Mittwoch 28. Juli 2010 - von Loen / Sande nach Skjolden

habe die letzten 2 Tage gerade geschrieben, in den Blogg eingesetzt und Bilder hinzugefügt.

Es ist jetzt Donnerstag morgen, 1.20 Uhr - und ich gehe jetzt schlafen!

Mehr demnächst ...

 

Als wir dann so gegen 8 Uhr aufstehen, ist zwar noch alles nass – aber der Regen hat aufgehört.


Ein letztes gemeinsames Frühstück und dann heißt es einpacken. Meine wenigen Sachen sind schnell in Smartie verstaut – Frank und Sigrun haben genaue Vorstellungen, was wo hingehört und innerhalb kürzester Zeit ist auch dort alles an seinem Platz.


Ich mache mich – versorgt mit vielen Tipps und guten Übernachtungsmöglichkeiten (auch dafür noch einmal meinen Dank!) auf den Weg gen Osten. In Stryn nehme ich die E15 und schon bald komme ich an die Kreuzung mit der alten Poststraße – in Videseter nehme ich diese dann (258 gen Osten). Gleich am Anfang gibt es einen tollen Wasserfall. Ich treffe eine Frau aus Konstanz, die auch alleine unterwegs ist und Probleme mit ihrem Auto hat. Wir unterhalten uns einen Moment. Aber: der Parkplatz ist kostenpflichtig (20 Kronen) und wir haben noch nicht bezahlt. Ein grummeliger Wächter passt auf, dass wir das auch sofort löhnen.


Die Konstanzerin schwärmt mir dann von der RV 55 vor, die sich ein Stück weiter Richtung Süden anschließt. Ich habe eh noch keine Unterkunft für heute Nacht, das Wetter sieht ganz gut aus – und so ändere ich kurzerhand meine Pläne und fahre am Ende der Poststraße in Grotli nicht zurück und in Richtung Dalsnibba, sondern südlich (wieder auf der E15) nach Lom.


Hier ist der Teufel los – Himmel und Menschen. Ich tanke nur schnell und fahre dann auf die RV 55.

 

Ein absolutes Highlight der Reise!

 

Die Pass-Straße geht bis auf ca. 1.430 Meter hoch, die Straßen sind zum Teil sehr eng und winden sich steil bergan. Die Vegetation wird sehr karg und man sieht vor allem Felsen. Gegen Ende dann der Ausblick auf die beiden höchsten Berge Norwegens (Galdhoppigen, 2.469 Meter und Glittertind 2.472 Meter hoch), beide schneebedeckt. Irre!


Ich halte immer wieder an und genieße die Aussicht.
Die Juhe von Bovanden hat keine Einzelbetten – eine Hütte mit 4 Betten kostet mich 370 Kronen. Das ist zwar für eine Hütte nicht teuer – aber für mich alleine schon. Ich fahre weiter. In Skjolden ist die nächste Juhe – am Ende der RV 55 ist in Sogneford noch eine.


Dann fahre ich ein Stück den Lustrafjorden entlang – eine wieder mal sehr schöne Landschaft. Und immer wieder Wasserfälle.


In Skjolden bekomme ich ein tolles (ganz frisch renoviertes) Zimmer mit 2 Stockbetten. Incl. Frühstück und JuHe-Rabatt für 225 Kronen. Das ist okay. Und ich soll wieder mal Glück haben und alleine bleiben!


Ich fahre im Sonnenschein noch ein bisschen den Fjord rauf – in Skjolden-Ort könnte ich sogar baden gehen. Aber das alte Problem: die Handtücher hängen in der JuHe. Da muss ich mein System wohl mal irgendwie überdenken!


Nach einer guten halben Stunde drehe ich wieder um, ich bin heute genug gefahren. Und freue mich darauf, in der JuHe im Garten zu sitzen. Das wird dann aber doch nichts, denn es zieht zu und der vorhergesagte Regen setzt ein. Schade.


So setze ich mich in den Aufenthaltsraum, habe Internet (Juchhuuuu) und skype mit Werner und Erika und Dirk.


Dann falle ich bald um vor Hunger und mache mir erst einmal mein Abendbrot. Danach ist dann wieder Computer angesagt – ich muss mein Tagebuch für die letzten Tage schreiben und in den Blogg einfügen. Und da hier das Internet recht flott funktioniert, setze ich auch noch einige Bilder ein. Das kostet vor allem Zeit (muss die Bilder erst umständlich komprimieren, so wären sie fürs Internet viel zu groß). Erschreckt stelle ich fest, dass es schon nach 1 Uhr ist. Nun aber mal schnell ins Bett.

 

Blick auf den Gletscher am Morgen unserer Abreise
Blick auf den Gletscher am Morgen unserer Abreise
wiedermal ein netter Wasserfall ... und ich
wiedermal ein netter Wasserfall ... und ich
smartie im Gebirge
smartie im Gebirge
die höchsten Berge Norwegens
die höchsten Berge Norwegens

 

 

Donnerstag 29.Juli 2010 - von Skjolden zurück über Lom nach Dombas

Der Regen hat heute Nacht aufgehört. Beim ersten Blick nach draußen erkenne ich die hohen Berge – allerdings nur die Spitzen, denn alles andere liegt noch im dichten Nebel. Der verzieht sich langsam, als die Sonne höher steht, und es wird wieder ein schöner Morgen.


Nach dem Frühstück in der JuHe geht`s wieder zurück über die Pass-Straße RV 55 gen Norden nach Lom. Der nette JuMe-Mitarbeiter hat gestern Abend noch für mich ein bisschen rumtelefoniert, und so weiß ich, dass ich heute bis Dombas kommen muss, denn dort schlafe ich heute Nacht in der JuHe.


Die Strecke ist genauso traumhaft wie gestern. Ich kann sie heute noch mehr genießen, denn gestern habe ich die ganze Zeit Ausschau gehalten nach einem „Jedermanns-Recht“-Campingplatz, falls ich keine Übernachtungsmöglichkeit finde. Naja – und es hat ja ganz schön geregnet letzte Nacht – da wäre ich wohl nicht sehr glücklich geworden!


Die Aussichten sind auch immer wieder faszinierend, heute zieht sich der Himmel allerdings schon recht früh zu und es wird einigermaßen finster.


In Lom scheint dann wieder die Sonne, aber es ist noch genauso wuselig wie gestern. An der Kirche habe ich enormes Glück. Als ich komme, wandern die einen Horden gerade zurück zum Bus – und ich habe 20 Minuten Zeit, mir alles in Ruhe anzusehen und Fotos zu machen, bevor die nächsten drei Busse gleichzeitig anhalten (alles Japaner) und das Gelände wieder übervölkert wird.


Ein kurzer Blick ins Fjell-Museum und ein längerer in das Gesteins-Museum. Ein bisschen shoppen (darauf mag ich lieber nicht näher eingehen …).


Dann geht es weiter gen Osten – über Otta bis nach Dombas, wo ich nun mittlerweile recht müde um 18:30 Uhr ankomme.


Die JuHe ist sehr schön, ich bekomme ein großes Zimmer, wieder mit 4 Betten – und bleibe wieder alleine. Juchhuuuuuu.


Ich laufe gerade rum und orientiere mich, da fragt ein netter Kalifornier, ob jemand gerne Fisch essen würde. Seine Frau hat das Abendessen zubereitet und die Kinder dann doch keinen Appetit darauf gehabt, so dass sie nun eine große Portion über haben.


Ich nehme dankend an – ein paar Kartoffeln gibt`s auch noch dazu – was will man mehr. Ich hatte mir mittags bei Co-op ein fertig gebratenes Hähnchen für 30 Kronen geholt und einen Teil „aus der Faust“ als Lunch gegessen. Ein Schnäppchen (knapp 4 Euro!) – und lecker! Auch hierfür ein Dank an Sigrun, die mir davon erzählt hat!


Und eigentlich war die zweite Hälfte nun für heute Abend geplant. Aber – im Pläne ändern bin ich groß, und der Fisch (Kod = Kabeljau) ist superlecker!

Der nette Mann erinnert sich an eine Dose Bier im Kühlschrank, holt sie (und sogar 2 Gläser!) und  leistet mir beim Essen Gesellschaft, und wir unterhalten uns fast 2 Stunden.


Um 21 Uhr breche ich aber noch einmal auf: ich will endlich mal einen Elch sehen. Und laut Touristen-Info (da halte ich kurz vor der JuHe an) gibt es geführte Touren, dauern ca. 3 Stunden und gehen immer abends um 20 Uhr los. Zu einer Tour habe ich keine Lust, bin viel zu müde dazu.


Aber sie gibt mir einen Tipp, wo vielleicht Elche zu sehen wären. Ich fahre die Strecke ab – es regnet mittlerweile auch wieder ordentlich. Und dann – in alter Krüger-Park-Späh-Manier (mit den Augen links und rechts das Gebüsch abscannen, jetzt muss ich aber auch immer mal in den Rückspiegel schauen, denn hier auf einer öffentlichen Straße mit 20 km/h entlang zu „rasen“ – da ist man eher ein Überraschung für die anderen Autofahrer, die viel schneller von hinten angefahren kommen) – dann sehe ich ihn. Den Moose – zu deutsch : den ELCH!!! 

Er liegt ca 6 Meter im Gebüsch. Ich halte an, fahre zurück, steige aus. 

 

Beide Kameras im Anschlag. Das ist ihm aber nicht geheuer. Er steht auf, sehr im Gebüsch verborgen. Kurze Aufnahme mit der Video-Kamera, dann schnell 2 Fotos – und dann ist er auf und davon.


Aber ich habe ihn gesehen! Mein erster freilebender Elch in Norwegen!


Ich fahre noch weitere 45 Minuten durch die Gegend, aber ich sehe nichts mehr. Es regnet nun auch ziemlich stark und ich bin wirklich müde. Zurück zur JuHe in mein gemütliches Zimmer.


Im Zimmer neben mir ist eine Familie mit drei quengeligen Kindern, die Wände sind superdünn und ich bin irgendwann ziemlich genervt, als um 23 Uhr immer noch Geschrei und Geflenne zu hören ist.

Aber dann ist Ruhe und ich kann gut schlafen.

 

auch kleine Dinge am Wegesrand möchten beachtet werden ...
auch kleine Dinge am Wegesrand möchten beachtet werden ...
mein ELCH!
mein ELCH!
die JuHe (und Hotel) in Dombas
die JuHe (und Hotel) in Dombas

 

 

Freitag, 30 Juli 200 - von Dombas über den Dovre-Nationalpark nach Trondheim

Als ich wach werde, höre ich es schon gleich – es regnet immer noch.


Nun gut, es sind noch 200 km bis Trondheim. Und mit ein bisschen Glück kann ich mir noch den Dovre-Nationalpark ansehen.


Ich schreibe eine gute Stunde an meinem Blogg der letzten 2 Tage – und nach einer heißen Dusche geht`s dann erst einmal zum Frühstück.


Da da Ganze nicht nur JuHe ist, sondern auch Hotel, ist das Frühstück ein Traum! Alles, was das Herz begehrt - für 20 Kronen (ca 5 €)  – irre!


Danach setze ich mich in die Hotel-Lobby und checke noch meine Mails und schreibe einige.

Um 12 Uhr reißt der Himmel auf, die Sonne scheint – ich fahre los.


Das soll der ereignisreichste und abenteuerlichste Tag meines bisherigen Urlaubs werden – aber vorweg: es ist alles glimpflich abgegangen. Zum Glück!


Zuerst bin ich in ein Museum gegangen (denn die Sonne ist dann schnell wieder verschwunden und es fing wieder an zu regnen).


Die nette Malerin, die dort lebt, erklärte mir, dass ich in Hjerking links abbiegen und auf eine Toll-Road (Mautstraße) fahren soll (50 Kronen), und in dem Gebiet leben die riesigen Moschus-Ochsen. Mit ein bisschen Glück könne man sie vom Auto aus sehen.


Ich finde den Abzweig von der E6, zahle meine Mautgebühr (50 Kronen) – und spähe. Rings um mich karge Hügel mit vielen Felsen, ein paar Schafe – und sonst nichts.


Nach 12 km endet die Straße vor einem Schlagbaum. Kurz vorher parken auf der rechten Seite viele Autos, einige Leute machen sich gerade für eine Wanderung bereit.


Am Ende der Straße vor dem Schlagbaum ist es eng, ich muss rückwärts fahren, und da ist eine kleine Rampe, wo ich rückwärts reinfahrend drehen möchte. Da Smartie so vollgeladen ist, sehe ich nicht viel. Oder besser eher nix.


Fakt ist – ich treffe die Rampe nicht richtig. Nebendran ist ein Graben, ich weiß aber nicht mehr, wie tief er ist. Plötzlich merke ich, dass ich nach hinten rechts rutsche bzw. „runterfalle“ und der Wagen hebt vorne links ab. Ich habe das Gefühl, mich gleich mit Smartie zu überschlagen.


Schnell fallen mir entsprechende Filmszenen ein. Ich lehne mich sofort wieder über mein Lenkrad und wage kaum noch zu atmen, geschweige denn, mich nach hinten anzulehnen.


Was tun ? Ich gebe zu, ich habe Angst.

Weiter oben sehe ich am Schlagbaum einen Herren mit Fernglas stehen. Ich hupe einige Male aufgeregt und er dreht sich um und kommt zu mir.


Ich bitte ihn, mir zu helfen: „ I think, I need some help!“. Es ist ein Holländer und er sagt in deutsch, dass ich ruhig bleiben soll und dass wir das schon irgendwie wieder hinkriegen werden. Ich bitte ihn, zu den anderen geparkten Autos zu gehen und einige Männer um Hilfe zu bitten. Er läuft los und kommt mit 6 hilfsbereiten Herren und einer Dame zurück.

Zuerst lehnt sich mal einer vorne auf den linken Kotflügel, die anderen schieben und heben von hinten an. Ich lasse den Motor an und versuche vorsichtig, Gas zu geben. Die Sache wird noch einfacher, als ich dann die Handbremse löse ! – schwupps – heben alle Smartie und mich wieder zurück auf die Straße.

 

Ich steige aus und bedanke mich sehr bei meinen Helfern.  Muss mich dann allerdings erst einmal hinsetzen, der Schock setzt ein und mir wird ganz schwummerig. Ich unterhalte mich noch ein bisschen mit den Holländern und bin enttäuscht, dass ich noch nicht einmal einen Moschus-Ochsen gesehen habe.
Daraufhin holt der Herr sein Teleskop heraus und zeigt mir welche auf der anderen Seite auf einem recht weit entferten Hügel – bei 60facher Vergrößerung sehe ich kleine schwarze Punkte, die einen Hügel hinablaufen. Mmmhhh. Das sind sie also.

Dann fahre ich weiter, aber da meine Knie immer noch so wackeln, nur bis zum nächsten Parkplatz. Ich schaue mit meinem Fernglas in die Ferne und sehe weitere Moschus-Ochsen. Aber alle weit entfernt. Kurz darauf sehe ich einen gleich auf einem Hügel, ca. 200 Meter entfernt. Aber nur kurz, er dreht sich sofort um und geht wieder. Ich dann auch – ihm hinterher.

 

Und dann sehe ich sie nach kurzem Walk direkt vor mir – ca 50 Meter entfernt. Drei riesige Kerle, ihr Fell weht im Wind. Sie schauen mich ganz ruhig an – ich mache einige Bilder und traue mich noch ein Stück näher. Es sind keine jungen Ochsen dabei, so dass sie nicht agressiv sind. Ich bekomme tolle Bilder.
Oben auf dem Hügel sehe ich die beiden Holländer und winke ihnen, herunterzukommen. So habe ich die Möglichkeit, Ihnen auch etwas zu „bieten“ – so nah haben sie trotz mehrmaligen Besuchen im Park die Ochsen noch nie gesehen. Auch sie machen eine Menge Fotos.


Nun muss ich aber langsam los – Trondheim wartet. Und für die 160 verbleibenden km brauche ich fast 2 ½ Stunden. Ein kurzer Stopp unterwegs an einem Souvenir-Shop bringt mich langsam aber sicher an die maximale Zuladekapazität von Smartie …
Ich kaufe mir das lang ersehnte Rentierfell.

 

Ob er es in einen Sack packen soll? Nein, bloß nicht – wo soll ich den denn noch hin tun? Ich  drapiere das Fell auf dem Fahrersitz – und setze mich drauf. Weich und warm – toll! Meine nächste Nacht auf dem Feldbett kann kommen! Komme mir vor wie eine alte Russenprinzessin…


Um 18:30 Uhr komme ich in Trondheim bei Familie Heggset an:
Signe (Mutter) und Asle (Vater) und drei nette Jungs: Tarjei, Audun und der kleine Sveinung. Es sind fremde Namen, und ich kann sie mir nur sehr schwer merken – schwupps heißen die Kinder einfach „Nummer 1, 2 und 3“ – das ist einfacher und sie finden es total lustig.


Signe und ich machen zuerst einmal einen Erkundungsgang in der Umgebung. Hinter dem Haus fängt der Wald an und wir laufen einen Hügel rauf und haben einen tollen Blick auf Trondheim.


Später gibt`s Abendessen (Tacos … lecker!) und dann sitzen wir noch bei einem Glas Wein zusammen und quatschen, quatschen, quatschen…


Dann plötzlich ruft Asle: “Schaut mal in den Garten!“
Dort unten ist ein junger Dachs auf Froschjagd – ein schöner Anblick und wir beobachten ihn eine ganze Weile.


Tja – und vor lauter Quatschen merken wir nicht, dass es langsam doch auch dunkel wird. Das ist wieder mal das Anstrengende (aber auch Schöne) bei CS – ich liege erst nach 1 Uhr im Bett.

 

ein großer Moschus-Ochse
ein großer Moschus-Ochse
Signe und ihre große Katze
Signe und ihre große Katze

 

 

Samstag 31. Juli 2010 - in Trondheim

Nach einem netten Familienfrühstück brechen Signe und ich bei strahlendem Sonnenschein auf in die Stadt. Dort ist gerade das St.Olafs-Fest. Viele Stände mit Spezialitäten aus dem Umkreis, wir probieren uns so durch …

 

Um 13:30 Uhr hören wir uns in der Kathedrale ein Orgelkonzert an. Danach haben wir viel Spaß auf dem mittelalterlichen Markt. Signe hilft mir mit meinem Mantra: Ooommm – ich brauche nichts, ich habe alles… Wir lachen viel und es wird ein sehr schöner Nachmittag.


Nach einem kurzen Einkauf für heute Abend mache ich für meine Gastfamilie - wieder einmal - Monikas Kartoffelpizza, und vorweg gibt es meine „CS-Mandeltorte“, die ich auch hier in der Tiefkühltruhe des Supermarktes finde.


Signe möchte gerne mehr von meinem Zuhause kennenlernen und so zeige ich ihr meine Bildersammlung.


Dann bereiten wir – mit viel Lachen! – zusammen das Abendessen zu. Hoffentlich schmeckt es den Kindern!


Ja – tut es! Sie essen mehrere Portionen und auch der Hausherr und Signe sind begeistert. Zum Nachtisch gibt`s Milchreis mit Zucker und Zimt.

Morgen brauchen wir uns keine Gedanken ums Essen zu machen. Vorhin war kurz Signes Vater da. Er wohnt nur 5 Minuten entfernt. Er hat in der Forschung gearbeitet und war viel im Ausland. Auch einige Zeit in Deutschland und er freut sich sehr, wieder mal deutsch zu sprechen.


Und lädt uns kurzerhand morgen zum Essen ein – und kocht eine traditionelle norwegische Suppe.

Tja – und auch am zweiten Abend geht uns der Gesprächsstoff nicht aus und es wird wieder mal sehr sehr spät.


Gaukler auf dem mittelalterlichen Markt
Gaukler auf dem mittelalterlichen Markt
junges Gemüse ...
junges Gemüse ...
oh oh - Versuchungen ... und die Seifen riechen so gut ...
oh oh - Versuchungen ... und die Seifen riechen so gut ...
nein - die hab ich nicht gekauft
nein - die hab ich nicht gekauft

 

 

Sonntag 01. August 2010 - Trondheim

Heute heißt es für Signe und mich früh aufstehen. Wir möchten schon um 10 Uhr mit der Fähre auf die vor Trondheim liegende Insel Munkholmen fahren. Wir frühstücken gemeinsam in der Küche, die Familie schläft noch tief und fest.


Die Fährfahrt dauert nur 15 Minuten, und bei strahlendem Sonnenschein können wir die Hurtigruten-Fähre beobachten, die sich um 10 Uhr auf den Weg nach Bergen macht.


Munkholmen ist eine ganz kleine Insel. Die Gebäude sind erst als Kloster aufgebaut worden, waren dann Gefängnis und spielten im 2. Weltkrieg eine Rolle als „Vorposten Trondheims“.


Christian macht eine tolle Führung und wir lachen erneut eine ganze Menge. Mir hat es der mittlere große Raum angetan. Er hat eine sensationelle Akustik, und als wir nach der Führung noch ein bisschen herumlaufen dürfen, gehen Signe und ich in diesen Raum zurück und singen zusammen – z. B. Amazing Graze – ein schöner Tag ….
Es ist wunderschön (vor allem Signes Gesang, denn sie singt in einem Chor und kann es einfach sehr gut), und ich bekomme eine Gänsehaut!


In diesem Raum hallt es ganz gewaltig und unsere Stimmen klingen super. Dieter Bohlen würde uns sofort zu Superstars erklären!


Ein Abstecher in den Souvenir-Shop – das heißt in die „Galerie“ – bringt Signe ein neues Kleid. Sieht toll aus und sie braucht noch etwas für die Hochzeit ihrer Nichte am kommenden Samstag – passt und wird gekauft.


Mit der Fähre geht’s zurück in den Trondheimer Hafen und dann warten wir draußen sitzend bei einem Cafe auf Signes Bruder, der aus Oslo mit dem Flieger kommt, um sie ein paar Tage zu besuchen.


Dann besuchen wir alle das Ringve-Museum. Dort sind über 2.000 Musikinstrumente ausgestellt, und bei einer Führung sehen wir den Verlauf einiger Instrumente aus den letzten Jahrhunderten. Der Führer spielt sogar auf ein paar alten Instrumenten, und das ist besonders interessant. Er erzählt über Peer Grieg, Chopin (von ihm ist die Original Totenmaske und eine Maske seiner feingliedrigen Hand mit langen dünnen Fingern ausgestellt), Mozart und Beethoven – und vielem mehr.


Ein Konzert fünf norwegischer Künstler mit Fiedel, Saxophon, Bass, Gitarre und Schlagzeug vermittelt mir einen Teil der Kultur Norwegens.


Mittlerweile geht draußen ein ordentliches Gewitter los, und wir werden auf dem Weg zurück zum Auto ziemlich nass.


Zuhause schnell umziehen und dann geht`s zum „Opa“. Seine Suppe ist lecker – Gemüse, Kartoffeln, Rindfleisch und ganz viele „Boller“ (Markklößchen).

 

Und er erzählt mir aus seiner Zeit in Deutschland und anderen fremden Ländern. Und ist total begeistert, als ich weiß, was eine „Dünung“ ist (naja – zumindest so ungefähr). Alle anderen Befragten vorher hätten das nicht gewusst. Ich glaube, er hat mich in sein weltoffenes Herz geschlossen und bietet mir das „Du“ an – ich darf ihn (ca 80 Jahre alt) Johannes nennen.


Zuhause checke ich meine Mails und habe eine Zusage einer netten Frau aus Alesund bekommen. Ich bleibe nun doch noch ein bisschen länger bei „meiner Trondheimer Familie“ und und fahre erst Dienstag Morgen weiter nach Alesund.


Morgen (Montag) geht`s erst noch einmal „in die Hölle“ …

Wieder erst nach Mitternacht gehen wir schlafen. Oh - diese Nachteulen schaffen mich!


das neue Kleid
das neue Kleid
im Cafe am Trondheimer Hafen
im Cafe am Trondheimer Hafen
meine Trondheimer Gastfamilie
meine Trondheimer Gastfamilie
wir lassen es uns gut gehen
wir lassen es uns gut gehen