Sonntag, 8. August 2010 Dombas - Nesbyen

Fast 1 Uhr – ich gehe jetzt endlich schlafen.

Entsprechend müde bin ich noch, als meine Zimmernachbarn um 7 Uhr aufstehen und duschen. Mein Wecker sollte erst um 8:30 Uhr klingeln. Nun ja – das ist halt Jugendherberge.


Um 8:30 Uhr bin ich dann auch fertig geduscht, und meine Sachen sind soweit vorbereitet, wieder in Smartie verstaut zu werden. Aber erst einmal klemme ich mir mein Netbook unter den Arm und gehe frühstücken. Nebenher schmeiße ich das Internet an und schreibe noch einige Mails.


Das Frühstück ist wieder grandios – alles, was das Herz begehrt: Lachs, Schinken, Käse (sogar der hier braune Käse, der nach Karamel schmeckt – so langsam gewöhne ich mich an ihn), gekochte Eier, Salate, Marmelade, Müsli, Orangensaft, Yoghurt und und und …


Eine Norwegerin fragt wohl nach einer Tüte zum Sandwich mitnehmen – super Idee – ich bekomme auch eine ab und freue mich auf ein nettes Mittagessen irgendwo an einer schönen Stelle. Aber erst einmal bin ich pappsatt und fahre so gegen 11 Uhr los.

 

Es sind nur ca. 280 km, laut Nüvi bin ich um 14:20 Uhr da. Na – das glaube ich ja so nicht. Weiß' er doch nicht, dass ich ganz oft anhalten und die Landschaft (und Kirchen) anschauen und filmen und fotografieren muss.


Von Dombas geht`s erst einmal südlich auf der E6 bis kurz hinter Otta, dort biege ich auf die Straße 257 ab.


Fahre ich zuerst durch's „Allgäu“ – grüne Wiesen, Straße hoch oben am Hang, schöner Blick ins Tal -, ist doch neben mir fast immer Wasser. Ein Fluß, ein See …


In Heidal schaue ich mir die schöne Kirche an, kurz danach einen netten Campigplatz: Jotusheimen Feriesenter, wo ich endlich auch mal meine Füße ins Wasser halten kann. Übrigens bekommt man, wenn man sich so nah am Wasser auf den Boden setzt, ggf eine nasse Hose. Nur so zur Info. Ist aber nicht schlimm, habe ich doch vorhin während der Fahrt einen Schluck aus meiner Wasserflasche trinken wollen (Plastikflasche) und sie zwischen meine Beine geklemmt um sie aufzudrehen. Das hat auch geklappt – aber sie war zu voll. Kaum war sie offen, kam mir auch schon ein Schwall Wasser entgegen. Wie gut, dass ich alle meine Sachen (und auch eine zweite Hose) bei mir habe! Denn nun war`s kalt und nass genug.


Aber zurück zur Fahrt…


In Randsverk geht`s auf die Straße 51, die mich am Jotunheimen Nationalpark vorbeiführt. Bin ich zuerst fast alleine auf der Straße, ändert sich das bald gewaltig. Ebenso die Landschaft – nur noch karge Felsbrocken – und zwar ganz viele. Und kleine und große Seen.


Plötzlich fühle ich mich wie in Königswinter auf dem Weg zum Drachenfels – ein Gewusel! Eine Stadt – Beitostolen - alle Geschäfte offen (heute ist Sonntag und ansonsten ist immer alles geschlossen gewesen). Himmel und Menschen, viele sitzen in den Cafes draußen in der Sonne – bei momentan 22° C - SOMMER!!!!


Ich lasse mich in einem Sportgeschäft beraten wegen eines guten Schlafsackes (Danke Frank für die Infos …) Leider gibt es keinen Ajungilak im Angebot – und 24oo Kronen (= 300 Euro) – das ist mir dann doch zu happig.


Weiter geht`s – es ist mittlerweile kurz nach 16 Uhr und Nüvi schätzt nun eine Ankunft von 18:30 Uhr. Mmmhhh – noch ganz schön viel fahren. Aber nun (fast 17 Uhr) habe ich erst einmal Hunger und esse an einem Rastplatz direkt an einem See mein Sandwich(t).


In Gol biege ich ab auf die Straße 7 – nun sind es nur noch knapp 20 km bis zum Ziel, der JuHe in Nesbyen. Die Stabkirche in Gol sieht beeindruckend aus, ist aber schon zu. Vielleicht fahre ich morgen, wenn es weitergeht, noch einmal kurz zurück nach Gol, ist ja nur ein Katzensprung.


Die JuHe ist eigentlich ein Campingplatz, der auch viele Hytta (Hütten) vermietet. Eine recht große ist dann meine – allerdings hat sie 5 Räume, und nur einer davon ist für mich. Recht klein, ein Stockbett und ein Tisch, mehr Platz ist nicht.

 

Im Nachbarzimmer wohnen zwei Ungarinnen, die mir erst einmal einen Vodka anbieten. Ich lehne lachend und dankend ab.


Nachdem ich mein Bett gemacht habe, erkunde ich etwas die Gegend. Der Platz liegt direkt am Fluss, und etwas weiter oben hat sich eine kleine Bucht mit Frischwasserzulauf gebildet. `Ne Runde schwimmen? Nein – Signe wäre zwar stolz auf mich, aber das Wasser ist eisekalt.


Leider gibt es hier kein Internet. Wie finde ich bloß heraus, ob sich jemand auf meine Couch-Anfragen gemeldet hat? Ich erkläre mein Problem und darf nachher kurz das Internet der JuHe nutzen. Nett.


Habe eine Absage bekommen – schade. Das mit Drammen und Umgebung will irgendwie nicht klappen.


Als ich um 22:30 Uhr von der Rezeption zurückkomme, schlafen meine Ungarinnen schon. Ich bin auch müde und will nur noch in mein Bett.


Checke noch einmal kurz mein Handy – weiss eigentlich gar nicht, warum. Intuition? Denn da ist wirklich etwas! Ein Anrufversuch (16:18 Uhr) von Signe und eine SMS eine Stunde später. Signe war bis heute auf der Hochzeit ihrer Nichte in der Nähe von Oslo. Nun hat sie auf der Rückfahrt nach Hause einen Smart gesehen – die gleiche Farbe wie meiner. Gegen 16 Uhr in Beitostolen. Und diese Autos sind hier doch so selten.


DAS WAR ICH!!!   Ach – wie ärgerlich, dass ich mein Handy nicht angeschaltet hatte (ja, Erika Gänseklein – ich weiß – Wasser auf Deiner „Handy-Mühle“ – aber wer rechnet denn hier mit so etwas?).


Nun male ich mir aus, wie wir uns schön in einem Cafe hätten noch eine Stunde treffen können und dann weiterfahren. Ich ärgere mich so, dass ich nun gar nicht mehr schlafen kann.


Ach, Norwegen ist doch wirklich klein.

 

unterwegs
unterwegs
auf wen warten die zwei denn?
auf wen warten die zwei denn?
wieder einmal eine schöne Stabkirche
wieder einmal eine schöne Stabkirche
ist es nicht schön hier?
ist es nicht schön hier?
Jotunsheimen National Park
Jotunsheimen National Park
am Wegesrand
am Wegesrand

 

 

Montag, 9. August 2010 Nesbyen - Geilo

Um 8:30 Uhr werde ich von alleine wach, dusche ganz gemütlich und frühstücke kurz nach 9 Uhr. So langsam regt sich etwas im Nachbarzimmer – dafür, dass die beiden heute noch bis Bergen wollen, schlafen sie aber ganz schön lange. Ich glaube, sie ahnen nicht, wie lange die Fahrt dauert.


Ich gehe zur Rezeption, die Dame ist so nett und ruft für mich in der JuHe in Nordsje an. Ich bekomme ein Bett und bin froh, zu wissen, wo ich heute Nacht bin. Ich hatte gestern noch bei den Hostels gestöbert – die sind ja zum Teil enorm teuer! Einige wollen 350 Kronen (und mehr) für ein Bett im Dorm (Schlafsaal). Die spinnen wohl!


Ich belade Smartie wieder und gehe erneut zur Rezeption, um meinen Zimmerschlüssel abzugeben.

Ich nehme noch eine Broschüre vom Tresen mit (das soll noch wichtig werden) und fahre gen Norden, zurück nach Gol.

 

Ein Stopp an einem Antikk-Shop – aber wovon diese Dame träumt, weiß ich nicht. Immense Preise für ziemlichen Schrott – da macht das Stöbern keinen Spaß.

 

Gegenüber ist eine Glasbläserei – da schau` ich mal vorbei. Und erstehe noch ein Geschenk für meine letzte Couch in Aarhus in Dänemark.


Ein Besuch in einer Bakeri bringt mir ein leckeres Roastbeef- Sandwich für meine Mittagspause ein.


Die Stabkirche in Gol ist beeindruckend, aber das Gelände ist so klein, dass man keine Bilder machen kann, man ist einfach zu nah dran. Also doch ein schneller Stopp auf der Straße 7. Die nehme ich Richtung Geilo.

 

Aber vorher schaue ich mir durch Zufall noch die Broschüre an, die ich vorhin mitgenommen habe. Es ist ein großer – tja – „Naturpark“ – so eine Art Tier- und Bauernhof. Mit Wölfen, Luchsen, Arktischen Füchsen, Rentieren … und ELCHEN! Und Ponyreiten, Streichelzoo usw. Wäre das nicht was für mich? Liegt kurz unterhalb von Geilo – in the middle of nowhere.


Und dann fällt mir ein, dass es in Geilo ja auch eine JuHe gibt. Also – gesagt, getan – nach Geilo gefahren (da wäre ich eh langgekommen).

Anfrage bei der JuHe:  ja, für 27o Kronen incl. Frühstück (und das sieht mir wieder sehr nach Hotelfrühstück aus) – abzüglich 10 % JuHe-Rabatt – bekomme ich sogar eine kleine Hütte für mich alleine. Ein Anruf in Norskje storniert meine Buchung dort.


Schnell meine Sachen in die Hütte gebracht, das Bett bezogen – und auf nach Langedrag.


Die Straße dorthin (die letzten 35 km) ist ein Albtraum. Mehrmals hebe ich mit Smartie ein bisschen ab – und mehrmals fallen wir in Schlaglöcher, bei denen ich Angst habe, nicht wieder rauszukommen. Ich fahre noch langsamer und verzichte trotz tollstem Wald - und somit Elchgebiet - aufs Elche-Ausspähen und konzentriere mich auf die Straße.


Nur so kommen wir heil um 14 Uhr auf dem Hof an, und ich bekomme gleich die erste Fütterung mit – die der Wölfe. Ein beeindruckendes Rudel. Leider sind die Erklärungen alle in norwegisch und das bringt mir nicht wirklich viel.


Danach sind die Luchse dran. Mit gefüttert werden.

Und dann die Rentiere, die zusammen mit den arktischen Füchsen in einem großen Gehege untergebracht sind. Alle Tiere haben Junge (so ca. im Mai / Juni geboren). Die arktischen Füchse sind nur am Rumwuseln. und ich habe große Probleme, sie mal vor die Linse meiner Kameras zu bekommen. Also lange genug, um sie auch ablichten zu können.


Dann werden noch einmal drei andere Wölfe gefüttert. Das mit einer großen Show. Der Mann, der die Fütterung vornimmt, kennt die Wölfe gut und lange und tollt vorher mit ihnen herum und erklärt uns, wer der Leitwolf ist, warum usw. Ich habe mittlerweile die junge Dame gefunden, die das Ganze ins Englische übersetzt, so dass ich nun doch einiges mitbekomme.


Danach sind die Führungen und Fütterungen vorbei und man darf auf eigene Faust durch's Gelände streifen. Leider habe ich die Elch-Fütterung um 13 Uhr verpasst – und so in ihrem recht großen Gehege kann man sie einfach nicht ausmachen. Schade.


Ich laufe noch einen großen Bogen um das ganze Gelände herum, muss aufpassen, dass mich die Pferdekutsche nicht über den Haufen fährt. Wer nicht reiten möchte, kann sich auch fahren lassen.


Gegen 17:30 Uhr habe ich alles gesehen. Ich mag nicht mehr. Für 180 Kronen Eintritt (Erwachsener, Kinder bis 16 Jahre 125 Kronen) bekommt man viel geboten. Zwischendurch hat es immer mal wieder für kurze Zeit angefangen zu regnen, aber das hat nicht groß gestört.


Auch auf dem Rückweg passe ich vor allem auf die Straße auf.


Dann noch kurz eine Runde durch Geilo und ein Einkauf für's Abendessen. Großen Hunger habe ich nicht – es gibt Brot mit „Skinkestek“ – nein, das riecht nicht. Das ist leckerer Schweinebraten. Dazu noch die restliche Gurke und als Nachtisch eine halbe Melone.


In der Rezeption frage ich vor meinem Abendbrot nach, wie das mit dem Internet so aussieht. Und setze mich dann in den Ess-Saal an den vordersten, freien Tisch und klappe mein Netbook auf – Jubel, es klappt auch mit meinem Netbook. Was ja bisher manchmal nicht so war.


Ansonsten gibt`s für eine große Reisegruppe gerade Abendessen – ich komme später noch einmal wieder, um ggf. mit Werner zu skypen, das würde jetzt gewaltig stören.


Schaue kurz mal nach dem Wetter – oh je, das wird schon wieder schlechter. Morgen früh noch schön, dann ab mittags für die nächsten 2 Tage Regen. Na super. Mal was Neues. Naja – vielleicht wird`s ja gar nicht so schlimm. In Oslo soll noch die Sonne scheinen. Vielleicht doch noch einmal ein bisschen östlicher?


Beim Abendessen entscheide ich mich, noch eine weitere Nacht hierzubleiben und morgen noch einmal eine Tagestour zum Hardangerfjord zu machen. Und dann weiterzusehen.


Und heute gehe ich mal früher schlafen – nehme ich mir fest vor!

 

 

meine kleine Hütte in Geilo
meine kleine Hütte in Geilo
endlich mal ein echtes Norwegerpferd
endlich mal ein echtes Norwegerpferd
Wolf
Wolf
und sein Rudel ...
und sein Rudel ...
ein arktischer Fuchs
ein arktischer Fuchs

 

 

Dienstag, 10. August Geilo

Nach einer ruhigen Nacht – ich habe gut geschlafen – bin ich um 8 Uhr wach. Nach einer tollen, heißen Dusche breche ich hungrig auf zum Frühstück. Das ist zwar nicht so toll wie das in Dombas, aber auch okay.


Heute mache ich nur eine Tagestour zum Eidfjord – ca. 100 km westwärts -, ich lasse mir also Zeit. Checke nebenher meine Mails, schreibe ein paar, setze meinen Blogg für die letzten beiden Tage ein.


Ich räume noch meine Hütte auf (wie zuhause – ha, ha, ha), falls noch jemand kommt. So gegen 10:30 Uhr düse ich ganz gemächlich bei herrlichem Sonnenschein und 22° C los – SOMMER!!!


Die Straße 7 macht zuerst Spaß, geht dann aber wieder in eine Buckelpiste über. Also vorsichtig fahren.


Ich fahre oben am Hardangervidda Nasjonalpark rum, vorbei an malerischen kleinen und größeren Seen. Hier fallen mir ganz besonders die schönen pinkfarbenen Blumen am Straßenrand auf, ein bisschen wie unsere Lupinen. Und davon gibt es Unmengen!


Die Landschaft wird wieder karg. Als ob man über ein großes Plateau fährt, viele Steine und Felsbrocken.


Kurz vor dem Ende meiner Tour rechts ein Parkplatz. Busse,  Himmel und Menschen – ein Gewusel. Hier kann man den Voringsfossen sehen. Einen großen Wasserfall. Mangels Regen in den letzten Tagen ist er aber nicht soooo beeindruckend wie auf den Postkarten im Souvenirshop.


Auch in Eidfjord ist die Hölle los. Erkennt man schon an den vielen geparkten Bussen. Es ist mittlerweile nach 13 Uhr, und ich habe Hunger. Setze mich an den kleinen Hafen in Eidfjord und esse mein Sandwich.


Im Co-op nebenan kaufe ich mir noch meinen Lieblingskaffee: Cappucchino-Eiskaffe aus dem Kühlfach. Oberlecker! Und wichtig, wenn ich mein Nachmittagstief bekomme und noch weiterfahren muss. Und hier finde ich ihn sogar in 1-Liter-Tetrapacks – Jubel! Denn die sind mit 36 Kronen „billig“ im Vergleich zur To-go-Variante (o,2 Liter für 18 Kronen).


Der Rückweg geht dann schneller, die Fotostopps fallen weg. Obwohl, so ab und zu halte ich doch noch an, jetzt im Nachmittagssonnenlicht sieht vieles anders und noch schöner aus.


Einen längeren Stopp mache ich an einem Rastplatz, wo ich einfach nur mal eine Weile sitze und die Aussicht auf den See und die weit hinten liegenden, schneebedeckten Berge genieße. Ach – es ist soooo schön hier!


Dann habe ich, wieder an meiner Hütte angekommen, keine Lust mehr, erneut loszufahren. Eigentlich wollte ich noch ein Stück die Straße 50 hoch (Empfehlung von Frank), aber die Sonne scheint so schön, und so setze ich mich auf meinen Campingstuhl, lege die Beine hoch und genieße die Sonne. URLAUB!!!


Um 18 Uhr fällt mir auf, dass Smartie eigentlich ganz schön schlimm aussieht. Ich nehme mir einen Eimer Wasser und `nen Lappen und versuche, den gröbsten Dreck abzubekommen.


Um 19 Uhr werfe ich dann im Waschhaus die Sauna an und entspanne. Welch erholsamer Tag! Vor allem, da ich später im Internet sehe, dass es morgen nun wirklich ganz doll regnen soll.


Ich esse mein Abendbrot und fange schon mal an, meine heutigen Fotos zu sichten und fürs Internet vorzubereiten.


Um 21 Uhr gehe ich in den Wintergarten des Hotels, um ins Internet zu gehen. Auf diese Idee kommen noch einige andere und 8 Laptops machen dann für jeden das Internet etwas langsamer. Dabei merke ich, dass meine Probleme mit dem Internet am Anfang meines Urlaubs vielleicht daran lagen, dass ich (wieder mal …) zu ungeduldig war? Auch hier ist zuerst kein Internetzugang zu bekommen. Gestern klappte es doch auch? Nach ca. 2 Minuten springt es dann plötzlich um auf „Internetzugriff“.  Mmmmhhh.

 

Ich skype mit Werner und Tamara, mit Signe klappt es nicht, da die Verbindung zu schlecht ist. Außerdem bekommen ja die anderen das ganze mit, und das ist irgendwie doof. Also verlegen wir uns aufs Chatten. Das klappt gut.


Pünktlich um 22:30 Uhr werden wir aus dem Hotel wieder alle rausgeworfen, ich gehe in meine Hütte. Schaue mir mal die Strecke für morgen an und räume schon einiges ins Auto. Laut Wetterbericht soll es ab 5 Uhr regnen.

Um Mitternacht mache ich die Augen zu und schlafe auch sofort ein.

auf dem Weg gen Westen
auf dem Weg gen Westen
Hardangervidda Nasjonalpark
Hardangervidda Nasjonalpark
Wollgras
Wollgras
Eidfjord
Eidfjord
Hardangervidda in der Nachmittagssonne
Hardangervidda in der Nachmittagssonne
ein tolles Dach
ein tolles Dach

 

 

Mittwoch, 11. August 2010 Geilo - Akkerhaugen

Der Wetterbericht hat Recht – es regnet wie Hulle. Ich werde um 6 Uhr vom Prasseln des Regens auf mein Hüttendach wach und drehe mich schnell wieder um. Bbbbrrrrr….


Aber um 8 Uhr stehe ich auf. Räume noch ein paar Sachen in Smartie ein und gehe rüber ins Hotel zum Frühstück. Schreibe diesen Blogg und möchte gar nicht mehr weg. Auch auf dem Wintergartendach hört man den Regen, auf der Straße entstehen große Pfützen.


Der Frühstücksraum füllt sich – heute frühstückt wohl jeder, so lange es geht. Aber der Regen wird nicht weniger. Schade, da wird die Fahrt nicht so schön werden.

 

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Nein, wurde sie nicht. Aber ab und zu kam mal die Sonne durch, so dass ich doch die eine oder andere Kirche anschauen konnte. Die, bei denen es geregnet hat, habe ich einfach links liegen gelassen. Für heute reicht es nun aber mit den Kirchen!


Ja – zur Fahrt – mmmhhh. Ich fahre immer die Straße 40 gen Süden, kurz hinter Kongsberg auf die E134 nach Notodden und Heddal (letzte Stabkirche für heute). Von dort aus nach Akkerhaugen - aber wie?

 

Keine Ahnung - Nüvi hat mich "geleitet".


Leider habe ich nicht immer weit gucken können, weil es so regnete. Aber die Gegend war ganz nett.

Mit den vielen Kirchenstopps zog es sich aber doch ganz schön hin.

 

Und Nüvi hat mich auf den letzten 15 km abenteuerliche Schotterwege durch Wald und Felder gescheucht. Ich hatte das Gefühl, dass gleich Has` und Fuchs aus dem Gebüsch springen, um sich und mir „Gute Nacht“ zu sagen.


Um 19 Uhr war es dann schön sonnig und warm, und ich habe die Gelegenheit genutzt – außer mir ist hier in der JuHe keiner – und bin an den kleinen Strand unterhalb der JuHe gegangen und eine Runde geschwommen. Wasser war zwar kalt – aber danach habe ich mich großartig gefühlt.


Die Dusche in der JuHe ist auch nett – was will man mehr.


Der Aufenthaltsraum ist superschön, die Küche gleich nebenan eine der saubersten, die ich je in einer JuHe gesehen habe. Ich mache mir einen Tee, und dann geht`s ins Internet, Blogg schreiben, ein bisschen skypen. Aber heute bin ich mal früh im Bett. Mal schauen, was ich morgen so anstelle.


man kann nicht immer gutes Wetter haben ...
man kann nicht immer gutes Wetter haben ...
die erste Stabkirche ...
die erste Stabkirche ...
die zweite - die von Uvdal
die zweite - die von Uvdal
sind die Zäune nicht putzig?
sind die Zäune nicht putzig?
die dritte Stabkirche
die dritte Stabkirche
und die vierte und letzte für heute: Heddal Stabkirche
und die vierte und letzte für heute: Heddal Stabkirche
unterwegs im Abendsonnenschein - endlich!
unterwegs im Abendsonnenschein - endlich!
mein Badeplatz unterhalb der JuHe in Akkerhaugen
mein Badeplatz unterhalb der JuHe in Akkerhaugen

Donnerstag, 12. August 2010 Akkerhaugen - Oslo - Saltroet

Um 6.30 Uhr werde ich wach, bIeibe noch etwas liegen und überlege, was ich denn nun heute tun soll. Werner hat mir gestern ins Gewissen geredet – ich wäre doch so nah an Oslo, da könne ich doch nicht in Norwegen gewesen sein und nicht in Oslo.


Okay – er hat Recht. Ich rappel mich auf, dusche, frühstücke, mache mir noch ein Sandwich für unterwegs – und düse um 8.35 Uhr los gen Oslo.


Ich gebe in Nüvi als Adresse ein Parkhaus aus meinem Reiseführer ein (Stadtplan Oslo). Dummerweise hat sich gerade das gesamte Tunnelsystem geändert und da, wo ich laut Nüvi rausfahren soll, gibt`s keine Ausfahrt.


Und dann verliert Nüvi das GPS-Signal und er teilt mir dies mit: Lost the signal – was so viel heißt wie : Du bist jetzt auf Dich gestellt – viel Glück! Na super – ich fahre dann einfach die erste Möglichkeit raus – und lande in einem weiteren Tunnel. Und habe jegliche Orientierung verloren.


Zum Glück endet der Tunnel an einem Kreisverkehr an einer Tankstelle und das trifft sich, denn ich muss eh` tanken. Dort frage ich nach dem Weg – ich muss zurück in den Tunnel. Na ja – lange Rede, kurzer Sinn – ich finde irgendwie die Innenstadt und das Parkhaus direkt am Hauptbahnhof.


Als ich allerdings gewahr werde, dass hier die Stunde parken 70 Kronen kosten soll ( = 9 Euro), setze ich mich wieder in meinen smartie und fahre weiter. Am Kreuzfahrt-Terminal kostet dann 1 Std parken 20 Kronen, so dass ich für 4 Stunden mit 80 Kronen dabei bin. Das ist okay.


Ich laufe mit dem Reiseführer unterm Arm los und schaue mir alles Sehenswerte in der Innenstadt an: das Parlamentsgebäude, das Grand Hotel, die Karl-Johans-Gate, das Nationaltheater, die Basar-Hallen und oben auf dem Hügel das königliche Schloß. Leider verpasse ich ganz knapp den Wachwechsel. 


In Oslo liegen zwei große Kreuzfahrtschiffe, so dass hier ein wuseliges Treiben herrscht. Aber die Sonne scheint, wir haben ca 24 Grad und es ist ein toller Tag für Oslo.


Nach 4 Stunden raumlaufen tun mir die Füße weh. Und ich fahre wieder zurück in die Natur. Aber erst einmal brauche ich fast 50 Minuten, um aus Oslo rauszukommen, denn um 15.30 Uhr ist die rush-hour schon in vollem Gange.


Ich fahre südwärts. Und da ich ja genug Zeit habe (laut Nüvi bin ich um 18.30 Uhr da), sage ich Nüvi „Mautstraßen vermeiden“. Ankunftszeit 19 Uhr. Nur eine halbe Stunde länger und bestimmt die schönere Strecke.

 

Aber dann kommt noch eine längere, nur einspurige Baustelle, an der ich eine Weile warten muss und die Ankunftszeit verschiebt sich immer mehr. Dann ein kurzer Stopp an einem Blumenladen, ich besorge für Else und Kjell eine schöne gelbe Chrysantheme. Fürs Einpacken braucht die gute Frau mehr als 5 Minuten.


Dann habe ich – wohl aus der Blume kommend – plötzlich während der Fahrt eine Wespe im Auto. Also schnell anhalten und den unerwünschten Mitfahrer hinausbefördern. Wieder gehen 5 Minuten drauf.


Dann habe ich kein Lust mehr auf die winzig kleinen Orte und nehme bei einer Ankunftszeit von mittlerweile 20.34 Uhr den Hinweis „Mautstraßen vermeiden“ wieder raus – und schwups lande ich auf der großen E18.


Dort tauchen nun allerdings meine „Lieblingsschilder“ alle 2 Minuten auf – und kurz dahinter die Kameras. Und ich habe keine Ahnung, wie schnell ich denn nun gerade fahren darf. War da nicht vorhin ein Schild mit 70 km/h? Keine Ahnung. Es kommen auch partout keine Schlider wie schnell man denn nun fahren darf. Die ersten beiden Kameras müssen neu sein – Nüvi muckt nicht. Also fahre ich mal vorsichtshalber 65 km/h. Bei der dritten Kamera sagt mir Nüvi kurz vorher Bescheid – nicht schneller als 80 km/h. Aha. Nun kann ich also wieder etwas Gas geben.

Das wird die lange Schlange von Autos hinter mir auch freuen. Warum hat mich denn keiner überholt? Ich fühlte mich alleine an der Spitze echt unwohl!


Gegen 19.45 Uhr fahre ich dann von der E18 ab auf die kleine Straße 410. Schalte Nüvi aus - das bringt jetzt eh` nichts mehr, da Familie Hovrind keine Straße und Hausummer hat und Nüvi kann mit Vestre Saltroed nichts anfangen.


Ich habe aber eine gute Wegbeschreibung von Kjell per mail bekommen und der folge ich nun tapfer.

Um 20.10 Uhr sehe ich die Bushaltestelle, an der ich rechts in den Hügel abbiegen soll – und da wartet Kjell auch schon auf mich. Das ist gut, denn es geht ganz ganz steil bergan und alleine hätte ich mich nicht getraut, hier heraufzufahren.


Oben wartet auch schon Else und begrüßt mich herzlich. Die Eltern sind genauso nett wie Annette und ich fühle mich gleich wohl.


Das Haus steht weit oben im Berg und man hat einen fantastischen Blick über die Bucht. Der Garten ist riesengroß (2500 qm) und vielleicht sollte ich lieber von einem Park sprechen? Neidisch schaue ich auf schön gestapeltes Kaminholz für die nächsten Jahre. Das braucht man hier aber auch – sie erzählen und zeigen mir, wie hoch im letzten Winter der Schnee lag – und ich bin beeindruckt.


Wir unterhalten uns eine ganze Weile, ich erzähle von meiner bisherigen Reise und dann essen wir Abendbrot. „Plötzlich“ ist es wieder mal Mitternacht und wir gehen schlafen. Ich in ein ganz bequemes Bett mit sehr gut riechender Bettwäsche – home, sweet home!


Ich schreibe noch schnell eine sms an Werner – und dann schlafe ich auch schon tief und fest. Und ich darf „ausschlafen“.

 

 

das Parlamentsgebäude in Oslo
das Parlamentsgebäude in Oslo
das Grand Hotel
das Grand Hotel
auch hier gibt`s Trolle
auch hier gibt`s Trolle
die Basar-Hallen
die Basar-Hallen
ein blauer Elch in der Innenstadt
ein blauer Elch in der Innenstadt
Trevestrand im Abendlicht
Trevestrand im Abendlicht

Freitag, 13. August 2010 Saltroed

Um 6.30 Uhr trommelt der Regen an meine Scheibe – brrrr – ich drehe mich schnell wieder um. Um 9 Uhr klopft es dann vorsichtig an meine Tür: „Frühstück ist fertig“. Huch - schon so spät?


Schnell springe ich aus den Federn, werfe mir ein bisschen Wasser ins Gesicht und dann gibt`s Frühstück.


Danach unterhalten sich Kjell und ich darüber, wann ich die Fähre zurück nach Dänemark nehmen möchte – und welche? Er sucht für mich im Internet und findet ein Tagesangebot von Fjordline – hin und zurück nach Dänemark mit einem Auto und bis zu 2 Erwachsenen für 280 Kronen. Und verspricht mir, dass ich mit smartie die Fähre verlassen darf und nicht wieder mit zurück fahren muss! Ansonsten stehe ich spät abends wieder auf der Matte bei ihnen!

 

Wir buchen meine Rückreise für Montag Nachmittag 15 Uhr. Die Alternative morgens um 8.45 Uhr mit zwei Stunden früher da sein müssen und Fahrt von 1 Stunde von hier zur Fähre war mir viel zu früh!


Später fahren wir ein bisschen an der Küste entlang und Kjell und Else zeigen mir, wo sie aufgewachsen und zur Schule gegangen sind.


Die Gegend ist so suuuperschön. Hier hätte ich auch gerne ein Häuschen oben am Hügel mit tollem Blick auf die See. Zum Beispiel das kleine rote am Hafen von Holmesund Brygge.


In Risoer laufen wir am Hafen entlang. Hier gibt es ganz viele weiße Häuser und das Städtchen ist eine Perle an der Küste (sagt auch mein Reiseführer!). Ich bekomme langsam Hunger (mittlerweile ist es 14 Uhr).

 

Die beiden kennen einen tollen Eisladen und ich lade sie zu einem Eis ein. Nur eine Kugel? Nehmt doch 2! Dann sehe ich allerdings die Kugel – jeder ist mit einer gut bedient! Superlecker – und von den Kalorien her eine Mahlzeit!


Wir schlendern noch ein bisschen die Einkaufsstraße entlang – ich vermeide (dank meines Eises, das gar nicht kleiner werden will) alle shops (und spare wahrscheinlich viel Geld).

 

Das geht eine ganze Weile gut – bis wir zu einem Intersport-Laden kommen (große Kette von Sportgeschäften hier in Norwegen). Sie haben ein Sommer-salg-Angebot (Sommerschlußverkauf) für …. AJUNGILAK-Schlafsäcke!


Die nette Verkäuferin erklärt uns, dass diese bis -17° geeignet sind, packt mir einen aus, so dass ich ihn anfassen und fühlen kann, wie dick er ist. Wir haben alle ein gutes Gefühl – und so schlage ich zu. Statt 900 Kronen ( ca 112 €) zahle ich 500 Kronen ( ca 65 €) – ein Schnäppchen.


Zuhause packe ich ihn gleich aus und teste ihn – mir wird schon nach kurzer Zeit zu warm. Na – hoffentlich bleibt das auch bei kälteren Temperaturen so! Ich freue mich sehr. Kjell bietet mir an, sein Zelt aufzubauen, so dass ich ihn gleich heute Nacht DRAUSSEN ausprobieren könne! Das lehne ich doch lieber dankend ab!


Gegen 19 Uhr taucht dann ihre Tochter Annette auf und wir freuen uns sehr, einander wiederzusehen.


Zum Abendbrot gibt es Wal-Steaks, die Else in einer braunen Soße serviert. Dazu neue Kartoffeln – superlecker! Ich habe noch nie Wal gegessen und er schmeckt mir sehr gut. Es ist sehr festes, dunkles Fleisch und ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass das Fisch ist. Als Nachtisch gibt`s Eis mit Birnen. Ich lebe hier wirklich sehr gut!


Dann setzen wir uns ins Wohnzimmer und haben viel zu erzählen. Kjell ist 40 Jahre lang zur See gefahren, Else hat ihn am Anfang begleitet und sie haben beide schon viel von der Welt gesehen.


Sie lachen, als ich um 22 Uhr anfange zu gähnen, und um 23 Uhr ist wirklich Schluss – ich kann die Augen kaum noch offenhalten - und gehe schlafen – in meinen neuen Ajungilak-Schlafsack! Und mir ist nicht zu kalt!

 

Eis in Risoer
Eis in Risoer
"zuhause" in Vestre Saltroed
"zuhause" in Vestre Saltroed

Samstag, 14. August 2010 Saltroed und Umgebung

Frühstück wie gestern um 9 Uhr – ich schaffe es gerade so, vorher wach zu sein.

 

Danach schreibe ich noch schnell einige mails – unter anderem an Cristina, meine nächste und letzte CS-Gastgeberin in Dänemark. Da ich auf dem Hinweg nicht vorbeikommen konnte, werde ich sie nun auf dem Rückweg besuchen. Sie hat – da sie auch deutsch spricht – schon eifrig meinen Blogg verfolgt und ist nun ganz gespannt, was ich noch so zu berichten habe.


Um kurz vor 11 Uhr fahren dann Annette, Kjell und ich los – Else mag lieber zuhause bleiben – zum Jernverksmuseum (Eisenwerksmuseum).


Das ist viel interessanter, als ich mir das eingangs vorstellen konnte. In einer sehr schönen Umgebung sehen wir, wie Schmiedeeisen hergestellt wird. Nach einem einleitenden Film erklärt uns der nette Junge aus Schwaben alles auf einem Rundgang und nicht nur in norwegisch, sondern für mich auch in deutsch – naja – in schwäbisch (aber das verstehe ich ja auch gut).


Wir können in den Hochofen hineinsehen, er wirft für uns den großen Blasebalg an, wir sehen die Hammer, mit denen die fast fertigen Klötze bearbeitet werden usw. Auch hochinteressant ist, wie das fertige glühende, flüssige Eisen in einen „Sandkasten“ geleitet wird. In diesem wurde vorher mit einer Form ein Abdruck in den Sand gemacht und befeuchtet (damit er das Eisen in genau dieser Form aufnimmt). Und dann ist eine Ofenplatte fertig.


In einem anderen Gebäude sind die Öfen, die hier hergestellt wurden, als Muster ausgestellt. Und viele Bilder aus damaligen Zeiten zeigen, was hier so los war Sommer wie Winter. Es war harte körperliche Arbeit und ich möchte nicht tauschen!


Ich warte immer darauf, dass Kjell mir auf einem Bild einen Urgroßvater zeigt, aber er lacht nur. Nein, in seiner Familie waren alle Männer Seefahrer.

 

Danach dürfen wir noch den schönen Garten - oder besser Park - besichtigen, den eine frühere Hausherrin angelegt hat. Wir brauchen gute 2 Stunden für das Museum.


Dann fahren wir die Küste hoch und sehen uns an, wo Annette zur Schule gegangen ist und laufen durch Trevestrand. 

 

Viele weiße Häuser in engen Straßen, viele Buchläden. Diesmal lädt uns Annette zum Eis ein und wir schlemmen wieder einmal.


Am frühen Nachmittag kommen wir heim, essen einen Snack (Milchreis mit Zucker und Zimt)  und ruhen uns ein bisschen in der Sonne sitzend aus.


Um 16 Uhr düsen Annette und ich noch einmal los und schauen uns die kleinen Orte in südlicher Richtung an der Küste an, wir fahren bis Grimstad. Schon in Arendal ist die Hölle los, da ist heute Abend am Hafen ein Fest und auch das Fernsehen ist da. Alle Geschäfte haben noch bis 18 Uhr geöffnet – und wir machen einen großen Bogen um diese.


Die Landschaft hier ist superschön und ich staune nur und wünsche mir, hier auch ein Sommerhäuschen zu haben.


Von unterwegs rufen wir zuhause an – Annette hat großen Hunger und wir sind in 20 Minuten da – Else fängt gleich an zu kochen.

Es gibt Hähnchenschnitzel, gemischten Salat und einen leckeren Kartoffelsalat. Und natürlich als Nachtisch Eis. Ich werde hier so verwöhnt!


Dann sitzen wir wieder zusammen und erzählen, aber auch heute bin ich ab 22 Uhr reif fürs Bett! Und erneut um 23 Uhr darin verschwunden.

 

das Jernwerksmuseum
das Jernwerksmuseum
Trevestrand
Trevestrand
noch einmal Trevestrand
noch einmal Trevestrand

Sonntag, 15. August Saltroed

Da Annette heute so gegen 14 Uhr wieder nach Stavanger fahren muss, ist das Frühstück wieder für 9 Uhr angesetzt. Ich stelle mir den Wecker, um noch einmal unter die Dusche zu springen und um 9 Uhr auch fertig zu sein.


Wir zwei fahren heute auf die Insel Tromoy, die direkt vor dem Berg liegt, an dem ihre Eltern wohnen.


Und was soll ich sagen – es ist auch hier paradiesisch schön. Sonntag Morgen, schon 22° und Sonnenschein. Alles ist friedlich. Die Menschen sitzen vor ihren schönen weißen Häusern in der Sonne und lesen Zeitung oder frühstücken oder sie robben durch den Garten.

 

Ich beneide fast alle von ihnen um die hübschen Häuser – zum Teil mit tollem Blick aufs Meer.


Annette zeigt mir erneut, wo Freunde und Verwandte wohnen und wir schauen uns die sehr alte Kirche und den Friedhof an, auf dem ihre Großeltern mütterlicherseits beerdigt sind.


Um 13 Uhr sind wir wieder zuhause und es gibt einen kleinen Snack (Kekse mit Käse, Pfannkuchen mit Zucker, Tee und Kaffee).


So gegen 14 Uhr macht sich Annette auf den Weg zurück nach Stavanger – ca. 4 Stunden Fahrt über die Berge.


Wir sitzen einfach in der Sonne und entspannen und unterhalten uns. Später schreibe ich noch meinen Blogg für die letzten 2 Tage.


Zum Mittagessen / frühen Abendessen (so gegen 17 Uhr) macht uns Else Kotelett mit Kartoffeln und Salat, und natürlich gibt`s zum Nachtisch Eis.


Zwischendurch mache ich mir schon mal ein paar Gedanken, was wie in smartie verstaut werden soll und räume auch schon mal ein bisschen von links nach rechts, verabschiede mich von meinem alten Schlafsack und verstaue den neuen.


Als es gegen 19 Uhr zu kalt wird, um draußen zu sitzen, gehen wir rein. 

Haus am See ....
Haus am See ....
Haus "in der See"
Haus "in der See"
Arendal von der Insel Tromoy aus gesehen
Arendal von der Insel Tromoy aus gesehen

Montag, 16. August 2010 Saltroed - Aarhus (Dänemark)

Heute geht`s wieder nach Hause – naja, mit einem kleinem Umweg über Aarhus in Dänemark.


Ich stelle mir den Wecker, um mit Duschen und „Kofferpacken“ zum Frühstück um 8.30 Uhr fertig zu sein. Ich bin aufgeregt – und weiß eigentlich nicht, warum.
Nach Kristiansand fahren, auf die Fähre und dann heim – wo ist da der Grund für die Aufregung?


Und traurig – aber da weiß ich warum. Nur sehr ungern fahre ich weg aus Norwegen und weg von Kjell und Else.


Ich habe soooo viele soooo nette Menschen kennengelernt und Freunde gefunden. Ich habe tolle Landschaften gesehen, hohe Berge, tiefe Täler, grüne Hügel, außergewöhnliche Tiere, sehr viel Wasser … sehr viele schöne Kirchen und genau so viele Friedhöfe. Ich habe sehr viel erlebt – und überwiegend gute und tolle Sachen.


Aber am meisten freue ich mich über die Freundschaften zu Maritzaa in Mandal, Annette aus Stavanger und ihren Eltern Kjell und Else in Vestre Saltroed (die mich die letzten Tag soooo verwöhnt haben!!!), Svein Ove in Sandane, meine „Zweitfamilie“ in Trondheim Signe, Asle und ihre Söhne und “Grandfather“ Johannes,  und Tove in Alesund.


Sie Alle haben sich soooo viel Mühe gegeben, mir meine Zeit in Norwegen schön zu machen! Sie haben mich herumgefahren und mir die Sehenswürdigkeiten der jeweiligen Gegend gezeigt – zum Teil Ecken, in die ich alleine nie gekommen wäre!!! Sind für mich durch Tunnel gefahren, die wirklich beängstigend eng und dunkel waren (noch einmal Danke Tove!).


Wie werde ich die Zeit überstehen, wenn mein mitgenommenes 1kg-Stück „brauner Käse“ – Gudbrandsdal G35!!! – aufgegessen ist?


Wie genieße ich demnächst Rotwein ohne Skipper Lakrisbater? Signe – undenkbar!


Und schmerzlich werde ich meinen Iskaffe Cappuccino vermissen!


Aber vor allem werden mir die neuen Freunde fehlen – die ich aber hoffentlich spätestens Alle wiedersehe, wenn ich in 2012 mit Werner Urlaub in Norwegen mache!


So – nun aber Schluss mit der Wehmut und Traurigkeit. Wo war ich eigentlich stehengeblieben?


Beim Losfahren. Genau wie vorgenommen um 10 Uhr fahre ich von Saltroed gen Kristiansand los – und der Himmel weint in Sturzbächen.


Im Supermarkt Meny noch schnell die letzten Einkäufe (Lakrisblater, brauner Käse, Iskaffe) und einen Kartoffelsalat als Ergänzung zum Sandwich für heute Mittag.


Aber bei dem Wetter durch Kristiansand laufen? Macht bestimmt keinen Spaß! Als ich an einem Einkaufszentrum vorbeifahre – Havvelsbakken, 45 butikker … - halte ich einfach an und shoppe lieber überdacht.

Kristiansand wird auf den nächsten Besuch warten müssen.


Um 13 Uhr bin ich an der Fähre – und die hat eine Stunde Verspätung. Nun gut – ich habe ein Buch dabei und die 2 ½ Stunden bis zum Einschiffen vergehen recht schnell.

Ich stelle smartie auf einem dunklen Zwischendeck ab und suche mir einen Sitzplatz im Passagierraum.


Die Fähre fährt um 16 Uhr los und es ist recht hoher Seegang. Die Wellen klatschen gegen die Scheiben und es rumpelt ein paar Mal ganz ordentlich.


Erst lese ich ein bisschen und dann schreibe ich noch ein paar „Abschieds-sms“ an meine Freunde und dann den Blogg. Diesmal möchte ich ihn doch wirklich bis ganz zum Ende schreiben!

 

Die Fähre kommt um 19.15 Uhr in Hirtshals an, es sind noch 183 km bis zu Cristina nach Arhus. Endlich wieder 130 km/h fahren – ungewohnt. Hier ist es zumindest trocken, der Himmel ist aber wolkenverhangen.


Um 21 Uhr habe ich sie dann gefunden, gleich um die Ecke von IKEA.


Sie hat meine SMS nicht bekommen und freut sich, dass ich nun da bin. 

Wir unterhalten uns – Abendessen möchte ich keines mehr, habe auf dem Schiff noch meinen restlichen Kartoffelsalat gegessen und bin satt.


Gegen 23 Uhr gehen wir schlafen.

 

 


fast wie zuhause - bei Else und Kjell, die ich nur sehr ungern verlasse ...
fast wie zuhause - bei Else und Kjell, die ich nur sehr ungern verlasse ...

Dienstag, 17. August 2010 Aarhus

Dies wird nun der kürzeste Tag meiner Reise – also im Blogg.


Schon als ich aufwache, sehe und höre ich es: es regnet. Und wie!
Aarhus zeigt sich von der schlimmsten Seite.


Cristina geht es momentan nicht so gut, sie kann nichts essen und bleibt im Bett. Und sie kann mich dementsprechend nicht in die Stadt begleiten. Erklärt mir aber alles und gibt mir sogar eine Karte für den Bus.


Ich fahre vorher noch tanken und kaufe Sprudelwasser und Zitronen für sie ein.
Um 12 Uhr fahre ich mit der Linie 11 in die Stadt – und es gießt immer noch.


In der Touristeninformation besorge ich mir noch einen Stadtplan und laufe dann mal los.

 

Aber es macht wirklich keinen Spaß, in Kürze habe ich nasse Füße (trotz Turnschuhen) und nasse Jeans bis zum Knie. Auf den Straßen stehen auch schon überall große Pfützen. Zumindest ein gutes hat das Ganze: mein „Bergen-Souvenir“ kommt zum Einsatz – der raincover für meinen Rucksack.


Ich schaue mir die Domkirche an – und sonst nur einige Geschäfte und Kaufhäuser. Und denke einfach: ich muss nochmal wiederkommen, wenn das Wetter besser ist.


Ich mache nicht ein einziges Bild und auch meine Video-Kamera bleibt gut verpackt im Rucksack.


Mittagessen im Restaurant des Kaufhauses Salling – sie nehmen meine Mastercard! Und als Nachtisch ein Eis – bei Ben & Jerry habe ich auch Glück.


Um 17 Uhr habe ich die Nase voll, mache dem Spuk ein Ende und nehme wieder den Bus 11 nach Hause.  

 

Cristina schläft, ich koche mir einen Tee und setze mich in „mein Zimmer“ und lese noch ein bisschen.


Nach einer Weile höre ich allerdings Geräusche aus der Küche: Töpfe klappern… Da kocht mir die Gute doch wirklich ihr Couch-surfing-Abendessen. Und das, wo es ihr nicht so gut geht. Schnell nehme ich ihr das Ganze ab (ich wollte eigentlich gleich rüber zu IKEA fahren zum Abendessen …) und kurz darauf gibt es für mich leckere Spaghetti mit einer Soße „Cristina“: Lauch, Salamistückchen, tiefgefrorene Erbsen und eine Käse-Sahne-Soße. Mmmmhhh.


Nach dem Abwasch lese ich noch mein Buch zu Ende, schreibe diesen Blogg – und gehe endlich mal früh (kurz nach 22 Uhr) ins Bett.


Morgen geht`s nach Hause!!!!

 


Mittwoch, 18. August 2010 Aarhus - Trittau

Um 7.30 Uhr werde ich wach – es ist noch recht dunkel draußen. Das mag an den tiefhängenden Regenwolken liegen, die auch für heute nichts Gutes versprechen.


Ich dusche und frühstücke und schaffe es noch im Trockenen, smartie zu beladen – ein letztes Mal.


Cristina wacht dann aber auch auf und wir unterhalten uns noch eine Stunde, bevor ich um kurz nach 10 Uhr aufbreche zur letzten Etappe. Es gießt mittlerweile wie Hulle und die Scheibenwischer schaffen es kaum auf der ersten Stufe. Aus Angst vor Aquaplaning (smartie hat ja nur recht dünne Vorderräder) fahre ich recht langsam.


Das ist auch ganz gut so, denn kurz darauf kommt auch noch Sturm auf und die Fahrt macht überhaupt gar keinen Spaß.


Nach der Grenze schaue ich mich noch in ein paar von den Grenzshops um und kaufe ein paar Dinge ein. Es ist doch immer wieder verwunderlich, was noch so alles in smartie reinpasst.


Um 16.30 Uhr bin ich dann wieder zuhause – fürs Ausladen brauche ich fast eine Stunde.

 

In Windeseile sieht`s im Wohnzimmer aus wie nach einem Bombenangriff. Das muss ich aber noch schnell in den Griff bekommen, bevor Werner nach Hause kommt!


Aber erst einmal rufe ich meine Eltern an – sie können jetzt aufhören, sich Sorgen zu machen. Sie freuen sich, dass ich gut wieder zuhause angekommen bin.


Dann kommt Werner nach Hause – und auch hier ist die Freude groß.


Es ist schön, wieder daheim zu sein! Für Werner wird es allerdings hart, wenn er morgen früh aufstehen muss – und ich noch liegen bleiben kann. Aber das ist ja erst Morgen!


Ich schließe jetzt erst einmal meine Berichterstattung – und gehe auch schlafen.


Am 3. September geht`s mit dem Flug nach Singapur und Australien weiter!


Tschüss bis dahin – Eure Karin

und um die Ecke rum stehen noch ein paar Tüten ....
und um die Ecke rum stehen noch ein paar Tüten ....