Sonntag, 20. Februar 2011 - von Oamaru nach Dunedin

 

In der Nacht hat es zeitweise gewaltig geregnet, aber morgens ist es wieder trocken. Nach einem Müsli checken wir um kurz vor 10 Uhr aus, lassen das Auto vor der JuHe stehen und laufen noch einmal in die Stadt.


Oamaru wurde Anfang des 20. Jahrhunderts reich, weil sie hier auf die Idee kamen, das Fleisch in großen Kühlschränken weiter zu transportieren. Die reiche Stadt hat viele pompöse Gebäude erbaut aus Limestone – und die kann man sich immer noch ansehen. In einem Gebäudekomplex ist dann eine schöne Galerie (oder besser ganz viele kleine) untergebracht. Auch gibt`s eine Ecke mit Antiquitäten.

Zum Glück hält sich das Wetter – es ist bedeckt und windig, aber nicht kalt.


Auf dem Rückweg zur JuHe gehen wir noch in einen Supermarkt und kaufen uns für heut Abend zwei Steaks, Kartoffeln und Mohrrüben.


Circa 30 km südlich von Oamaru in Moeraki laden die Boulders zu einem Stopp und Spaziergang am Strand ein. Hier liegen große „Murmeln“ – runde Steinkugeln von bis zu einem guten Meter Durchmesser – am Strand. Wir haben Glück – es ist auch Ebbe, denn sonst sieht man sie nicht. Als wir ankommen, tummeln sich da die Menschen – auf dem Parkplatz standen nicht nur Autos, auch drei große Reisebusse – es ist ein Andrang wie im Schlussverkauf. Aber das Schöne bei Busreisen: man muss zurück, denn es geht weiter. Nach einer guten Viertelstunde leert sich der Strand und es sind – bis die nächsten Busse kommen – nur noch wenige Menschen da - wir haben die Chance auf schöne Bilder. Also schön im Sinne von „keine anderen Menschen drauf“ – leider nicht schön im Sinne von tolles Licht und Sonnenuntergang oder so. Solche Bilder sehen wir im Shop auf den Postkarten und Büchern. Wir laufen noch eine Weile am Strand längs.


Da es nun Mittagszeit ist, gönnen wir uns einen Beef-Pie, bevor wir weiterfahren gen Dunedin.

Da es insgesamt nur 110 km sind, können wir uns Zeit lassen. Auch den Ort Moeraki schauen wir uns an.


Die Fahrt ist nett – ab und zu regnet es mal, ab und zu kommt die Sonne raus. Wir fahren durch große Hügel, aber anders als auf der Peninsula bei Chch (wo sie ganz gelb waren), sind sie hier grün. Und wir sehen immer wieder viele kleine Schafe! Naja, davon gibt es auf Neuseeland 60 Millionen – und die müssen ja irgendwie zusammenkommen.


In Dunedin finden wir auch direkt die JuHe Stafford Gables. Ein altes Krankenhaus, das innen drin sehr verwinkelt ist, und man verläuft sich leicht. Wir bekommen ein Zimmer ganz oben unterm Dach – und das ist klitzeklein. Da passen ja kaum unsere beiden Koffer mit rein. Ich frage nach, ob`s denn noch ein etwas größeres gäbe. Gibt es – mit eigener Küche und eigenem Bad – aber 20 Dollar pro Nacht teurer. Okay – wir gönnen es uns für die zwei Nächte, die wir hierbleiben wollen. Muss wohl früher die Arztwohnung gewesen sein!


Wir bringen unsere Sachen aus dem Auto hoch, trinken einen Tee und ziehen dann los, uns die Innenstadt anzusehen. Hier war heute Nachmittag ein Wettbewerb mit verschiedenen schottischen Bands und Dudelsäcken (wie uns später Linda und Hartmuth erzählen, die sind nämlich schon seit drei Tagen hier), aber jetzt ist alles wie ausgestorben. Es ist sehr windig und die Menschen bleiben wohl einfach lieber zuhause.

Am beeindruckensten ist das Bahnhofsgebäude. Ein sehr imposantes großes Gebäude aus zweifarbigen Steinen erbaut. Innen drin auch sehr schön gemacht.

Eine Fahrt zur Taieri Gorge ist sehr empfehlenswert – aber schaffen wir die noch? Na, mal sehen. Zum Glück buchen wir sie nicht direkt, denn später in der JuHe gibt`s einen viel viel besseren Preis – JuHe-Rabatt.


Gegen 18 Uhr sind wir zurück und treffen gleich Linda und Hartmuth und trinken mit ihnen in unserem Zimmer einen Sekt. Sie haben schon gegessen, wir bekommen gegen 19 Uhr langsam Hunger. Es stört sie nicht – wir fangen nebenher das Kochen an. Kartoffeln brauche ich nicht zu schälen, Hartmuth bringt uns eine große Schale Kartoffelpüree, den sie über hatten. Und noch Mais und grüne Salatblätter – wir werfen noch `ne Tomate dazu und ein bisschen Gurke – und ein leckerer Salat ist fertig. Und wieder eine Salatsoße leer – weniger mitzuschleppen.


Wir quatschen noch eine Weile und verabreden uns für morgen früh zum gemeinsamen Pfannkuchenfrühstück und danach zu einer Tour auf die Peninsula vor Dunedin.


Gegen 22 Uhr verlassen sie uns – Werner schläft um 22:05 Uhr. Ich wasche noch schnell ab (okay – Werner wacht nochmal auf und trocknet ab!) und schaue noch ein bisschen Fernsehen. Aber um kurz vor Mitternacht wird mir der Film (The Mist – Nebel des Grauens) dann doch zu heftig und ich mache schnell aus und die Augen zu.


Tolle Geschäfte in Oamaru
Tolle Geschäfte in Oamaru
einfach wegschieben geht nicht
einfach wegschieben geht nicht
Die "Murmeln" am Strand von Moeraki
Die "Murmeln" am Strand von Moeraki
Dunkle Wolken auf dem Weg nach Dunedin
Dunkle Wolken auf dem Weg nach Dunedin
Der Bahnhof von Dunedin - tolles Gebäude!
Der Bahnhof von Dunedin - tolles Gebäude!

 

 

Montag, 21. Februar - Dunedin und Otago Peninsula

 

Da das Bett hier wirklich gut ist, habe ich endlich mal wieder ebenso gut geschlafen und meinem Rücken geht es etwas besser. Ich habe seit geraumer Zeit große Probleme und Schmerzen.


Kurz vor 8 Uhr wache ich auf und schreibe dann schon mal meinen Blogg – ich muss immer „dran bleiben“, sonst vergesse ich einfach zu viel.


Und dann heißt es aber sich beeilen. Plötzlich ist es kurz vor 9 Uhr, ich muss schnell duschen und bin mit Hartmuth in der Küche verabredet, um gemeinsam die Pfannkuchen zu machen. Wir bereiten alles vor, und als Linda und Werner eine gute halbe Stunde später kommen, gibt`s göttliche Apfelpfannkuchen – mit kleingeschnittener Banane, Joghurt und Maple-Sirup. Mmmmhhh.


Dann noch Toast mit Hähnchen von vorgestern und Mango-Soße, Marmelade ist auch noch da – wir schlemmen!


So gegen 11 Uhr machen wir uns gemeinsam auf den Weg zu einem Tagesausflug. Wir beginnen ihn an der steilsten Straße der Welt in einem Wohngebiet – der Baldwin Street. Die Steigung beträgt 19° - und ich kann Euch sagen – es ist schwindelerregend steil! Als andere Autos den Berg hinauffahren, packt Werner der Ehrgeiz. Wir setzen uns alle rein und „heizen“ (mit unseren knapp 60 Pferdestärken) den Berg rauf. Näheres siehe bei den Bildern!


Nun geht`s zur Peninsula – Albatrosse schauen. Das klappt nur leider nicht, es geht kaum Wind, regnet ein bisschen – die Albatrosse fliegen nicht. Im Albatross-Center schauen wir uns Bilder an und einen Film und setzen uns dann für eine Pie ins Cafe.


Auch am Pilot Beach ist die Pinguin-Sicht gleich null (was um diese Tageszeit aber auch zu befürchten war), es regnet immer stärker und wir fahren am Spätnachmittag zurück zur JuHe. Mit einem Abstecher über einen Supermarkt - wir kaufen noch für heute Abend Hähnchenfleisch und ein paar weitere Sachen ein. Heute haben wir Linda und Hartmuth mal zum Essen eingeladen. Es gibt „Chicken tonight“ – indisch. Mit Reis und Salat.

Wir kochen und essen unten in der Küche der JuHe und setzen uns dann noch ein bisschen zum Quatschen zu uns in Zimmer.

 

So gegen 22:30 Uhr sind wir alle müde und sagen „Gute Nacht“.



Hartmuth und ich waren heute für das Frühstück verantwortlich - Linda und Werner genießen es...
Hartmuth und ich waren heute für das Frühstück verantwortlich - Linda und Werner genießen es...
Am Rande des Abgrunds...
Am Rande des Abgrunds...
...die Baldwin Street, angeblich steilste Straße der Welt in einem Wohngebiet
...die Baldwin Street, angeblich steilste Straße der Welt in einem Wohngebiet
Die PS unseres Daihatsu bringen uns spielend die 35% Steigung rauf - und auch wieder runter
Die PS unseres Daihatsu bringen uns spielend die 35% Steigung rauf - und auch wieder runter
Eindrücke von der Otago Halbinsel vor den Toren Dunedins....
Eindrücke von der Otago Halbinsel vor den Toren Dunedins....
.....wild und romantisch
.....wild und romantisch

 

 

 

Dienstag, 22. Februar 2011 - von Dunedin in die Catlins nach Surat Bay bei Owaka

 

Um 7 Uhr klingelt der Wecker – wir müssen früh raus. Wir hatten gestern morgen in der JuHe noch die Eisenbahnfahrt zur Taieri Gorge (Schlucht) um 9:30 Uhr gebucht (hier statt 79 Dollar nur 63 Dollar pro Person) und müssen um 8:50 Uhr loslaufen.


Duschen, Koffer zu Ende packen, frühstücken, auschecken – wir liegen gut in der Zeit und sind pünktlich um 9:15 Uhr am Bahnhof. Es regnet ziemlich – aber im Zug sitzen wir ja trocken.

Pünktlich zuckelt er los – immer den Taieri-River hinauf bis Pukerangi, wo der Zug nach 2 Stunden einfach wieder umdreht. Während der Fahrt zuerst noch grüne Hügel mit vielen Rindern, Pferden und unendlich vielen Schafen. Dann fahren wir durch enge Täler, unten der zum Teil reißende Fluss Taieri.

Es regnet immer noch – schade, bei Sonnenschein bestimmt eine tolle Tour. Aber auch so ist sie ganz nett.



 

Um 13:30 Uhr sind wir wieder zurück in Dunedin, es regnet immer noch. Wir machen noch einen Stopp bei Cadbury, Neuseelands größter Schokoladenfabrik und machen um 14:30 Uhr die Führung mit. Leider ist die nicht so toll. Zum einen ist der Tourguide ein Neuseeländer, der wie ein Maschinengewehr spricht – schnell und auch noch undeutlich. Wir verstehen beide so gut wie nix, oder noch besser: gar nix.


Und der Schokoladenherstellungsprozess als solcher wird an einigen Stellen per DVD erklärt, in der Fabrik selbst laufen Maschinen und machen ordentlich Lärm – aber man sieht kein bisschen Schokolade! Was wo wie hergestellt wird – wird nicht gezeigt.


Ich bin ziemlich enttäuscht und möchte dies dann auch der Firma mitteilen. Die Chefin der Firmenführungen hört sich ganz entsetzt mein Feedback an – das habe sie so noch nie gesehen. Ich habe sie gebeten, diese Führung mal mit den Augen (und Ohren) einer Touristin zu sehen bzw. zu hören. Und wir waren ja nicht die einzigen, die nicht aus Neuseeland oder Australien kamen. Sie bedankt sich sehr für mein Feedback und … erstattet uns den Eintrittspreis vom 32 Dollar. Das ist zwar eigentlich nicht der Sinn meines Gesprächs mir ihr gewesen – aber ich freue mich trotzdem.


Dann sind plötzlich Linda und Hartmuth da – sie haben unser Auto noch vor der JuHe stehen sehen und wollten mal schauen, ob sie uns noch finden (wir hatten gestern unsere Pläne erwähnt). Sie haben heute einen ruhigen Tag gemacht und Hartmuth hat gegen 14 Uhr Fernsehen geschaut – und dabei mitbekommen, dass es in Christchurch erneut ein Erdbeben gegeben hat. An der Kathedrale seien Steine heruntergekommen – klang nach einem etwas heftigeren Nachbeben, aber nicht soooo schlimm. Wer weiß, ob darüber in Europa überhaupt berichtet wird.


Wir fahren nun erst mal los so gegen 17 Uhr gen Owaka (nach einem erneuten schnellen Stopp beim Pak`n Safe, wo wir noch etwas für heute Abend eingekauft haben).


Die Strecke ist wunderschön – immer an der Küste lang. Oft direkt neben uns Strand und Wellen. Es ist mittlerweile trocken und es sieht ab und zu nach Sonne aus! Morgen soll es sogar noch besser werden.


Um 19 Uhr kommen wir zu dem von Gila und Jonathan empfohlenen Campingplatz in New Haven – leider haben sie für heute Nacht nichts mehr frei und senden uns zum anderen Campingplatz, 5 km weiter. Dort bekommen wir eine kleine Hütte mit Kochgelegenheit. Nett, aber nicht gerade supermodern. 75 Dollar – naja, okay – wir nehmen es.


Wir werfen zuerst einmal den Fernseher an und schauen, ob wir Nachrichten finden und Informationen aus Chch bekommen können.

Und sind dann total erschrocken. Von wegen „nicht so schlimm“. Vor genau 3 Tagen waren wir dort! Und jetzt liegt die Stadt zu großen Teilen in Schutt und Asche, viele Menschen sind tot. Es ist leider sehr viel schlimmer, als die Erzählungen von Hartmuth vorhin in Dunedin geklungen haben.


In Lyttelton auf der Peninsula wurde das Gebäude der Timeball-Station schlimm beschädigt – der hintere Teil ist vollkommen weggebrochen. Vor genau 3 Tagen um kurz vor 13 Uhr haben wir da oben im Garten gestanden. Ein gruseliges Gefühl!


Haben wir in Dunedin noch gedacht, dass ggf. davon in Europa gar nichts berichtet würde, sind wir nun vom Gegenteil überzeugt. Sicherlich machen sich meine Eltern große Sorgen und unsere Freunde und Werners Familie bestimmt auch. Aber im Blogg hatte ich ja am 19. Februar (3 Tage vor dem Erdbeben) berichtet, dass wir weiterfahren. Nun sind wir schon ca. 400 km weit weg und hatten auch selbst gar nichts mitbekommen davon.


Aber zumindest meine Eltern benachrichtigen, dass es uns gut geht und einige Freunde – das würden wir schon gerne. Geht aber nicht. Mein Handy hat hier an der Küste keinen Empfang - Murks. Internet – auch keine Verbindungen verfügbar.


Die ganze weite Strecke bis zur nächst größeren Stadt zurückfahren? Abends um 20 Uhr (und Hunger!)? Das klappt jetzt auch nicht.

Aber es wird bestimmt im deutschen Fernsehen darüber berichtet, ist das Erdbeben doch viel schlimmer als das im letzten Jahr am 4.September. Damals 7.1 auf der Richterskala – aber es war ein ganzes Stück weg von Chch und rund 50 km unter der Erdoberfläche. Nun sind es „nur“ 6,3 – aber direkt in Chch bzw auf der vorgelagerten Halbinsel. Und in nur 5 km Tiefe.


Und meine Eltern machen sich bestimmt Gedanken! Dann kommt mir die Idee – ich laufe mit meinem Handy (und ihrer Nummer) zum Campingwart und bitte ihn, ob ich von seinem Handy eine SMS versenden könnte. Klar – kein Problem. Ich kann jetzt nur hoffen, dass sie die SMS bekommen und beruhigt sind.


Nach einem leckeren Abendbrot mit Steaks und Pilzen und einem Toast - alles andere hätte einfach viel zu lange gedauert - gehen wir bald schlafen.


Jim Knopf und der Lokomotiv-Führer
Jim Knopf und der Lokomotiv-Führer
Mit dem Historic Train in die Berge
Mit dem Historic Train in die Berge
Die Taieri Gorge
Die Taieri Gorge
Leider hängen die Wolken tief
Leider hängen die Wolken tief
Zur Stärkung gibt's Muffins und heiße Schokolade
Zur Stärkung gibt's Muffins und heiße Schokolade
Kakao-Bohnen bei Cadbury in Dunedin
Kakao-Bohnen bei Cadbury in Dunedin
Hier dreht sich alles um Schokolade
Hier dreht sich alles um Schokolade
Schock in der Abendstunde
Schock in der Abendstunde
Schweres Erdbeben am Mittag in Christchurch - die alte Kathedrale ein Trümmerfeld
Schweres Erdbeben am Mittag in Christchurch - die alte Kathedrale ein Trümmerfeld
Viele Tote und Verletzte - der Bürgermeister Bob Parker versucht zu beruhigen
Viele Tote und Verletzte - der Bürgermeister Bob Parker versucht zu beruhigen
Vor 3 Tagen standen wir noch in Lyttelton an der Timeball-Station - heute war hier das Epizentrum des Bebens
Vor 3 Tagen standen wir noch in Lyttelton an der Timeball-Station - heute war hier das Epizentrum des Bebens

 

 

Mittwoch, 23. Februar 2011 - Surat Bay bei Owaka

 

Nachts regnet es mal wieder wie Hulle – na bravo. Zum Glück muss ich nicht raus – morgens ist es wieder trocken. Denn unsere kleine Hütte hat zwar eine Küche, aber kein Bad. Dazu müssen wir „übern Hof“ – ca. 100 Meter weiter.


Nach dem Frühstück beschließen wir, hier keine weitere Nacht zu bleiben. In Windeseile packen wir alles ins Auto und checken aus. Soooo gut hat es uns dann doch nicht gefallen und beim anderen Campingplatz soll ab heute etwas frei sein für uns.


Wir fahren die 5 km zurück – hier ist eine schöne (!) Hütte mit Bad und Küche frei (kostet zwar auch gleich 98 Dollar – die ist sie aber auch wert). Wir stellen unsere Sachen ins „Kinderzimmer“ und füllen den Kühlschrank und düsen wieder los. (Internet ist auch hier leider nicht verfügbar, mein Handy hat natürlich auch hier keinen Empfang. Das soll auch in den nächsten zwei Tagen so bleiben).


Der Vermieter gibt uns eine kleine Karte mit den Sehenswürdigkeiten der Gegend, erklärt uns, was am wichtigsten ist und wir machen uns auf den Weg.

Gleich für den ersten Stopp ist „Pünktlichkeit“ wichtig. Die Cathedral Caves kann man nur 2 Stunden vor bis 2 Stunden nach Ebbe ansehen. Davor bzw. danach ist das Wasser zu hoch.


Der Weg (den wir nach Löhnen von 5 Dollar pro Person runter gehen dürfen) führt durch Regenwald mit hohen Farnen. Zum Teil geht`s recht steil abwärts – bis wir nach einer knappen halben Stunde unten am Strand stehen. Außer uns kamen noch so einige Touristen auf die Idee. Nach Empfehlung eines englischen Ehepaares, dass die zweite Höhle die schönere sein soll, ziehe ich die Schuhe aus. Denn so ganz trockenen Fußes schafft man es angeblich nicht. Von oben werden wir auch nass, denn es regnet wieder mal kurz.


Das Wasser ist ordentlich kalt. Die Höhlen sind toll – beide! Und Werner schafft es natürlich auch ohne Schuhe ausziehen. Mmmmhhh. Dafür fallen mir gleich die Zehen ab – es ist bitterkalt! Aber auf dem Weg nach oben kommt langsam das Gefühl in die Zehen zurück und oben habe ich wieder warme Füße.


Nun geht`s zum 2. Stopp mit „Ebbe-Voraussetzung“: an der Curio Bay gibt es versteinerte Bäume. Kann ich allerdings nicht so ganz nachvollziehen, weil es keine Bäume mehr sind, sondern nur noch Muster im sowieso sehr unebenen Boden mit vielen großen Steinformationen. Dafür scheint nun endlich die Sonne und alles macht gleich viel mehr Spaß.


Nett ist, dass ein Pinguin wohl „Dienst“ hat. Er steht da plötzlich ganz alleine auf weiter Flur und betrachtet die Touristen. Man darf maximal 10 Meter an ihn ran – woran sich natürlich nicht alle halten. Ggggrrrr… Wir bekommen ein paar nette Fotos.


Das nächste Highlight ist der Slope Point – der südlichste Punkt der Südinsel Neuseelands (es gibt bei Invercargill noch Stewart Island – aber das ist kein „Festland“). Man parkt sein Auto auf einem winzigen Parkplatz, macht ein Weidegatter auf (und wieder zu!) und läuft 20 Minuten bergab. Ein gelbes Schild weist die (fast gleichen) Entfernungen zum Äquator und zum Südpol auf. Das war`s – mehr gibt`s da nicht zu sehen.


Auf dem Heimweg (es ist mittlerweile 17 Uhr) halten wir kurz an den „Niagra Falls“ – sie sind schon auf der Karte mit einem Smilie versehen. Und das kann man dann auch nur – smilen ob des winzigen Wasserfalls. Aber in der Abendsonne ganz nett.


Um 18:30 Uhr kommen wir „zuhause“ an – die Sonne scheint immer noch und wir beschließen, etwas später zu essen und fahren noch zu „unserer Bucht“ gleich um die Ecke – die Bucht von Surat Bay. Und wir werden belohnt. Erst geht`s immer an der Bucht lang durch Felder und Wiesen und durch die Dünen. Dann am Strand angelangt sehen wir Sea Lions – Seelöwen. Die sind schon von anderem Kaliber als die kleineren Seehunde/Robben. Das Weibchen liegt am Strand auf einem Stapel angeschwemmtem Seegras – und pennt. Und bewegt sich nicht, als wir langsam näher kommen. Neben uns in den Dünen steht wohl ihr Mann – ein großer schwarzer Seelöwen-Bulle und räkelt sich in der Sonne und nimmt ein Bad im Sand. Sieht lustig aus, wie sich der riesige Koloss wälzt und dreht und schnauft.


Dann überkommt mich der Hunger und ich drängel, damit wir zurückgehen und kochen.


Um 20:30 Uhr dann endlich Abendessen: Steaks und Broccoli und Möhrchen mit Sour Crème – super lecker. Für Werner ein Bier – für mich ein Glas Wein dabei (oder zwei?) . Oh oh, ich war schon beim Nachhausekommen müde – jetzt bin ich zu nichts mehr zu gebrauchen. Mit Mühe und Not putze ich Zähne (dabei sind die Augen schon zu) und liege kurz darauf (21:10 Uhr) fest schlafend im Bett.


Werner kümmert sich noch um die Küche und erstellt mal einen Reiseplan für die nächsten 2 Wochen, damit wir schauen können, wie lange wir wo bleiben können.


Hier hat es uns soooo gut gefallen! Und wir haben lange noch nicht alles „abgearbeitet“, was unser Vermieter uns empfohlen hat. Also beschließen wir, noch eine weitere Nacht hier zu bleiben.


Unterwegs in den Catlins - eine herrliche Gegend
Unterwegs in den Catlins - eine herrliche Gegend
Durch dichten Wald geht es...
Durch dichten Wald geht es...
...zu den Cathedral Caves
...zu den Cathedral Caves
PvD - Pinguin vom Dienst an der Curio Bay
PvD - Pinguin vom Dienst an der Curio Bay
Noch so einer...
Noch so einer...
Herrliche Natur auf der Weiterfahrt
Herrliche Natur auf der Weiterfahrt
Grün ist's hier, mit weißen Punkten
Grün ist's hier, mit weißen Punkten
Ein weißer Punkt von nahem betrachtet
Ein weißer Punkt von nahem betrachtet
Slope Point - der südlichste Punkt Neuseelands - abgesehen von Stewart Island
Slope Point - der südlichste Punkt Neuseelands - abgesehen von Stewart Island
Putzig !!!
Putzig !!!
Herrlicher Strand direkt vor der Haustüre
Herrlicher Strand direkt vor der Haustüre
...und einer seiner stattlichen Bewohner - ein Seelöwe
...und einer seiner stattlichen Bewohner - ein Seelöwe

 

 

Donnerstag, 24. Februar 2011 - weiter in Surat Bay

 

“Ausschlafen”? – naja, fast. Nachdem ich gestern abend früh im Bett war, bin ich heute dafür umso früher wach.


Ich wasche noch schnell ein paar Kleinigkeiten aus (unter anderem meine neue Strickjacke, die ich in Dunedin in einem Second-Hand-Shop erstanden habe, denn ich habe ansonsten „langärmelig“ nur meine grüne Fleecejacke dabei).


So gegen 8:30 Uhr gibt`s endlich Frühstück: Spiegelei mit Toast und einer Scheibe Silverside Schinken, Müsli mit Birne und Banane.


Kurz nach 11 Uhr geht`s wieder auf die Straße – wieder gen Süden – die weiteren Empfehlungen des Vermieters „abarbeiten“.


In Papatowai schauen wir uns den „Lost Gypsie“ an – das Schild an der Straße weist nur „Curios“ aus (Ungewöhnliches). Und das ist es dann auch! Ein Mann, ca. 40 Jahre jung, bastelt und erfindet wohl gerne. Er hat allerlei Seltsames zusammengetragen. Zuerst schauen wir uns seinen alten Zirkuswagen an – mit vielen Uhren, Spielzeug, verschiedensten Währungen (es hängen Münzen an Haken und Geldscheine aus aller Welt an der Wand) und und und...


Dann geht es für nur 5 Dollar Eintritt pro Person in seinen Garten. Und der ist so sehenswert! Alles dreht sich, alles bewegt sich. Ein großes Gerät mit einer Kurbel vorne dran – wenn man dreht, wird mit Pauashells Wasser nach oben transportiert, fällt wieder runter in einen alten Stiefel, der kippt dann um und befördert das Wasser weiter nach unten … und so weiter. Kann man schlecht beschreiben – schaut Euch die Bilder an!


Am schönsten finde ich ein Klavier mit vielen verschiedenen Sounds. Pro Taste setzt man irgendetwas in Bewegung – von Klingeln über Trommelwirbel in einem Koffer, daneben das gleiche in einem leeren Kanister, Geräusche eines Rasierapparates und und und… Alles laut und wir haben viel Spaß. (Erika und Dirk – Ihr hättet hier Stunden zugebracht!).


Man kann an einer Stelle einen Golfball in einen alten Gummistiefel werfen. Terrain ähnlich wie beim Minigolf – so mit „Auffangnetz“ und Absperrung und so. Trifft man, kullert der Ball unten wieder nach vorne durch und kommt vorne raus. Macht unheimlich Spaß – vor allem, wenn man trifft.


An einem Gerät können wir Tischtennis spielen – aber die „Schläger“ sind 2 an einem kurzen Stab festgemachte Tennisbälle, die man hin und her bewegt und drückt, um auf dem Bildschirm seinen Schläger nach vorne oder oben und unten zu dirigieren. Der Ball saust immer von links nach rechts – und je nach Schlag mal schneller, mal langsamer. Irre!


Der Garten wird in einem Reiseführer beschrieben mit „einem Platz, wo man nur lacht und gute Laune bekommt“ – und das stimmt absolut! Nach einer guten Stunde kommen wir wieder raus – und lachen noch eine ganze Weile.


Leider fängt es nun ein bisschen an zu regnen – nicht die beste Voraussetzung für den Old Coach Trrack – eine Wanderung erneut durch den Regenwald, hohe Farne – sehr eng. Immer an der Bucht lang – bis es hinten an den Strand geht. Bisher waren wir durch die Bäume geschützt, hier regnet es dann auch erst mal nicht mehr. Gut.


Dann laufen wir am Strand lang – laut unserem Vermieter geht der Weg am Ende des Strandes wieder in den Wald und zurück zum Ausgangspunkt. Nach 300 Metern am Strand fängt es wieder an zu regnen, und zwar ordentlich. Nach kurzer Zeit wird es uns zu ungemütlich und wir drehen um und laufen zurück. Mittlerweile ist meine Hose vorne klitschnass.

Aber beim nächsten Punkt unserer „Liste“ ist es dann wieder trocken. Zuerst die Horseshoe-Falls und dann die Matai Falls – beide Wasserfälle führen eine Menge Wasser (hat ja auch genug geregnet in den letzten Tagen) und das fällt über schwarze Schiefersteine ins Tal. Sieht schön aus.


Die nächsten Wasserfälle auf unserem Programm sind die Purakaunui Falls. Hier führt der Weg wieder durch Regenwald und Farne, immer wieder versperren halb umgefallene Bäume den Weg und man muss den Kopf einziehen.


Nun reicht`s dann aber für heute mit wandern und Wasserfällen. Wir fahren nach Owaka zurück, gehen für heute Abend einkaufen: Steaks und einen Beutel tiefgefrorene Erbsen, Kartoffeln haben wir noch. Klingt doch gut, oder?


Um 17 Uhr sind wir in unserer schönen Hütte, trinken einen Tee und schauen uns mal unsere vielen Prospekte an – was kann „wech“ – was brauchen wir noch.


Um 19 Uhr gibt`s Abendessen. Klang nicht nur lecker – wird es auch! Werner kocht uns die Kartoffeln und Erbsen und für mich noch ein paar gelbe Zucchini mit Petersilie und brät die Steaks zur Perfektion – absolut lecker!


Werner kümmert sich dann auch um die Küche und ich versuche, meinen Blogg für gestern und heute hinzubekommen.


Unsere geplante Tour zum Nugget Point fällt wieder aus – heute Abend schwächelt Werner und schläft tief und fest um 21:10 Uhr. Okay – Pinguine haben wir nun ja auch schon gesehen. Und morgen geht`s wirklich früh raus, eine lange Fahrt um die Südspitze der Insel herum bis nach Te Anau steht an. Zum Glück haben wir heute mit Hilfe unseres Vermieters dort auf einem Campingplatz eine Cabin gebucht, brauchen also nicht mehr rumzufahren und eine Übernachtungsmöglichkeit zu suchen.

Vielleicht schaffen wir ja sogar die Glühwürmchenhöhlen abends noch …na. Mal sehen.

 

Ich geh` jetzt auch erst mal schlafen.


Ganz schön kurios...
Ganz schön kurios...
...The Lost Gypsy - sein Heim und sein Garten
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Haste Töne?! Aus dem Klavier kam richtig viel Musike
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Albatrosse im Weltall...
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Korbball mal ganz anders - nämlich mit zwei Gum Boots
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Wasserfälle, der 2. Teil unseres Tages
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Hiking Doggy hängt ganz schön ab
Hiking Doggy hängt ganz schön ab
Immer und überall dabei
Immer und überall dabei
Auch über die gefährlichsten Brücken
Auch über die gefährlichsten Brücken
Da sitze ich weich
Da sitze ich weich