noch eine Nummer gemächlicher
Geht's in Paihia schon ruhig zu - in Russel ist's noch eine Nummer gemächlicher
Ein schönes Wandbild
Ein schönes Wandbild
...und eine große Maori-Skulptur
...und eine große Maori-Skulptur
Christ Church - die älteste Kirche Neuseelands, die noch "in Betrieb" ist...
Christ Church - die älteste Kirche Neuseelands, die noch "in Betrieb" ist...
...und in der es diese schönen bestickten Sitzkissen gibt
...und in der es diese schönen bestickten Sitzkissen gibt
Just imagine - eine wirklich exklusive Galerie
Just imagine - eine wirklich exklusive Galerie
...mit Kunst für über 20.000 NZ-Dollars
...mit Kunst für über 20.000 NZ-Dollars
Daneben die etwas "preiswerteren" Objekte
Daneben die etwas "preiswerteren" Objekte
Dieser Free-Food-Fund macht aus einem einfachen Tee ein besonders wärmendes Getränk!
Dieser Free-Food-Fund macht aus einem einfachen Tee ein besonders wärmendes Getränk!

 

 

Donnerstag, 7. April 2011 - Tagestour von Paihia zum Cape Reinga

 

Wieder einmal wundere ich mich über meine innere Uhr – 2 Minuten vor dem Weckerklingeln werde ich wach. Faszinierend.


Ein leckeres Müsli morgens um 6:30 Uhr – um 7 Uhr bin ich fertig, um 7:15 Uhr kommt mich der Tourbus „Dune Rider“ abholen. Es sitzen schon einige Leutchen drin – und es kommen noch ein paar dazu, bis wir ca. 30 Personen sind.


Ich setze mich gleich neben den Busfahrer – hat man doch von hier den besten Blick. Leider klappt das nicht lange, schon beim 2. Stopp springt eine junge Frau von hinten aus dem Bus – und „kübelt". Okay – sie scheint den Vordersitz wirklich nötiger zu haben. Ich setze mich nach hinten.


Nach einer guten halben Stunde Fahrt machen wir eine Kaffeepause an einem Cafe in Taipa. Dort sollen wir auch unseren Lunch-Gutschein gegen ein Lunch-Paket einlösen. Später unterwegs kommt kein Shop oder Cafe mehr.


In der Tüte ist ein dickes Sandwich, eine Flasche Wasser, ein (sehr) kleines Stück Kuchen und ein Obst (ich tausche meinen Apfel gegen eine Banane ein).


In Awanui verlassen wir die Straße 10 und fahren nun auf der 1 gen Norden. Durch sanfte grüne Hügel, ab und zu ein kleines Stückchen Ozean rechts.


Erster Stopp ist der Gumdigger Park. Davor eine gaaaaanz lange Bank aus einem riesigen Baum geschnitzt – wir passen gar nicht alle drauf. Eine junge Frau führt uns durch den angrenzenden Wald und erklärt uns, was es hier zu sehen gibt. Es sind Kauri-Bäume, die es in freier Natur nur hier zu sehen gibt!


Und eigentlich sieht man auch die nicht, sondern eher ihre Versteinerungen. Denn die großen Wälder wurden schon einige Male zerstört (man weiß nicht , wodurch). Vor 42.000 Jahren ging das los, es wuchsen dann immer wieder Bäume drüber und wurden erneut zerstört. Man vermutet durch immense Taifune.


Die zerstörten Bäume fielen in den Sumpf und wurden dort konserviert. Sowohl das Holz dieser alten Bäume war sehr begehrt im 19. Jahrhundert, als auch die Bernsteinklumpen, die oftmals an den Bäumen zu finden waren. Von Forschern wurde das Alter der Bäume auf mehr als 100.000 Jahre geschätzt.


Das ist echt faszinierend. Ich erstehe einen kleinen Holz-Kettenanhänger mit Zertifikat! Das älteste Holz, das jemals auf der Erde gefunden wurde.


Dann geht`s wieder zurück in den Bus und gegen 12 Uhr sind wir „ganz oben“ – am Cape Reinga. Wir bekommen eine Stunde Zeit, hinunterzulaufen zum Leuchtturm (naja, und wieder nach oben).


Unten bläst der Wind gewaltig – aber nur von links, von der Tasmanischen See her. Die Ostseite – die Pazifik-Seite – ist ganz ruhig. Somit ist es schwer, den genauen Punkt zu bestimmen, wo die beiden Ozeane zusammentreffen.

Im Bus essen wir dann unsere Sandwichte – das war auf dem Weg zum Cape verboten, da dies hier eine heilige Stelle für die Maoris ist. Hier sollen den Geschichten der Maori nach die Seelen der Verstorbenen ins Nirwana fahren.


Und der „nördlichste Punkt“ Neuseelands ist es auch nicht - der liegt ein bisschen weiter östlich.

Gestärkt geht`s dann in die Sanddünen und es ist Sandboarding angesagt. Da man, um auf den Brettern liegend den steilen Hügel herunter rasen zu können, selbigen erst mal rauflaufen muss, passe ich. Mein Knie sah die Düne und sagte laut und deutlich: NEIN!


Eigentlich schade, denn es sieht aufregend aus und scheint viel Spaß zu machen!

Ein Stück weiter laufen wir alle ein bisschen am Strand entlang. In der Ferne steht ein großer Felsen mit einem Loch: Hole in the Rock.


Außerdem sammelt unser Reiseleiter Paul Muscheln, die noch zugeklappt sind. Sie heißen Tua Tua. Er zeigt uns, wie man sie aufbekommt und dass man das Innere essen kann. In dieser Woche schockt mich nichts mehr – aber gut schmecken tun sie nicht. Einfach nur salzig.


Wir fahren nur 17 der 90 Meilen den Strand runter – und halten Ausschau nach Wildpferden, von denen es hier Unmengen geben soll. Ein kleines bisschen Glück haben wir – wir sehen ein einziges wildes Pferd. Na – immerhin!


Wir haben echt Glück mit dem Wetter. Es hat den ganzen Tag die Sonne geschienen, und es waren nur ab und zu mal ein paar Wolken am Himmel. Das sah heute morgen bei der Wettervorhersage gaaaaanz anders aus! Das ist nun schon so oft passiert, dass man sich wirklich fragt, was die hier in ihrer Ausbildung lernen.


Über dem Wasser brauen sich nun aber doch einige dicke dunkelgraue Wolken zusammen – und kurz hinter uns schüttet es ganz doll, wie man gut sehen kann.


Nach dem Sandboarden haben wir – nach Einsicht in eine sehr einfache, 6 Gerichte umfassende Speisekarte – Paul gesagt, wer was essen möchte im berühmten Fish & Chips-Shop in Mangonui. Er hat telefonisch bestellt und als wir um 16:15 Uhr ankommen, ist alles fertig.


Ich habe nur ein Stück Fisch bestellt – keine Fritten. Und der schmeckt so gut, dass ich mir noch ein Stück leiste. Und dafür gibt`s halt heute nur ein ganz kleines Abendessen!


Nach dem Essen fahren wir noch eine gute Stunde durch die im Abendlicht wunderschön aussehende Landschaft. Im Bus dämmern alle müde vor sich hin und auch mir fallen ab und zu mal die Augen zu.

Dann fällt mir ein, dass ich ja noch gar nicht genau weiß, ob meine Segeltour morgen auch stattfindet. Gestern waren es mit mir nur 3 Leute, die gebucht hatten. Und unter 6 Teilnehmern fahren sie nicht raus. Ich frage Paul, ob er mal nachfragen könnte. Nö – auf der Broschüre stünde eine Nummer, da möge ich anrufen. Toller Service – wie oft hat er heute mit seinem Büro telefoniert?


Okay – ist mir auch etwas spät eingefallen. Ich zücke mein Handy und rufe im Büro an. Es läuft ein AB – man verspricht einen Rückruf. Na toll. Ich spreche auf`s Band – und 1 Minute später klingelt mein Handy. Alles okay – die Tour findet statt – bei „Rain and Shine“! Na – hoffen wir mal, dass morgen wieder „Shine“ ist!


Kurz darauf klingelt Pauls Handy – und er sagt mir Bescheid, dass alles okay ist mit meiner Segeltour. Ach nee… Also hat er wohl doch angerufen. Hätte er ja mal sagen können – gggrrrr.


Um kurz nach 18 Uhr bin ich wieder an meiner Saltwater-Lodge, und ich bin immer noch allein im Zimmer – Juchhuuuu!


Ich nutze das mittlerweile hier wieder trockene Wetter und laufe noch einmal in die Stadt und werfe meine Post in den Briefkasten. Ein bisschen Bewegung nach dem fast ganzen Tag im Bus tut gut.

Dann setze ich mich an den Computer und bereite eine Mail an Werner vor mit dem Blogg und den Bildern für die letzten Tage.


Und gehe mal ins Badezimmer und schaue, ob vom gleich nebenan liegenden Hostel das Global Gossip bis hierher reicht (ansonsten müsste ich rüberlaufen mit dem Netbook unterm Arm). Brauch´ ich aber nicht – das von der Jugendherberge kommt hier an – super, denn diese ist fast 300 Meter entfernt.


Ich kann meine Mails wegschicken und neue abrufen.

Danach mache ich mich tapfer an den heutigen Blogg und die Bilder – und bin um 22:30 Uhr (HUCH!!!) fertig. Und im kühlen Zimmer wieder fast erfroren.

Also schnell noch einmal unter die Dusche und dann ab ins Bett! Ganz so früh wie heute muss ich aber morgen nicht raus – soll erst um 8:45 Uhr an der Wharf in Paihia sein.


Auf dem Weg zum Cape Reinga
Auf dem Weg zum Cape Reinga
Gaaaaaaaaaaanz lange Bank vor dem Gumdiggers Park
Gaaaaaaaaaaanz lange Bank vor dem Gumdiggers Park
Toi-Toi-Gras
Toi-Toi-Gras
Eine irre Sanddüne am nördlichsten Zipfel Neuseelands
Eine irre Sanddüne am nördlichsten Zipfel Neuseelands
Der 90-Miles-Beach
Der 90-Miles-Beach
Leuchtturm am Cape Reinga
Leuchtturm am Cape Reinga
...und wie weit ist es bis...
...und wie weit ist es bis...
Hiking Doggy vor dem 90- Miles-Beach
Hiking Doggy vor dem 90- Miles-Beach
Gleich hinter uns schüttet es
Gleich hinter uns schüttet es
An der Wharf von Mangonui
An der Wharf von Mangonui
Später Nachmittag - die Sonne steht schon tief
Später Nachmittag - die Sonne steht schon tief
Die Wharf von Paihia am Abend
Die Wharf von Paihia am Abend

 

 

Freitag, 8. April 2011 - Segeltour auf der Lion New Zealand in der Bay of Islands

 

Und das klappt auch gut – wache wieder von alleine auf. Allerdings schon um 6 Uhr und ein Blick nach draußen macht mich traurig – es regnet. Sollte also auch heute der Wetterbericht danebenliegen (für heute war endlich mal Sonne angesagt gewesen!)?

Ich lege mich wieder hin – habe noch eine Stunde Zeit.


In der ändert sich draußen alles – nur 1 Stunde später ist es sonnig und die Wolken sind verschwunden. Nur der nasse Boden beweist, dass ich nicht geträumt habe um 6 Uhr.


Am Pier werde ich um kurz vor 9 Uhr von einem kleinen Beiboot abgeholt und zur Yacht gebracht. Die „Lion of New Zealand“ ist circa 25 Meter lang (80 feet) und 26 Jahre alt. Sie ist sehr massiv gebaut – und etwas zu schwer. Deshalb hat sie beim Rennen um die Welt nur den 2. Platz gemacht – ein etwas leichteres, Schweizer Boot war schneller. Aber 1984 hat sie das Rennen von Sydney nach Hobart (Tasmanien) gewonnen.


Heute lassen wir es ruhig angehen. Ich bin auf der ersten Etappe der einzige Gast. Erst nach der Mittagspause kommen weitere Gäste an Bord.

Wir setzen das kleinere Segel ganz vorne (wie auch immer das genannt wird …Anm. der Redaktion: das ist der Spinnaker, mein Schatz) – für das große Segel braucht man mehr Personen – das machen wir später.


Der Kapitän erzählt, dass das Boot bei Rennen mit 22 Mann (große Muskelprotze) besetzt ist. Und nun nur ich und sein 2. Mann Kerry – das ist wenig.

Er erklärt mir, wo die Schwimmwesten sind und den ganzen anderen Sicherheitskram. Wo man nicht langlaufen darf, welche Seile nicht angefasst werden dürfen usw.


Dann gibt`s einen Tee und Kekse und wir segeln in den nächsten knapp 2 Stunden ganz gemächlich zwischen den vorgelagerten Inseln rum.


Mittags gibt`s ein BBQ auf der Insel Urupukapuka. Das bereitet Kerry vor, in der Zeit darf ich den Hügel erklimmen und von oben einen herrlichen Rundum-Blick genießen.


Ach – die Beiden sind schon zu beneiden um ihr „Büro“!

Mittags gibt`s Salate, Hähnchen, Steaks und Würstchen.


Um 13 Uhr segeln wir wieder los – und diesmal wird das große Segel gesetzt. Und jeder, der will, darf das Schiff mal steuern. Das ist harte Arbeit, denn man muss ordentlich Kraft aufwenden, um das Steuerrad gegen den Druck des Schiffes zu bewegen.


Wir segeln „hart am Wind“ und das macht viel Spaß. Der Mast liegt gewaltig schief – leider kann man das auf Bildern gar nicht so rüberbringen.


Angst habe ich aber keine, der Käpt`n hat weit über 20 Jahre Erfahrung – und noch nie sei jemand „über Bord gegangen“. Na – das flößt doch Vertrauen ein.

Und man möge bitte an Bord bleiben – denn ansonsten gäbe es für ihn richtig viel Papierkram zu erledigen. Und da habe er so gar keine Lust zu.

Es ist recht windig, tolles Segelwetter! Heute hat endlich der Wetterbericht einmal Recht gehabt. Super!


Ich genieße den Tag sehr. In der Sonne sitzen, den Wind in den Haaren (naja) – ein superschöner Tag.

Um 16 Uhr sind wir wieder in Paihia. Ich setze mich noch eine Weile an die Wharf auf eine Bank in die Sonne und freue mich über diesen ach so schönen, sonnigen Tag.


Um 17 Uhr bin ich wieder im Hostel, fange schon mal an, meine wenigen Sachen zu organisieren und einzupacken.


Zum Abendessen gibt`s Reste: es sind noch ein paar fertige Spaghetti da, über die ich meine Basilikum-Soße gieße – wieder ist etwas leer!

Noch die restlichen Mohrrüben von gestern und eine halbe Dose Mais (die andere Hälfte gibt`s morgen Mittag). Meine Tasche sollte nun bedeutend leichter sein als auf dem Hinweg!


Gleich das Ganze per Mail noch an Werner senden – und dann bin ich wieder mal ready, um ins Bett zu gehen. Gähn!


Die Lion New Zealand - das Segelschiff, auf dem ich heute gefahren bin
Die Lion New Zealand - das Segelschiff, auf dem ich heute gefahren bin
Der Skipper Dave in "seinem Büro"
Der Skipper Dave in "seinem Büro"
Segeln "hart am Wind"
Segeln "hart am Wind"
Mittagsrast auf der Insel Urupukapuka
Mittagsrast auf der Insel Urupukapuka
Toller Blick vom Hügel auf Urupukapuka
Toller Blick vom Hügel auf Urupukapuka
Urupukapuka and me
Urupukapuka and me
Ich darf auch mal steuern - harte Arbeit
Ich darf auch mal steuern - harte Arbeit
Dave
Dave
Besser ist's, man sitzt auf der hohen Kante
Besser ist's, man sitzt auf der hohen Kante

 

 

Samstag, 9. April 2011 - zurück von Paihia nach Auckland

 

Ich wache schon kurz vor 6 Uhr auf und merke, dass ich doch aufgeregt bin. Warum denn? Ist doch nur die Busfahrt nach Auckland – echt keine große Sache. Und Gepäckprobleme habe ich auf gar keinen Fall. Reisefieber …


Und es regnet wieder mal. Na bravo – sollte ich auf dem Weg zum Bus nachher hier noch nass werden?

Um 7 Uhr nochmal skypen mit Werner – vom Badezimmerfenster aus – und Tschüss sagen für eine ganze Weile. Und mittlerweile ist es nicht nur trocken draußen, sondern richtig schön – blauer Himmel, Sonnenschein.


Ein letztes Sichten der Vorräte – was bleibt hier (2 Tüten Chinesische Nudelsuppe, ein Beutel Müsli), was kommt mit (1 Portion Müsli für morgen früh, 2 Bananen, ein Stück Gurke). Ein letztes Frühstück auf der Terrasse.


Um 9 Uhr checke ich aus und laufe rüber zur Wharf. Meine Taschen sind ob der aufgefutterten Vorräte um einiges leichter. Ich setze mich noch ein bisschen auf eine Bank und beobachte das wuselige Treiben um mich herum.


Aber um kurz nach 10 Uhr ist es nicht mehr abzuwenden – es geht los. Tschüss Paihia – ich komme bestimmt mal wieder! Hier war es sooooooooooooooo schön!


Ich höre ein Hörbuch und schaue die vorbeifliegende Landschaft an (der Busfahrer scheint irgendwie verwandt zu sein mit Michael Schumacher). Ja – hier könnte es mir auch für länger gefallen. Die Bay of Islands ist herrlich.


Um kurz vor halb 3 Uhr sind wir wieder in Auckland – es ist in der Stadt ordentlich warm und nachdem ich den Hügel zur JuHe rauf bin, bin ich nass geschwitzt und gehe erst mal duschen.


Dann hole ich meinen Koffer aus dem Gepäckraum und packe wieder mal aus, dann um und dann neu ein. In der JuHe gibt`s eine Waage, und die lässt mich hoffen, dass ich die 23 kg treffe. Von einigen Sachen trenne ich mich nun endlich.


Um 18 Uhr bin ich mit Melissa verabredet. Ich hatte sie letzten Sonntag auf der Wanderung auf Rangitoto Island kennengelernt. Und wir wollen an meinem letzten Abend in Neuseeland beim Mexikaner zu Abend essen. Der Dritte im „Wander-Bunde“ – David – wusste noch nicht, ob er auch kommen kann. Aber es klappt – kurz nachdem wir uns gesetzt haben, biegt auch er um die Ecke.

 

Wir hatten erst 19 Uhr gesagt und Melissa hatte gestern Abend um 18 Uhr gebeten. Das hatte David aber erst gesehen, als er um 17:45 Uhr vom Laufen kam. Also ganz schnell duschen und dann hier herkommen – er wirkt etwas außer Atem. Aber wir freuen uns, dass er gekommen ist.


Jeder erzählt, was er so in der Woche gemacht hat und es werden zwei lustige Stunden, die mir den letzten Abend „versüßen“. Und bis auf 2 Dollar mein letztes Geld kosten. Also kann ich mir gleich für morgen früh noch einen Joghurt kaufen. Fein.


Ich hatte Melissa noch meine grüne Tasche mitgebracht (war für Lebensmitteltransporte echt toll) und eine Tupperform (ist mir das schwergefallen!) und einen Stapel nicht mehr benötigte Teebeutel. Sie kann alles gut gebrauchen. Sie ist gerade heute vom Hotel in ein Appartement eingezogen und erzählt, dass sie nun erst mal Bettwäsche und Handtücher usw. kaufen musste. Ich beneide sie glühend!


Als ich erzähle, dass ich mich von weiteren Dingen trennen muss – unter anderem auch von der Jacke, die ich ein letztes Mal angezogen hatte – ist sie ganz ungläubig. Die wollte ich wirklich hergeben? Aber die sei doch ganz toll. Als wir gehen, ziehe ich sie aus und schenke sie ihr. Da hat man doch gleich ein besseres Gefühl als sie einfach nur in der JuHe ins „Free-Kleidungsstücke“ zu tun.


Ich laufe noch ein bisschen durch die Stadt und bin dann um 20 Uhr wieder in der Juhe. Der heutige Blogg ist schnell geschrieben. Ich werde mal gleich noch ein bisschen in den Fernsehraum gehen – mal schauen, was kommt.


Ansonsten bald ins Bett gehen – morgen früh geht`s los gen Nadi.


Tja – und nun muss ich leider noch einmal Tschüss sagen für eine ganze Weile. Bei meinen Couchsurfing-Gastgebern in Nadi darf ich nur kurz das Internet nutzen um E-Mails zu checken. Außerdem bin ich nur 2 Tage dort und weiß noch nicht, wie es danach weitergeht. Und vielleicht mache ich auch einfach mal nur Urlaub – liege am Strand, schnorchele – und lasse es mir gutgehen. Und schreibe danach mal ein paar Zeilen für die 2 Wochen insgesamt. Mal schauen.


Ende April bin ich dann bei meinen Freunden in Seattle – da werde ich wieder von mir hören lassen.

Macht`s gut so lange – frohe Ostern an alle!


Eure Karin


Letzter Abend in Neuseeland - mit Melissa und David beim Mexikaner
Letzter Abend in Neuseeland - mit Melissa und David beim Mexikaner

 

 

Ostermontag, 25. April 2011 - Kurzes Intermezzo von daheim in Trittau

 

Liebe Freunde von Karins Reisetagebuch,


nach 14 Tagen und vielen Abenteuern auf den Fidjis ist Karin vor einigen Stunden gut und sicher bei ihren Freunden Wendy und Stephen in Seattle ganz im Nordwesten der USA angekommen. Der Flug von Nadi über Los Angeles hoch in den Bundesstaat Washington war wohl prima, den Sprung über die Zeitgrenze hat sie geschafft – von jetzt an ist sie uns hier in Deutschland nicht mehr voraus sondern um 9 Stunden hinterher.


Große Umstellung bedeuten natürlich die unterschiedlichen Temperaturen. Von 37°C tagsüber auf rund 15°C in Seattle, nachts von über 20°C auf so 5°C – das nennt man runtergekühlt. Karin friert also vermutlich erst mal die nächsten Tage.


Das hat sie nicht davon abgehalten, mir wieder jede Menge Material von den Fidjis für ihren Blogg zu schicken. Texte und Fotos gibt es hier in den nächsten Tagen. Aber ich vermute, Ihr habt mit den letzten Wochen in Neuseeland noch ordentlich zu lesen. Viel Spaß dabei.