Samstag, 5. März 2011 - Fox Glacier und Franz-Josef Glacier

 

Ausschlafen! – wäre schön. Aber erst wecken uns die drei Keas, die im Baum neben uns leben, mit ihrem Gekreisch. Und dann rauscht der Regen auf unsere Hütte. Ja – der Wetterbericht hat Recht behalten – es schüttet wie aus Eimern. Na bravo!!!


Werner dreht sich wieder um – ich schnappe mir das Netbook und tue ein bisschen was am Blogg. Außerdem haben wir gestern einen Global Gossip Laden entdeckt. Ich bereite offline einige Mails vor und die können wir dann nachher, wenn wir mal raus gehen, wegschicken.


Und raus müssen wir – alleine schon einkaufen für heute Abend. Als es gegen Mittag mal trocken wird, fahren wir zum Franz Josef Glacier rüber. Erst in die JuHe (denn bei uns hat das mit Global Gossip nicht geklappt). In der JuHe funktioniert es zum Glück.


Dann in die "Stadt" - die ist schnell erkundet – einige Souvenirgeschäfte, ein paar Restaurants und der Supermarkt. Wir kaufen Steaks ein für heute Abend und Gemüse. Das Ganze mal mit Reis.


Als es gegen 15 Uhr richtig trocken wird und es nicht mehr nach Regen aussieht, fahren wir zum Gletscher. Wir laufen die Strecke bis zur Gletscherzunge. Hier ist nichts gesperrt und wir kommen bis auf 100 Meter an den Gletscher heran. Der obere Teil liegt immer noch in tiefen Wolken. Der untere Teil ist recht beeindruckend, leider nur auch sehr schmutzig. Auf einer Tafel wird dargestellt, bis wohin der Gletscher früher (bis 1865 zurück) ging – das ist unglaublich. Er geht gewaltig zurück und es kommt nur noch selten neuer Schnee dazu.


Es regnet zwar nicht mehr, aber hier am Franz Josef Gletscher ist es immer noch kühl und windig und der Himmel ist bedeckt


Um 17:30 Uhr sind wir wieder in Fox zurück – und setzen uns vor unsere Hütte in die Sonne, die hier ordentlich vom blauen Himmel scheint, und trinken eine heiße Schokolade bzw. einen Caramel-Cappuccino. Und freuen uns, dass wir hier in Fox wohnen!


Um 18:30 Uhr schlägt der Hunger zu – wir kochen unser Abendessen. Es wird perfekt! Die Steaks sind soooo lecker!


Um kurz vor 20 Uhr fahren wir noch einmal zu einem Verdauungsspaziergang an den Lake Matheson. In dem soll sich eigentlich der Mount Cook (hier von der anderen Seite als der, die wir vor 2 Tagen gesehen haben) spiegeln. Naja – das geht aber nur, wenn der Himmel wolkenfrei ist. Und es ist zwar mittlerweile ganz schön geworden, aber die Berge liegen immer noch in Wolken. Also spiegelt sich heute nix. Naja – nur die Bäume, die hier drum herum stehen. Aber auch nett.


Ein schöner Sonnenuntergang macht uns auch Freude. Zurück in unserer Hütte mache ich schnell einen Salat für morgen für die Fahrt und dann ist der Blogg dran – die letzten beiden Tage wollen immer noch geschrieben werden!


Der liebe Werner macht den Abwasch – und bekommt dafür auch ein paar leckere Nachtisch-Snickers. Nebenher schauen wir den „Was das Herz begehrt“-Film mit Jack Nicholson, Diane Keaton und Keanu Reeves. Endlich mal was Anständiges im Fernsehen!


Am Morgen ist alles grau - Wolken und Regen und nix zu sehen
Am Morgen ist alles grau - Wolken und Regen und nix zu sehen
Das Wetter ist erst mal nicht so toll. Was tun? Na shoppen gehen!
Das Wetter ist erst mal nicht so toll. Was tun? Na shoppen gehen!
Der Franz-Josef-Glacier...
Der Franz-Josef-Glacier...
Abnehmender Franz-Josef-Gletscher
Abnehmender Franz-Josef-Gletscher
Tanz auf dem Gletscher
Tanz auf dem Gletscher
So sieht's direkt an der Gletscherzunge aus
So sieht's direkt an der Gletscherzunge aus
Ranger unter sich
Ranger unter sich
Gemütlichkeit vor unserer Hütte - die Sonne ist wieder da
Gemütlichkeit vor unserer Hütte - die Sonne ist wieder da
Mmmmmmmmmmmmmh...
Mmmmmmmmmmmmmh...
Lake Matheson im Abendlicht
Lake Matheson im Abendlicht

 

 

Sonntag, 6. März 2011 - von Fox Glacier nach Westport

 

Früh aufstehen? Klappt einigermaßen. Ein Wetterchen wie im Bilderbuch – blauer Himmel und wenn wir vor unsere Hütte treten und uns umdrehen und über sie hinweg schauen auf die Berge – keine Wolken! Und da oben – ganz oben – ein winziger Zipfel schneebedeckter Mount Cook!


Aber es ist – wie auch in der Nacht – noch sehr kühl.

Um 9:30 Uhr düsen wir los … – naja, erst mal nur noch einmal bis zum Lake Matheson. Leider ist es aber ein kleines bisschen windig, so dass das mit dem Spiegelbild des Mount Cook nur ein ganz kleines Stück weit funktioniert, denn der große Teil des Sees ist zu unruhig und hat einige kleine Wellen – aber egal – es ist trotzdem wunderschön hier. Wir bleiben auch viel länger als geplant und kommen erst um 11 Uhr wirklich los.


Erster Stopp um die späte Mittagszeit ist Hokitika. Dort entscheiden wir uns erst mal kurzfristig, Mittagessen zu gehen. Heute ist Sonntag (ach nee – aber so als Reisender merkt man das nicht wirklich) und es gibt spezielle Lunch-Angebote. Für nur 15 Dollar (ca. 8 Euro) bekomme ich Lammbraten mit Apfelmus, Erbsen, Möhrchen, Kürbis und gebackenen Kartoffeln. Werner entscheidet sich für Fisch (Kabeljau) und Chips (Fritten) – und ist ebenso glücklich mit seiner Wahl wie ich mit meiner.


Dann ziehen wir noch durch die Stadt und nach längerem Hin und Her kaufe ich mir (im ersten Laden, in dem wir waren) einen Jade-Kettenanhänger. Dafür ist die Stadt berühmt – und wenn nicht hier, wo dann?

Auch ein kurzer Stopp im Supermarkt ist drin – wir kaufen uns nochmal Steaks für heute Abend (ein sehr Steak-lastiger Urlaub, ich weiß … das ändert sich auch wieder) und Gemüse für morgen.


Die Küste weiter hoch gen Norden ist toll – das gute Wetter bleibt uns erhalten und wir genießen die Fahrt sehr. Immer wieder tolle Strände, neben uns die grünen Berge – und das alles bei Sonnenschein! Für hier sehr ungewöhnlich – denn im „Regenwald“ regnet es halt meistens. Wie sagte Gila so schön: „Viel Spaß in der Waschküche Neuseelands!“ Aber wir sind Lucky Mushrooms! (für Papa und Regina: Glückspilze).


In Punakaiki sind wir dann so gegen 17 Uhr – bestes Licht für die Fotos der Pancake-Rocks (Pfannkuchen-Berge) – und genau so sehen sie auch aus. Wie große Stapel Pfannkuchen.


In den dazugehörenden Shops (kein Highlight ohne Souvenirshops …) erstehe ich dann noch eine Kette (ja, ich weiß – ein teurer Tag … mit vielen schönen Erinnerungsstücken …): einen Touchstone – ein dunkler Stein in den ein Farnblatt graviert ist. Wenn man ihn eine Weile in die Hand nimmt, wird er (zumindest bei mir) ganz warm.


Und da unterwegs noch weitere schöne Ausblicke (und somit Fotostopps) warten, kommen wir erst um kurz nach 19 Uhr auf dem Campingplatz Seal Colony in Westport an. Wie gut, dass wir schon gestern morgen in der Rezeption am Fox Glacier gebeten hatten, dass sie hier anrufen – so haben wir eine Reservierung, brauchen nicht hetzen und können nun wieder einmal eine gemütliche Camp-Cabin mit eigenem Bad und kleiner Küche beziehen.


Wir werfen aber nur schnell unsere Sachen rein, füllen den Kühlschrank und düsen noch mal los – zum Sonnenuntergang zur Seal Colony. Es sind ca. 15 km dorthin und die Sonne steht schon tief, als wir ankommen.


Wir sehen eine ganze Menge Seehunde, aber für Fotos ist es schon zu dunkel. Wir „begnügen“ uns mit netten Bildern vom Sonnenuntergang.


Zurück in der Hütte haben wir keinen großen Hunger – die Steaks bleiben für morgen im Kühlschrank und wir essen nur unsere Butties mit ein bisschen Gurke und Tomate und gehen nicht allzu spät schlafen.


Noch einmal am Lake Matheson - dieses Mal mit Spiegelbild
Noch einmal am Lake Matheson - dieses Mal mit Spiegelbild
Mt. Tasman und Mt. Cook nebeneinander - toll!
Mt. Tasman und Mt. Cook nebeneinander - toll!
Ein letzter Blick auf die wirklich hohen Berge...
Ein letzter Blick auf die wirklich hohen Berge...
Am Strand von H O K I T I K A
Am Strand von H O K I T I K A
Lunch-Stopp in Hokitika
Lunch-Stopp in Hokitika
der Jade-Hauptstadt
der Jade-Hauptstadt
Und das kann am Ende dabei rauskommen
Und das kann am Ende dabei rauskommen
Ständige Begleiter auf unserer Tour durch Neuseeland:
Ständige Begleiter auf unserer Tour durch Neuseeland:
2 Autospuren und die Bahn passen hier auf dieser Brücke zusammen
2 Autospuren und die Bahn passen hier auf dieser Brücke zusammen
Keine Angst, das Weka (Waldhuhn) kam ungeschoren davon
Keine Angst, das Weka (Waldhuhn) kam ungeschoren davon
Die Pancake-Rocks - wie die Pfannekuchen
Die Pancake-Rocks - wie die Pfannekuchen
Küstenpanorama kurz vor Westport
Küstenpanorama kurz vor Westport
...wo der Regenwald ans Meer stößt
...wo der Regenwald ans Meer stößt
Robbenkolonie am Cape Foulwind
Robbenkolonie am Cape Foulwind
ganz schön weit bis nach Hause!!!
ganz schön weit bis nach Hause!!!
Gute Nacht!
Gute Nacht!

 

 

Montag, 7. März 2011 - Tagestour nach Karamea

 

 

Es wird mal wieder ausgeschlafen. Ich wache um 8:30 Uhr auf – wie gut, dass wir heute keine großen Pläne haben! Aber da die Sonne lacht und der Strand nur 200 Meter weiter ist, machen wir – noch vor dem Frühstück!!! – einen Strandspaziergang. Wir haben ihn fast für uns alleine.


Aber das gute Wetter und die Möglichkeiten unseres Campingplatzes wollen / sollten wir mal nutzen und werfen – auch noch vor dem Frühstück!!! - eine Maschine Wäsche an. Die Sachen kommen aber voller Waschmittelrückstände raus. Und da hilft auch kein zweites Mal waschen ohne Waschmittel. Also alles in unserem Waschbecken nochmal ausgewaschen – aber so richtig frei sind die T-Shirts immer noch nicht. Ggggrrrr – sieht eher aus wie „Tempotaschentuchreste …“ – aber alle Taschen sind „sauber“. Vielleicht war ja etwas in der Trommel der Waschmaschine?


Somit „versaut man sich den Tag, so gut man kann“ – so etwas (also Wäsche waschen – nicht die Probleme dadurch) muss halt auch mal sein. Dann erstehen wir an der Rezeption für 2 Dollar 25 Wäscheklammern und hängen alles auf `ne Wäschespinne in die Sonne. Das wird alles heute Abend trocken sein.


Nach einem recht späten Frühstück (ja, das fand zwischen dem ganzen Wäschewaschen auch noch statt) fahren wir gegen 12:30 Uhr los – noch einmal zurück zur Seehundkolonie. Dort ist nun alles im Hellen gut zu sehen.


Außerdem hält dort gerade ein Magic-Bus (damit kann man durch Neuseeland reisen und bleiben, wo es einem gefällt und dann wieder weiterfahren) und wer steigt aus? Duco, ein junger Holländer, mit dem ich die Tour auf Tasmanien Anfang Januar gemacht habe. Er hatte zwischenzeitlich die Nordinsel Neuseelands erkundet und ist nun hier unterwegs. Welch` Zufall – die Welt ist klein!


Wir tigern gegen 13:30 Uhr endlich mal gen Norden los – wir wollen „eine der schönsten Strecken Neuseelands“ (lt. Lonely Planet Reiseführer) fahren – hoch nach Karamea, ca. 100 km nördlich von Westport. Die Strecke ist schön, wir kommen über viele kleine einspurige Brücken, haben neben uns den Regenwald mit viel Grün – eine ganze Weile neben uns schöne Strände.


Im Regenwald wird die Straße dann auch sehr sehr kurvig und wir fahren bis auf 420 Meter Höhe – am Taffytown Summit!


Karamea ist ein klitzekleines verschlafenes Nest – wo wir uns ins Saracens Cafe in den Garten setzen und eine kleine Pie essen – danach noch ein Nachtischeis. Ich weiß – Sünde pur! Habe auch ein schlechtes Gewissen (aber nur ein ganz kleines).


Der Rückweg ist genauso schön wie der Weg hin. In Hector – ca. 40 km vor Westport – gehen wir noch ein bisschen am Strand spazieren. Hier sollen die kleinsten Delphine Neuseelands – die Hector Dolphins – leben. Aber um sie zu sehen reicht unser Glück heute nicht aus.


Wir beschäftigen uns eine ganze Weile mit einer Mission – aber dazu am Ende der Reise mehr …


Nach kurzem Einkaufsstopp in Westport (wir hatten vor allem keine Erdbeermarmelade fürs morgige Frühstück mehr) sind wir kurz nach 19 Uhr an unserer Hütte. Die Wäsche ist trocken – aber die T-Shirts sehen immer noch schlimm aus. Ich bearbeite sie eine Weile mit der (trockenen und sauberen, da neuen) Abwaschbürste und schüttle sie kräftig aus. Mmmhhh – so muss es dann einfach gehen.


Und dann wartet wieder einmal der Blogg für die vergangenen 2 Tage auf mich – und auf Werner die Küche. Heute abend gibt´s den restlichen Reissalat und Steaks. Und den Abwasch macht der Tapfere dann auch noch… super!


Ein paar Postkarten wollen auch geschrieben werden – wozu man so als Langzeitreisender ja überhaupt fast nie kommt … Werner schreibt …Und da es morgen weitergeht, wird`s heute abend nicht so spät – denn morgen klingelt wieder mal der Wecker …



Am Strand von Westport...
Am Strand von Westport...
...finden wir merkwürdige Zeichnungen im Sand
...finden wir merkwürdige Zeichnungen im Sand
Noch einmal zurück am Cape Foulwind
Noch einmal zurück am Cape Foulwind
warten auch schon die putzmunteren Seelöwen auf uns
warten auch schon die putzmunteren Seelöwen auf uns
Weit oben im Norden - an der Bucht vor Karamea
Weit oben im Norden - an der Bucht vor Karamea
Eine Pie kann niemals schaden
Eine Pie kann niemals schaden
Heut' geht's uns gut
Heut' geht's uns gut

 

 

Dienstag, 8. März 2011 - von Westport nach Richmond/Nelson

 

Und als er um 7 Uhr klingelt, ist es draußen noch dunkel – also nochmal kurz rumdrehen. 7:30 Uhr aufstehen reicht auch.


Wir sind ein eingespieltes Team – um 9:30 Uhr reiten wir los! Noch einmal ganz kurz dem wunderschönen Strand „Tschüss“ sagen – und dann auf die Straße nach Nelson. Wir fahren durchs Gebirge, der Weg windet sich in engen Kurven, mal rauf – mal runter – Werner hat viel Spaß beim Fahren.


Gegen 11 Uhr halten wir kurz vor Murchison an der mit 110 Metern längsten Swinging Bridge (Hängebrücke) Neuseelands. Für 5 Dollar darf man rüberlaufen (man kann auch von drüben an Seilen in einem Sessel zurück – der Thrill kostet 30 Dollar).

Drüben machen wir für 1 ½ Stunden einen Walk durch dichten Regenwald, über viele Baumwurzeln, über kleine Wasserwege, an großen und kleinen Bäumen vorbei – bis wir am Ende an den Awiki-Wasserfällen stehen sollen. Naja – tun wir wohl auch – wenn Awiki das Maori-Wort für klitzeklein ist, haut`s hin.


Auf dem Rückweg habe ich schon Angst, dass wir nicht „trockenen Fußes“ zurückkommen, denn teilweise ist der Weg sehr matschig und deshalb auch mit Planken belegt, über die man zum Teil balancieren muss. Und dann verliere ich genau die – die Balance nämlich – und trete mit dem linken Fuß in den Matsch. Naja – so bekommen meine Sandalen wieder mal eine Wäsche, denn nun haben sie sie mehr als nötig.


Der Weg macht trotzdem viel Spaß und fast schon viel zu bald stehen wir wieder an der Hängebrücke für den Rückweg. Hungrig machen wir uns nun erst einmal über unsere Butties her, ein bisschen Steak von gestern und Käse ist auch noch da.


Dann geht`s weiter – die restlichen 160 km bis Nelson fahren wir erst aus dem Gebirge hinaus und dann durch weiter grüne Täler, viele Kühe, Schafe, Pferde, ab und zu auch Wild. Das wurde hier irgendwann zu Jagdzwecken mal eingeführt. Da es hier keine natürlichen Feinde hat, hat es sich explosionsartig vermehrt – und wurde zur Plage. Nun darf es nur noch in Gehegen gehalten werden – viel wird nach Übersee exportiert.


Gegen 16 Uhr sind wir dann kurz vor Nelson in Richmond, wo wir wieder auf einem Top 10 Platz eine Hütte gemietet haben. Sachen ausladen, kurz ausruhen – wieder losdüsen.


Gleich nebenan gibt es einen McDonalds. Wir checken „mal eben“ unsere Mails – eine Stunde später haben wir nicht viel erreicht, weil es nicht ordentlich funktioniert. Wir fahren noch einmal nach Nelson rein, aber da ist schon alles zu (18 Uhr) und „tot“. Es ist mittlerweile recht kühl und windig geworden – und wir fahren „heim“.


Ein kleiner Snack vor dem Abendessen gegen den ersten größten Hunger: Crackers mit Aufstrich. 1. sonnengereifte Tomaten mit Parmesan und 2. Spinatcreme mit Feta und Parmesan – mmmhhh.

Später gibt es dann Kartoffeln mit Lauchgemüse und gekochten Schinken dazu.


Werner macht (wieder mal – der Arme) den Abwasch (immerhin habe ich heute gekocht!) – ich schreibe den Blogg.


Bald geht`s ins Bett – morgen möchten wir (und nicht müssen!) früh aufstehen, denn wir wollen eine lange Tagestour in den Abel Tasman National Park machen.


 

Noch hängen die Wolken tief, aber....
Noch hängen die Wolken tief, aber....
.....bald schon reißt der Himmel auf
.....bald schon reißt der Himmel auf
Die längste Schwingbrücke Neuseelands über den Murchison River
Die längste Schwingbrücke Neuseelands über den Murchison River
So sieht's aus, wenn man drüber läuft
So sieht's aus, wenn man drüber läuft
Werner ganz locker
Werner ganz locker
Werner kommt noch durch - mich hat's da eine Minute später in den Matsch gehauen
Werner kommt noch durch - mich hat's da eine Minute später in den Matsch gehauen
Von wilden Wassern umtost
Von wilden Wassern umtost
Und weiter geht's in Richtung Nelson
Und weiter geht's in Richtung Nelson
Unsere Cabin in Richmond
Unsere Cabin in Richmond

 

 

Mittwoch, 9. März 2011 - Tagestour in den Abel Tasman N.P. und in die Golden Bay

 

Nachts hat es geregnet, vor unserer Hütte steht eine große Pfütze, und leider ist der Himmel erst einmal bedeckt. Ob wir wohl zum Auto schwimmen müssen? Immerhin, nach dem Frühstück ist es trocken, und als wir so gegen 10:00 Uhr losfahren, reißt der Himmel auf und die liebe Sonne kommt raus.


Apropos Frühstück: das ist heute – wieder mal Pfannkuchen und Obst und Joghurt – superlecker.


Unsere erste Station auf dem Weg die Küste entlang ist Rabbit Island – die Haseninsel. Für die Menschen von Richmond und Nelson das Naherholungsgebiet hier oben im Norden. Über einen Damm kommt man auf die Insel, und die ist ein einziger riesengroßer Picknick-Platz mit ca. 2 km Strand. Und den haben wir – jetzt im Sonnenschein, zwar noch ein wenig diesig aber der blaue Himmel ist schon zu erkennen – für uns ganz allein. Wir laufen den Strand längs, spüren in uns herrliche Ruhe und Gelassenheit und finden super schöne Muscheln. Große Shell-Muscheln, viele Schneckenmuscheln und große Miesmuscheln – es fällt richtig schwer, diese NICHT mitzunehmen. Aber wir nehmen nur Fotos mit – und hinterlassen nur Fußabdrücke auf dem menschenleeren Strand. Und auch die werden mit der nächsten Flut wieder verschwinden.


Nach 1 Std. Genuss geht es weiter die Küste hoch – unser nächster Stopp ist Mapua, ein kleines verträumtes Fischerdorf mit kleinen, netten Schmuckläden. Die hätten wir hier gar nicht erwartet. Hier scheinen durchaus Touristen relaxen zu wollen, glücklicherweise heute aber nicht viele. Der Abstecher hat sich gelohnt.


Als wir da wieder loskommen, ist es schon Mittag. 12:30 Uhr – Hunger macht sich bemerkbar – wir stoppen kurzerhand an der Strecke kurz vor Motueka in einem „Organic Cafe“ – einem Naturkost-Restaurant. Die Toad Hall (=Froschhütte) serviert uns eine leckere Satay-Pumpkin-Pie und eine Veggie Quiche. Dazu gibt’s einen großen Krug Wasser mit vielen Zitronen drin. Und die sind überhaupt nicht sauer – es schmeckt soooo gut. Werner bekommt kaum was ab – ich trinke den Krug fast alleine leer.


Um kurz nach 13 Uhr geht es dann endlich wirklich los – ab in die Berge gen Takaka. In Ngarua will Werner gerne auf die Spuren seiner früheren Neuseeland-Reise. Wir sind für eine knappe Stunde unter der Erde in einer Tropfstein-Höhle und bewundern Stalagmiten und Stalagtiten. Außerdem wurden hier die Überreste des ausgestorbenen Riesenvogels Moa gefunden, wir können uns ein gutes Bild von ihm machen. Der Ausgang dieser Höhle ist der Renner: Du kletterst eine alte Eisenleiter ca. 5 Meter hoch, öffnest eine große Klappe und stehst mitten auf dem Berg, zwischen Gras, Schafen und Granitsteinen.


Nach den Höhlen schrauben wir uns weiter den Berg hoch, dann wieder über Serpentinen runter nach Upper Takaka und weiter nach Takaka.


Ein bisschen weiter wollen wir noch in die Golden Bay rein – nämlich bis nach Collingwood. Die knappe Stunde hätten wir uns aber sparen können. Es ist wieder recht trübe am Himmel, die Fahrt nicht berauschend und der Ort erst recht nicht.


Auf der Rückfahrt halten wir an den Pu Pu Springs, der zweitreinsten Wasserquelle der Welt (Nr 1 ist eine Stelle in der Antarktis). Da wollte ich erst gar nicht hin, weil ich dachte, es handele sich um ein Thermalbad. Weit gefehlt, wir wandern eine knappe Stunde durch schönes Waldgebiet, die Quellen, Bäche und Ströme haben immer wieder unterschiedliche Farben, und da es auch am Himmel wieder freundlicher wird, macht der Walk richtig Spaß.


Am späten Nachmittag zweigen wir in Takaka noch einmal von der Heimroute ab und fahren Richtung Totaranui, um am Ende doch noch eine klitzekleine Wanderung in den Abel-Tasman-Nationalpark rein zu unternehmen. Ziel sind die Wainui-Falls. Wir wandern 2 km in den dichten Farnwald rein, immer entlang eines kleinen Flüsschens. Laut Schild soll die Wanderung 40 Minuten dauern (ich hatte nur leider übersehen, dass da nicht „40 min return“ stand. So sind wir erst nach 70 Minuten wieder am Auto. Aber der Weg ist toll. Erst müssen wir über eine Riesenpfütze balancieren, dann geht es über weichen Waldboden ein klein wenig bergan, dann wieder klettern wir über Steine und Baumwurzeln. Da kommt auch schon die angekündigte Hängebrücke, die ziemlich wackelt und auch nur für eine Person zugelassen ist (Regina, Du hättest Deine reine Freude gehabt …. beim Umdrehen.) Und dann stehen wir staunend vor den rauschenden Wasserfällen mitten im Busch. Dank des Regens der letzten Tage führen die Fälle richtig viel Wasser. Hier ist nix los, wir hatten die ganze Strecke für uns. Toll!


Als wir zurück am Auto sind, ist es schon spät – 19:30 Uhr. Die Rückfahrt an der Küste entlang nach Takaka im Abendlicht macht viel Spaß.


Bevor wir dann im Dunkeln wieder über die Berge hüpfen, müssen wir uns stärken. In Takaka kommt der Hunger (und nicht nur der kleine). Ein Fish&Chips-Schild im Ort lacht uns an – für insgesamt 9 NZ-Dollar (= 5 Euro) werden wir beide von leckerem Backfisch (Rig = ein recht fester Fisch) mit Pommes frites pappsatt.


Kurz nach 20 Uhr düsen wir dann mit Volldampf los. Werner möchte gerne möglichst weit kommen, bevor es völlig dunkel ist. Und die Nachtfahrt über die Berge ist recht busy. Ziemlich viel Verkehr um die Uhrzeit – mehr als tagsüber. Immer wieder kommen uns Milch-LKWs entgegen.


Um ½ zehn Uhr sind wir wieder in Richmond und besuchen noch kurz McD für eine heiße Schokolade und Internet. Die Mails wollen noch einmal gecheckt werden.


Um 22:00 Uhr sind wir dann endlich wieder „zuhause“ – hatte ich es nicht schon angedeutet, dass dies ein langer Tag wird. Trotzdem schreibe ich fix noch Stichworte für den Blogg, und die Fotos wollen auch rübergeschoben werden vom Fotochip auf mein Netbook.


22:45 Uhr: Werner schläft und schnarcht – ich bin auch so müde, dass ich es ihm wohl gleich nachmachen werde.


 

Rabbit Island - die Haseninsel ganz für uns alleine
Rabbit Island - die Haseninsel ganz für uns alleine
Hier wird es auch wieder schön - die Sonne kommt raus
Hier wird es auch wieder schön - die Sonne kommt raus
...und wir finden Supermuscheln
...und wir finden Supermuscheln
Mahlzeit - heute mal super organisch
Mahlzeit - heute mal super organisch
Die Granitbrocken vom Takaka Hill...
Die Granitbrocken vom Takaka Hill...
...und die Höhlen darunter
...und die Höhlen darunter
Hier geht's rein.....
Hier geht's rein.....
Der ausgestorbene Moa-Vogel
Der ausgestorbene Moa-Vogel
.....und hier geht's wieder raus
.....und hier geht's wieder raus
Pu Pu Springs - die reinsten Quellen der Welt (außerhalb der Antarktis)
Pu Pu Springs - die reinsten Quellen der Welt (außerhalb der Antarktis)
Schicker Schlitten
Schicker Schlitten
Hole in the Rock - auf dem Weg in den Abel Tasman N. P.
Hole in the Rock - auf dem Weg in den Abel Tasman N. P.
Wieder mal geht's über eine Hängebrücke
Wieder mal geht's über eine Hängebrücke
.....zu den Wainui-Wasserfällen
.....zu den Wainui-Wasserfällen
Einmal Fish&Chips zur Stärkung bitte!
Einmal Fish&Chips zur Stärkung bitte!

 

 

Donnerstag, 10. März 2011 - von Richmond nach Kaikoura

 

Wieder wird früh aufgestanden – wir haben heute eine weite Fahrt vor uns. Bevor wir aber weiterfahren, wollen wir gerne nach dem Frühstück noch mal nach Rabbit Island rüber. Die Ruhe dort hat uns gestern einfach zu gut gefallen, und bei herrlichem Sonnenschein drehen wir dort noch einmal eine große Runde am menschenleeren Strand. Herrlich!


Danach verbringen wir noch eine Stunde in Nelson und klären so einiges. Habe mich mal bei der Intercity-Buslinie und beim Railway-Büro nach den Möglichkeiten für meine Weiterreise erkundigt, wenn Werner Ende der Woche wieder in Richtung Heimat unterwegs ist.


Eigentlich wollte ich mit dem Zug von Timaru nach Kaikoura oder Picton fahren und dann mit der Fähre weiter nach Wellington. Das funktioniert nun aber nicht, weil der Zug ab Christchurch im Moment nicht fährt – vermutlich noch wegen des Erdbebens. Da muss ich also nach einer Alternative suchen.


Wir fahren weiter gen Picton – am Marlborough und danach am Queen Charlotte Sound entlang – eine wunderschöne Gegend, die mich sehr an Norwegen erinnert hat.


In Picton legt die Fähre von der Nordinsel an und ab – leider ist gerade keine da. Daneben wird hier Holz verarbeitet und verladen – es gibt unendlich viel Holz hier. Außerdem wieder jede Menge netter Geschäfte in der kleinen Hafenstadt – hat uns gut gefallen. Wir widerstehen allen Versuchungen erfolgreich.


Aber wir müssen weiter – der nächste Stopp zum Tanken ist Blenheim. Nebendran gibt es direkt einen McD – also mal schnell Mails checken – und nach der Weiterreise für mich per Flugzeug schauen – ich wäre schon froh, wenn ich diese Sorge von der Seele hätte. Timaru – Dunedin – 3 Std. Bus und dann Flug nach Wellington – würde ja auch gehen – aber leider fliegt Jetstar nicht von oder nach Dunedin. Schade. Mit Air New Zealand? Ja – die Anschlusszeiten per Bus von Timaru passen auch. Allerdings kostet der Spaß mit Air NZ von dort ca. 170 Dollar, plus Bus – da kann ich auch gleich von Timaru aus fliegen. Und dann finde ich plötzlich tatsächlich noch einmal Timaru – Wellington mit Air NZ für 175 Dollar – allerdings ganz früh (7:10 Uhr) am Samstagmorgen. Egal – ich buche den Flug – Problem endlich gelöst! Mir fällt ein Hinkelstein vom Herzen. Und ein paar Tage Ruhe bei Gila, Jonathan und Ella in Timaru tun sicherlich gut. Wenn die mich nicht schon früher rausschmeißen? Aber ich hoffe mal, dass das gut geht. Ich konnte sie nun nur nicht mehr fragen.


Werner war in der Zwischenzeit tanken und einkaufen – hat für heute Abend Steaks besorgt (wieder mal …). Aber die sind immer wieder sehr lecker.


Schnell noch `ne Mail an meine Couchsurfing-Gastgeberin in Wellington, dass ich nun doch erst Samstagmorgen komme. Jetzt heißt es aber unbedingt weiter nach Kaikoura – wir sind durch den McD-Stopp spät dran. Aber egal – meine Weiterreise steht – juchhuuuuu!!!!!


Nach der Fahrt durch den Sound mit viel Grün sind die Hügel und Wiesen auf der Weiterfahrt total gelb – schon ulkig. Die Hügel wirken ganz samtig. Hat wohl mit dem Sandsteinboden zu tun, der hier in der Gegen vorherrscht. Dann wird es aber wieder grün – hier liegt eines der Weinanbaugebiete Neuseelands und man sieht große Flächen mit Weinstöcken.


Kurz vor Kaikoura noch ein Stopp am Ohau-Lookout. Hier gibt es eine Seehund-Kolonie, und man kann die putzigen Kerlchen von ganz nah beobachten. Die Kolonie hat wohl gerade Nachwuchs bekommen – ganz viele kleine Robbenjunge toben durch die Bucht, über die Felsen, den Sand und vor allem in zwei ausgewaschenen Felsmulden, die mit Wasser gefüllt sind und sich hervorragend als Swimming Pool eignen. Leider ist die Sonne schon untergegangen – das Licht ist nicht mehr so gut. Vielleicht kommen wir morgen ja noch einmal hierher.


Gegen 19 Uhr laufen wir dann endlich im Brook House B&B ein. Unser Gastgeberin Judy ist total nett, wir haben ein schönes Zimmer mit kleiner Küche und ein bequemes, großes Bett – super!


Werner fragt noch nach Whale-Watching-Touren. Hier in Kaikoura kommen die tiefen Meeresgräben bis ganz nahe an die Küste ran. Unmittelbar vor Land geht es schon auf mehrere 1000 Meter runter. Deshalb finden sich hier das ganze Jahr über Pottwale ein. Und wir haben Glück. Judy arbeitet bei der einzigen Organisation, die Touren raus aufs Meer anbietet. Das Recht dazu haben hier nur die Maori. Rabatt kann sie uns zwar nicht einräumen, aber sie bucht uns gleich im Internet in die nächste verfügbare Tour ein (morgen früh um 7:45 Uhr – da ist es ja fast noch dunke!!!). Es ist recht teuer, ich zögere. Habe ja nun auch schon einige Whale-Watching-Touren mitgemacht. Judy meint, dass laut Wetterbericht die Bedingungen morgen früh optimal seien, nachmittags sei Wind angesagt und mit dem Tagesverlauf steigen die Chancen, dass die Touren abgesagt werden müssen. Kurzerhand lädt mich Werner ein – es steht immer noch ein schönes Abendessen aus – das wird nun in eine Whale-Watching-Tour umgemünzt. Okay – ich freue mich.


Gegen 20 Uhr sind wir endlich wieder im Zimmer – und kochen uns ganz schnell unser Abendbrot: Steaks mit Nudeln und Möhrchen. Langsam kommt der Punkt, wo wir mal ans Reste aufessen denken müssen (Nudeln sind da schon ein guter Anfang).


Um 22:30 Uhr fallen wir todmüde ins Bett … morgen früh geht`s ganz früh raus!


Noch einmal auf Rabbit Island -
Noch einmal auf Rabbit Island -
Kormorane und wir - sonst nur das Meeresrauschen
Kormorane und wir - sonst nur das Meeresrauschen
Queen Charlotte- und Marlborogh Sound - grandiose Blicke
Queen Charlotte- und Marlborogh Sound - grandiose Blicke
Holzstadt Picton
Holzstadt Picton
Picton - von hier aus geht's per Schiff rüber auf die Nordinsel
Picton - von hier aus geht's per Schiff rüber auf die Nordinsel
Gelbe Berge und Weinreben
Gelbe Berge und Weinreben
Ohau-Point - der Seehund-Kindergarten
Ohau-Point - der Seehund-Kindergarten