Montag, 2. August 2010 - Trondheim und Hell

Um 6:45 Uhr klingelt mein Wecker – möchte ich doch vor ihrer Arbeit Signe beim Frühstück Gesellschaft leisten. Und dann muss ich dringend wieder einmal etwas am Blogg tun und ein bisschen ins Internet einsetzen. Mails schreiben, Bewertungen bei Couchsurfing abgeben, einen Gastgeber suchen für die nächsten Tage und und und…


Das alles gelingt mir bis gegen 12 Uhr – draußen regnet es wieder mal.


Ca. 30 km östlich von Trondheim gibt es einen Ort namens „Hell“ (Hölle). Das erzählte mir Bjarte in Bergen, und den möchte ich mir nun heute einmal anschauen. Auch Signe lacht und empfiehlt mir: „Yes, go to hell!“


Nüvi bringt mich gut hin, aber so richtig etwas Abenteuerliches zu sehen gibt es nicht. In einem kleinen Laden kaufe ich noch ein kleines Mitbringsel für meinen nächsten CS-Host (Gastgeber).


Auch das Ringve-Museum schaue ich mir noch einmal an. Gestern mussten wir nach Hause, und es gab noch so viel zu sehen. Im Museum kann man ca. 2.000 Musikinstrumente besichtigen, nach der Führung durften wir noch in einem Raum mit vielen Vitrinen herumlaufen, und den nehme ich mir jetzt noch einmal vor. Alte Klaviere, Geigen, Flöten, Harfen aber auch eine Juke-Box und Trompeten und vieles mehr ist dort ausgestellt.


Direkt nebenan (wie praktisch für mich) liegt der Botanische Garten. Es ist wieder trocken und manchmal lugt sogar die Sonne durch die Wolken.
Ich laufe noch ein bisschen herum und schaue mir Blumen, Pflanzen, Bäume an.


Wieder zuhause quatsche ich noch mit Signe, bevor sie das Abendessen macht. Mir zu Ehren gibt es heute ein norwegisches Nationalgericht: „Kjoettkaker i brun saus“ oder auch „mors kjoettkaker“ genannt. Das sind Fleischbällchen in brauner Soße – bzw „Mutterns Fleischboller“ (die Besten!). Dazu gibt es Kartoffeln und Gemüse, und alle langen ordentlich zu. Die Kinder sind schneller als ich, und nur mit Mühe bekomme ich noch einen kleinen Nachschlag. Es schmeckt sehr sehr gut. Zum Nachtisch habe ich unterwegs Erdbeeren besorgt – Verkauf direkt am Feld – also frisch und superlecker!


Dann machen Signe und ich noch einen kleinen Walk an einem See. Dort gibt es sehr seltene Bäume, die sie mir zeigt. Es ist mittlerweile recht schön geworden, die Luft ist angenehm, und wir genießen den Spaziergang sehr.


Später skypen wir noch einmal eine Runde mit Werner, ich checke meine Mails (habe eine positive Antwort von einer Frau aus Alesund, die mich einläd, ein paar Tage ihr Gast zu sein – ich freue mich! Wieder ein Problem gelöst).

Alse holt seine Gitarre raus, und wir lauschen seinen Klängen und singen mit ihm – wieder mal bis nach Mitternacht. Oh – ich bin soooo müde!

Muss ich doch morgen früh aufstehen, denn die Strecke Trondheim – Alesund mit einem Abstecher über Kristiansund und die Atlantik-Straße ist nicht von ohne.

 

der Botanische Garten
der Botanische Garten

 

 

Dienstag, 2. August 2010 Trondheim - Kristiansund - Alesund

Um 6:15 Uhr klingelt heute mein Wecker, duschen, anziehen, Sachen zusammenpacken. Mir ist ganz flau im Magen. Gerne wäre ich noch länger geblieben, fühle ich mich doch hier sehr sehr wohl. Aber so langsam neigt sich meine Zeit in Norwegen dem Ende zu, und ich muss noch einiges sehen!


Ja – da ist das einzig „Negative“ an Couchsurfing: man bleibt ein paar Tage, mag die Menschen, findet neue Freunde und muss sie so bald wieder verlassen. Ich lade alle fleißig ein, mich ab nächstem Jahr im Juli in Deutschland zu besuchen, und das wird bestimmt schön. Außerdem kann man ja heutzutage via Internet und Skype ganz toll in Kontakt bleiben.


Ich frühstücke noch ein letztes Mal mit Signe, die auch schon ganz traurig ist. Der Abschied fällt uns beiden schwer!


Um 8:35 Uhr hänge ich eine halbe Stunde (hatte mir Abreise 8 Uhr vorgenommen) und brause los.


Es ist zwischen 7 und 9 Uhr, und ich zahle mehrmals 20 Kronen Maut auf der E 6 (ab 9 Uhr wären es nur 10 Kronen gewesen – werde ich beim nächsten Besuch zu Gunsten meiner Abreisezeit berücksichtigen!).


In Halsa nehme ich die erste Fähre für heute nach Kanestraum - der gute (ältere) Mann lächelt nur, als ich nach einem Discount frage – und berechnet mir den vollen Autopreis von 76 Kronen. Tja, nix zu machen.


Es regnet nun wieder einmal ordentlich, und ich sehe nicht viel von der schönen Landschaft um mich herum. Schade.


Dann sehe ich linker Hand kurz vor Alesund eine große Brücke – puh, das wird teuer. Und siehe da, es fallen 72 Kronen an. Naja – es fielen 72 Kronen an, aber auch hier klappt`s mit dem Motorradpreis, und ich zahle 40 Kronen. War ja auch eine nette junge Dame.


Ich frage mich dann nur, wofür ich zahle. Denn über die große Brücke fahre ich gar nicht. Schade. Dafür wieder mal durch einen langen Tunnel (ach so).


Um 13 Uhr bin ich in Kristiansund und es hört nun auch auf zu regnen – wie nett. Ich schaue mir die Stadt an. Am Hafen und auf der anderen Seite viele bunte Häuser. In der Mitte gibt es einen Pier mit einer Bronzestatue einer Fischersfrau, die auf ihren Liebsten wartet.


Schräg gegenüber finde ich die Fishbua – die Fischbude, in die mich Signe und ihr Mann Asle geschickt haben, um ein Fishan zu essen – fish and chips. Ich betrete den kleinen Laden und bestelle. Kurz darauf bekomme ich eine recht große Portion und setze mich damit an einen Tisch vor die Tür – und muss jede Menge hungriger und sehr frecher Spatzen abwehren, denn ich will meine Portion nicht teilen. Außerdem entsteht neben mir innerhalb kürzester Zeit eine lange Schlange neuer Gäste bis raus auf die Straße. Naja, die fish und chips schmecken hier auch sehr gut.


Dann werfe ich noch einen Blick in die Nordlandet-Kirche auf der anderen Seite und habe die Gelegenheit, von dort ein paar Bilder vom Hafen zu machen, bevor ich weiterfahre.


Auch durch den Atlanterhavstunnelen fahre ich für 55 Kronen (anstelle ca. 95 Kronen) als Motorrad.
Die anschließende Fahrt über den Atlantikvegen ist sehr schön. Es regnet nur noch wenig. und neben mir liegen viele kleine Inseln.


Kurz vor Molde muss ich mich entscheiden, ob die „alte, mautfreie“ Straße 64 oder erneut 20 Kronen Maut. Ich fahre die alte Straße – habe ja Zeit.

Gute Idee, komme an einem schönen großen Gebäude vorbei – einer Lys-Galerie. Was ist das? Tja – ein schöner Laden, in dem Kerzen (= Lys, das hätte ich eigentlich schon kennen dürfen) verkauft werden. In allen möglichen Variationen und Farben. Aber mein Mantra wirkt – ich kaufe nichts.


Dann checke ich kurz die weitere Fahrt mit Nüvi.
Variante 1 – Molde und Fähre – Ankunft ca 19 Uhr. Kosten ca. 100 Kronen für die Fähre.
Variante 2: von Molde nach Andalsnes und dann auf dem Landweg einen großen Umweg … Ankunft ca. 21 Uhr.

Nein, ich bin schon den ganzen Tag gefahren und entscheide mich für Variante 1.


Auf der Fähre habe ich wieder Glück – der Kassierer ist jung - aber ich brauche eine Weile, um ihn zu überreden, nur den Motorradpreis anzusetzen. Er erzählt mir etwas von Problemen bei einer Überprüfung und dass das Auto dann aber auch als Motorrad registriert ein muss … bla, bla, bla – ich zahle nur 63 Kronen.


Dann noch die Stunde Fahrt bis Alesund – es regnet wieder. Pünktlich um 19:30 Uhr komme ich an und finde Tove problemlos – Dank an Nüvi!


Wir lernen uns kennen, und sie hat Spaghetti mit Fleischklösschen für mich gekocht. Ich werde verwöhnt!


Wir skypen mit Werner und schauen noch Bilder von mir an von zuhause und unseren Freunden - bis fast 1 Uhr – und gehen dann müde schlafen.

Aufdem Weg nach Kristiansund
Aufdem Weg nach Kristiansund
...
...
Kristiansund
Kristiansund
Fishan in Kristiansund Fishbua
Fishan in Kristiansund Fishbua
Nüvi während einer Fährfahrt
Nüvi während einer Fährfahrt

 

 

Mittwoch, 4. August 2010 Alesund

Ausschlafen ist angesagt! Ich wache um 10 Uhr auf! Wow!


Tove schläft noch, und ich werfe schon mal die Maschine Wäsche an (wir sprachen am Vorabend darüber) und dusche und kümmere mich um den Blogg von vorgestern und gestern.


Kurz vor 12 Uhr hänge ich die Wäsche draußen auf – die Sonne lacht vom blauen Himmel. Und Tove wacht auf und wir frühstücken zusammen.


Danach zeigt sie mir ihre Stadt. Zuerst einmal fahren wir auf den Fjellstuve hinauf – den Hausberg von Alesund. Von dort oben hat man einen tollen Aus- und Überblick, und sie erklärt mir ihre Stadt.


Dann fahren wir durch diverse Tunnel und schauen uns die vorgelagerten Inseln an: Valderoya, Giske, Godoya und Vigra.


Auf Giska schauen wir uns eine sehr alte Kirche an und den wieder interessanten Friedhof. Auch ein Amphitheater ist zu sehen. Dort werden im Sommer Aufführungen aus der Wikingerzeit gezeigt.


Auf der hintersten Insel – Godoya – gehen wir zum Fyr – dem Leuchtturm in Alnes. Dort gibt`s einen Kaffee für Tove und für mich einen Pfannkuchen. Wir sitzen entspannt in der Sonne und ich fühle mich eins mit der Welt – einfach nur sauwohl.


Nach einem Abstecher zum Flughafen auf Vigra zeigt mir Tove noch, wo sie aufgewachsen ist und wo jetzt ihre Mutter wohnt. Um 18 Uhr sind wir zuhause – hungrig wie die Wölfe. Von gestern sind noch Spaghetti und Soße da – die sind schnell heiß gemacht.


Um 19 Uhr geht`s dann nochmal los – ein Walk durch die Stadt. Die meisten Geschäfte haben zu – also einigermaßen gefahrlos.


Es gibt viele schöne Häuser zu sehen, den Alesund Gjest Haven mit seinen netten Booten.


Dann noch einmal zum Hausberg – Sonnenuntergang gegen 22 Uhr. Da einige Wolken am Himmel sind, wird das sehr schön. Aber auch ziemlich kühl, und wir freuen uns, wieder zuhause um 22:40 Uhr, über eine heiße Schokolade und ein paar Vanille-Cream-Kekse.


Um 23:30 Uhr (was hat da nur so lange gedauert?) gehen wir schlafen.

 

Alesund von Fjellstua aus
Alesund von Fjellstua aus
Alesund
Alesund
Tove und ich
Tove und ich
Alnes
Alnes
Alnes Fyr
Alnes Fyr
The Fyr und Tove
The Fyr und Tove
vollkommen relaxt
vollkommen relaxt
Blick von einer Insel auf Alesund
Blick von einer Insel auf Alesund
Tove auf Fjellstue
Tove auf Fjellstue
Sonnenuntergang
Sonnenuntergang

 

 

Donnerstag, 5. August 2010 Alesund

Heute wache ich um 7:30 Uhr auf und fange schon mal mit dem Computer an (Bilder vom Chip aufs Netbook übertragen und ein Backup auf die externe Festplatte ziehen, Blogg schreiben, Bilder für's Internet vorbereiten).


Tove freut sich schon darauf, ein paar nette Bilder in ihr Couchsurfing-Profil zu bekommen.


Ich darf noch einmal eine Maschine Wäsche anwerfen – welch ein Luxus! Alles frisch gewaschen, nun sollte ich die letzten 2 Wochen problemlos überstehen! Sie lacht, als die rote Bettwäsche doch etwas färbt und nun einer ihrer Slips sie eine Weile an mich erinnern wird!


Außerdem entscheide ich mich, nach langem Grübeln über der Norwegenkarte, wann es wie weitergehen wird. Samstag morgen ganz früh über Geiranger und Trollstigen noch einmal zur JuHe in Dombas, von dort am nächsten Tag südlich bis zur JuHe in Nesbyen. In beiden „buchen“ wir telefonisch ein Bett für mich.


Danach vielleicht wieder eine Couch? Ich schreibe ein nett aussehendes Pärchen an in Drammen (in der Nähe von Oslo) und warte auf eine – hoffentlich positive – Antwort.


Gegen 12 Uhr holen wir Toves Mutter ab und fahren ins Sonmoere-Museum, wo Tove auch schon gearbeitet hat. Es ist eine Anlage, in der Häuser aus dem 19. Jahrhundert ausgestellt sind, und wir sehen, wo und wie die Menschen damals gelebt haben. Alle Häuser haben ein Dach, auf dem Gras wächst – das gefällt mir sehr gut.

 

Im Museumscafe gibt es einen Kaffee für Tove und ihre Mutter, für mich einen Pfannkuchen.


Nach einem kurzen Besuch in einem Shoppingcenter fahren wir noch schnell einkaufen. Tove hat einen Mordshunger, und ich lade sie zu einer Pizza ein. Wir bringen ihre Mutter nach Hause und fahren auch schnell heim. In Windeseile ist die Pizza fertig, und wir lassen es uns schmecken.


Zum Nachtisch gibt`s ein Stück Marzipantorte – aber erst etwas später. Wir setzen uns noch in einen kleinen Park bei ihr um die Ecke auf einem Hügel und beobachten in der Abendsonne, wie ein großes Cruise-Ship ausläuft (Prince in Hamilton). Ich ärgere mich, dass ich meine Kamera nicht dabei habe (sorry Werner).

 

Als es dann zu kalt wird (die Sonne verschwindet hinter aufziehenden Wolken), gehen wir heim. Und dort wollen wir heute auch bleiben – und endlich mal etwas früher schlafen gehen.

Tove (rechts) und ihre Mutter Annbjoerg
Tove (rechts) und ihre Mutter Annbjoerg
eines der Häuser im Sonmoere-Museum
eines der Häuser im Sonmoere-Museum
und noch ein anderes aus dem 19. Jahrhundert (1843)
und noch ein anderes aus dem 19. Jahrhundert (1843)
ich war auch da ...
ich war auch da ...

 

 

Freitag, 6. August 2010 Alesund

Der Wetterbericht hatte ab mittags schlechtes Wetter angesagt – also „früh“ aufstehen (naja, es wurde dann doch wieder 9 Uhr), frühstücken – und los ging`s. Wir haben die Stadt unsicher gemacht. Sind ein bisschen rumgelaufen, ich habe einige schöne Bilder von Alesund gemacht.

 

Als wir am Gjeste-Hafen (dem kleinen Sund zwischen der ersten und zweiten Insel – daher hat Alesund auch seinen Namen: Al = der Aal, sund = sowas wie sich durchschlängeln) ein Fischerboot liegen sehen, geht Tove hin und kauft eine große Tüte voller Krebse. Die hat sie schon ganz lange nicht mehr gegessen – und ich noch nie. Na toll.


Die müssen wir nun erst einmal schnell nach Hause bringen, denn sonst befreien sie sich aus der Tüte und krabbeln durchs Auto. Ja – die leben noch!


Dann fahren wir noch einmal an den Hafen, wo heute die AIDA Aura und ein weiteres Kreuzfahrtschiff der Gesellschaft P&O liegen, deshalb waren auch in der Stadt so viele Menschen unterwegs.


Und ein Besuch in zwei „Brukt-Shops“ (Secondhand-Läden) ist auch noch drin, bevor es wie vorhergesagt anfängt zu regnen.


Aber wir müssen eh` nach Hause – die Krebse müssen nun in kochendes Wasser getaucht und darin gekocht werden – etwa 45 Minuten. Auf den Tisch kommen ein großes Holzbrett und 2 Hammer. Ich bekomme eine Schürze an. Und dann schon mal viele gute Ratschläge.


Ich bin gespannt!


Dann kommen die – nun nicht mehr lebenden – Viecher auf den Tisch. Die Hauptscheren werden abgebrochen und mit dem Hammer bearbeitet, bis man die äußere Schale abtrennen und das Krebsfleisch darunter essen kann. Ist `ne ganz schöne Arbeit. Gar nicht zu sprechen vom Krebs-Körper. Doch dabei hilft mir Tove. Sie erzählt, wie sie schon als Mädchen (im zarten Alter von 8 Jahren) Krebse gefangen und bei ihrer Großmutter gelernt hat, wie man sie zubereitet. Ich bin begeistert, wie leicht das bei ihr geht. Bei mir geht es nicht so gut (dabei isst man sich hungrig!) und sie überlässt mir großzügig die Scheren, die man am leichtesten essen kann. Auf alle Fälle ist das Ganze eine lustige Sache – wann haut man schon einmal mit einem Hammer auf sein Essen ein? Allerdings auch eine ziemlich dreckige Sache – denn es spritzt ganz ordentlich. Nachher ist die Küche reif für ein gründliches Putzen. Und wir auch. Ich bin vor allem dankbar für die Schürze.


Als Nachtisch gibt`s Milchreis – der wird von den Norwegern auch besonders gerne gegessen.


Da es immer noch wie aus Eimern schüttet, fahren wir gegen 17 Uhr noch für 2 Stündchen in ein Einkaufszentrum und vertreiben uns dort ein bisschen die Zeit mit der (erfolgreichen) Jagd nach Schnäppchen.


Als wir gegen 19 Uhr nach Hause kommen, scheint wieder die Sonne und wir gehen wie am vorherigen Abend noch einmal auf den „Hausberg“ von Tove und genießen ein Stündchen die Abendsonne, bis es uns zu kalt wird.


Zuhause noch einmal schnell Mails checken, ein bisschen klönen – und schwupps ist`s schon wieder Mitternacht.

 

Tove und ein Krebs
Tove und ein Krebs
welch ein Spaß!
welch ein Spaß!
Blick vom "Hausberg" in der Abendsonne
Blick vom "Hausberg" in der Abendsonne
Blick zur anderen Seite
Blick zur anderen Seite

 

 

Samstag, 7. August 2010 Alesund - Geiranger - Trollstigen - Dombas

Der Wecker klingelt erbarmungslos um 6:45 Uhr. Duschen, Sachen zusammen packen, Frühstück machen – das passiert irgendwie alles noch im Halbschlaf, denn ich bin noch sehr müde. Aber heute geht`s weiter, und ich habe einen engen Zeitplan. Die Sonne lacht wieder vom Himmel – was will man mehr?

 

Naja, vielleicht ein paar Grade Temperatur? So richtig sommerlich ist es mit 17° C ja gerade nicht.


Tove und ich sind ganz geknickt, wir verabschieden uns nur ungern. Als sie sogar anfängt zu weinen, steige ich noch einmal aus Smartie aus, drücke sie noch einmal ganz doll, und wir nehmen uns fest vor, uns bald einmal wiederzusehen. Dann steige ich ganz schnell ein und fahre los. Besser is`.


Es ist 8:35 Uhr, um 11 Uhr fährt in Geiranger die Fähre nach Hessesylt ab. Die Fähre von Linge nach Eiksdalen wartet schon, als ich aus dem letzten Tunnel gebraust komme. Gutes Timing! Und Smartie fährt wieder als Motorrad für 42 statt 59 Kronen – verwunderlich, denn der Kontrolleur ist ein älterer Mann. Er schaut aber auch extra hinten auf … – ja, auf was eigentlich? Ich weiß es nicht, mag auch nicht fragen. Aber nach dem Blick aufs „Hinterteil“ nickt er und gibt mc (für motorcycle) in sein Hüftmaschinchen ein.


Die Fahrt von der Fährstation nach Geiranger ist wieder ein Genuss!  Tolle Ausblicke verlocken eigentlich zum Anhalten – aber das kann ich auf dem Rückweg mit Ruhe machen – die Zeit drängt. Um 10:45 Uhr bin ich in Geiranger auf dem Parkplatz, suche noch schnell meine Sachen zusammen und laufe rüber zur Fähre: 10:55 Uhr.

 

Um 11 Uhr legt sie ab – Ziel Hellesylt. Wir fahren den Geirangerfjord rauf. Hohe Berge und entsprechend hohe Wasserfälle links und rechts in den riesig anmutenden Gesteinswelten. Aufgegebene Bauernhöfe am Hang. Über Lautsprecher bekommen wir Informationen – sogar in deutsch. Nach einer guten Stunde kommen wir am Ziel an und die Fähre leert sich. Ich bleibe gleich sitzen, denn ich habe einen Round-Trip gebucht (169 Kronen). Es geht die gleiche Strecke zurück (ach nein …). Unterwegs überrundet uns die Hurtigruten-Fähre. Ein schöner Anblick so mit dem Fjord im Hintergrund.


By the way – ich möchte einmal etwas erklären. Hurtigruten – so gesprochen wie man es schreibt – das machen nur die Deutschen. Die Norweger sprechen es in etwas aus wie: Hüttirüta . Klingt lustig.


Gegen 13:30 Uhr bin ich wieder am Auto und mache mich auf den Weg noch ein Stückchen südlich nach Dalsnibba (wie von Frank empfohlen). Die Straße ist irre – windet sich in immer enger werdenden Serpentinen den Berg rauf. Aber sorry Frank – ich verliere dann wieder mal die Geduld, zieht sich der Weg doch ganz schön und ich muss ihn ja auch wieder zurück. Ich drehe nach ca. 15 km doch besser um, mittlerweile ist es schon fast 15 Uhr, und ich habe noch in ordentliches Stück Fahrt vor mir.


Aber den Ausblick von oben auf Geiranger und auch noch einmal den Fjord lasse ich mir nicht nehmen. Dann wieder mit der Fähre nach Lingen, nun aber östlich weiter auf der Straße 63. Am Trollstigen vorbei – eine-super-toll-schöne Straße. Es geht ordentlich rauf und runter, und immer wieder reißende Wasserfälle am Wegesrand. Wirklich beeindruckend.


Dann geht`s kurz vor Andalsnes in herrlichem Abendsonnenschein noch die 104 km runter auf der E136 bis Dombas – und ich lande in der JuHe wieder in „meinem“ Zimmer 215. Und bleibe auch wieder alleine – juchhuuu!


Zu einer erneuten Moose-Mission bin ich heute zu müde, mache nur noch schnell einen kleinen Spaziergang „um `n Block“ – hier stehen hübsche Häuschen.


Gegen 20 Uhr komme ich dann endlich zu einem anständigen Essen – es gibt nun auch bei mir einmal die JuHe-Spaghetties mit Basilikumpesto von Barilla und einen Gurkensalat. Als Nachtisch – während ich den Blogg für gestern und heute schreibe – Erdbeeren, die ich mir unterwegs gekauft habe. Wie kann ich je wieder deutsche Erdbeeren mögen, jetzt, wo ich weiß, wie außerordentlich lecker die norwegischen schmecken?


Um 0:32 Uhr beschließe ich, dass es für jetzt reicht. Noch schnell mal duschen (denn mir ist ganz kalt von 4 Stunden am Netbook sitzen), und dann geht`s in die Falle. Gute Nacht!

Alesund kurz vor der Weiterfahrt am Morgen
Alesund kurz vor der Weiterfahrt am Morgen
Geirangerfjord
Geirangerfjord
me und der Fjord
me und der Fjord
Geiranger von oben
Geiranger von oben
und noch einmal von der anderen Seite
und noch einmal von der anderen Seite
smartie goes Trollstigen
smartie goes Trollstigen
Tal im Abendlicht
Tal im Abendlicht
und noch ein letztes vor'm Schlafengehen
und noch ein letztes vor'm Schlafengehen